Forum: PC Hard- und Software Stromspar-Motherboard


von Basti (Gast)


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Wie hier zu lesen ist soll das MB + i3 und einer picopsu bei 4 Watt im 
idle liegen:

https://www.heise.de/ct/ausgabe/2018-18-Desktop-PC-Mainboard-fuer-Core-i-8000-Fujitsu-D3643-H-4135056.html

Das ist schon enorm.

Mein schnarchlangsames Intel DN2800MT braucht unter Debian noch deutlich 
über 10 Watt.

von sparfux (Gast)


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Fuer ein EBX-Mutterbrett mit 1 GHz Centrino Celeron hab ich
mal ca. 10 Euro ausgegeben. Mit reichlich Peripherie gesegnet.

Das braucht auch so ca. 10 W.

Ich moechte nicht wissen, was das andere Mutterbrett so komplett kostet.

Da nuetzen die 4 W im Idle dann auch nichts.

Muss Mann also alles immer in Relation sehen...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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sparfux schrieb:
> hab ich mal ca. 10 Euro ausgegeben.

Preise für Gebrauchtkrempel kann man schlecht mit irgendwas vergleichen, 
nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Atom der ersten Generation, wie im besagten DN2800MT, war zwar ein 
für damalige Verhältnisse Strom sparender Prozessor, musste aber mit 
einem diesbezüglich ziemlich miesen Chipsatz zurecht kommen. Eine 
besonders gelungene Kombination war das nicht.

Das war zudem so ungefähr in der Anfangsphase einer massiv auf Strom 
sparen ausgerichteten Entwicklung der Core i Prozessoren, besonders in 
Idle. Da hat sich sehr viel getan. Ein paar Jahre vorher hatten Intels 
Pentium 4 Prozessoren noch einen unverschämt hohen Stromverbrauch im 
arbeitslosen Zustand.

Sowohl die Wärme-Mauer als auch der Trend zu Mobiltechnik erzwangen 
einen radikalen Kurswechsel. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - und 
bezahlen lassen. Sparsame Core i sind nicht eben billig. Dafür sind 
aktuelle Atoms sehr viel schneller als die alten, aber ebenfalls 
wesentlich sparsamer.

: Bearbeitet durch User
von Basti (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das Ergebnis kann sich sehen lassen - und bezahlen lassen. Sparsame Core
> i sind nicht eben billig. Dafür sind aktuelle Atoms sehr viel schneller
> als die alten, aber ebenfalls wesentlich sparsamer.

Im Bauvorschlag für sparsame Server wurde 2016 ein Celeron G3900 
benutzt. Passiv gekühlt.

Ich denke dass das Board von Fujitsu mit dem aktuellen Celeron  G4900 im 
Vergleich zu meinem DN2800MT deutlich mehr Leistung bei geringerem 
Stromverbrauch bietet.

von (prx) A. K. (prx)


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Basti schrieb:
> Im Bauvorschlag für sparsame Server wurde 2016 ein Celeron G3900
> benutzt. Passiv gekühlt.

Wobei man bei Prozessoren mit 51/54W TDP für passive Kühlung schon etwas 
Aufwand reinstecken muss. Wenn der Server diese Leistung braucht, ok. 
Als Fileserver für zu Hause braucht man sie nicht, da tuts auch noch 
mein oller AMD N36L.

von --- (Gast)


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> Preise für Gebrauchtkrempel kann man schlecht mit irgendwas vergleichen,
> nicht?

Das war N.O.S.

Nagelneu aus dem Karton.
Von Advantec.

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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sparfux schrieb:
> Ich moechte nicht wissen, was das andere Mutterbrett so komplett kostet.

Das originale .pdf darf ich leider nicht hochladen.

A. K. schrieb:
> Ein Atom der ersten Generation,

Oder eher frühere Generation läuft hier noch, N450. Die schnarchlahme 
Mini-ITX-Maschine braucht genausoviel Strom wie mein 
i5-3570K-Vierkerner.

von --- (Gast)


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TNX @ Manfred

Ob der Preis von 100 Eu wohl inklusive CPU ist?

Bei dem 10 Eu Advantecbord war der Centrino schon dabei.

Und ich will natuerlich nicht behaupten wollen, dass es
ein Centrino Celeron mit einem i5 aufnehmen kann.
Dafuer ist es bei mir auch nicht gedacht.

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Oder eher frühere Generation läuft hier noch, N450.

Ok, ich habe bei den alten Atoms ein paar eng verwandte Generationen 
zusammengefasst. Denn erst mit dem völlig anderen Silvermont Kern 
änderte sich wirklich etwas an der Leistung, und dann nochmal deutlich 
mit Goldmont.

Die mit dem miesen Chipsatz waren allerdings in der Tat die N2xx, die 
N2xxx hatten den schon an Bord.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Ok, ich habe bei den alten Atoms ein paar eng verwandte Generationen
> zusammengefasst.

Der 2800 war aus der ersten Generation ("Cedarview", Ende 2011) mit 
brauchbarer Performance, ein großer Schritt zu allen davor gewesenen 
(dreistelligen) Atomen.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Aber doch irgendwie ziemlich witzlos, wenn dabei der Netzwerkadapter 
deaktiviert werden muss um auf diese erstaunlichen 4W zu kommen?
Mit LAN is das eben nen Watt mehr.

von Basti (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der 2800 war aus der ersten Generation ("Cedarview", Ende 2011) mit
> brauchbarer Performance, ein großer Schritt zu allen davor gewesenen
> (dreistelligen) Atomen.

Hier mal ein Vergleich vom N2800 zum heutigen Celeron

https://www.cpu-monkey.com/de/compare_cpu-intel_atom_n2800-50-vs-intel_celeron_g4900-859

Singlecore Performance ist deutlich höher und der neue hat AES dabei was 
mir für openvpn nützen würde.

Vor dem n2800 werkelte bei mir ein ALIX mit einem AMD Geode. Das war 
schon ein Sprung zum Atom.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Hier mal ein Vergleich vom N2800 zum heutigen Celeron

Du hast Dir auch die Leistungsaufnahme der beiden angesehen? Mir 
scheint, Du vergleichst da Äpfel mit Wassermelonen. Der N2800 hat eine 
TDP von 6.5 Watt, der G4900 eine von 51 Watt. Da ist es leicht, 
schneller zu sein.

> Vor dem n2800 werkelte bei mir ein ALIX mit einem AMD Geode.

Immer noch besser als irgendwas von VIA oder --schlimmer noch-- was von 
DM&P ("Vortex x86").

von Dr.Dr.Heise (Gast)


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Manfred schrieb:
> sparfux schrieb:
>> Ich moechte nicht wissen, was das andere Mutterbrett so komplett kostet.
>
> Das originale .pdf darf ich leider nicht hochladen.

Das was du darfst oder nicht darfst hängt nicht vom Dateiformat ab!

Eine Zusammenfassung wäre, OK.

von Manfred (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Aber doch irgendwie ziemlich witzlos, wenn dabei der
> Netzwerkadapter
> deaktiviert werden muss um auf diese erstaunlichen 4W zu kommen?
> Mit LAN is das eben nen Watt mehr.

Das ist nicht witzlos, das ist dämlich, kann man schon als 
Werbelügerei bezeichnen. Hier bei mir gibt es keinen PC, wo das 
Netzwerk deaktiviert ist!

Rufus Τ. F. schrieb:
> Der N2800 hat eine TDP von 6.5 Watt, der G4900 eine von 51 Watt. Da ist es 
leicht, schneller zu sein.

Jetzt fehlt nur noch eine ordentliche Peripherie. Mein Mini-ITX von 
2009 braucht im Realbetrieb 40 Watt, obwohl der Atom "nur" 8 Watt hat. 
Habe mich vertan, ist ein Atom-330 drin. Ob die restlichen Watt nun im 
Netzteil oder sonstwo bleiben, habe ich nie untersucht - er war zum 
Zeitpunkt der Anschaffung eine Sparmaschine gegenüber P4 oder AMD-?? mit 
deutlich über 100 Watt im Idle.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Jetzt fehlt nur noch eine ordentliche Peripherie.

Und was ist das, "ordentliche" Peripherie?

Ich betreibe einen NUC DN2820FYKH (Celeron N2830 mit 7.5 Watt TDP) mit 8 
GB RAM und einer 2-TB-SATA-Festplatte, primärseitig gemessen* hat das 
Gesamtsystem im Idle eine Leistungsaufnahme von etwa 6 Watt und steigt 
unter Last auf etwas über 10 Watt.

Das WLAN ist deaktiviert, Netzwerk ist über den GBit-NIC angeschlossen.



*) KD302

von Michael_Ohl (Gast)


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Der NUC läuft bei mir 24/7 mit dem SBS2011 und verbraucht im 
Durchschnitt 11Watt. Zwei 1TB SSDs im Raid (SATA und Modul) WLAN aus LAN 
natürlich an.
Reicht für zwei Nasen + 8 Computer + 3 Notebooks und 6 Tabletts diverse 
Fernseher und Handys. DHCP und DNS macht der auch.


MfG
Michael

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Manfred schrieb:
> Mini-ITX-Maschine braucht genausoviel Strom wie mein
> i5-3570K-Vierkerner.

Das finde ich sehr bemerkenswert, dass dies ein "Spar-Mainboard" ist. 
Ein sehr ähnliches wird für meinen 2x8Kerner verwendet und als 
"Server-board" verkauft. Ich kann jetzt nicht sagen, wie sparsam das 
ist, aber die Temps sind super gering, wenn die runtertakten. Das 
Problem bei den Fujis aus meiner Sicht: Die lassen sich nicht 
hochtakten. Meine CPU kann ohne Weiteres 4.2GHz, gefahren wird sie 
maximal mit 3.8.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Da bin ich jetz auch mal mit der Stromzange durch mein Heimserver 
gehuscht:

CPU:
12V  0,5A - 6W

Mainboard:
12V  0,1A - 0,1W
5V   0,7A - 3,5W
3,3V 0,3A - 1W

Festplattenstrang (2x4TB und ne 64Gb SSD):
12V  0,4A - 4,8W
5V   0,3A - 1,5W

Also ungefähr 17W sekundär.
Da is eben ein i3 Heizwell verbaut.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Thomas U. schrieb:
>> Mini-ITX-Maschine braucht genausoviel Strom wie mein
>> i5-3570K-Vierkerner.
> Das finde ich sehr bemerkenswert, dass dies ein "Spar-Mainboard" ist.

Ich weiß nicht, was Du mit "Spar-Mainboard" sagen willst. Klar ist aber, 
dass sich über die Jahre der Energiebedarf von PCs deutlich nach unten 
bewegt hat.

Etwa 2005 brauchte mein P4-3200 um 115 Watt im Idle und an die 200 Watt 
bei Vollast (Video codieren). Ein Spielfilm brauchte etwa 13 Stunden, 
bis er neu codiert war.

Der i5 von 2012 will etwa 40 Watt Idle, Vollgas braucht er 85 Watt - und 
rechnet das Video in 50 Minuten.

Für längere Downloads (mein DSL ist schmal) setze ich gerne mal mein 
Netbook von 2010 ein, das tut incl. Bildschirm und aktivem Netz (WLAN 
aus) um 12 Watt.

Wenn Du mal die ICs auf dem Board befühlst, wirst Du sehen, dass außer 
der CPU diverse Steine gewaltig warm wurden und zum Teil sogar 
Kühlkörperchen tragen.

Genau da greift die c't rein, wenn sie sparsame Boards sucht: Der 
Professor ist nicht der alleinige Verbraucher, die Chipsätze hängen dem 
Fortschritt der CPU nach. Nachdem die Chipsätze nun aufgeholt hatten, 
kam das Thema der Netzteile ... insgesamt ein ziemlich komplexes 
Gebilde.

Egal wie, die Realität der Kosten bleibt ein Hindernis: Wenn mein Neuer 
20 Watt weniger Verbrauch hätte, wären das 0,6 Cent pro Stunde oder (für 
mich) rund 15 Euro pro Jahr an Einsparung. Selbst bei Dauerbetrieb komme 
ich auf nur 53 Euro pro Jahr, da fällt die Entscheidung Neukauf sehr 
schwer.

Früher habe ich einen neuen PC gekauft, wenn die Rechenleistung spürbar 
besser wurde. Seit Jahren sehe ich da kein Problem mehr, also bleibt die 
Maschine, bis sie abkackt.

Es wäre aber mal nachzudenken, was die Schreibtischlampe, der Router und 
die USV so verbrauchen - das kann schon mehr sein als ein moderner 
Bürorechner.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Sone USV zieht leider ziemlich viel, weil da IMMER ein Trafo mitläuft 
und nebenbei die Akkus zerkocht werden.

Eine interessante Idee zu ner Selfmade Homeserver USV wär ja mal:
Ne picoPSU nehmen für den Autospannungsbereich.
http://www.mini-box.com/M3-ATX-DC-DC-ATX-Automotive-Computer-car-PC-Power-Supply
http://www.mini-box.com/M2-ATX-160w-Intelligent-Automotive-DC-DC-Power-Supply?sc=8&category=981
Davor LiIon Akkus hänge und die Spannung des NTs so einstellen, dass die 
Ladeschlussspannung der Zellen stimmt (also so 16V).
Eine Abschaltvorrichtung gegen Tiefentladen hat das Teil schon 
eingebaut.

von Basti (Gast)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. F. schrieb:
> Du hast Dir auch die Leistungsaufnahme der beiden angesehen? Mir
> scheint, Du vergleichst da Äpfel mit Wassermelonen. Der N2800 hat eine
> TDP von 6.5 Watt, der G4900 eine von 51 Watt. Da ist es leicht,
> schneller zu sein.

Das ist mir schon klar dass die max. Leistungsaufnahme des G4900 
deutlich höher liegt.

Der Rechner läuft 24/7 unter Debian und stellt FHEM und openvpn zur 
Verfügung.

Die Last ist also eher sehr gering ( siehe Plot ) aber es ist halt 
trotzdem manchmal schon etwas träge wenn auf einer Seite ein paar große 
gnuplots laufen.

Daher denke ich ich könnte die "Schwuppdizität" schon merklich steigern 
ohne signifankten Strommehrverbrauch.

von Rolf M. (rmagnus)


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Manfred schrieb:
> Etwa 2005 brauchte mein P4-3200 um 115 Watt im Idle und an die 200 Watt
> bei Vollast (Video codieren). Ein Spielfilm brauchte etwa 13 Stunden,
> bis er neu codiert war.

Ich hatte früher einen Rechner mit einem kostengünstigen niedrig 
getakteten P4-Celeron. Der hat schon ausgeschaltet 15 Watt verbraucht. 
Idle waren es dann etwa 50 Watt. Das war quasi die Stromsparvariante.

> Nachdem die Chipsätze nun aufgeholt hatten,
> kam das Thema der Netzteile ...

Die Bauvorschläge für Stromspar-PCs empfehlen ja meist eine PicoPSU 
zusammen mit einem externen Laptop-Netzteil. Ich bin ja doch recht 
überrascht gewesen, dass diese Kombination sparsamer sein soll als ein 
normales PC-Netzteil zum gleichen Preis. Wieso kriegen die das denn 
nicht hin?

> Egal wie, die Realität der Kosten bleibt ein Hindernis: Wenn mein Neuer
> 20 Watt weniger Verbrauch hätte, wären das 0,6 Cent pro Stunde oder (für
> mich) rund 15 Euro pro Jahr an Einsparung. Selbst bei Dauerbetrieb komme
> ich auf nur 53 Euro pro Jahr, da fällt die Entscheidung Neukauf sehr
> schwer.

Das ist eben das. Wenn man eh einen neuen PC braucht, kann man ja darauf 
achten, dass er sparsam ist. Aber wenn man schon einen hat, der seine 
Aufgabe erfüllt, wird ein Ersatz durch ein sparsameres Gerät immer 
deutlich mehr kosten als das alte Gerät weiter zu betreiben.

von Manfred (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Sone USV zieht leider ziemlich viel, weil da IMMER ein Trafo mitläuft
> und nebenbei die Akkus zerkocht werden.

Meine USVn sind alle etwas älter, zugelaufene APCs. Für die Smart-UPS 
(450..1000) habe ich um 20 Watt Eigenverbräuche gemessen, die einfachen 
Back-UPS 350 bescheiden sich mit 4,5 Watt.

Da ich öfter Netzwischer habe, mag ich nicht drauf verzichten - aber 
genau dafür reicht die Billigvariante.

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