Guten Tag, Ich möchte den Durchfluss von Wasser durch ein Ventil regeln. Ich habe eine PT1-Strecke und regel diese über das Kompensationsverfahren mit einem PI-Regler. Ich habe den Regler mit Hilfe von Simulink eingestellt und bekomme bei einem Sprung des geschlossenen Regelkreises in etwa den Verlauf einer PT1-Strecke. Nun habe ich den Regelkreis in der Realität umgesetzt und den Sollwert auf 70 L/min gesetzt. Nun habe ich eine Verständnisfrage zum dem ganzen: Ich habe bei 70 L/min einen Überschwinger von 20%, was ja normal bei PI-Regler ist. Die Frage lautet nun: Wenn ich meinen Sollwert weiter runter setze, wird der Überschwinger größer? Wenn ich ihn höher setze wird er dann kleiner? Sprungantwort der Strecke und Verlauf der Regelung im Anhang Danke
yo schrieb: > Die Frage lautet nun: Wenn ich meinen Sollwert weiter > runter setze, wird der Überschwinger größer? Wenn ich ihn höher setze > wird er dann kleiner? Der Überschwinger ist 20%. Folglich ist er bei höherem Sollwert auch höher (absolut). Oder meinst du prozentuell? :-)
MiMa schrieb: > Oder meinst du prozentuell? :-) Richtig :) Möchte einen möglichst kleinen Überschwinger haben, da sonst die Druckunterschiede im System zu groß werden könnten. Bin mir aber jetzt nur nicht sicher ob es an den falschen Verstärkungsfaktoren des Reglers liegt
yo schrieb: > Richtig :) Möchte einen möglichst kleinen Überschwinger haben, da sonst > die Druckunterschiede im System zu groß werden könnten. Dann mach den P Anteil kleiner. Der Regler wird dann zwar langsamer, da der I Anteil die meiste Arbeit übernehmen muss, aber der Überschwinger ist kleiner/weg :-) Wenn es schnell sein muss und keine Überschwinger haben soll, hilft ein D Anteil weiter
Steuerzahler schrieb: > ich nähme einen ohne Überschwinger. Warum willst Du einen? Naja dann wird meine Regelung zu langsam MiMa schrieb: > Dann mach den P Anteil kleiner. Der Regler wird dann zwar langsamer, da > der I Anteil die meiste Arbeit übernehmen muss, aber der Überschwinger > ist kleiner/weg :-) > > Wenn es schnell sein muss und keine Überschwinger haben soll, hilft ein > D Anteil weiter Dank dir. Werde mal etwas rumspielen. Einen PID Regler für eine PT1-Strecke? Ist das sinnvoll? Wenn ich einen PI-Regler verwende habe ich also das Spiel zwischen Regelzeit und Überschwinger?
>Einen PID Regler für eine PT1-Strecke? Ist das sinnvoll?
Nö.
Bei PT1 hat der D Anteil keinen Geschwindigkeitsvorteil.
Bei PT2 hilt er die Strecke zu dämpfen. Man kann deshalb P höher drehen.
Alles wird schneller.
Wenn dein System linear ist, dann bleibt das Überschwingen bei 20%, egal wie hoch der Sprung ist. Bei größeren Sprüngen absolut also höher. Allerdings sieht es für mich so aus, als würde die Stellgrößenbeschränkung und damit auch Windup etwas mit dem Überschwinger zu tun haben. Kannst du den I-Anteil plotten lassen? Ist der Regler komplett digital? Dann könntest du erstmal ganz einfach ein Antiwindup einsetzen (den I-Anteil also nicht weiter erhöhen, solange die Stellgröße schon am Anschlag ist). Das dürfte schon eine Verbesserung geben. Als Gegenprobe könntest du ja mal nen kleineren Sprung draufgeben, bei dem die Stellgröße nicht auf Anschlag geht.
R. Egel schrieb: > Dann könntest du erstmal ganz einfach > ein Antiwindup einsetzen Habe bereits einen Anti-Windup eingestellt. Habe nun den P-Anteil verringert und bekomme einen Überschwinger von 14%. Kann damit leben. Linear ist es nicht. Habe mal einen anderen Sollwert probiert und der Überschwinger ist merkbar geringer.
yo schrieb: > Ich möchte den Durchfluss von Wasser durch ein Ventil regeln. Na, und was ist das denn für ein Ventil? Ist das auch schön linear? Und schon mal daran gedacht, dass der Durchfluss nicht linear vom eingestellten Kv-Wert am Ventil abhängt?
Ein reales Ventil ist eher nichtlinear. Was ist denn die Stellgroesse ? Der Drehwinkel bei einem Spindelventil ? Der Drehwinkel bei einem Kugelhahn ? Wie auch immer. Die Strecke, das Wasserrohr wird einen induktiven Beitrag haben. Das System laesst sich verbessern. Ist der Eingangsdruck immer derselbe ? Falls ja, der einfache Fall. Nimm eine Kurve auf. Stellglied gegen Durchfluss. Das ist deine Steuerung. Jetzt kommt der Regelkreis drueber. Die Steuerung bewirkt, dass der I Anteil zu Beginn nichts machen muss. Er muss nur nachtraeglich Nichtidealitaeten ausgleichen. Der etwas schwierigere Fall. Der Eingangsdruck ist nicht immer derselbe. Miss den und lass ihn in die Steuerung einfliessen.
Jetzt ist G. schrieb: > Ein reales Ventil ist eher nichtlinear. Was ist ein reales Ventil? Für Regelungsaufgaben gibt es Regelventile, wo z.B. der Ventilkegel auf die Regelaufgabe abgestimmt wird. (z.B. lineare, gleichprozentige,..... Ventilkennlinie)
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