Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche nach gutem Mikrocontroller


von noname (Gast)


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Hi zusammen

Ich suche für meine Firma nach einem Mikrocontroller.
Hier wird eigentlich nur mit Arduinos und Raspberrys gebastelt, was 
nicht schlimm ist, da wir die Basteleien nicht verkaufen, sonder für uns 
nutzen.

Nun haben wir jedoch ein paar Aufträge bekommen, wo ein einfacher 
Mikrocontroller verwendet wird. Dafür reicht eigentlich ein Attiny85. 
Nichts wildes also.

Im Grunde sind Arduinos jedoch nicht wirklich professionell. Daher 
suchen wir nun einen neuen Mikrocontroller, der alles für uns erledigen 
können soll. Das Angebot ist aber verdammt groß und zahlreiche 
Telefonate/E-Mails mit Herstellern haben für noch mehr Verwirrung 
gesorgt. Daher würde ich euch gerne fragen:

Welchen Mikrocontroller würdet Ihr empfehlen?

Wir haben uns folgende Anforderungen überlegt:
1. Preis pro Stück ist Egal :) Wir produzieren nur in Kleinserie daher 
ist das verlöten schon teurer.
2. 32-Bit Arm
3. 40+ Mhz
4. 256+ KB Flash
5. In unterschiedlichen Größen verfügbar. 32, 64, 100 Pin
6. SMD per Hand lötbar. Also kein BGA
7. Eclipse basierte IDE (wenn möglich) ohne Einschränkungen oder 
Lizenzkosten
8. Sollte Robust sein. Also hoher Temperaturbereich...
9. Sollte möglichst ohne externe Komponenten laufen, damit das Design 
der Platinen einfacher wird.
10. Möglichst viele Anschlüsse (UART, SPI, I2C, ADC, DAC, CAN...)

Ich habe hier im Forum viel vom STM32 gelesen. Bin mir aber bei der IDE 
nicht sicher welche man am besten verwendet und welcher Controller gut 
ist.

Die Freescale Controller von den Teensys sehen nicht schlecht aus, aber 
anscheinen kostet die IDE (CodeWarrior) eine menge.

Die IDE von Microchip (PIC/Atmel) läuft anscheinend nur unter Windows. 
Kein Beinbruch. Eclips unter Linux wäre jedoch durchaus schön

Vielen Dank für eure Hilfe!

von Stefan F. (Gast)


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Der ATtiny85 ist ein waschechter 8 Bit Mikrocontroller (kein "Arduino"). 
Möglicherweise magst du keine Arduino Module verwenden - OK. Dann kaufe 
den Chip halt einzeln ohne Modul.

Nun zu deinen Anforderungen: Die sind Meilenweit vom ATtiny85 entfernt, 
und doch soll der ATtiny85 geeignet sein? Das stimmt etwas nicht!

Falls die Anforderungen wirklich gelten, dann scheint mir die STM32F1 
Serie optimal dazu zu passen. Du kannst ja mal schauen, ob Dich meine 
Notizen dazu weiter bringen: http://stefanfrings.de/stm32/index.html

> Die IDE von Microchip (PIC/Atmel) läuft anscheinend nur unter Windows.
> Eclips unter Linux wäre jedoch durchaus schön

Die IDE von ST läuft einwandfrei unter Linux und es IST ein Eclipse mit 
Plugins.

von my2ct (Gast)


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noname schrieb:
> Daher suchen wir nun einen neuen Mikrocontroller, der alles für uns
> erledigen können soll.

Das kommt natürlich ein bisschen drauf an, was mit "alles" gemeint ist.

Einen 32-bit ARM an einer Stelle einzusetzen, wo ein ATtiny85 der 
Aufgabe voll gewachsen ist, ist IMHO etwas stillos. Aber das kann 
natürlich jeder machen, wie er möchte.

von Michael B. (laberkopp)


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noname schrieb:
> Welchen Mikrocontroller würdet Ihr empfehlen?

Willst du wirklich die Mikrocontrollerschaltung dann selbst entwerfen, 
als Platine, nach EMV und LVD Vorschriften prüfen lassen, mit CE 
bestempeln und bei Stiftung EAR anmelden, oder willst du nicht lieber 
ein fertiges Modul das nur noch programmiert werden muss.

von c-hater (Gast)


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Stefanus F. schrieb:

> Nun zu deinen Anforderungen: Die sind Meilenweit vom ATtiny85 entfernt,
> und doch soll der ATtiny85 geeignet sein? Das stimmt etwas nicht!
[...]

Man muss einen Traffic-Troll nicht von Angesicht zu Angesicht sehen, um 
ihn problemlos erkennen zu können...

von Alex G. (dragongamer)


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Ähm, du weisst sicherlich dass Arduinos auch nur Mikrocontroler sind, 
nur eben mit Stromversorgung auf dem Board und teilweise USB-Controler?
Das Besondere an Arduino (und was halt die ein oder anderen als 
unprofessionell bezeichnen) ist nur die relativ stark abstrahierende 
Software. D.h. der Bootloader und vorallem die ganzen Libraries.

Also könnt ihr einfach den selben Chip von einem Arduino board nehmen 
welches ausreicht...

Aber wenn eure Entwickler nur Arduino können und jetzt wirklich die 
Libraries weglassen wollen um traditionell zu entwickeln, dann hätte ich 
das Projekt nicht angenommen.
Das bedeutet jetzt nämlich sehr viel Einarbeitungszeit...

Alternative wäre trotzdem ein "Arduino Programm" auf das eigene Baard zu 
laden und nur den Bootloader weg zu lassen. Höchstwahrscheinlich wird 
das nie jemandem auffallen. Größter Nachteil ist dass eventuell ein 
etwas leitungsfähigerer Chip her muss, wegen dem Overhead der Arduino 
libraries. Bei kleinen Stückzahlen wird das aber keine Rolle spielen.

von Markus F. (mfro)


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noname schrieb:
> Die Freescale Controller von den Teensys sehen nicht schlecht aus, aber
> anscheinen kostet die IDE (CodeWarrior) eine menge.

CodeWarrior braucht kein Mensch. Die Kinetisse lassen sich prima mit der 
freien arm-none-eabi Toolchain programmieren und welche IDE Du dafür 
benutzt, bleibt dir überlassen (QtCreator oder - wenn's sein muss - 
Eclipse  - kommen beispielsweise dafür in Frage).

von noname (Gast)


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Hi Stefanus

Danke für die schnelle Antwort.

Das mit dem Attiny war nur als Beispiel gedacht wie einfach es sein 
kann. Es soll einfach nach 5 sec nachdem ein Signal kommt, ein Signal 
zurück gehen. Also wirklich billig.

Das Problem ist jedoch, das wir in der Firma halt Geld kosten. Und jedes 
mal wenn wir einen neuen Mikrocontroller zum Laufen gebracht haben schon 
ein paar 100Euro an Arbeitskosten verursacht haben.
Daher möchten wir nur einmal einen Mikrocontroller aussuchen und damit 
alles erledigen können. Also vom einfachen Blinken einer LED, bis hin zu 
einer Steuerung für eine kleine Maschine mit Display etc. Also die 
Arbeitszeit ist ausschlaggebend.

Ich gucken mir den STM32F1 mal an. Danke für den Hinweis

von noname (Gast)


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Hi Michael

Im Grunde ja. Wir müssen eh enorme Qualitätsstandards erfüllen und alles 
per Hand bauen. Daher wird das wahrscheinlich mit der Qualifizierung 
kostentechnisch nicht so schwer ins Gewicht fallen. Das muss dann von 
Produkt zu Produkt entschieden werden.

von Richard B. (r71)


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noname schrieb:
> Im Grunde sind Arduinos jedoch nicht wirklich professionell.

Sagt wer? Du als Profi?

Stefanus F. schrieb:
> Das stimmt etwas nicht!

Klar, er kennt sich nicht aus->

Alex G. schrieb:
> Aber wenn eure Entwickler nur Arduino können und jetzt wirklich die
> Libraries weglassen wollen um traditionell zu entwickeln, dann hätte ich
> das Projekt nicht angenommen.

noname schrieb:
> Das Problem ist jedoch, das wir in der Firma halt Geld kosten. Und jedes
> mal wenn wir einen neuen Mikrocontroller zum Laufen gebracht haben schon
> ein paar 100Euro an Arbeitskosten verursacht haben.

Arduino Mega... sorry, ich meinte Microchip ATmega 2560

von noname (Gast)


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Hallo Alex

Wir habe regelmäßige Audits von unseren Kunden bei uns. Da legen wir 
immer alles offen. Also mit irgendwas das nach Arduino nicht kommt man 
da nicht weit. Da gucken die immer so als ob man nichts kann :/

Wir können schon mehr, mussten nur noch nichts dergleichen machen. Also 
sollte das mit der Einarbeitung schnell gehen

von Alex G. (dragongamer)


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noname schrieb:
> Das Problem ist jedoch, das wir in der Firma halt Geld kosten. Und jedes
> mal wenn wir einen neuen Mikrocontroller zum Laufen gebracht haben schon
> ein paar 100Euro an Arbeitskosten verursacht haben.
> Daher möchten wir nur einmal einen Mikrocontroller aussuchen und damit
> alles erledigen können. Also vom einfachen Blinken einer LED, bis hin zu
> einer Steuerung für eine kleine Maschine mit Display etc. Also die
> Arbeitszeit ist ausschlaggebend.
>
> Ich gucken mir den STM32F1 mal an. Danke für den Hinweis
Nehme mal an ihr stellt Einzelstücke oder so her?
Dann kann man das so machen...


EDIT: Schnell einarbeitbar und professionell sind leider in dieser 
Branche Gegensätze.
Pragmatisch würde ich allerdings behaupten dass viele "Profis" Arduino 
ablehnen aus Angst um ihre Stellung/Job, denn wenn etwas mit Arduino 
schneller geht, braucht man weniger Entwickler ;)

In der Praxis liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Irgendwie erinnern mich Deine Spezifikationen an einen Schwamm!

ATTiny und 32 Bit...
ATTiny und 40MHz+

Ich bin mir aber sicher, Du weist genau was Du willst;-)

Die 100-Füßer sind oft im 0,5er Raster. Das kann man zwar von Hand 
löten, aber nur mit Übung.

Einen weiten Temperaturbereich findest Du in der Automotiv-Schublade.

Ich benutze gerne mal die kleinen Arduinos als "IC". Also einen fast 
vollständigen µC im 40-poligen Gehäuse. Eine Platine drunter und Du 
brauchst Dich nur noch um die Peripherie kümmern. Natürlich keine 
Höchstleistung, aber kompakt und einfach.
Dieses Konzept ist natürlich nicht auf die Arduino-Schiene beschränkt. 
Ein Leckerli dabei ist: Du kannst Dich sogar "unter" dem IC breit 
machen.
Brauche ich viel mehr Leistung, so nutze ich (ist natürlich 
Geschmackssache) gerne mal den Beagle-Bone. Den kann man auch als 
Huckepacksystem auf eine Platine setzen und sich voll und ganz auf die 
Peripherie konzentrieren.

Was die weiche Ware betrifft. In den meisten Fällen - außer bei großen 
Projekten - kommst Du ohne Lizenzkosten aus.

von noname (Gast)


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@Markus: Danke für den Hinweis. Das gucke ich mir morgen mal genauer an.

@Richard: siehe den den Beitrag unter dir. Sonst hätte ich den auch 
gerne benutzt :/

@Alex: Jep wenn es mehr als 10 Stück sind, ist das schon besonders. Und 
der größte Teil ist Mechanik, Hydraulik etc.

@Sebastian: Ne da hab ich mich dann nicht gut ausgedrückt. Der Attiny 
war nur ein blödes Beispiel. Wir wollen eben keinen Attiny sondern einen 
32Bit Arm mit 40+Mhz der alles für uns erledigen kann.

Die Idee mit der Platine ist aber gut :)

von Johannes S. (Gast)


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Die Hersteller haben grosse Familien mit vielen verschiedenen 
Controllern. Wenn man NXP oder STM nimmt hat man eine Riesenauswahl an 
Prozessoren und die Hersteller unterstüzten mit ihren IDEs jeweils die 
ganze Familie. Daher muss man gar nicht einen µC für alles haben. Es 
gibt Line Cards, Parametrische Suche und Diagramme in welchen 
Leistungsklasse welche Familie angesiedelt ist. Als Hilfe dann günstige 
EvalBoards um sich mit den ausgesuchten Teilen vertraut zu machen. Also: 
heirate eine Familie.

von Kenner (Gast)


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Wie immer wird nicht auf die Anforderungen Bezug genommen, sondern nur 
auf den eigenen Kram gelobt. Kommt endlich aus dem Kindergarten.

Du forderst 32 Bit Arm und footprint Skalierung? Dann nimm STM32. Code 
vom kleinen M1 kannst du einfach auf den M4 packen. Du brauchst mehr 
Speicher oder Ports? Einfach ne Nummer größer und Pins entsprechend 
routen.
STM32 passt für dich, wie die Faust aufs Auge.

von Stefan F. (Gast)


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> Wie immer wird nicht auf die Anforderungen Bezug genommen,
> sondern nur auf den eigenen Kram gelobt.
> Kommt endlich aus dem Kindergarten.
> Dann nimm STM32.

Sollte das ein Witz sein? Zwei Leute haben den STM32 bereits empfohlen 
und der TO hat sich bereits dafür bedankt und angekündigt, dass er sich 
diesen anschauen wird.

von A. S. (Gast)


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noname schrieb:
> Und jedes mal wenn wir einen neuen Mikrocontroller zum Laufen gebracht
> haben schon ein paar 100Euro an Arbeitskosten verursacht haben.

Abgesehen davon, dass ihr Recht billig seid, ... Glaubst Du für unter 
10k kriegst du yet another uC in höherer Qualität zum laufen als einfach 
einen der bisherigen?

von noname (Gast)


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@Johannes Soweit hast Du definitiv recht. Nur wie oben schon beschrieben 
bauen wir nur in sehr geringen Stückzahlen (1 bis 10). Da macht es 
kostentechnisch wenig sinn jedes mal einen neuen Controller zu suchen, 
auch wenn es die gleiche Familie ist. Wir kosten halt zu viel ;)

Das beste ist es für uns glaube ich, ein Nucleo Board nachzubauen, damit 
wir alle Bauteile zurückverfolgen können.
Ich besorge jetzt mal ein Nucleo Board und baue die Toolchain in Eclips 
ein wie es hier beschrieben ist: 
https://www.carminenoviello.com/2014/12/28/setting-gcceclipse-toolchain-stm32nucleo-part-1/

Das sollte dann alles soweit hinkommen

Danke für Eure Hilfe!!! :)

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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noname schrieb:
> Hi Stefanus
>
> Danke für die schnelle Antwort.
>
> Das mit dem Attiny war nur als Beispiel gedacht wie einfach es sein
> kann. Es soll einfach nach 5 sec nachdem ein Signal kommt, ein Signal
> zurück gehen. Also wirklich billig.
>
> Das Problem ist jedoch, das wir in der Firma halt Geld kosten. Und jedes
> mal wenn wir einen neuen Mikrocontroller zum Laufen gebracht haben schon
> ein paar 100Euro an Arbeitskosten verursacht haben.
> Daher möchten wir nur einmal einen Mikrocontroller aussuchen und damit
> alles erledigen können. Also vom einfachen Blinken einer LED, bis hin zu
> einer Steuerung für eine kleine Maschine mit Display etc. Also die
> Arbeitszeit ist ausschlaggebend.

Mein Vorschlag zum Überlegen/Vergleichen: nehmt einen OSD3358 (auch als 
PocketBeagle bekannt). Der ist zwar BGA, aber riesig groß.

Da läuft dann ein Linux (z.B. Debian incl. gcc) auf dem Controller und 
bei Bedarf sogar das ganze IDE...

Und kostet nicht viel. Ist zwar technisch völliger Overkill, aber spart 
viel Arbeitszeit beim Entwickeln.

Und wenn Ihr Euch mit RasPi schon auskennt, ist das halbwegs ähnlich.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Das beste ist es für uns glaube ich, ein Nucleo Board nachzubauen

Was willst denn vom Nucleo Board nachbauen? Wenn du den Spannungsregle 
rund ST-Link mal außen vor lässt, bleibt doch nur noch der nackte 
Mikrocontroller und ein ganz klein wenig Hühnerfutter übrig!

Ich würde ja eher dazu raten, die blauen minimal-Boards aus Asien zu 
benutzen.

von noname (Gast)


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@Achim: mit ein paar 100Euro meinte ich: IDE installieren, Dev-Board 
anschließen und LED blinken lassen. :D Bis hier her waren das sicher 
schon ein paar Euro mehr. Daher ist der Nucleo erstmal gut. Ich muss nur 
mal gucken, ob wir den selber nachbauen müssen und dann gleich 100 
Stück, damit wir alle Lieferwegen und Materialien nachverfolgen können. 
Sind halt bescheuerte Anforderungen mit denen wir uns rumschlagen müssen 
:/

von Dieter W. (dds5)


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Nikolaus S. schrieb:
> Da läuft dann ein Linux (z.B. Debian incl. gcc) auf dem Controller und
> bei Bedarf sogar das ganze IDE...

Und das Gerät legt dann nach dem Einschalten erst mal eine Gedenkminute 
zum booten ein.

von noname (Gast)


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@Nikolaus: Das wäre auch eine gute Idee aber für uns echt ein bisschen 
overkill :D

@Stefanus: Soweit richtig. Aber ich will nicht wissen was z.B. in den 
Platinen drinsteckt. Und vielleicht sind einzelne Komponenten nachbauten 
oder ähnliches. Wir Arbeit in der Luftfahrt, bauen aber nichts was 
irgendwo fliegt. Dennoch haben die Kunden die gleichen hohe 
Qualitätsanforderungen. Wir müssen nur nicht alle normen erfüllen. Daher 
bestellen wir eigentlich nichts aus China etc.

von Toxic (Gast)


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noname schrieb:
> Die IDE von Microchip (PIC/Atmel) läuft anscheinend nur unter Windows.

MPLABX IDE ist auch fuer Linux erhaeltlich genauso die Compiler

http://www.microchip.com/mplab/compilers
http://www.microchip.com/mplab/mplab-x-ide

Die neueste IDE unterstuetzt nun auch scheinbar AVR uCs

von noname (Gast)


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@Toxic Danke für den Hinweis. Ich hatte nur das Atmel Studio gesehen. 
Das basiert glaube ich auf Visual Studio und läuft daher nicht auf 
Linux.

Nochmal Danke an alle! Ihr habt sehr geholfen. Ich gehe jetzt schlafen

von Trembel (Gast)


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Muss es zwingend 32Bit sein?
Ansonsten werf ich mal noch die TI MSP430 Linie in den Ring, den Vorteil 
bei diesen Controllern sehe ich bei der geringen Stromaufnahme..

Die IDE ist CodeComposer, was eigentlich ein Eclipse mit ein paar 
Plugins ist.

Davon gibt es, wie auch beim Nucleo, diverse Boards welche du dir 
anschauen könntest.

http://www.ti.com/microcontrollers/msp430-ultra-low-power-mcus/overview.html#

Ich hab da gute Erfahrungen mit dem MSP430FR5969 Entwicklungsboard 
gemacht.
Siehe auch den Beitrag hier im Forum: MSP430

von Harry L. (mysth)


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noname schrieb:
> Ich besorge jetzt mal ein Nucleo Board und baue die Toolchain in Eclips
> ein wie es hier beschrieben ist:

Wenn du Kosten sparen willst, dann nimm auch die von ST empfohlene und 
supportete IDE: https://atollic.com/

Ansonsten kannst du dich erstmal einige Wochen mit der Einrichtung der 
ARM-Toolchain beschäftigen.

Das Selbe gilt für das Framework.

ST stellt dafür HAL zur Verfügung, und wenn du zügige Erfolge willst, 
solltest du das nutzen!

von Trembel (Gast)


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Noch schneller als mit der HAL gehts mit dem ARM mbed Framework:

https://www.mbed.com/en/

Dazu ein klassisches "Blinky" Beispiel für den Nucleo:

https://os.mbed.com/teams/ST/code/Nucleo_blink_led/file/4e6ec83d3c83/main.cpp/

von Stefan F. (Gast)


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mbed hängt allerdings das gleiche Bastler-Image an, wie Arduino.

von Trembel (Gast)


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noname schrieb:
> @Toxic Danke für den Hinweis. Ich hatte nur das Atmel Studio gesehen.
> Das basiert glaube ich auf Visual Studio und läuft daher nicht auf
> Linux.
>
> Nochmal Danke an alle! Ihr habt sehr geholfen. Ich gehe jetzt schlafen

Für ziemlich viele verschiedene Controller wie auch Framework könen die 
Visual Studio Code oder Atom IDE's genommen werden, mit dem Platformio 
Plugin:

https://platformio.org/platformio-ide
https://platformio.org/

von Stefan F. (Gast)


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Das ist auch Arduino-mäßig, das will der TO doch ausdrücklich nicht.

von Trembel (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Das ist auch Arduino-mäßig, das will der TO doch ausdrücklich nicht.

Wenn du damit das mbed - Framework meinst gebe ich dir recht.

Platformio kann allerdings auch genutzt werden, um ohne Framework 
programmieren zu können. Als Beispiel (zwar für AVR) siehe:

https://github.com/platformio/platform-atmelavr/tree/develop/examples/native-blink

von Johannes S. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> mbed hängt allerdings das gleiche Bastler-Image an, wie Arduino.

Klar, für Bastler die zig k€ für IAR und Keil Compiler ausgeben. 
Immerhin wird die gcc Toolchain gleichwertig unterstützt. Und das C++ 
API incl. RTOS hat auch wenig mit den paar Arduino core Funktionen zu 
tun.

von A. S. (Gast)


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Was sind denn die Anforderungen, die ein Demoboard für 10€ nicht 
erfüllt, ihr aber wohl?

von Manfred (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Pragmatisch würde ich allerdings behaupten dass viele "Profis" Arduino
> ablehnen aus Angst um ihre Stellung/Job, denn wenn etwas mit Arduino
> schneller geht, braucht man weniger Entwickler ;)

Aber die "Profis" programmieren dann in C oder C++ und machen einen 
Bootloader drauf, um später komfortabel Updates einspielen zu können. 
Außer, dass da nicht Arduino draufsteht, ergibt sich kein großer 
Unterschied.

von Andreas R. (daybyter)


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stm32duino würd ich mir anschauen. Damit kannst Du einen weichen (= 
billigen) Übergang zum Arm machen.

von Paul H. (powl)


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noname schrieb:
> Im Grunde sind Arduinos jedoch nicht wirklich professionell.

Da hat sich bei mir schon die Nase gerümpft. Ein Arduino nicht 
professionell? Ein Arduino-Board ist quasi nichts anderes als ein 
Spannungsregler, ein USB-Serial-Chip und ein Atmel AVR auf ein 
vernünftiges Boardlayout zusammengepackt.

Was bitte ist daran nicht professionell?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Paul H. schrieb:
> Was bitte ist daran nicht professionell?

Auf einem industriellen CPU Board ist normalerweise etwas mehr drauf als 
Spannungsregler und seriell Wandler. Da wird nicht mit "Shields" 
gearbeitet, um Baugruppen zu integrieren.

Ich arbeite auch mit Arduinos, um etwas auszutesten, käme aber nie auf 
die Idee, die Dinger so in ein fertiges Gerät einzubauen. Und ich mache 
das hobbymäßig. Ich bevorzuge dabei lieber ein für ein Gehäuse 
vorgegebenes passendes Board. Das wird in der Industrie nicht viel 
anders sein.
Arduino zum experimentieren: Prima, kein Problem.
Aber wenn ich mir vorstelle, ich öffne ein gekauftes Gerät und mir 
fallen dann diverse Shields entgegen. Sorry, das ist definitiv nicht 
professionell.

von Wolfgang (Gast)


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noname schrieb:
> Da legen wir immer alles offen. Also mit irgendwas das nach Arduino
> nicht kommt man da nicht weit.

Dann gehe mehr ins Detail und sprich von einem ATmega328, ATmega2560, 
SAM3X8E ARM Cortex-M3 oder was auch immer ihr einsetzt.

von A. S. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Aber wenn ich mir vorstelle, ich öffne ein gekauftes Gerät und mir
> fallen dann diverse Shields entgegen. Sorry, das ist definitiv nicht
> professionell.

Bei Stückzahlen unter 100 pro Jahr, also Einzelstücken ist das völlig 
okay. Und öffnen kannst Du das ganze auch nur, wenn's nicht vergossen 
ist.

Für Hobby Mal eine Platine entflechten und bestücken, OK, 3 Nachmittage 
wenn man's drauf hat + warten aus China. Im Konzern bist Du da ganz 
schnell bei mehreren 100h zusätzlich, je 100€, allein schon weil 6 
Abteilungen involviert sind und alles im Eilservice mit entsprechenden 
Fehlern passiert.

Also machst Du dort bald das selbe "Universalboard zum wiederverwenden", 
nur in weniger schön, dafür mit eigenem, bald veralteten Logo.

von Klaus (Gast)


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noname schrieb:
> Soweit richtig. Aber ich will nicht wissen was z.B. in den
> Platinen drinsteckt. Und vielleicht sind einzelne Komponenten nachbauten
> oder ähnliches. Wir Arbeit in der Luftfahrt, bauen aber nichts was
> irgendwo fliegt. Dennoch haben die Kunden die gleichen hohe
> Qualitätsanforderungen. Wir müssen nur nicht alle normen erfüllen. Daher
> bestellen wir eigentlich nichts aus China etc.

Ich kann da Microchip nur empfehlen. Da kann man µC und auch auch den 
ganzen Rest, und das ist inzwischen eine Menge, auch in kleinen 
Stückzahlen bei "Microchip direct" bestellen. Selbst bei meinen privaten 
Bestellungen bekomme ich zu jedem Teil Konformitätserklärungen. Da gibts 
auch Evalboards und Module, damit man nicht alles selber machen muß, 
alles mit dem Siegel des Chipherstellers.

Und MPLABX läuft definitiv unter Linux und Windows. Ich arbeite mal da 
mal dort am gleichen Projekt.

MfG Klaus

von Stefan F. (Gast)


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> Aber wenn ich mir vorstelle, ich öffne ein gekauftes Gerät
> und mir fallen dann diverse Shields entgegen. Sorry, das
> ist definitiv nicht professionell.

Wieso nicht? Als ich in den 2000er Jahren meinen Desktop PC noch selbst 
zusammen steckte, bestand jeder PC aus so was ähnlichem wie Shields:

- Mainboard
- CPU Modul (Pentium 2)
- Soundkarte
- I/O Karte
- Grafikkarte
- RAM Module
usw.

Geräte, die etwas mit Funk machen haben sehr häufig Module dafür 
aufgelötet. Spannungswandler sind auch häufig als Modul ausgeführt.

Meiner Meinung nach spricht gar nichts dagegen, Shields zu benutzen. Bei 
Massenproduktion kann man ohne sie ein paar Cent oder etwas Platz 
sparen. Aber bei den vom TO genannten Stückzahlen von 1-10 sind Module 
total üblich und OK.

Modular aufgebaute Sachen sind oft auch leichter zu reparieren.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Achim S. schrieb:
> Für Hobby Mal eine Platine entflechten und bestücken, OK, 3 Nachmittage
> wenn man's drauf hat + warten aus China. Im Konzern bist Du da ganz
> schnell bei mehreren 100h zusätzlich, je 100€, allein schon weil 6
> Abteilungen involviert sind und alles im Eilservice mit entsprechenden
> Fehlern passiert.

Zeig mir mal den Konzern den 100h Entwicklungszeit zu viel sind und der 
in 100er Stückzahlen produziert.
Prototypen ok, aber Seriengeräte?

Stefanus F. schrieb:
> Wieso nicht? Als ich in den 2000er Jahren meinen Desktop PC noch selbst
> zusammen steckte, bestand jeder PC aus so was ähnlichem wie Shields:

Das ist dann aber etwas professioneller gestaltet, nämlich mit 
Schraubverbindungen gesichert. Beim Arduino sind das einfach 
zusammengestöpselte Platinen ohne mechanische Befestigunsgmöglichkeit.
Es geht nicht um die Modulbauweise an sich, aber etwas mehr sollte auf 
einen  Basismodul schon drauf sein, außer einem uC, Spannungsregler 
(braucht man nicht immer, ist nur der hobbymäßigen 5V Betriebspannung 
geschuldet) und einem USB-seriell Wandler (braucht man ebenfalls nicht 
immer).

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Beim Arduino sind das einfach zusammengestöpselte Platinen
> ohne mechanische Befestigunsgmöglichkeit.

Stell Dich doch nicht doofer an, als du bist. Ein eingelöteter Arduino 
nano sitzt bombenfest. Und wenn er steckbar sein soll (was ich empfehlen 
würde) zurrt man ihn halt mit einem Kabelbinder fest.

> und einem USB-seriell Wandler (braucht man ebenfalls nicht immer).

Du kannst ja einen ohne USB Anschluss verwenden, gibt es ja auch.

Wenn du weder USB noch Spannungsregler brauchst, bleibt ja nur noch der 
nackte Mikrocontroller übrig (sowohl bei AVR als auch bei STM32). Damit 
erübrigt sich die Frage nach dem Modul oder dem Nachbauen.

von fchk (Gast)


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noname schrieb:
> 1. Preis pro Stück ist Egal :) Wir produzieren nur in Kleinserie daher
> ist das verlöten schon teurer.
> 2. 32-Bit Arm
> 3. 40+ Mhz
> 4. 256+ KB Flash
> 5. In unterschiedlichen Größen verfügbar. 32, 64, 100 Pin
> 6. SMD per Hand lötbar. Also kein BGA
> 7. Eclipse basierte IDE (wenn möglich) ohne Einschränkungen oder
> Lizenzkosten
> 8. Sollte Robust sein. Also hoher Temperaturbereich...
> 9. Sollte möglichst ohne externe Komponenten laufen, damit das Design
> der Platinen einfacher wird.
> 10. Möglichst viele Anschlüsse (UART, SPI, I2C, ADC, DAC, CAN...)

Ich empfehle Dir:
http://www.ti.com/product/TM4C123GH6PZ/description

Die Hardware ist eigentlich wie bei jedem ARM. Du hast den kompletten 
Satz an Peripherie.

Das Differenzierungsmerkmal ist aber das TI-RTOS und die Driverlib, mit 
der Du sehr schnell starten kannst. Plus Code Composer Studio 8, was ein 
erweitertes Eclipse plus TI- und GNU-Compilern ist.

Wenn Dir das nicht reicht, hast Du nach oben hin noch z.B.:
http://www.ti.com/product/TM4C129ENCPDT/description

Da ist dann noch Ethernet MAC+PHY drin, und die geforderten 256k hast Du 
als RAM.

fchk

von Bernd K. (prof7bit)


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Die werden alle in C programmiert, also kann man überall die ganz 
normale Eclipse IDE oder seinen anderweitigen Lieblings-Codeeditor 
nehmen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefanus F. schrieb:
>> Beim Arduino sind das einfach zusammengestöpselte Platinen
>> ohne mechanische Befestigunsgmöglichkeit.
>
> Stell Dich doch nicht doofer an, als du bist. Ein eingelöteter Arduino
> nano sitzt bombenfest. Und wenn er steckbar sein soll (was ich empfehlen
> würde) zurrt man ihn halt mit einem Kabelbinder fest.

Man muß beide Platinen (auch den Shield) befestigen. Klar, das kann ich 
auch mit Heißkleber machen, aber professionell ist anders. Falls Du 
jetzt das festlöten der Steckverbindungen meinst, das kann man machen. 
Wir reden hier aber nicht von Bastellösungen.
Und wenn Du den Arduino auf ein größers Board löten willst, dann kannst 
Du den uC nebst Quarz auch gleich mit auf das Board machen. Ob ich jetzt 
das Layout für eine Arduino ergänze oder den uC gleich mit drauf mache 
ist wohl ziemlich egal.
Und die ganzen Shiedls (wenn möglich noch mehrere Stockwerke) festzurren 
mit Kabelbinder? Hast Du so etwas mal bei einem gekauften Gerät gesehen?

Stefanus F. schrieb:
> Wenn du weder USB noch Spannungsregler brauchst, bleibt ja nur noch der
> nackte Mikrocontroller übrig (sowohl bei AVR als auch bei STM32). Damit
> erübrigt sich die Frage nach dem Modul oder dem Nachbauen.

Nein, denn ich brauche ja irgendeine Peripherie für den uC. Die kommt 
dann auf das Board mit drauf. Ebenfalls Spannungsversorgung (Netzteil 
oder Ladeelektronik), Schnittstellen ect. Es soll ja ein irgendwie 
geartetes Gerät werden. Da ist der uC nur ein Teil davon.

Aber um mal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen, müßte der TO mal 
näher definieren, was er denn mit den uC zu steuern gedenkt.
Ansonsten kommen nämlich so viele Antworten wie es uC auf der Welt gibt.

von Maik S. (yellowbird)


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Paul H. schrieb:
>> Im Grunde sind Arduinos jedoch nicht wirklich professionell.
>
> Da hat sich bei mir schon die Nase gerümpft. Ein Arduino nicht
> professionell? Ein Arduino-Board ist quasi nichts anderes als ein
> Spannungsregler, ein USB-Serial-Chip und ein Atmel AVR auf ein
> vernünftiges Boardlayout zusammengepackt.
>
> Was bitte ist daran nicht professionell?

Arduino

Ich befreie die Arduino Boards auch gerne mal von Arduino und 
programmiere die Controller in C.

Aber dann ist es ja kein Arduino mehr ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Maik S. schrieb:
> Aber dann ist es ja kein Arduino mehr ;)

Na, ich dachte wir reden hier nur von der HW.

Aber mal ein primitives konkretes Beispiel. Im Bild ein GPS Logger mit 
Platine. Simpel, wenig Bauteile ca 50x30mm, loggt auf mikro SD.

Hier wird das mit Arduino gemacht:
https://www.instructables.com/id/Arduino-GPS-Logger/

Was würdest Du kaufen (bei ansonsten gleicher Funktion, wobei beim 
Arduino noch nicht einmal eine Ladeeelektronik dabei ist, also wird es 
noch größer)?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Oh, da ist ja ein Modul aufgelötet. Wie unprofessionell!

von Wolfgang (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Beim Arduino sind das einfach
> zusammengestöpselte Platinen ohne mechanische Befestigunsgmöglichkeit.

Dann miss mal die Einsteckkräfte für ein Arduino Board und setze das in 
Relation zur Masse.
Was willst du da mit zusätzlichen Befestigungsmöglichkeiten?

von Stefan F. (Gast)


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@Andreas B.

> Nein, denn ich brauche ja irgendeine Peripherie für den uC.
> Die kommt dann auf das Board mit drauf.

Du hast mich missverstanden.

Der TO schrieb, dass er ein Nucleo Board nachbauen möchte, um die 
Grundbeschaltung des µC richtig zu machen. Arduino (oder ähnliche) 
Shields hält er für unprofessionell. Ist OK.

Worauf ich bloß hinaus wollte sind folgende zwei Punkte:

1) Wenn man sich nicht zutraut, den µC richtig zu beschalten, und meint, 
dazu ein Experimentierboard nachbauen zu müssen, dann kann man das auch 
gleich verwenden anstatt es nachzubauen. Praktischerweise gibt es auch 
kleine Experimentierboards, die man gut Huckepack auf größere Platinen 
auflöten/stecken kann.

Klar ist das nur semi-professionell. Passt aber zum TO. Ein 
professioneller Entwickler sollte imstande sein, die gängigen 
Mikrocontroller nackt einzusetzen, ohne ein Experimentierboard 
nachzubauen.

2) Wenn man von einem gängigen Arduino oder STM32 Board den 
Programmieradapter, die USB Schnittstelle und den Spannungsregler weg 
lässt, bleibt nur noch der nackte Mikrocontroller übrig. Dann hat man 
einfach keinen Grund mehr, irgendein Modul zu benutzen. Dann macht der 
nackte Mikrocontroller einfach mehr Sinn.

Also:

Entweder sind die Entwickler Anfänger, dann sind sie gut beraten, ihre 
eigene Schaltungen um fertige Entwicklungsboards herum zu bauen. 
Irgendwie kriegt man die schon gut befestigt.

Oder sie sind professionell und kommen ganz problemlos nicht nackten µC 
Chips zurecht.

Der TO hat aber anscheinend solche "Profis" am Werk, die sich damit 
schwer tun, sich in wechselnde µC einzuarbeiten und von 
Entwicklungsboards abgucken müssen.

Beitrag #5538732 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang schrieb:
> Was willst du da mit zusätzlichen Befestigungsmöglichkeiten?

Jede Steckverbindung löst sich mit der Zeit, wenn sie nicht gesichert 
ist.

Stefanus F. schrieb:
> Der TO schrieb, dass er ein Nucleo Board nachbauen möchte, um die
> Grundbeschaltung des µC richtig zu machen. Arduino (oder ähnliche)
> Shields hält er für unprofessionell. Ist OK.

Das mit den Nucleoboard habe ich jetzt nicht so rausgelesen. Ich hätte 
es so interpretiert, daß er damit testen will.
Zu 1) und 2) stimme ich Dir zu.

Stefanus F. schrieb:
> Der TO hat aber anscheinend solche "Profis" am Werk, die sich damit
> schwer tun, sich in wechselnde µC einzuarbeiten und von
> Entwicklungsboards abgucken müssen.
Hier (sieht nach Klitsche aus, wenn 100€ schon eine Rolle spielen) macht 
es aber schon Sinn sich auf eine Architektur festzulegen.
Aber eine Firma die sich noch nicht einmal leisten kann Platinen zu 
erstellen, sollte die Finger von Entwicklungen lassen. Aber das ist nur 
meine Meinung.

von Gert (Gast)


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> Entweder sind die Entwickler Anfänger, dann sind sie gut beraten,
> ihre eigene Schaltungen um fertige Entwicklungsboards herum zu bauen.
> Irgendwie kriegt man die schon gut befestigt.

Die Nutzung von z.B. Nucleo-Evalboards ist kommerziell untersagt.
Hier muss man genau ins Kleingedruckte schauen.

Gert

von Mario M. (thelonging)


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Andreas B. schrieb:
> Und die ganzen Shiedls (wenn möglich noch mehrere Stockwerke) festzurren
> mit Kabelbinder? Hast Du so etwas mal bei einem gekauften Gerät gesehen?

Es handelt sich wahrscheinlich nur um einen Prototyp, aber ich musste 
sofort an diesen Thread denken.
Beitrag "Wer hat das verbrochen?"

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Gert schrieb:
> Die Nutzung von z.B. Nucleo-Evalboards ist kommerziell untersagt.

So ist es. Ich würde auch keinen Nucleo selber nachbauen, sondern eher 
das China-Mini-Development-Board mit STM32F103C8T6. Das ist 
minimalistisch aufgebaut, läuft stabil und reduziert die Komponenten auf 
das wesentliche.

Schaltpläne davon schwirren zur Genüge im Netz rum, auch hier im Wiki:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:STM32F103C8T6.png
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:STM32F103C8T6_MiniDevBoard_Schematic.png

: Bearbeitet durch Moderator
von A. S. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Zeig mir mal den Konzern den 100h Entwicklungszeit zu viel sind und der
> in 100er Stückzahlen produziert.
> Prototypen ok, aber Seriengeräte?

Anscheinend kennst du nur Consumer-Produkte. Ich würde mal behaupten, 
eine Menge µC-Entwicklungen der hiesigen Industrie gehen nur in so 
kleinen tückzahlen. Egal ob für Sondermaschinen, Satelliten, 
Maßarbeiten, ... . Und ja, 10.000€ mehr oder weniger spielen auch in 
einer konkreten Abteilung für ein konkretes Projekt ein Rolle. Nicht bei 
Weltraum, aber bei einem Wandler, den ich genau 3 Mal brauche für was 
auch immer. Und 100h von Entflechtung über Bestellung, Bestückung, 
Bootloader, Doku, .... zusätzlich sind nichts, wenn die Alternative 3 
LEDs + 2 Schalter - Verdrahtungsplan sind.

von Bauform B. (bauformb)


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noname schrieb:
> Ich gucken mir den STM32F1 mal an.

Vergiss den F1, der ist total veraltet. Die STM32L4 sind 3 Generationen 
neuer und in vielen Details verbessert. Die kleineren STM32L0 gibt's 
auch im LQFP-32 Gehäuse mit 0.8mm Pitch, die kann man wirklich mit der 
Hand löten.

noname schrieb:
> 8. Sollte Robust sein. Also hoher Temperaturbereich...

In der Hinsicht ist die STM32-Familie nicht die erste Wahl, die 
allermeisten Chips sind nur bis 85 Grad spezifiziert. Freescale ist eher 
im Auto zu Hause und hat auch noch Chips mit 5 Volt Betriebsspannung. 
Die neumodischen 5-Volt-toleranten Eingänge sind nicht gemeint, die sind 
eher weniger robust, weil solide Schutzdioden fehlen (ST spezifiziert 
das nicht einmal).

Freescale hätte auch den Vorteil, dass die hier im Forum eher 
unbekannt sind ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mario M. schrieb:
> Es handelt sich wahrscheinlich nur um einen Prototyp, aber ich musste
> sofort an diesen Thread denken.
> Beitrag "Wer hat das verbrochen?"

Geil, den kannte ich noch gar nicht.

Achim S. schrieb:
> Anscheinend kennst du nur Consumer-Produkte.

Nein, ich kenne auch Kleinserien, aber so etwas wie Arduinos sind mir 
dabei noch nicht begegnet (Laborautomatisation). Aber ok, wenn ich das 
Video da oben sehe... Immerhin, auf den Akkus steht "professional" 
drauf.  ;-)

von Klaus (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Der TO schrieb, dass er ein Nucleo Board nachbauen möchte, um die
> Grundbeschaltung des µC richtig zu machen. Arduino (oder ähnliche)
> Shields hält er für unprofessionell. Ist OK.

Darum gehts IMHO nicht. Er möchte für Test und Hilfsgeräte die Bauteile 
und verwendeten Materialien genauso qualifiziert haben, wie bei den 
übrigen Produkten. Seine Kunden möchten nichts sehen, daß irgendwie von 
einem chinesischen Flohmarkt kommt oder so aussieht. Das will er bei 
einem Audit auch nachweisen können. Und er möchte nicht für jede 
Prüfkiste eine neue IDE installieren und sich einarbeiten.

MfG Klaus

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Der gute Microcontroller ist für euch der, der die geforderte Aufgabe am 
günstigsten, am zuverlässigsten und am schnellsten erfüllen kann.

Da gibt es technische Anforderungen (Wieviele Ports benötige ich? Welche 
Komplexität muss ich erreichen können? Welchen Temperaturbereich muss 
ich abdecken?)

Da gibt es kaufmännische Anforderungen (Was darf der kosten? Ist er 
verfügbar und wie lange noch?)

Da gibt es organisatorische Anforderungen (Können wir den bestücken? 
Haben wir ein Entwicklungssystem dafür? Ist überhaupt jemand da, der 
damit umgehen kann?)

Und dann gibt es noch ganz viele weiche Faktoren - Chefs, die nie was 
Anderes als 8051 kennen gelernt haben, noch 100 Rollem Microchip PIC auf 
Lager, Verträge mit Lieferanten etc...

Beitrag #5538812 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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> Die Nutzung von z.B. Nucleo-Evalboards ist kommerziell untersagt.

Es gibt ja Alternativen bei denen es nicht untersagt ist. Aber egal, der 
TO will ja ohnehin eine eigene Platine gestalten (mit Abgucken).

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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@Stefanus F.

Eine Bitte:

Kannst Du beim Zitieren bitte die Zeile "xyz schrieb" stehen lassen? 
Diese enthält nämlich einen Link auf den zitierten Beitrag. So kann man 
besser nachvollziehen, was genau in dem zitierten Beitrag stand und wer 
es geschrieben hat.

Diese Infos gehen nämlich bei Dir beim Zitieren verloren. Beim Zitieren 
von lediglich einem Satz aus einem größeren Beitrag verliert man so den 
Überblick, auf was Du Dich eigentlich beziehst.

Danke.

von M.A. S. (mse2)


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noname schrieb:
> Audits von unseren Kunden bei uns. Da legen wir
> immer alles offen. Also mit irgendwas das nach Arduino nicht kommt man
> da nicht weit. Da gucken die immer so als ob man nichts kann :/

Erstaunlich!  :)

von M.A. S. (mse2)


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noname schrieb:
> Wir Arbeit in der Luftfahrt, bauen aber nichts was
> irgendwo fliegt.

Danke füd die Klarstellung, Du könntest hier sonst eine Panik auslösen. 
:D

von M.A. S. (mse2)


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Andreas B. schrieb:
> Aber wenn ich mir vorstelle, ich öffne ein gekauftes Gerät und mir
> fallen dann diverse Shields entgegen. Sorry, das ist definitiv nicht
> professionell.

Hmmm.
Wenn das Gerät Dir zusagt (Preis, Design, Funktion, Robustheit = geht 
nicht kaputt, wenn man es mal schüttelt), solange Du nicht weißt, wie es 
drinnen aussieht, dann würde es in dem Moment für Dich in Ungnade 
fallen, wenn Du es aufmachst und Arduino-Hardware darin siehst?

Darüber würde ich einmal nachdenken...   ;)


PS: Ich bin Entwickler und käme selbst nicht auf die Idee, Arduinos in 
Produkte einzudesignen. Trotzdem: Kaufe ich ein Gerät und bin mit ihm 
zufrieden, ist mir eigentlich sch..-egal, wie das innen drinnen 
realisiert ist. (Solange keine Sicherheitsrisiken eingebaut sind!)

: Bearbeitet durch User
von Barrex (Gast)


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@noname:
Also die Bastelei scheint sich doch nur daraus zu ergeben, dass Du alles 
mit der kostenlosen Toolchain und Eclipse per Hand zusammenbastelst. Was 
als Hobbyist ja ok ist, mach ich ja auch nicht anders.

Wenn man aber Geld damit verdient, sollten doch Entwicklungsumgebungen 
von IAR oder Keil doch wohl möglich sein. So ist man dann auch erstmal 
nur z.B.(nur eine Möglichkeit) auf ARM festgelegt, kann aber Hersteller 
und Mikrocontroller schnell wechseln, ohne lange rumzubasteln. Sich auf 
nur einen Mikrocontroller festzulegen, halte ich im professionellen 
Bereich für kritisch. Vor allem wenn ich so an die durchwachsenen 
Verfügbarkeiten der Bauelemente denke. Zum Teil sind ja Lieferzeiten von 
einem halben Jahr nichts besonderes.

Eine preiswertere Möglichkeit zu IAR und Keil wäre Crossworks:
https://www.rowley.co.uk/index.htm

Schaltungen für einen ARM Cortex M3 oder M4 z.B. aus der STM32 Reihe 
sollte man eigentlich EMV gerecht als Profi selbst hinbekommen. Da halt 
ich fertige Boards nicht für sinnvoll, da deren Einbau in das eigene 
Gerät dann auch problematischer sein könnten. Was anderes ist es, wenn 
es um die "dicken" Typen mit hohen Taktraten geht, auf denen ein Linux 
laufen kann. In so einem Fall ist ein fertiges Board sicher zu 
empfehlen.

Und wenn schon fertige Boards, dann welche die explizit als 
Industrieboards verkauft werden, sonst kann es mit der EMV schon mal 
Probleme geben. Ok, die ist nicht nur von der Leiterplatte abhängig, 
aber bei schlecht designten Leiterplatten bringt es der Rest allein auch 
nicht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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M.A. S. schrieb:
> Robustheit = geht nicht kaputt, wenn man es mal schüttelt
Mit der Robustheit und Arduino wäre ich mir nicht so sicher. Die 
Shield-Steckproblematik hatte ich ja schon erwähnt.

> Darüber würde ich einmal nachdenken...   ;)
Dann würde Dir auch das Gerät in diesem Video gefallen? Hat ja scheinbar 
auch funktioniert.
Mario M. schrieb:
> Beitrag "Wer hat das verbrochen?"


Mal davon abgesehen: Wenn man Geräte kauft, die in Kleinserien oder gar 
Einzelstücke produziert werden, dann sind sie i.A. sehr teuer. Da komme 
ich schon mal auf die Idee da reinzuschauen um zu gucken was da den 
Preis rechtfertigt.
Nach Deiner Auffassung sollte man das aber lieber lassen. ;-)  Kann man 
auch so sehen.

von Paul H. (powl)


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Andreas B. schrieb:
> fallen dann diverse Shields entgegen. Sorry, das ist definitiv nicht
> professionell.

Das würde man ja auch nich machen ;-) Aber es gibt viele Anwendungen, wo 
der Arduino einfach huckepack auf eine selbst-designte Platine 
draufgesteckt werden kann. Wobei man sich dann wiederum fragen muss, ob 
es nicht sinnvoll ist, das ganze µC-Gedöns gleich noch fest in sein 
Design mit aufzunehmen.

von M.A. S. (mse2)


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Andreas B. schrieb:
> Nach Deiner Auffassung sollte man das aber lieber lassen. ;-)  Kann man
> auch so sehen.

Nein, nach meiner Auffassung soll das jeder so machen wie er mag. Ich 
sprach jetzt auch nicht von besonders teueren Einzelstücken sondern von 
Alltagsgeräten. (Nicht, dass ich darin Arduino & Co. erwarten würde.)
Aber aufmachen und reingucken tue ich da im allgemeinen nicht (schon gar 
nicht vor dem Kauf).

von Andreas B. (bitverdreher)


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M.A. S. schrieb:
> (schon gar nicht vor dem Kauf)
Na, das ist wohl etwas unrealistisch. So habe ich das auch nicht 
gemeint. Aber neugierig bin ich schon ....

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