Hi alle, bin nicht sicher, welches Forum (ggf. bitte passend verschieben) Gegeben ist eine Telefonanlage an einem Primärmultiplexanschluss mit einem Rufnummernblock von 300 Nummern. Wenn die Telefonanlage zerstört wird, kann man keine der Nummern anrufen. Nun kommen die Anbieter virtueller Telefonanlagen ins Spiel: Sie verkaufen zusätzliche Sicherheit und keine Wartung der Anlage mehr gegen monatliches Geld pro Nebenstelle (was man ja bei der Anlage nicht hat). Wie funktioniert so eine "Übernahme" eigentlich? Also woher weiß der PMX, welche Nummern er hat, und wie gehen die dann auf den "virtuellen Anbieter" über? Oder Gibt es auch "Failover" - Lösungen, also sagen wir, wenn die Telefonanlage defekt oder zerstört ist, klingelt woanders in der Stadt ein oder mehrere Notfall-Telefone?
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Das kommt darauf an. PMX ist alte Technik und wird demnächst nicht mehr gehen. PMX ist im Prinzip ISDN und bietet dank der digitalen Technik einige Möglichkeiten. So kann man im Provider Backbone Rufumleitungen bei Besetzt und nicht Erreichbarkeit legen. Geht dann der PMX nicht mehr, greifen diese. Der PMX kennt seine Nummern nicht. Die Provideranlage hat In der Konfiguartion hinterlegt auf welchem Kabel welche Rufnummern liegen. Die schaltet dann auch die Gespräche hin und her. Bei den virtuellen Telefonanlagen wird die Rufnummer portiert und es gibt keinen lokalen PMX mehr. Die Rufnummern laufen dann alle auf großen mehrfach redundanten SIP Trunks in ein Rechenzentrum. Dort steht dann eine Anlage, welcher Art auch immer. Wenn man allerdings Lokal Telefone möchte, benötigt man dann einen performanten Internetzugang. Die Telefone registrieren sich dann in der „Cloud“. Da ist es dann auch egal ob die in einem Gebäude stehen oder zu Hause. Auch Software Clients sind damit verwendbar. Die alte Anlage kann damit weg. Eine Cloudanlage macht aber nur Sinn bei kleinen Firmen. Bei großen wird auch viel intern telefoniert und wenn die Internetanbindung weg ist, geht das dann nicht mehr. Das kann man redundant machen, aber alles eine Frage der Kosten.
Das wird ein entweder/oder sein. Entweder Du nutzt Deinen ISDN-Anschluss (S2M) weiter, oder Du stellst alles auf IP-Betrieb um, den Du dann wahlweise mit der "virtuellen" TK-Anlage oder einer entsprechenden IP-fägigen TK-Anlage bei Dir im Haus betreiben kannst. Der S2M-Anschluss entfällt dann, Voraussetzung für den Weiterbetrieb ist in beiden Fällen ein ausreichend fetter Internetanschluss, der die entsprechende Anzahl an Sprachkanälen (S2M bietet AFAIK bis zu 30) durchreichen kann. Bei der "virtuellen" Anlage musst Du zwingend jedes Telephon durch ein IP-Telephon ersetzen. Prinzipiell kostengünstiger wird es, die TK-Anlage durch eine IP-fähige zu ersetzen, an der die vorhandene Telephon-Infrastruktur unverändert weiterbetrieben wird. Wenn Du in einem Kriegsgebiet lebst, wo die Gefahr von Bombeneinschlägen real ist, ist natürlich auch in diesem Fall bei einem direkten Bombentreffer mit Totalausfall der TK-Anlage zu rechnen. Bedenke das Datenschutzthema - der Betreiber einer "virtuellen" TK-Anlage bekommt jeden Verbindungsauf- und Abbau mit, auch von "internen" Gesprächen. Werden Leistungsmerkmale wie "Anklopfen" oder "Konferenzschaltung" genutzt, bekommt er auch die kompletten Audiodaten mit, da hier die Mischung der entsprechenden Daten (Anklopfton bzw. mehrere Sprachkanäle) in der TK-Anlage erfolgt; SIP kann so etwas nicht selbst.
Condi schrieb: > So kann man im Provider Backbone Rufumleitungen > bei Besetzt und nicht Erreichbarkeit legen. Geht dann der PMX nicht > mehr, greifen diese. Das würde im Moment wahrscheinlich ausreichen. Aber wie stelle man fest, dass ein PMX "nicht erreichbar" ist? (also sagen wir das Kabel getrennt, oder Stromausfall)? Und wie legt man eine Rufweiterschaltung bei Nichterreichbarkeit für 300 Nummern? Dem Provider sagen, dass er das tun soll, dem PMX den Strom abschalten und ausprobieren ob das Notfalltel. klingelt? Wenn es PMX "bald nicht mehr geben soll" müsste der Provider mir ja den ANschluss kündigen?
Rainer U. schrieb: > Wenn es PMX "bald nicht mehr geben soll" müsste der Provider mir ja den > ANschluss kündigen? Ja, das wird zwar noch ein Weilchen dauern (länger als bei den einfachen ISDN-Anschlüssen), aber das wird kommen.
Rainer U. schrieb: > Aber wie stelle man fest, dass ein PMX "nicht erreichbar" ist? (also > sagen wir das Kabel getrennt, oder Stromausfall)? Indem auf die SETUP-Nachricht nicht sofort mit SETUP ACKNOWLEDGE geantwortet wird.
Rainer U. schrieb: > Das würde im Moment wahrscheinlich ausreichen. > Aber wie stelle man fest, dass ein PMX "nicht erreichbar" ist? (also sagen > wir das Kabel getrennt, oder Stromausfall)? PMX / S2M-Anschlüsse werden vom Anbieter technisch auf volle Erreichbarkeit bis zum NTPM überwacht. Rainer U. schrieb: > Wenn es PMX "bald nicht mehr geben soll" müsste der Provider mir ja den > ANschluss kündigen? bei den monatlichen Kosten werden solche Anschlüsse bis zum max. Ende betrieben, mit einem IP-Anschluß bräuchte man dazu eine zugesichete Bandbreite von mindestens 80 kB x 30 Kanälen = 2,4 MBit in UL wie DL ohne Impulsverzögerungen über SDSL wäre das möglich, wobei ein S2M im Prinzip ja schon ein SHDSL-Anschluss ist.
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