Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Flexible Isolation von Litzen


von Isoja (Gast)


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Hallo,

kennt zufällig jemand eine Alternative zu Isotape für das Isolieren 
feiner Drähte auf engstem Raum?

Arbeite des Öfteren mit dünneren, mehrsträngigen Kabeln und habe beim 
Zusammenlöten immer mal wieder das Problem, die Leiter voneinander zu 
isolieren. Isotape ist in der Größenordnung immer eine ziemliche 
Fummelei. Das Tape hält dann nicht richtig und der Strang wird insgesamt 
viel zu dick.

Könnte man flexible Leiter auch mit einem speziellen Lack isolieren oder 
wird dieser bei Beanspruchung zu brüchig?
Kennt ihr Alternativen für Isotape beim Isolieren feiner Drähte?

Lieben Gruß
Isoja

: Verschoben durch User
von Sascha W. (sascha-w)


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Hallo,

mehradrige Kabel aus Litzen - was muss man da noch isolieren?
Kann ich gerade nicht so ganz nachvollziehen.

Sascha

von Johannes S. (Gast)


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Schrumpfschlauch?

von Isoja (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Hallo,
>
> mehradrige Kabel aus Litzen - was muss man da noch isolieren?
Ich meine damit abisolierte Leiter. :)

Johannes S. schrieb:
> Schrumpfschlauch?
Leider zu dick bzw. zu unhandlich beim Arbeiten.

von A. K. (Gast)


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Gute Frage...die NASA benutzt Kaptonklebeband;)
LG

von Hello (Gast)


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Kupferlackdraht eine Option?

von A. K. (Gast)


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Da muss man die Lötstellen auch isolieren?!
LG

von Isoja (Gast)


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Vielleicht hilft ja ein Beispiel zur Verdeutlichung:
https://freggelweb.de/fotos/nxt/kabelverlaengerung/6.jpg

Das wäre die übliche Variante, bei der man einfach jede Litze mit einem 
Schrumpfschlauch überzieht.

Probleme, das ich hier sehe:
die gesamte abisolierte Strecke ist ziemlich zu lang. Verkürze ich die 
Abisolierung aufs Minimum, dann passt wiederum der Schrumpfschlauch 
nicht richtig drauf oder wird beim Löten sogar schon versehentlich 
erhitzt.
Bisher habe ich dann einfach versucht, ein wenig Isotape in 
entsprechender Breite zuzuschneiden und um die einzelnen Lötstellen 
herumzuwickeln. Wie gesagt hält das allerdings nicht sonderlich 
zuverlässig. Außerdem wird der ganze Strang dann zunehmend immer dicker.

Was ich vom Prinzip her schon besser fände, wäre etwas wie Sugru oder 
Heißkleber.

Hello schrieb:
> Kupferlackdraht eine Option?

Danke für den Vorschlag!
Allerdings kann ich damit keine anderen Kabelarten isolieren :)

von Isoja (Gast)


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PS: mit "abisolierte Stecke" meine ich die freigelegten Litzen unterhalb 
des Mantels. Sorry für meine unpräzise Ausdrucksweise.

von test (Gast)


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Wäre es nicht einfacher dort ein komplett neues Kabel zu nutzen?

Ich sehe bei dem Beispiel auf dem Foto keinen Grund so einen Aufwand zu 
treiben.

Aber wenns doch sein muss dann die Verbindungen staffeln und 
Schrumpfschlauch. Ist aber halt fummelig wenns ordentlich werden soll.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das, was Du "abisoliert" nennst, nennt man "abgemantelt". Du hast nicht 
die Isolation (das Bunte), sondern den Mantel (das schwarze) entfernt.

Wenn man Kabel schon auf diese Bastelart flicken muss, kann man mit 
etwas Übung das ganze schon kleiner hinbekommen.

Einerseits muss nicht an beiden Enden gleichlang abgemantelt werden, 
andererseits können die Lötstellen kleiner und damit auch die benötigten 
Schrumpfschlauchstücke kürzer werden.

Ansonsten: Was ist daran so schlimm, wenn der Mantel über eine 
ausreichende Strecke entfernt wird? Einen passenden Schrumpfschlauch 
wirst Du eh' drüberziehen müssen.

Obendrein hast Du dann auch noch die Chance, durch unterschiedlich lange 
Einzelleiter nicht alle Lötstellen auf der gleichen Höhe, sondern 
zueinander versetzt anzubringen, was das Endergebnis insgesamt schlanker 
macht.


Tatsächlich sollte man sich aber fragen, warum so ein Kabelgeflicke 
überhaupt nötig wird.

Denn gelötete Litze ist Pfusch; die komplette Flickstelle müsste 
zwischen zwei mechanisch starr miteinander verbundenen Zugentlastungen 
liegen, damit das halbwegs stabil bleibt.

Einfach einen neuen Stecker auf das Kabel aufcrimpen ist keine 
Alternative?

von Teo D. (teoderix)


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KA was der TO wirklich will. Die Isolierung die beim Löten schrumpft, 
ersetzen? Schneller Löten. :)
Ansonsten fällt mir da nur eins ein:
https://www.prechter-renner.de/Gummituellen_Glossar.html

von Isoja (Gast)


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Es geht um das Reduzieren der bearbeiteten "abgemantelten" Stecke.
Aber gut. Wenn das nicht all zu üblich ist, dann werde ich mir wohl 
einfach was überlegen müssen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Isoja schrieb:
> Wenn das nicht all zu üblich ist

Das ist halt 'ne Frickel- oder Notfallösung.

von Isoja (Gast)


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Ja, leider.

Ich arbeite leider häufiger mit solchen kleinteiligen Dingen und 
proprietären Steckverbindugen, die man nicht mal eben so neukaufen und 
komplett neu verlöten kann. Da bleibt dann leider nur das unschöne 
Flicken der Leitung "in der Mitte".

Versuche jedenfalls, bei solchen Arbeiten die Löt- und abgemandelte 
Kabelstrecke so kurz wie möglich zu halten, damit der äußere 
Schrumpfschlauch dann nicht mehrere Zentimeter lang sein muss. Wenn man 
alles sehr kurz bemisst wird ers allerdings sehr schwierig, die 
einzelnen Litzen noch mit Schrumpfschläuchen zu überziehen. Daher wäre 
es super gewesen, wenn es eine elegantere Lösung für solche Probleme 
gäbe. Habe in einer Videoanleitung irgendwann mal etwas von einem 
flüssigen Isolationslack zum Aufstreichen gehört. Hierzulande gibt es ja 
auch Varianten wie Plastik 70 zum Aufsprühen. Allerdings ist es da immer 
die Frage, wie beständig und zuverlässig solche Mittelchen halten. Wenn 
das Kabel belastet wird, kann sich eine nicht-flexible Masse natürlich 
schnell lösen bzw. brüchig werden.
Habe in der Vergangenheit schon mit geringen Mengen Sugru gearbeitet. 
Das ging auch wirklich gut, wenn man nur sehr wenig Knetmasse nimmt, die 
Litzen sauber voneinander trennt und das Ganze ordentlich aushärten 
lässt. Auf Dauer ist das Zeug aber wirklich sehr teuer. Meine 
Alternative wäre da am ehesten Heißkleber. Ist mit der Handhabung dann 
aber leider etwas fummeliger. Einmal ausgehärtet ist der Kleber dann 
leider auch sehr brüchig.

von Teo D. (teoderix)


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Was mir da noch einfallen würde: Elektroschutz-Spray Tec 235 003

von test (Gast)


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Oder nen kleines Gehäuse (mit Knickschutztüllen und 
Kabelbinderzugentlastung) und passende Verbinder. Es gibt ja diverse 
kleine lötfreie Verbinder. Könnte Arbeit/Zeit sparen.

von test (Gast)


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Oder Westernstecker crimpen und nen Verbinder nutzen.

von HildeK (Gast)


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Isoja schrieb:
> Meine Alternative wäre da am ehesten Heißkleber.
.
.
> Einmal ausgehärtet ist der Kleber dann leider auch sehr brüchig.

Wenn du schon die einzelnen Leiter nicht versetzt verbinden willst, so 
dass die normale Isolation der Einzeladern schon einen Kurzschluss 
verhindert, dann könnte man noch mäanderförmig einen schmalen 
Kapton-Streifen zur Isolation durchschlingen. Das Ganze dann mit 
Heißkleber festigen.

Tipp zum Heißkleber:
Ein Blatt Butterbrotpapier wird vom Heißkleber nicht geklebt. Ich hatte 
das kürzlich erst entdeckt. Es eignet sich daher ideal als Trennmittel.
Also: nach der Hilfsisolation mit dem Kapton einfach beidseitig 
Heißkleber einbringen, auf das Butterbrotpapier drücken und dann von der 
anderen Seite mit einem zweiten Blatt und einem Flachmaterial dagegen 
drücken bis der Kleber fest ist. Der Heißkleber fließt in die 
Zwischenräume quasi wie Vergussmasse, das was nach außen abfließt nach 
Erkalten einfach mit einer Schere abschneiden, ev. mit dem Feuerzeug 
noch ein wenig 'versäubern'. Und dann ggf. mit einem (vorher 
eingebrachten :-)) Schrumpfschlauch überziehen.

So sehr brüchig ist doch der Heißkleber auch nicht, oder? Wenn ich die 
Klebestangen anschaue, die sind doch recht flexibel?

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