Forum: PC Hard- und Software Kommunizieren Notebook und Notebook-Netzteil?


von Holger D. (hodoe)


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Hallo, ich habe ein so ca. sechs Jahre altes Samsung-Notebook. Die 
Spannung am Netzteil beträgt 19,3 V. Wenn ich den Stecker in das 
ausgeschaltete Notebook stecke, dann dauert es etwa eine Sekunde, bis 
die Ladezustands-LED leuchtet. Orange für es wird geladen und grün für 
Akku voll.

Wenn ich nun aber ein Labornetzteil verwendet, dann passiert gar nichts. 
Keine LED geht an. Der Stecker ist zweipolig und zu 100% mit dem des 
Originalnetzteils identisch.

Schnacken Netzteil und Ladeelektronik möglicherweise miteinander?


Holger

von Jim M. (turboj)


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Die Möglichkeit besteht, denn Hersteller müssen verhindern dass ein 90W 
Notebook das 65W Netzteil grillt.


Übrigens gibt es eine Reihe 3-poliger Hohlstecker. Die erkennt man daran 
das die Innenseite des Steckers aus Metall ist. Sieht man oft bei Dell 
oder Lenovo. Für die nicht Eingeweihten sieht das auf den 1. Blick wie 
2-polig aus.

von Reinhard S. (rezz)


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Jim M. schrieb:
> Die Möglichkeit besteht, denn Hersteller müssen verhindern dass ein 90W
> Notebook das 65W Netzteil grillt.

Das Netzteil läuft dann halt die ganze Zeit in Volllast (damit sollte es 
klarkommen) und der Akku entlädt trotzdem.

von Toxic (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Schnacken Netzteil und Ladeelektronik möglicherweise miteinander?

Ich kenne dies nur bei Dell-Laptops (hab selbst 2....)
Von schnacken keine Rede sein kann:
Im Netzteil befindet sich ein kleiner One-Wire-Chip von Dallas.Ist 
genauer gesagt ein Speicherchip in dem ein paar Daten (wie z.B. 
verfuegbare Ausgangsleistung) abgelegt sind.Das BIOS liest lediglich 
diese Informationen und entscheidet ob der Lappy normal starten darf 
oder mit reduzierter Leistung aktiviert wird.

Haettest Du den Modell-Typ deines Samsung Laptops angegeben koennte man 
ja mal per Google nachsehen ob sich Samsung Dell angeschlossen hat....

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Toxic schrieb:
> Ich kenne dies nur bei Dell-Laptops

IBM/Lenovo hat das auch schon mal so gehandhabt. Apple übrigens kann das 
auch, und seitdem es USB-C "Power Delivery" gibt, wendet das jedes 
entsprechende Gerät an.

von Soul E. (Gast)


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HP ebenfalls, da wird der Netzteil-Typ identifiziert. Mit CAD-Graphik 
oder Dockingstation werden zu schwache Modelle abgelehnt.

von Stefan F. (Gast)


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Mein Samsung Netzteil hatte einen dreipoligen Hohlstecker.

von Thomas (Gast)


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Samsung verwendet keinerlei NT Kommunikation. Wenn das also mit dem 
Labor NT nicht geht verwendest du einfach die falschen Kontakte.
Welche Stromaufnahme zeigt dein Labor NT denn an? Der Ruhestrom ohne 
Akku im ausgeschalteten Zustand beträgt ca 30mA
Thomas

von Holger D. (hodoe)


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Moin, es ist ein 530U3C-A01DE. Ich habe ein zweites Netzteil. Von dem 
habe ich das Kabel abgeschnitten. Da ist neben dem Schirm definitiv nur 
eine Ader enthalten. Diese geht an den Mittelleiter und der Schirm halt 
nach außen auf die Hülle.

Ich habe noch etwas probiert. Das Notebook ist aus. Beim Einstecken wird 
kurz Strom gezogen und dann passiert nichts mehr. Originalnetzteil: LED 
geht orange an und dann grün, da der Akku voll ist.

Nun habe ich den Akku etwas entleert und voila: Der Akku wird geladen. 
Es fließt ein Strom von 740 mA.

Aber:
Wenn ich Windows 10 starte und dann das Labornetzteil anklemme, dann 
passiert seltsames. Die Lade-LED geht nicht an. Aber die 
Spannungsanzeige des Netzteils zeigt alle paar Sekunden eine Spannung 
von etwas mehr als 20 V. Die Stromanzeige bleibt bei 0 mA....


Holger

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holger D. schrieb:
> Da ist neben dem Schirm definitiv nur eine Ader enthalten.

Das kann ja sein; ist bei Apple auch so. Aber im Stecker sitzt halt mehr 
als nur etwas Draht und Blech.

Zeig' doch mal ein Bild (auf dem man was erkennen kann) Deines 
Samsung-Stromversorgungssteckers.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Holger D.,

Holger D. schrieb:
> Hallo, ich habe ein so ca. sechs Jahre altes Samsung-Notebook. Die
> Spannung am Netzteil beträgt 19,3 V. Wenn ich den Stecker in das
> ausgeschaltete Notebook stecke, dann dauert es etwa eine Sekunde, bis
> die Ladezustands-LED leuchtet. Orange für es wird geladen und grün für
> Akku voll.

Du bist doch Messtechniker, dann geht es bestimmt noch etwas genauer. ;)

Wo misst Du genau? 19,3V am Labornetzteil oder am Stecker, der in das 
Notebook gesteckt wird?
Wackelkontakt im abgeschnittenen Notebookkabel?

Welche Leistung hat Dein Notebooknetzteil?
Welche Leistung hat Dein Labornetzteil?
Sind das chinesische Watt, wie bei meinem Korad-Labornetzteil?

Wenn Dein Notebook aus ist, muss das Netzteil nur den Akku laden.
Wenn Du Dein Notebook einschaltest, wird es durch das laufende Notebook 
zusätzlich belastet. Das kann ja schon einen Unterschied ausmachen, wenn 
im Anschlusskabel nur noch eine Litze von vielen Strom führt.

Jim M. schrieb:
> Die Möglichkeit besteht, denn Hersteller müssen verhindern dass ein 90W
> Notebook das 65W Netzteil grillt.

An meine Thinkpads können sowohl 90W als auch 65W Netzteile 
angeschlossen werden: 20V 3A versus 20V 4,5A sekundär.
Das Notebook kann doch messen, wie stark die Spannung des Netzteils 
unter Last einbricht und reagieren, indem es z.B. auf Batterieladung 
verzichtet.
Eine Kommunikation mit dem Netzteil ist doch überflüssige 
Bauteileverschwendung, es sein denn, man will Nachbauten erschweren.


> Übrigens gibt es eine Reihe 3-poliger Hohlstecker. Die erkennt man daran
> das die Innenseite des Steckers aus Metall ist. Sieht man oft bei Dell
> oder Lenovo. Für die nicht Eingeweihten sieht das auf den 1. Blick wie
> 2-polig aus.

Den Verdacht habe ich auch trotz der gegenteiligen Schilderung von 
Holger.
Aus genau dem von Dir geschilderten Grund konnte ich beim 
funktionierenden Thinkpad-Netzteil keine Spannung messen - die war 
nämlich auf der inneren Seite des Außenleiter gegenüber dem Mittelpin 
aber nicht auf der Außenseite. :)

von Thomas (Gast)


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Was soll das für ein Labor NT sein bei dem die Spannung alle paar 
Sekunden auf 20V steigt?
Kann es sein, dass die Strombegrenzung aktiv ist. Ist die 
Leerlaufspannung wirklich 19V?
Für mich hört sich das ein Bisschen so an als wenn das NT im 
Strombetrieb ist und dein Notebook manchmal weniger Strom aufnimmt und 
dann in den Spannungsbetrieb wechselt.

Im Stecker ist da jedenfalls ganz sicher keine Intelligenz eingebaut.

Thomas

von Stefan F. (Gast)


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Vielleicht wird das Labornetzteil überlastet, die Spannung bricht ein 
und das Notebook reagiert darauf.

von Holger D. (hodoe)


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Moin,

ein Update. Manchmal kann man sich nur wundern. Also dass Netzteil ist 
ein ELV PPS 5330. Die Spannungsanzeige ändert sich wie beschrieben bei 0 
mA.

Habe nun ein anderes Netzteil (ELV Hochleitungs-Netzteilplatine 0 bis 30 
V, 0 bis 10 A) genommen. 19 V und 0,8 mA stehen auf den Anzeigen. Der 
Ladevorgang sieht unter Windows 10 normal aus.

Das PPS an sich ist nicht defekt. Ein angeschlossener Transceiver mit 
12V und 200 mA läuft unauffällig.


Holger

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Holger,

Holger D. schrieb:
> Moin,
>
> ein Update. Manchmal kann man sich nur wundern. Also dass Netzteil ist
> ein ELV PPS 5330. Die Spannungsanzeige ändert sich wie beschrieben bei 0
> mA.

Aber laut elv.de kann das nur 3A.

>
> Habe nun ein anderes Netzteil (ELV Hochleitungs-Netzteilplatine 0 bis 30
> V, 0 bis 10 A) genommen. 19 V und 0,8 mA stehen auf den Anzeigen. Der
> Ladevorgang sieht unter Windows 10 normal aus.

Also läuft es mit dem anderen Netzteil, oder?

> Das PPS an sich ist nicht defekt. Ein angeschlossener Transceiver mit
> 12V und 200 mA läuft unauffällig.

200mA <3A.  :)

von Holger D. (hodoe)


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Peter M. schrieb:
> Aber laut elv.de kann das nur 3A.

Das ist richtig. Aber dieser Strom wird nicht erreicht. Das andere 
Netzgerät zeigt als Höchstwert 2,4 A. Aber die Last schwankt um mehrere 
100 mA auf und ab und das PPS schafft die Regelung wohl nicht so 
schnell.

Mit dem anderen Netzteil ohne Prozessor-Gedöns läuft es.


Holger

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Holger D.,

Holger D. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Aber laut elv.de kann das nur 3A.
>
> Das ist richtig. Aber dieser Strom wird nicht erreicht. Das andere
> Netzgerät zeigt als Höchstwert 2,4 A. Aber die Last schwankt aber stark
> um mehrere 100 mA und das PPS schafft die Regelung wohl nicht so
> schnell.

Im Notebook ist meiner Meinung nach auch ein saugstarkes Schaltnetzteil 
verbaut. Ich habe hier ein waeco-Netzteil mit vielleicht 36W? 
Dauerleistung für meinen mobilen 12V-Kompressorkühlschrank.
Die Besonderheit dieses Netzteil gegenüber einem 0815-Meanwell liegt 
darin, dass es in der Lage ist, die hohen Anlaufströme des Kompressors 
kurzzeitig zu liefern.

von Gero (Gast)


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puffere das Labor-NT mal mit ein paar Kondensatoren...

von Thomas (Gast)


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Ein Labor Netzteil bei dem sich im Lehrlauf (0mA ist Lehrlauf) die 
Spannung alle paar Sekunden ändert ist defekt. Kann es sein dass du 
nicht alles sagst?

Thomas

von Peter M. (r2d3)


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Thomas schrieb:
> Ein Labor Netzteil bei dem sich im Lehrlauf (0mA ist Lehrlauf) die
> Spannung alle paar Sekunden ändert ist defekt. Kann es sein dass du
> nicht alles sagst?
>
> Thomas

Ich glaube ja, dass das Notebook zyklisch immer wieder versucht, die 
externe Spannung zu nutzen und nach dem schnellen Einbruch sofort 
abschaltet.
Die Anzeige des Netzteils ist vielleicht zu lahm.

von Thomas (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich glaube ja, dass das Notebook zyklisch immer wieder versucht, die
> externe Spannung zu nutzen und nach dem schnellen Einbruch sofort
> abschaltet.
> Die Anzeige des Netzteils ist vielleicht zu lahm.

Nein so funktioniert die Stromversorgung bei Laptops nicht.
Ein Laptop wird so gut wie immer aus einem Zwischenkreis versorgt der 
alle notwendigen Spannungen erzeugt. Der Zwischenkreis wird entweder vom 
Netzteil oder falls die Netzteilspannung fehlt vom Akku versorgt. Das 
ist etwas vereinfacht in Wirklichkeit sind immer noch ein paar Kostet 
Stufen dazwischen.
Ich habe jahrelang fast ausschließlich mit einem Labor NT Laptops 
repariert. Wenn also am Netzteil 0mA angezeigt werden läuft das Ding im 
Akkubetrieb. Eine Sache die man sehr einfach testen kann ... Akku raus 
und das Ding ist tot.

Ich vermute etwas ganz anderes. Ev. ist einfach die Eingangbuchse defekt 
Verkohlte Abbuchen sind bei Samsung sehr häufig, besonders dann wenn 
keine Original Netzteile eingesetzt werden. Fast alle Nachbaunetzeile 
benutzen einen etwas anderen Stecker der auf Dauer die Buchse kaputt 
macht.

Thomas

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas,

Thomas schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Ich glaube ja, dass das Notebook zyklisch immer wieder versucht, die
>> externe Spannung zu nutzen und nach dem schnellen Einbruch sofort
>> abschaltet.
>> Die Anzeige des Netzteils ist vielleicht zu lahm.
>
> Nein so funktioniert die Stromversorgung bei Laptops nicht.
> Ein Laptop wird so gut wie immer aus einem Zwischenkreis versorgt der
> alle notwendigen Spannungen erzeugt. Der Zwischenkreis wird entweder vom
> Netzteil oder falls die Netzteilspannung fehlt vom Akku versorgt. Das
> ist etwas vereinfacht in Wirklichkeit sind immer noch ein paar Kostet
> Stufen dazwischen.
> Ich habe jahrelang fast ausschließlich mit einem Labor NT Laptops
> repariert. Wenn also am Netzteil 0mA angezeigt werden läuft das Ding im
> Akkubetrieb. Eine Sache die man sehr einfach testen kann ... Akku raus
> und das Ding ist tot.
>
> Ich vermute etwas ganz anderes. Ev. ist einfach die Eingangbuchse defekt
> Verkohlte Abbuchen sind bei Samsung sehr häufig, besonders dann wenn
> keine Original Netzteile eingesetzt werden. Fast alle Nachbaunetzeile
> benutzen einen etwas anderen Stecker der auf Dauer die Buchse kaputt
> macht.
>
> Thomas

Denkfehler von mir!
Mit Akku müsste es immer starten.
Meine Überlegung unterstellt die Versorgung nur vom Labornetzteil her.
Das ist ja nicht der Fall.
Danke.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Manche Geräte tun dies tatsächlich, ich hab in solchen Netzteilen (vor 
allem die mit mehr als zwei Kontakten am Stecker) bereits 1-wire-EEPROMs 
gefunden.

von Dennis R. (dennis_r93)


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ich habe mal in dem stecker des Netzteils auf Notebook Seite einem 
Wiederstand gefunden. ich vermute dass das eine einfache Kodierung ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kann man auch machen.

Das mit den EEPROMS ist im Server-Bereich aber schon recht lange 
"normal" (dort meistens mit I2C-EEPROMs), klar daß die Technik 
irgendwann in andere Geräte übernommen wird. Man kann damit ja nicht nur 
eine Erkennung der Netzteile erreichen, sondern auch eine Kundenbindung 
wenn das preiswerte Aftermarket-Netzteil oder vom Heimwerker passend 
gemachte Reststück aus der Bastelkiste vom Gerät nicht akzeptiert wird.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Manche Geräte tun dies tatsächlich, ich hab in solchen Netzteilen (vor
> allem die mit mehr als zwei Kontakten am Stecker) bereits 1-wire-EEPROMs
> gefunden.

Und das EEPROM kann auch im Stecker selbst untergebracht sein.

So macht's Apple bei den MagSafe-Netzteilen.
(Da ist im Stecker auch die Ladeanzeige-LED, die komplett vom Notebook 
gesteuert wird)

von Purzel H. (hacky)


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> Jim M. schrieb:
> Die Möglichkeit besteht, denn Hersteller müssen verhindern dass ein 90W
> Notebook das 65W Netzteil grillt.

Dem ist nicht so. Ich habe Netzteile von frueheren Generationen (Dell) 
die gehen. Lediglich beim Booten werde ich darauf hingewiesen, dass das 
Netzteil zuwenig Leistung bringt. Weitermachen mit reduzierter Leistung, 
oder nicht ? Dann bleibt eben ein Stromsparmode drin.

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