Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehstrom / Wechselstrom


von Markus (Gast)


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Hallo!

ich versuche seit Stunden etwas schlauer zu werden, finde im Netz aber 
jetzt nicht die konkrete Antwort auf meine Unklarheit(en) ;-)

Folgendes: das Backrohr des E-Herdes meiner Freundin funktionierte nicht 
mehr - ich solle mir das mal ansehen. Beschriftet ist der Anschluss mit 
"3N ~400V". Tatsächlich finden sich 7 Kabel, die ins Gerät führen: 3 
Außenleiter, 3 Neutralleiter (die aber nicht gebrückt sind) und Erdung. 
Habe die 3 Außenleiter jeweils gegen N gemessen, 2 davon hatten 230V, 
einer nur geringe Spannung (wohl die Leitung für das Backrohr).

Wenn ich das also richtig denke, gibt es hier 3 eigene Phasen, die den 
Herd jeweils mit 230V versorgen (L1 230V für 2 Platten, L2 230V für 
weitere 2 Platten, L3 230V für Backrohr) - wieso wird hier im Herd aber 
400V angegeben? Wie ich gelesen habe, würde ich 400V erreichen, wenn ich 
bspw. L1 gegen L2 messe (wollte ich nicht mit meinem Billigmultimeter - 
hab erst kürzlich einen Schlag bekommen, seither bin ich vorsichtig) - 
aber dafür müssten die Phasen verschobenen sein. Wie kann man dies 
feststellen? Drehstromzähler hab ich jedenfalls keinen gefunden.

Das Problem wurde gelöst, als ich merkte, dass es im Stiegenhaus noch 
einen weiteren Sicherungskasten mit Schmelzsicherungen gibt - eine davon 
war durch. Dort finden sich auch für die Wohnung 3 Leitungen - 3 
Sicherungen. Der Stromzähler (normaler Wechselstromzähler) befindet sich 
aber in der Wohnung (weiterer Sicherungskasten mit normalen 
Klappschaltern und FI).

Problem also gelöst. Dennoch beschäftigt mich nun die allgemeine Frage 
der Phasenverschiebung: Beispiel: in meiner Wohnung habe ich 5 
Stromkreise (laut Sicherungskasten). Wenn ich nun die Phase eines 
Stromkreises gegen die Phase eines anderen messe, erhalte ich dann IMMER 
400V? Oder sind die Phasen gar nicht verschoben - sondern nur parallel 
geschaltet für die Sicherung jedes Stromkreises innerhalb der Wohnung? 
Sprich: bräuchte man z.B. für einen Dreiphasendrehstrom-Anschluss eine 
entsprechende Vorrichtung, die die Phasen korrekt verschiebt?

Vielleicht hat jemand für mich ein paar Tipps oder Links - interessiert 
mich, und einfach dumm messen in dem Voltbereich ist mir zu heikel ;-)

Danke & LG,
Markus

von olibert (Gast)


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Markus schrieb:
> Wenn ich nun die Phase eines
> Stromkreises gegen die Phase eines anderen messe, erhalte ich dann IMMER
> 400V?

Ja, die Phasen sind um 120 Grad verschoben. Dieses Diagramm auf 
Wikipedia zeigt die Spannungsverläufe:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Dreiphasendrehstrom_mit_Strangspannungen.PNG

Markus schrieb:
> Oder sind die Phasen gar nicht verschoben - sondern nur parallel
> geschaltet für die Sicherung jedes Stromkreises innerhalb der Wohnung?

Nein, normalerweise nicht.

> Sprich: bräuchte man z.B. für einen Dreiphasendrehstrom-Anschluss eine
> entsprechende Vorrichtung, die die Phasen korrekt verschiebt?

Das würde mehr schlecht als recht funktionieren: Siehe 
Steinmetz-Schaltung.

von Markus (Gast)


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>> Oder sind die Phasen gar nicht verschoben - sondern nur parallel
>> geschaltet für die Sicherung jedes Stromkreises innerhalb der Wohnung?

> Nein, normalerweise nicht.

Verstehe - also im "Normalfall" wäre jetzt bspw. mein Wohnhaus 
(Mehrparteienhaus) über das Stromnetz mit genau 3 Phasen versorgt 
(jeweils verschoben). Und wenn ich jetzt meinen Sicherungskasten ansehe, 
mit den 5 Stromkreisen, könnte ich herausfinden, welcher Kreis auf 
welcher Phase liegt, indem ich (gutes Messgerät vorausgesetzt) die 
Spannung zwischen den jeweiligen stromführenden Außenleitern messe. Bei 
0V zwischen zwei Stromkreisen wäre ich in der selben Phase, bei 400V 
zwischen 2 verschiedenen Phasen. Denke ich soweit richtig?

Ich frag so blöd, weil ich eben 5 Stromkreise in der Wohnung hab - warum 
nicht einfach 3. Je einen pro Phase. Oder vermische ich da verschiedene 
Themen?

von Markus (Gast)


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Nachtrag: ;-)

1. Wenn ich also (in meiner Wohnung) zwischen allen Außenleitern jedes 
Stromkreises 0V messe, ist meine Wohnung mit nur einer Phase versorgt - 
andernfalls bei 400V bei gewissen Kombinationen eben 3 Phasen. Richtig?

2. Außenleiter in der gleichen Phase (auch wenn sie in einem anderen 
Stromkreis innerhalb der Wohnung liegen) könnte man theoretisch (zwar 
sinnlos, aber für mein Verständnis) zusammenhängen, da sie in der selben 
Phase schwingen (und somit gegeneinander keine Spannung führen können) - 
während der Zusammenschluss zweier Außenleiter verschiedener Phasen zu 
einem saftigen Kurzschluss führen. Auch soweit richtig?

3. Praxisfall E-Herd in der Wohnung meiner Freundin: die 3 Phasen und 
die Angabe "400V" sind insofern irreführend, als dass alle Komponenten 
des Herds mit der üblichen Spannung von 230V laufen (keine Komponente 
läuft "wirklich" mit 400V) - die 3 Phasen werden hier nur gebraucht, um 
es auf die Leitungen aufzuteilen (2 Herdplatten 230V, 2 Herdplatten 
230V, Backrohr 230V). Auch wenn es durch Parallelschaltung zweier Phasen 
eine 400V Spannung gibt, ist das beim Herd vermutlich nicht der Fall 
(die Komponenten funktionieren jeweils mit einer Phase unabhängig, daher 
mein Gedanke). Auch soweit richtig?

Falls alles soweit richtig, glaub ich, dass ichs gecheckt hab - 
andernfalls bitte um Korrektur ;-)

Vielen Dank!
LG, Markus

von olibert (Gast)


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Markus schrieb:
> Bei 0V zwischen zwei Stromkreisen wäre ich in der selben Phase, bei 400V
> zwischen 2 verschiedenen Phasen. Denke ich soweit richtig?
Ja, das ist richtig.

> Ich frag so blöd, weil ich eben 5 Stromkreise in der Wohnung hab - warum
> nicht einfach 3. Je einen pro Phase. Oder vermische ich da verschiedene
> Themen?
Eine oder mehrere gleiche Phasen sind wahrscheinlich in getrennte 
Stromkreise aufgeteilt. Nur so als Vermutung aus der Ferne. Ich bin kein 
ausgebildeter Elektriker..

von Sebastian (Gast)


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Normalerweise gibt man jedem Raum ne Sicherung mit. Die Küche samt Herd 
sollte min. 3 Sicherungen haben (ich habe 5 Sicherungen - Spülmaschine, 
3x Ceranfeld, und die restlichen Steckdosen). Von Kochfeld aus könntest 
du messen auf welcher Phase deine Wohnung liegt.

von drwho (Gast)


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Normalerweise wird bei einer Wohnung oder auch einem Haus heutzutage 
versucht, die Verbraucher gleichmäßig auf 3 Phasen zu verteilen um eine 
mögliche Sternpunktverschiebung des 3-Phasen-Sterns zu vermeiden. Hast 
du eine schlechte Aufteilung, hast du kein gleichmäßiges 
(Gleichschenkliges) 3-Phasen-Dreieck und bekommst des öfteren 
Überschwinger auf deine Endgeräte (Auch häufig der Grund wenn Lampen 
permanent durchbrennen :-) ).

Die 120° Phasenverschiebung sind den Maschinen bzw. die Anordnung der 
Spulen darin, in den Kraftwerken gewidmet.


Wenn du die Phasenverschiebung messen möchtest, wirst du um ein Oszi 
nicht drum herum kommen.

von elektrik leerling (Gast)


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drwho schrieb:
> Wenn du die Phasenverschiebung messen möchtest, wirst du um
> ein Oszi nicht drum herum kommen.

Ein Oszi würde ich da nun nicht grade empfehlen als "Lösung 1".
Um zu erkennen, was da was ist, und wie genau, reicht auch ein
Duspol mit Drehfelderkennung. Schon wird klar, ob es 3 versch.
Phasen sind ... und sogar, wie sie zueinander "liegen".

von HildeK (Gast)


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Markus schrieb:
> Beispiel: in meiner Wohnung habe ich 5
> Stromkreise (laut Sicherungskasten). Wenn ich nun die Phase eines
> Stromkreises gegen die Phase eines anderen messe, erhalte ich dann IMMER
> 400V? Oder sind die Phasen gar nicht verschoben - sondern nur parallel
> geschaltet für die Sicherung jedes Stromkreises innerhalb der Wohnung?

Vom EVU kommen 3 Phasen. Diese werden üblicherweise auf die n 
Stromkreise im Haus aufgeteilt. Man hat eine Reihe von Sicherungen und 
die werden abwechselnd mit einer der drei Phasen belegt. Die vierte hat 
also wieder die Phase der ersten. Die Zuführung zu den Sicherungen 
werden mit solchen Schienen miteinander verbunden: 
https://www.obi.de/verteiler-zubehoer/3-phasenschiene/p/1819689

Je nach Wohnung kann das auch weniger sein, so könnte z.B. in einem 
Dreifamilienhaus jede Wohnung nur eine Phase bekommen. Ich meine, solche 
Installationen gab es, neu hoffentlich nicht mehr ....

Wenn du vermeintlich 3 Phasen vor dir hast, dann kannst du mit dem 
Multimeter leicht feststellen, ob es drei verschiedene sind: Zunächst 
alle gegen N messen: es müssen drei mal 230V da sein. Dann jede gegen 
jede messen, da müssen drei mal 400V da sein. Die Drehrichtung gib es so 
natürlich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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HildeK schrieb:

> Die Drehrichtung gib es so natürlich nicht.

...und was ist mit dem rechts- und linksdrehenden Joghurt,
den man im Backrohr zubereitet? :-)

von Stephan (Gast)


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HildeK schrieb:
> Je nach Wohnung kann das auch weniger sein, so könnte z.B. in einem
> Dreifamilienhaus jede Wohnung nur eine Phase bekommen. Ich meine, solche
> Installationen gab es, neu hoffentlich nicht mehr ....

Sieht für mich fast danach aus.
Warum sollte man sonst ein 7-adriges Kabel mit 3xN verwenden.

von HildeK (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ...und was ist mit dem rechts- und linksdrehenden Joghurt,
> den man im Backrohr zubereitet? :-)

Damit kenne ich mich überhaupt nicht aus!

von Markus (Gast)


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Ok, ich denke, ich habs grundlegend verstanden ;-) Danke für die vielen 
Antworten.

Ich hab mir das jetzt nochmals angesehen in der Wohnung mit dem E-Herd: 
im Sicherungskasten draußen sind alle Wohnungen (bis auf unsere) mit nur 
einer Schmelzsicherung ausgestattet - bei uns sind es 3: genau die 3 
Phasen, die ich auch beim Herd habe (konnte ich ja leicht testen, indem 
ich sie einzeln rausgeschraubt habe). Ist ein klassischer Altbau - 
scheinbar wurden hier nicht alle Wohnungen mit 3-Phasen Leitungen 
versorgt, bzw. nur jene mit E-Herd oder ähnlichem.

Das Kabel zum Herd führt übrigens doch nur einen Neutralleiter (nicht 
drei, wie ich zuerst dachte) - hatte mir davor nur die Verkabelung von 
innen angesehen (hinter dem Anschluss führt es zu einem N zusammen). Das 
passt also. Bisschen dämlich ist die Aufteilung trotzdem:
L1: 2 Herdplatten + GESAMTE restliche Wohnung
L2: 2 Herdplatten
L3: Backofen
... also gleichmäßig ist was anderes, aber gut, ist nun jetzt so. Die 
Schmelzsicherungen brennen bei 20A durch...

Damit ist mein Interesse vorerst befriedigt... fast ;-)

Ist mein Verständnis korrekt:
Egal, ob der Haushalt mit nur einer oder drei Phasen versorgt wird, es 
gibt im Normalfall genau einen Neutralleiter, oder? Und zwischen eben 
diesen Neutralleiter und Erde sollte NIE Spannung liegen, oder? (Sondern 
immer nur zwischen einer Phase und Neutralleiter.) Also bei korrekter 
Installation müsste man den Neutralleiter auch anfassen können.

Was mich noch interessiert, sind diese 400V zwischen zwei Leiter. Werden 
Geräte tatsächlich bspw. zwischen L1 und L2 geschaltet und mit 400V 
betrieben? Beim Beispiel E-Herd scheint es mir nämlich eher so zu sein, 
dass es einfach je 3 Stromkreise mit 230V gibt (eben Platten, Platten, 
Backofen), weil sie ja unabhängig voneinander funktionieren. Zumindest 
bei diesem alten Ding. Da ist die Angabe 400V ja etwas irreführend...

von HildeK (Gast)


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Markus schrieb:
> Ist mein Verständnis korrekt:
> Egal, ob der Haushalt mit nur einer oder drei Phasen versorgt wird, es
> gibt im Normalfall genau einen Neutralleiter, oder? Und zwischen eben
> diesen Neutralleiter und Erde sollte NIE Spannung liegen, oder? (Sondern
> immer nur zwischen einer Phase und Neutralleiter.) Also bei korrekter
> Installation müsste man den Neutralleiter auch anfassen können.

Ja, alles korrekt.
Anfassen solltest du trotzdem nur, wenn du sicher bist, dass es der 
Neutralleiter ist. Die richtigen Farben garantieren das nicht. Im 
Hausverteiler ist vor den FIs N mit PE (Schutzerde) und auch mit dem 
Fundamenterder verbunden.

Markus schrieb:
> Was mich noch interessiert, ...

Ich bin kein Fachmann in Sachen Elektroherd, aber dort gibt es meist 
Anschlussbilder für 1-, 2- oder 3-phasigen Anschluss. Es kann sein, dass 
die Heizwendeln für 400V ausgelegt sind und bei Betrieb mit nur einer 
Phase eben weniger Leistung zur Verfügung steht - das Aufheizen dauert 
dann halt länger. Das könnte die Angabe erklären ...

von Markus (Gast)


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> Ja, alles korrekt.
> Anfassen solltest du trotzdem nur, wenn du sicher bist, dass es der
> Neutralleiter ist. Die richtigen Farben garantieren das nicht. Im
> Hausverteiler ist vor den FIs N mit PE (Schutzerde) und auch mit dem
> Fundamenterder verbunden.

Alles klar!

> Ich bin kein Fachmann in Sachen Elektroherd, aber dort gibt es meist
> Anschlussbilder für 1-, 2- oder 3-phasigen Anschluss. Es kann sein, dass
> die Heizwendeln für 400V ausgelegt sind und bei Betrieb mit nur einer
> Phase eben weniger Leistung zur Verfügung steht - das Aufheizen dauert
> dann halt länger. Das könnte die Angabe erklären ...

Ja, diese 3 Anschlussvarianten sind dort auch abgedruckt. Das könnte 
natürlich sein, dass die 2 Platten mit nur einer Phase also dennoch 
gingen (bei nur einer Phase hängt man diese an alle 3 Anschlüsse lt. 
Anschlussplan). Das stimmt natürlich, dass der Herd dann die 
Platten/Rohr tatsächlich mit 400 V betreiben könnte, wenn mehrere Phasen 
angeschlossen werden. Obs so ist, egal - wollte nur das Prinzip 
verstehen. Das ist jetzt soweit klar ;-) Danke!

von L. H. (holzkopf)


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Markus schrieb:
> Was mich noch interessiert, sind diese 400V zwischen zwei Leiter.

Die EVU's liefern 3x400V + 1xN.
D.h. Du hast zwischen allen drei Phasen jeweils 400V und zwischen allen 
drei Phasen und N jeweils 230V.

> Werden
> Geräte tatsächlich bspw. zwischen L1 und L2 geschaltet und mit 400V
> betrieben?

Ich kenne keine zweiphasigen Geräte, die mit 400V betrieben werden.
Dreiphasige jedoch schon - Z.B. DASM.
Wobei auch (mehr oder weniger nur) dann die Phasenverschiebung relevant 
ist/wird.
Weil nämlich die für ein (nutzbares) "Drehfeld" sorgt, das z.B. DASM 
drehen lassen kann.

Bei E-Herden interessiert das Drehfeld aber nicht, sondern viel mehr die 
Möglichkeit, zwischen den drei 400V-Phasen gegen N (= Sternpunkt des 
Versorgungsnetzes, der auch so vom EVU (wenn auch aus ganz anderen 
Gründen) mitgeliefert wird) jeweils, also dreimal 230V aus dem Netz 
"ziehen" zu können.

> Beim Beispiel E-Herd scheint es mir nämlich eher so zu sein,
> dass es einfach je 3 Stromkreise mit 230V gibt (eben Platten, Platten,
> Backofen), weil sie ja unabhängig voneinander funktionieren.

Ja, das ist tatsächlich so.
Auch bei neuen E-Herd-Dingern. ;)

> Zumindest
> bei diesem alten Ding. Da ist die Angabe 400V ja etwas irreführend...

Nein, eigentlich ist diese 400-Angabe nicht irreführend.
Weil sie nämlich für den "ordentlichen" Anschluß des E-Herdes 
voraussetzt, daß ein dreiphasiges 400V-System incl. N "anzapfbar" ist.
Also dreimal 230V. ;)

Was meinst Du denn, wo Du mit so einem E-Herd "landen" würdest, wenn Du 
den an nur einmal (anzapfbaren) 230V anschließen würdest?
Wenn Du dabei an ständig "fliegende" Sicherungen beim Zuschalten 
weiterer Platten oder des Backofens denkst, dürftest Du damit ganz 
richtig liegen. :)

Grüße

von Markus (Gast)


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>> Beim Beispiel E-Herd scheint es mir nämlich eher so zu sein,
>> dass es einfach je 3 Stromkreise mit 230V gibt (eben Platten, Platten,
>> Backofen), weil sie ja unabhängig voneinander funktionieren.

> Ja, das ist tatsächlich so.
> Auch bei neuen E-Herd-Dingern. ;)

Verstehe - dann ist die Spannung (unabhängig, wieviele Phasen) an den 
einzelnen Komponenten immer gleich. Deshalb der Gedanke:

>> Da ist die Angabe 400V ja etwas irreführend...

> Nein, eigentlich ist diese 400-Angabe nicht irreführend.
> Weil sie nämlich für den "ordentlichen" Anschluß des E-Herdes
> voraussetzt, daß ein dreiphasiges 400V-System incl. N "anzapfbar" ist.
> Also dreimal 230V. ;)

D.h. ich hab die 400V Angabe falsch interpretiert. Die Einzelkomponenten 
laufen mit 230V - bei einem "Dreiphasen 400V-System" bekommen die 
Komponenten aus diesem "400V-System", eben 3 unabhängige 230V 
Stromkreise.

Diese Frage nach der Spannung ist deshalb aufgekommen, weil ich bei der 
ersten Fehlersuche an einem unter Spannung stehenden Leiter (eine der 
drei Phasen hinter dem Anschluss) mit dem Finger gestreift hab (war mir 
eine schmerzhafte Lehre), worauf einige wörtlich meinten, ich hätte in 
eine 400V Leitung gegriffen. Tatsächlich hätte ich ZWEI Leiter anfassen 
müssen, wie ich jetzt weiß. So waren es "nur" 230V...

> Was meinst Du denn, wo Du mit so einem E-Herd "landen" würdest, wenn Du
> den an nur einmal (anzapfbaren) 230V anschließen würdest?
> Wenn Du dabei an ständig "fliegende" Sicherungen beim Zuschalten
> weiterer Platten oder des Backofens denkst, dürftest Du damit ganz
> richtig liegen. :)

Soweit klar ;-)

von Cyberfuzzy (Gast)


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Hallo Markus,

Markus schrieb:
> Ist mein Verständnis korrekt:
> Egal, ob der Haushalt mit nur einer oder drei Phasen versorgt wird, es
> gibt im Normalfall genau einen Neutralleiter, oder? Und zwischen eben
> diesen Neutralleiter und Erde sollte NIE Spannung liegen, oder? (Sondern
> immer nur zwischen einer Phase und Neutralleiter.) Also bei korrekter
> Installation müsste man den Neutralleiter auch anfassen können.


Bitte in jedem Fall vor dem Anfassen eines Leiters - egal welchen - 
immer zuerst auf Spannungsfreiheit prüfen bzw. alle fünf 
Sicherheitsregeln beachten:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Sicherheitsregeln

Es kann tatsächlich zu Situationen kommen, bei denen auch der 
Neutralleiter unter Spannung steht. Eine Möglichkeit wäre z. B. wenn der 
Neutralleiter an einer Stelle unterbrochen wird. Wird dann ein 
Verbraucher (z. B. eine Glühbirne) eingeschaltet, verbindet diese die 
Phase mit dem Neutralleiter. Die Glühbirne wird zwar nicht leuchten, 
weil der Strom aufgrund der Unterbrechung nicht fließen kann, aber du 
wirst trotzdem vor der Unterbrechung am Neutralleiter 230 V gegen Erde 
messen.

von Der Andere (Gast)


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L. H. schrieb:
> Nein, eigentlich ist diese 400-Angabe nicht irreführend.
> Weil sie nämlich für den "ordentlichen" Anschluß des E-Herdes
> voraussetzt, daß ein dreiphasiges 400V-System incl. N "anzapfbar" ist.

Nein, die Herde sollen ja nicht nur in Deutschland funktionieren, 
sondern möglichst auch in allen weiteren Ländern mit 230V 50 Hz 
Stromversorgung.
Also baut man nichts ein was 400V brauchen würde, sondern nimmt 230V 
Heizungen.
Die kann man jetzt wahlweise in einem Drehstromnetz auf verschiedene 
Phasen verteilen, oder aber auch an einen ausreichend abgesicherten 230V 
Anschluss.

Denn nicht überall in der Welt und auch nicht überall in Europa hat man 
automatisch 3-Phasen Drehstrom zur Verfügung.
Mit den unterschiedlichen Schaltschemata auf der Herdrückseite oder der 
Anleitung hat der Elektriker die notwendige Info um den Herd korrekt an 
das jeweils vorhandene Netz anzuschließen.

von Andrew T. (marsufant)


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Markus schrieb:
> Was mich noch interessiert, sind diese 400V zwischen zwei Leiter. Werden
> Geräte tatsächlich bspw. zwischen L1 und L2 geschaltet und mit 400V
> betrieben? Beim Beispiel E-Herd scheint es mir nämlich eher so zu sein,
> dass es einfach je 3 Stromkreise mit 230V gibt (eben Platten, Platten,
> Backofen), weil sie ja unabhängig voneinander funktionieren. Zumindest
> bei diesem alten Ding. Da ist die Angabe 400V ja etwas irreführend...

"Echte" 400V Herdplatten/Backrohrheizung gibt es IMHO nur in der 
Schweiz, und auch eher Altbestand.

Hier und bei den gängigen Herden/Backöfen sind es durchweg 230V 
Heizelemente für Herdplatten/Backrohr.

Daher/Deshalb auch ist der N zwingend. Ohne N würde eine 
Sternpunkverschiebung im Gerät auftreten, das zerstört dann ggfs. einige 
Komponenten.

Frankreich/Benelux trifft man recht oft 1-Phasig aufgelegte Herde, d.h. 
Du hast da durchaus Absicherung 35A und alles liegt auf einem einzigen 
Außenleiter a.k.a. Phase.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Der Andere schrieb:

> Also baut man nichts ein was 400V brauchen würde, sondern nimmt 230V
> Heizungen.

Nun, in der Schweiz gibt es durchaus Herde mit 400V-Platten,
aber die werden sich nur selten nach D verirren.

von Günter Lenz (Gast)


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Du kannst den Herd an beides, an ein echten Drehstromnetz
oder an ein Einphasen Netz anschließen, spielt keine Rolle.
Der Herd ist ja kein Motor, braucht also keine
Phasenverschiebung. Am Drehstromnetz sind es eben 400V
zwischen den Phasen, aber vom Sternmittelpunkt N zu einer
Phase trotzdem nur 230V.

von Elektrofan (Gast)


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> Hier und bei den gängigen Herden/Backöfen sind es durchweg 230V
> Heizelemente für Herdplatten/Backrohr.

> Daher/Deshalb auch ist der N zwingend. Ohne N würde eine
> Sternpunkverschiebung im Gerät auftreten, das zerstört dann ggfs.
> einige Komponenten.

Hat man noch ein 3~127V/220V-Netz, braucht es keinen N-Leiter. (SCNR)
-
Unseren ersten E-Herd (mit 3 Platten) konnte man offiziell, d.h. lt. 
Anschlussbild, genau so betreiben.
Alternativ, mit Verriegelung, an gewöhnlicher Schuko-Steckdose mit 220V.

von Der Andere (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Hat man noch ein 3~127V/220V-Netz,

Ich glaube nicht daß der TO in Brasilien lebt.

von Carsten P. (cp70)


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400 Volt sind Wurzel_aus_3 mal 230 Volt. Mit ein bisschen mehr Mathe 
kann man das auch beweisen, wieso das bei einer hierzulande üblichen 
Zuleitung vom EVU so sein muss.

Im Hausanschluss kommen drei Phasen mit je 230 Volt (+/- bisschen) an. 
Der Spannungsverlauf jeder Phase ist im Idealfall sinusförmig. Wenn sich 
wer noch an den Mathe-Unterricht erinnert, erinnert man sich auch noch 
daran, dass der Umfang eines Kreises (mit 360°) genau 2 mal Pi mal r 
ist. So weit, so gut.

Der Punkt ist nun, dass die 230V ein Durchschnittswert sind. Das 
heißt, sie ergeben sich dadurch, dass man den Sinus für eine halbe 
Kreisumdrehung (0 bis Pi) mit Radius 1 laufen lässt. Anschaulich am 
besten in einem Koordinatensystem. Dann ist der Höchstwert 1, und es 
ergeben sich 2 Flächen, nämlich die Fläche, die sich unterhalb der 
Sinuskurve bis Maximalwert (max(sin x) = 1) ergibt, und die Summe der 
beiden Flächen oberhalb der Sinuskurve bis zur 1.

Zur Erläuterung ein Dreieck statt des Sinus:
1
y
2
^
3
|
4
1---.---
5
|  / \
6
| /   \
7
|/     \
8
0---1---2->x

Hier wird relativ klar, dass die Flächen (die eine unterhalb und die 
Summe der beiden oberhalb zusammen) gleich groß sind. Da die Sinuskurve 
aber kein Dreieck ergibt, sondern eben eine Kurve, die "etwas nach oben 
gewölbt ist", muss beim Sinus die untere Fläche größer sein als die 
Summe der beiden oberhalb.

Mit einem "Integralberechner" (Google hilft, wenn die eigene Mathematik 
versagt) findet man nun folgendes heraus: die besagte Fläche beim Sinus 
im Intervall von 0 bis Pi beträgt genau 2. Andersherum ist Pi durch 
diesen Wert ungefähr 1,57. Das heißt, die Fläche "innerhalb" der 
Sinuskurve ist 1,57x größer als die der Summe der Flächen "außerhalb".

So, und genau darum ist bei einer Netzspannung von 230V~ die 
Spitzenspannung um ebendiesen Wert größer, sprich: 230V x 1,57 ("Pi 
halbe") = 361V. Das ist zum Beispiel, um kurz abzuschweifen, auch 
wichtig bei der Auswahl von Glättungskondensatoren in Schaltnetzteilen 
und abgesehen von noch ganz anderen Themen auch bei Frequenzumrichtern.

Was hat das jetzt mit "Drehstrom" zu tun? Die drei Phasen, die sich 
genauso verhalten wie bisher beschrieben, sind um jeweils 120° = 1/3 mal 
2 mal Pi phasenverschoben. Einfach gesagt hat das alles was mit 
Geometrie zu tun. Und noch einfacher kann es die Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verkettungsfaktor#Herleitung

Aber um auch das nochmal zu wiederholen: In den Hausanschluss wird kein 
"Drehstrom", auch kein "Starkstrom" geliefert vom EVU, sondern 
3-Phasen-Wechselspannung. Jede Phase hat +/- 230V~, und jede Phase ist 
+/- bisschen um 120° gegen die andere verschoben.

Anders als bei Maschinen mit Drehstromantrieb (elektrisch betriebene 
Aufzüge, Fahrtreppen, Kreissägen...) ist es im Haushalt kaffeelatte, ob 
die eine Phase gegen die andere um 120° oder um 115° oder auch gar nicht 
verschoben ist. Eine Ausnahme sind Pumpen mit Drehstromantrieb, aber dem 
Rest ist es peng, weil alles "quasi in Stern-Schaltung" betrieben wird.

Wie andere schon gesagt haben, werden herkömmliche E-Herde eben nicht 
mit "Drehstrom" befeuert, sondern diese Geräte teilen sich die 3 Phasen 
von der Herdanschlussleitung einfach auf 2x2 Platten und den Backofen 
auf, damit man alles zugleich benutzen kann, ohne dass "die Sicherung 
fliegt". Im Gegenteil (bis auf die gewissen schweizer Modelle) ist es 
hahnebüchen und lebensgefährlich, unbedingt eine Herdplatte oder den 
Backofen statt "Phase gegen Null" (Stern-Schaltung) mit "Phase gegen 
Phase" (Dreieck-Schaltung) betreiben zu wollen!

Und was den Unterverteiler aka. "Sicherungskasten" angeht, ist es auch 
da so, wie schon andere sagten: Die Belastung der einzelnen Phasen soll 
so gut wie möglich verteilt werden. Wenn du dich traust und das passende 
isolierte Werkzeug hast, schraub den Kasten doch einfach mal auf und 
schau hinein und verfolge die Zuleitungen und achte auf die 
Beschriftungen. Dann wirst du sehen, dass aus der Zuleitung meistens 4 
dicke Leitungen in deinen Unterverteiler laufen, evtl. auch 5, aber das 
ist selten. Drei davon sind die Phasen, L1, L2, L3, die vierte Leitung 
ist eine kombinierte Masse/Erde-Leitung ("NPE" (selten so bezeichnet, 
aber kommt vor) oder "PEN" (meistens so genannt), die in deinem 
Unterverteiler in 2 Stränge, nämlich "N" wie "Nullleiter" und "PE" wie 
"protection earth", also "Schutz-Erde" aufgeteilt werden.

Verfolge einfach die Phasen, dann siehst du, wie und wo sie auf welche 
Weise aufgeteilt werden.

Zum Reinlangen mit einem Messgerät: Davon kann ich nach deinen 
bisherigen Äußerungen nur dringend abraten! Du brauchst für sowas 
nicht nur das passend gebaute Gerät, sondern auch die nötige 
Vorkenntnis, bevor du zwei blanke Messspitzen in den Unterverteiler 
hältst. Wenn du die "richtige" Ecke in deinem Verteiler erwischst, 
zwirbelt die Elektrik nicht nur ein bisschen, und dann fliegt der FI, 
wie an einer Steckdose, sondern machen dich die 400V klein, schwarz, 
hässlich, und hinterher stinkst du wie ein verbrannter Schweinsbraten -- 
auch wenn du davon dann eh nichts mehr mitkriegst ;-)

: Bearbeitet durch User
von elektrik leerling (Gast)


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Carsten P. schrieb:
> So, und genau darum ist bei einer Netzspannung von 230V~ die
> Spitzenspannung um ebendiesen Wert größer, sprich: 230V x 1,57 ("Pi
> halbe") = 361V.

Die Spitzenspannung einer Phase gegen Neutral ist U_eff * Wurzel/2, hat 
grade vorhin in der Berufsschule einer behauptet. (Und zwar der, der 
immer einfach durch uns andere durch läuft - und den Platz vorne für 
sich beansprucht.)

Sollte ich morgen evtl. sagen: "Halt die Klappe, Lügner!"?

von Markus (Gast)


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Carsten P. schrieb:
> Zum Reinlangen mit einem Messgerät: Davon kann ich nach deinen
> bisherigen Äußerungen nur dringend abraten! Du brauchst für sowas
> nicht nur das passend gebaute Gerät, sondern auch die nötige
> Vorkenntnis, bevor du zwei blanke Messspitzen in den Unterverteiler
> hältst. Wenn du die "richtige" Ecke in deinem Verteiler erwischst,
> zwirbelt die Elektrik nicht nur ein bisschen, und dann fliegt der FI,
> wie an einer Steckdose, sondern machen dich die 400V klein, schwarz,
> hässlich, und hinterher stinkst du wie ein verbrannter Schweinsbraten --
> auch wenn du davon dann eh nichts mehr mitkriegst ;-)

Keine Sorge - nachdem ich 1x die Phase gestreift hab, hab ich zu großen 
Respekt. Hatte früher auch mal einen Kurzschluss zwischen 2 Phasen 
gesehen und gehört - war zwar niemand im Stromkreis und ich einen Meter 
entfernt, war aber trotzdem eine Gefahr für Aug und Ohr! Also ohne 
vernünftiges Gerät messe ich nichts mehr in dem Spannungsbereich, daher 
hier meine Fragen, statt einfach "dumm" zu messen. Solche Arbeiten 
überlasse ich einem Elektriker - mir genügt es, wenn ich mir die 
Anschlüsse ansehe und verstehe ;-)

von hinz (Gast)


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elektrik leerling schrieb:
> Carsten P. schrieb:
>> So, und genau darum ist bei einer Netzspannung von 230V~ die
>> Spitzenspannung um ebendiesen Wert größer, sprich: 230V x 1,57 ("Pi
>> halbe") = 361V.
>
> Die Spitzenspannung einer Phase gegen Neutral ist U_eff * Wurzel/2, hat
> grade vorhin in der Berufsschule einer behauptet. (Und zwar der, der
> immer einfach durch uns andere durch läuft - und den Platz vorne für
> sich beansprucht.)
>
> Sollte ich morgen evtl. sagen: "Halt die Klappe, Lügner!"?

https://de.wikipedia.org/wiki/Scheitelfaktor

von A. S. (Gast)


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Markus schrieb:
> nachdem ich 1x die Phase gestreift hab, hab ich zu großen Respekt.

Es ist durchaus möglich, dass da kein FI ist, oder nur einer mit 500mA, 
dann geht sowas auch tödlich aus.

Vielleicht gibt's auch "klassische Nullung", dann kannst Du N nicht nur 
theoretisch anfassen, das ganze Gehäuse steht dann unter N.

Aber ein Aspekt zu den 3 Phasen fehlt noch, denn die dürfen nämlich 
genau nicht parallel sein. Dann würde sich nämlich der Strom durch N 
bei Volllast verdreifachen statt zu 0 zu werden, wie er es bei 
verschiedenen Außenleiter zu tun pflegt. Und für dreifachen Strom ist er 
nicht ausgelegt (nicht dicker), man bräuchte dann wirklich 3 Ns bis zum 
Sicherungskasten.

von Markus (Gast)


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> Aber ein Aspekt zu den 3 Phasen fehlt noch, denn die dürfen nämlich
> genau nicht parallel sein. Dann würde sich nämlich der Strom durch N
> bei Volllast verdreifachen statt zu 0 zu werden, wie er es bei
> verschiedenen Außenleiter zu tun pflegt. Und für dreifachen Strom ist er
> nicht ausgelegt (nicht dicker), man bräuchte dann wirklich 3 Ns bis zum
> Sicherungskasten.

Also IM Herd gibt es 3x Phase und 3x Neutral. Aus dem Herd führt 1x N 
zum 5-adrigen Anschlusskabel. Das sollte doch so korrekt und üblich 
sein. Der Strom fließt, wenn ich es richtig verstanden habe, zwischen 
den Lx und N des jeweiligen Verbrauchers (und das sind eben 3 
unabhängige Kreise im Herd).

von Elektrofan (Gast)


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> So, und genau darum ist bei einer Netzspannung von 230V~ die
> Spitzenspannung um ebendiesen Wert größer,
> sprich: 230V x 1,57 ("Pihalbe") = 361V. Das ist zum Beispiel,
> um kurz abzuschweifen, auch
> wichtig bei der Auswahl von Glättungskondensatoren in Schaltnetzteilen
> und abgesehen von noch ganz anderen Themen auch bei Frequenzumrichtern.

Wir brauchen dringenst (ganz) neue Fachkräfte!  Definitiv.  SCNR

von Karl B. (gustav)


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Elektrofan schrieb:
> Wir brauchen dringenst (ganz) neue Fachkräfte!  Definitiv.  SCNR

Hi,
Vorhandensein "echten" Drehstomes:
Der Drehsinn kann, zweipolig gemessen, nicht erfasst werden.
Dazu bedarf es zumindest "meines" Bastelgerätes.

Beitrag "Drehfeldrichtungsanzeiger mit Glimmlampe"


Und das braucht eine dritte Hand. Oder entsprechende Fertigkeit im 
Umgang mit Mess-/Prüfeinrichtungen.
(Ein Abrutschen der Prüfspitzen kann fatale Folgen haben.)



ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Markus schrieb:
> Das sollte doch so korrekt und üblich
> sein. Der Strom fließt, wenn ich es richtig verstanden habe, zwischen
> den Lx und N des jeweiligen Verbrauchers (und das sind eben 3
> unabhängige Kreise im Herd).

Ja, es ist alles korrekt. Es stand nur im Raum, ob eventuell die 3 
Phasen (+3 Sicherungen) am Herd aus nur einer an der Wohnung ankommenden 
Phase gespeist werden könnten. Und genau das wäre fatal. Zumal diese 
Prüfung (sind es wirklich 400V zwischen 2 Phasen, oder 0V) ja noch 
aussteht (oder wurde das schon durchgeführt?).

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
wer kein Mathefreak ist,
aber trotzdem wissen möchte, wie man auf die ominösen Zahlen kommt,
der bekommt hier den richtigen Tip.
OK.
"Pythagoras" sollte schon bekannt sein.

ciao
gustav

Sorry für schlechte Zeichnung.

von Markus (Gast)


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Achim S. schrieb:

> Ja, es ist alles korrekt. Es stand nur im Raum, ob eventuell die 3
> Phasen (+3 Sicherungen) am Herd aus nur einer an der Wohnung ankommenden
> Phase gespeist werden könnten. Und genau das wäre fatal. Zumal diese
> Prüfung (sind es wirklich 400V zwischen 2 Phasen, oder 0V) ja noch
> aussteht (oder wurde das schon durchgeführt?).

Ja, zumindest zwischen zwei Phasen hab ich gemessen - ergab rund 400V. 
Da war die 3. Phase noch tot wg. der Sicherung. Später wollte ich nicht 
mehr messen (nach meiner 230V Erfahrung) ;-)

Übrigens war der Kurzschluss damals zwischen 2 Phasen auch an dieser 
Leitung. Gehe davon aus, dass es dabei eben diese Sicherung verbrannt 
hat (damals wusste ich noch nichts von Potentialverschiebung, 3-Phasen 
und dass es überhaupt noch weitere Sicherungen außerhalb der Wohnung 
gibt ... und dass mit dem Backrohr ist erst später aufgefallen). Wäre es 
die gleiche Phase gewesen, hätts ja nicht geknallt.

Sollte also passen. Und zwei Mal Glück gehabt ;-) Insofern belasse ich 
es bis auf weiteres bei der Theorie.

von Markus (Gast)


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> hat (damals wusste ich noch nichts von Potentialverschiebung
Phasenverschiebung

> gibt ... und dass mit dem Backrohr ist erst später aufgefallen).
und das...

von Max M. (maxim0)


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Karl B. schrieb:
> Dazu bedarf es zumindest "meines" Bastelgerätes.

Plan für beide Drehrichtungen mit nur 7 Bauteilen:

https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Messgeraete/drehfeldrichtungsanzeigegeraetebausatzschaltplan_fuer_kleines_geld-t35550f24_bs0.html

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Achim S. schrieb:
> Es ist durchaus möglich, dass da kein FI ist, oder nur einer mit 500mA,
> dann geht sowas auch tödlich aus.

Auch ein 30 mA-FI kann zu tödlichem Körperstom führen - er begrenzt ja 
nicht auf 30 mA, sondern nur die Zeit.

von Superchriss (Gast)


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Mein Duspol Digital kann den Drehsinn 2 polig erfassen! Natürlich geht 
das...

von hinz (Gast)


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Superchriss schrieb:
> Mein Duspol Digital kann den Drehsinn 2 polig erfassen! Natürlich
> geht
> das...

Nein, du siehst den dritten Pol nur nicht.

von Arno (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Markus schrieb:
>> Das sollte doch so korrekt und üblich
>> sein. Der Strom fließt, wenn ich es richtig verstanden habe, zwischen
>> den Lx und N des jeweiligen Verbrauchers (und das sind eben 3
>> unabhängige Kreise im Herd).
>
> Ja, es ist alles korrekt. Es stand nur im Raum, ob eventuell die 3
> Phasen (+3 Sicherungen) am Herd aus nur einer an der Wohnung ankommenden
> Phase gespeist werden könnten.

Bitte (generell, aber in dem Zitat ist es gerade sehr deutlich) die 
Begriffe "Phase" und "Stromkreis" nicht durcheinander würfeln. Natürlich 
kommen an (modernen) Hausanschlüssen drei Phasen an und werden in einem 
Drehstromzähler gezählt. Jede dieser Phasen wird (in einer modernen 
Installation) auf mehrere Stromkreise verteilt.

> Und genau das wäre fatal.

Richtig, dann würde der Neutralleiter überlastet. Neben der Prüfung, ob 
400V zwischen zwei Stromkreisen anliegen, kann man auch einfach den 
Zähler anschauen - wenn da "Drehstromzähler" draufsteht, werden zu 95% 
auch drei Phasen in der Wohnung liegen (zumindest, wenn es ein 
mechanisches Ding ist - ob die neuen SmartMeter noch als 
Wechselstromzähler hergestellt werden, weiß ich nicht). Und dann müsste 
ein Elektriker schon sehr unfähig sein, wenn er ausgerechnet den 
Herdanschluss nicht auf die Phasen aufgeteilt hätte.

In Mehrfamilienhäusern war es lange Zeit (bis mindestens Baujahr 1970er) 
dagegen auch üblich, dass die Wohnungen nur Wechselstromzähler hatten 
und auf die drei Phasen verteilt waren. Wer da drei (mit 16A 
abgesicherte) Stromkreise zum Herd legt, sollte entweder für jeden 
Stromkreis einen eigenen Neutralleiter legen (es gibt 7G1,5 und 
7G2,5-Kabel für genau den Zweck) oder stattdessen gleich ein dickes 
Kabel (3G6 oder so) legen und mit 40-50A absichern. Wenn der Herd das 
zulässt.

Pfuscher legen 5G1,5, schalten zwei Adern parallel für die Phase und 
zwei Adern parallel für den Neutralleiter und sichern das Konstrukt dann 
mit 25A ab - in so einer Wohnung habe ich auch schon gelebt.

Wobei man sich auch die Frage stellen darf, ob man denn alle Herdplatten 
und das Backrohr gleichzeitig stundenlang braucht. Mein Elektriker, der 
meinen Wechselstromzähler gegen einen Drehstromzähler tauschen wollte 
bzw. das EVU dazu bewegen wollte, war leider sehr langsam und ist 
inzwischen nicht mehr unter den Lebenden, daher ist mein ganzer Herd 
seit zwei Jahren über 1x16A (einen Pol eines dreipoligen Automaten - 
Vorbereitung auf Drehstrom...) angeschlossen - der Automat hat bisher 
noch nicht ausgelöst. Eine kochwütige Großfamilie dürfte hier nicht 
einziehen ;)

MfG, Arno

von Rainer D. (rainer4x4)


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Markus schrieb:
> L1: ....... + GESAMTE restliche Wohnung
> L2: .......
> L3: .......
> ... also gleichmäßig ist was anderes, aber gut, ist nun jetzt so. Die
> Schmelzsicherungen brennen bei 20A durch...

20A???? Normalerweise sind die gesamten Installationsteile, also 
Steckdosen, Schalter, Kabel usw. nur für max. 16A zugelassen. Gerade im 
Altbau. Da hat wohl jemand andere Sicherungen reingedreht.

von Andrew T. (marsufant)


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Superchriss schrieb:
> Mein Duspol Digital kann den Drehsinn 2 polig erfassen! Natürlich geht
> das...

Anleitung  des Duspol lesen hilft:
der Dritte Pol entsteht durch anfassen des Gehäuses an einer bestimmten 
Stelle. Erst dann entsteht eine valide Drehfeldmessung.

http://downloads.cdn.re-in.de/100000-124999/103702-an-01-ml-BENN_de_en_fr_es_it_cs_hu_fi_da_bg_el_lt.pdf


7. Drehfeldprüfung (Bild G/H)
- Umfassen Sie vollflächig die Griffe L1 8 und L2 9 um eine kapazitive 
Kopplung gegen Erde zu gewährleisten.  <=================
- Legen Sie die Prüfspitzen L1/- 2 und L2/+ 3 an zwei Außenleiter 
(Phasen) und prüfen Sie ob die Außenleiterspannung von z.B. 400 V 
anliegt.
- Eine Rechtsdrehfolge (Phase L1 vor Phase L2) ist gegeben, wenn die 
grüne LED „►“ der Drehfeldanzeige L und das Symbol der Drehfeldanzeige P 
im LC-Display 6 aufleuchten.
- Eine Linksdrehfolge (Phase L2 vor Phase L1) ist gegeben, wenn die 
grüne LED „◄“ der Drehfeldanzeige L und das Symbol der Drehfeldanzeige P 
im LC-Display 6 aufleuchten.
- Die Drehfeldprüfung erfordert stets eine Gegenkontrolle mit 
vertauschten Prüfspitzen L1/- 2 und L2/+ 3 bei der sich die Drehfolge 
ändern muss.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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> 20A???? Normalerweise sind die gesamten Installationsteile, also
> Steckdosen, Schalter, Kabel usw. nur für max. 16A zugelassen. Gerade im
> Altbau. Da hat wohl jemand andere Sicherungen reingedreht.

Sämtliche Etagensicherungen ALLER Wohnungen sind entweder mit 20A oder 
25A bestückt (es handelt sich hier um 21 Wohnungen). In einigen Kästen 
finden sich auch Aufkleber des Betreibers "Wienstrom".

Es befinden sich weitere Sicherungen jeweils innerhalb der Wohnung - da 
kann ich nur für unseren Fall sprechen: hier je eine pro Phase mit 16A 
als Leitungsschutzschalter.

Insofern gehe ich davon aus, dass alles korrekt ist - die 
Schmelzsicherungen aus früheren Zeiten sind noch in Verwendung, die 
vorschriftsgemäßen 16A Schutzschalter wurden offenbar später zusätzlich 
nachgerüstet.

von L. H. (holzkopf)


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Carsten P. schrieb:
> Aber um auch das nochmal zu wiederholen: In den Hausanschluss wird kein
> "Drehstrom", auch kein "Starkstrom" geliefert vom EVU, sondern
> 3-Phasen-Wechselspannung. Jede Phase hat +/- 230V~, und jede Phase ist
> +/- bisschen um 120° gegen die andere verschoben.

Denke, damit befindest Du Dich schon etwas im Irrtum. :)
Zumindest in D wird i.d.R. schon Drehstrom bzw. Starkstrom (mitsamt N) 
vom EVU geliefert.
Früher sah man das auch noch, weil "Freileitungen" über die Dächer von 
Häusern für die Hausanschlüsse existierten.
Das waren 4 Freileitungen (3x400V + N).
Woran sich auch bei der späteren Umstellung auf "Erdverkabelung" nichts 
geändert hat.

Ich kenne das gar nicht anders als daß in D sowohl im privaten als auch 
gewerblichen Bereich seit jeher ausnahmslos Starkstrom durch die EVU 
geliefert wird.
Wie diese Versorgung dann im Haus "aufgeteilt" wird, interessiert das 
EVU eher weniger.
Weil die ganz genau wissen, daß bei (extrem) ungleicher Phasenbelastung 
bei den Verbrauchern die Untersicherungen "fliegen" und die dann schon 
freiwillig Abhilfe schaffen werden. :D

Den EVU geht es hauptsächlich darum, daß das Versorgungs-Netz nicht 
übermäßig (in seinen sin) durch Nutzer "versaut" wird.
Sowie ferner darum, daß Nutzer tunlichst extreme Stromspitzen im Netz 
erst gar nicht verursachen können.
Deshalb waren und sind die EVU seit jeher etwas "empfindlich" bzw. 
restriktiv, wenn große Lasten direkt auf das Netz geschaltet werden.
(Wobei man die "großen" Lasten aufsummiert sehen muß.)

Früher lag die Begrenzung (im privaten Bereich) bei direkter 
Aufschaltung von DASM noch unter ca. 4kW, was sich inzwischen aber 
geändert hat, weil die Netze "stabiler" wurden.
Nichtsdestoweniger ist es auch heute noch üblich, z.B. DASM mit 
Stern-/Dreieck-Schaltern anlaufen zu lassen oder andere Stromverbraucher 
mit entspr. Anlauf-Strombegrenzungen.

Dies nur, damit übermäßige Stromspitzen im Netz weitestgehend 
unterbunden werden können:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Dreieck-Anlaufschaltung

Wenn Dich interessiert, wie "versaut" der sin des öffentlichen Netzes 
zeitweise ist, kannst Du Dir den ohne weiteres per Oszi auch mal 
ansehen.
Jeder im Inselbetrieb laufende D-Gen. liefert einen "saubereren" sin. ;)

Markus schrieb:
> Es befinden sich weitere Sicherungen jeweils innerhalb der Wohnung - da
> kann ich nur für unseren Fall sprechen: hier je eine pro Phase mit 16A
> als Leitungsschutzschalter.
>
> Insofern gehe ich davon aus, dass alles korrekt ist - die
> Schmelzsicherungen aus früheren Zeiten sind noch in Verwendung, die
> vorschriftsgemäßen 16A Schutzschalter wurden offenbar später zusätzlich
> nachgerüstet.

Ja, Du kannst wohl davon ausgehen, daß alles korrekt ist.
Untersicherungen mit max. 16A sind üblich, und auch ihnen nachfolgende 
Sicherungen in der Größenordnung von 20 bis 25A, die dann meistens 
(plombiert) im Zähler angeordnet sind.

Solltest Du es auch mal erleben, daß Dir keine 16A-Untersicherung 
"fliegt" aber eine der 20 od. 25A-Sicherungen, solltest Du auch wissen, 
daß in D alles, was nach dem Zähler angeordnet ist, also auch die 20 od. 
25A-Sicherungen, Angelegenheit des Nutzers ist.

D.h. im Klartext, weil sowas ja meistens an Weihnachten oder zu 
sonstigen Zeiten geschieht, wo man den Ausfall einer Phase überhaupt 
nicht brauchen kann:
Du hast dann das Recht, die Plomben "aufzubrechen", um die 20 od. 
25A-Sicherungen auswechseln zu können, damit wieder alle drei Phasen zur 
Verfügung stehen.
Mußt halt hinterher das EVU oder Deinen "Haus-Elektriker" davon 
verständigen, die Du zu solchen Zeiten ohnehin nicht erreichen kannst.

Deck Dich also bitte auch mit solchen Sicherungen für den Fall der Fälle 
ein.

Grüße

von Rainer D. (rainer4x4)


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Markus schrieb:
> Sämtliche Etagensicherungen ALLER Wohnungen sind entweder mit 20A oder
> 25A bestückt (es handelt sich hier um 21 Wohnungen). In einigen Kästen
> finden sich auch Aufkleber des Betreibers "Wienstrom".
>
> Es befinden sich weitere Sicherungen jeweils innerhalb der Wohnung - da
> kann ich nur für unseren Fall sprechen: hier je eine pro Phase mit 16A
> als Leitungsschutzschalter.
>
> Insofern gehe ich davon aus, dass alles korrekt ist - die
> Schmelzsicherungen aus früheren Zeiten sind noch in Verwendung, die
> vorschriftsgemäßen 16A Schutzschalter wurden offenbar später zusätzlich
> nachgerüstet.

Oben las sich das anders, aber so sollte das in Ordnung sein.
Das die Schmelzsicherungen noch aus "alten Zeiten" stammen ist 
grundsätzlich nicht zu beanstanden.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Kurz als Tipp, wenn die Verschaltung der Sicherungsautomaten 
einigermassen Standardkonform gemacht wurde bzw. unterhalb der 
Sicherungsautomaten gar eine Phasenschiene statt Drahtbrücken verwendet 
wurde, dann hast Du die 3 Phasen womöglich sauber nebeneinander 
aufgereiht.
Also z.B: L1,L2,L3,L1,L2,L3, usw.

Sprich, die Wahrscheinlichkeit dass Automat Nr. 1 an der selben Phase 
hängt wie Nr.4 wäre dann sehr hoch. Dementsprechend sollte dazwischen 
keine 400V zu messen sein, hoffentlich ;-)

https://www.zaehleranlagen.de/index.php?i=showArtikel&a=060151&session=sessionID

https://www.ebay.de/itm/Phasenschienen-Sammelschiene-Kammschiene-1-3-polig-Gabelanschluss-Stiftanschluss/172036929794?hash=item280e333902:m:mAQkhwHU8ZYRCv22TZXWalQ&var=470901373976

https://steckdosen24.com/sicherungen-und-verteilerkaesten/verteilungseinbau/phasenschienen/609/tehnoplast-140s-phasenschiene-3-polig-stift


Gruß

von Carsten P. (cp70)


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elektrik leerling schrieb:
> Carsten P. schrieb:
>> So, und genau darum ist bei einer Netzspannung von 230V~ die
>> Spitzenspannung um ebendiesen Wert größer, sprich: 230V x 1,57 ("Pi
>> halbe") = 361V.
>
> Die Spitzenspannung einer Phase gegen Neutral ist U_eff * Wurzel/2, hat
> grade vorhin in der Berufsschule einer behauptet. (Und zwar der, der
> immer einfach durch uns andere durch läuft - und den Platz vorne für
> sich beansprucht.)
>
> Sollte ich morgen evtl. sagen: "Halt die Klappe, Lügner!"?

Nein, hat er nicht, ich war da gedanklich ein wenig woanders, beim 
Drehstrom halt. Wurzel aus 2 passt schon. We do apologize for any 
inconveniences you might have been affected from.

von Carsten P. (cp70)


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L. H. schrieb:
> Carsten P. schrieb:
>> Aber um auch das nochmal zu wiederholen: In den Hausanschluss wird kein
>> "Drehstrom", auch kein "Starkstrom" geliefert vom EVU, sondern
>> 3-Phasen-Wechselspannung. Jede Phase hat +/- 230V~, und jede Phase ist
>> +/- bisschen um 120° gegen die andere verschoben.
>
> Denke, damit befindest Du Dich schon etwas im Irrtum. :)
> Zumindest in D wird i.d.R. schon Drehstrom bzw. Starkstrom (mitsamt N)
> vom EVU geliefert.

Ich schätze, wir reden eigentlich von derselben Sache, nur nicht von 
denselben Namen ;)

Strom wird grundsätzlich nicht geliefert, sondern fließt. Spannung auch 
nicht, die liegt an. Energie wird auch nicht verbraucht, sondern 
umgewandelt. W = P * t, alles andere ist Nonsens. Nur (gib mal 
Physik-Nachhilfe...) darum bin ich da so pingelig bei den Begriffen. Es 
gibt keinen Drehstrom, es gibt keinen Starkstrom. Das sind 
Handwerker-Begriffe. An dem Verteiler liegt 3-Phasen-Wechselspannung an.

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