Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspiceXVII: Mauszeiger bitte NICHT(!) aublenden


von David H. (tuxpilot)


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Hallo,

kann man irgendetwas dafür tun, dass in LTspice der Mauszeiger NICHT 
ausgeblendet wird, wenn man ihn braucht?

<begründung>
Man braucht ihn, wenn man:
– Bauteile platziert
– Netze zeichnet
– ...

Man braucht ihn nicht, wenn man (bitte trotzdem nicht ausblenden):
– nichts zeichnet

Leider ist es in LTspice genau umgekehrt! Immer wenn ich etwas zeichne, 
wird nur das entsprechende Bauteil oder ein Fadenkreuz angezeigt. Diese 
springen immer von Kästchen zu Kästchen, aber man kann nicht wissen, 
wohin sie in den nächsten paar ms springen, weil der MAUSZEIGER 
AUSGEBLENDET IST, und sie stark verzögert sind.

Bedienung mit den Pfeiltasten ist auch nicht so schön, weil man ziemlich 
oft auf die Pfeiltasten drücken muss, selbst wenn man CTRL oder SHIFT 
drückt. (Schöner wäre es so wie in gEDA, wo der Mauszeiger gleich dahin 
geschoben wird, wo es als nächstes sinnvoll wäre.)
</begründung>

Ich benutze LTspiceXVII x64 vom 2018-08-09.
Rechner ist Core i5-2500K (4x 3,3GHz) mit 8GB RAM. (Genug Leistung ist 
also vorhanden.)
Betriebssystem: Ubuntu 18.04.1 LTS mit wine-3.0 (Ubuntu 3.0-1ubuntu1).

Wäre auch ausreichend, wenn man irgendwo im Desktop oder X oder so 
einstellen kann, dass die Mausposition zusätzlich zum Mauszeiger 
angezeigt wird / der Mauszeiger nicht ausgeblendet werden darf.

Danke für nützliche Hilfe!

(Internet habe ich schon durchsucht, aber Google und co. verstehen 
leider nicht, was „nicht“ bedeutet.)

: Bearbeitet durch User
von Mike Engelhart (Gast)


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Kannst du nicht in...

David H. schrieb:
> wine-3.0 (Ubuntu 3.0-1ubuntu1).

...irgendwas drehen, dass dir der Mauszeiger nicht durch was anderes 
ersetzt wird als eben den Pfeil?

von Volker S. (vloki)


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David H. schrieb:
> kann man irgendetwas dafür tun, dass in LTspice der Mauszeiger NICHT
> ausgeblendet wird, wenn man ihn braucht?

Ist mir noch nie aufgefallen. Anscheinend bin ich es gewohnt, dass bei 
der von mir benutzten EDA Software außerhalb der Menüs nie ein Zeiger, 
sondern immer ein Fadenkreuz ist. Scheint wohl der Standard zu sein ;-)

Das mit der Verzögerung tritt bei mir auch nicht auf.
Egal - W7, W10 oder Linux Mint18 (MATE) auf einem i5-2410M mit 4GB.

von Helmut S. (helmuts)


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> Wäre auch ausreichend, wenn man irgendwo im Desktop oder X oder so
einstellen kann, dass die Mausposition zusätzlich zum Mauszeiger
angezeigt wird

Also ich sehe da keinen Vorteil darin. Wenn ich ein Bauteil schiebe, 
dann schiebe ich das so, dass ein oder mehrere Pins irgendwo die 
gewünschte Leitung(en) treffen. Da würde mir ein Maus-Cursor der mitten 
im Bauteil steht nicht helfen.


Warum man bei den Pfeiltasten SHIFT oder CTRL benötigt wundert mich auch 
aber man gewöhnt sich ja an vieles.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Volker S. schrieb:
> Anscheinend bin ich es gewohnt, dass bei der von mir benutzten EDA
> Software außerhalb der Menüs nie ein Zeiger, sondern immer ein
> Fadenkreuz ist.

Gerade mal probiert: sowohl bei KiCad als auch Altium Designer gibt es
auch ein Fadenkreuz, aber dennoch zusätzlich einen Mauszeiger, der die
tatsächliche Stelle anzeigt, an der die Maus sich gerade befindet.  Das
Fadenkreuz springt dagegen zwischen den Punkten des aktuell gewählten
Rasters hin und her.

LTspice mag ein guter Simulator sein, aber das UI ist in der Tat mehr
als gewöhnungsbedürftig.

von Volker S. (vloki)


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Jörg W. schrieb:
> sowohl bei KiCad als auch Altium Designer gibt es
> auch ein Fadenkreuz, aber dennoch zusätzlich einen Mauszeiger, der die
> tatsächliche Stelle anzeigt, an der die Maus sich gerade befindet.

Bei Eagle und Ariadne sehe ich nur Fadenkreuze, die man groß oder klein 
einstellen kann. Wie es bei Orcad war, kann ich mich nicht mehr 
erinnern. Altium kenne ich nicht.

In Kicad will ich mich gerade einarbeiten.
Da scheint es irgendwie so ein Mischmasch zu sein. Sobald man im Layout 
etwas tut (verschieben , routen,...) wird kommt zum Pfeil noch ein 
Fadenkreuz dazu.
Beim Schaltplan sind immer beide zu sehen. Was nützt mit die Information 
des Mauspfeils. Kann ich den irgendwo abschalten? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Nettes Mann (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Gerade mal probiert: sowohl bei KiCad als auch Altium Designer gibt es
> auch ein Fadenkreuz, aber dennoch zusätzlich einen Mauszeiger, der die
> tatsächliche Stelle anzeigt, an der die Maus sich gerade befindet.

Das ist in Diptrace auch so. Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund 
den Mauszeiger wie bei LTSpice beim Verschieben auszublenden. Das führt 
nur dazu, dass man beim Platzieren eines Bauteils die Bewegungsrichtung 
zwischen den Rasterpunkten nicht mehr optisch nachvollziehen kann. Der 
Mauszeiger bewegt sich nämlich kontinuierlich von Rasterpunkt zu 
Rasterpunkt. Ohne Mauszeiger bleibt nur das Hüpfen im Raster.

;)

> LTspice mag ein guter Simulator sein, aber das UI ist in der Tat mehr
> als gewöhnungsbedürftig.

Man sollte dem Entwickler mal freundlichst mitteilen, dass er das ändern 
sollte. Das ist doch nur eine Kleinigkeit im Quellcode. (alternativ dem 
Anwender das per Option überlassen)

von Helmut S. (helmuts)


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> Ohne Mauszeiger bleibt nur das Hüpfen im Raster.

Damit habe ich ehrlich gesagt kein Problem, weil die Objekte vor und 
nach dem  verschieben immer in diesem Grid/Raster liegen müssen. Deshalb 
find ich das OK, dass das Objekt immer gleich auf die Gridpunkte 
springt.

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo Jörg,

> LTspice mag ein guter Simulator sein, aber das UI ist in der Tat mehr
> als gewöhnungsbedürftig.

Undiplomatisch würde ich es eher als völlig daneben bezeichnen.

rhf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut S. schrieb:
> Deshalb find ich das OK, dass das Objekt immer gleich auf die Gridpunkte
> springt.

Dass das Objekt nur im Raster hüpft, ist ja OK.  Ohne Mauszeiger
siehst du halt nur zwischendrin nicht, in welche Richtung es nun als
nächstes hüpfen wird.

von Volker S. (vloki)


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Jörg W. schrieb:
> Ohne Mauszeiger
> siehst du halt nur zwischendrin nicht, in welche Richtung es nun als
> nächstes hüpfen wird.

Entweder muss man da ein riesiges Raster haben, oder sich wahnsinnig 
langsam bewegen, ohne zu wissen wohin ;-)

: Bearbeitet durch User
von Nettes Mann (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Warum man bei den Pfeiltasten SHIFT oder CTRL benötigt wundert mich auch
> aber man gewöhnt sich ja an vieles.

Das ist auch so ein Käse. Wenn ein Bauteil mit Move am Cursor hängt 
erwarte ich, dass ich mit den Cursortasten das Bauteil immer einen 
Rasterpunkt in eine Richtung verschieben kann. LTSpice verarbeitet aber 
die Nachricht der Pfeiltasten ohne Zusatztasten bei move nicht. Man muss 
mindestens CTRL hinzu drücken. Dann geht das Verschieben des Bauteils im 
Raster zwar, aber nicht korrekt bzw. undefinierbar, je nach dem braucht 
es zwischen 1 und 3 Pfeiltastendrücke, damit der Cursor den nächsten 
Rasterpunkt erreicht. Hier stimmt einfach etwas mit der Verarbeitung der 
Tastaturnachrichten nicht. Beim drücken von CTRL+SHIFT moved das Bauteil 
dann per Cursor immer gleich 3 Rasterpunkte auf einmal. Das ist 
natürlich blöd, wenn man dann genau DA nicht landet, WO man hinmöchte.

LTSpice ist ein extrem nützliches und tolles Tool, aber die UI ist auf 
Bastelniveau, so als ob man sich mal ein bisschen mit Win32 
GUI-Programmierung beschäftigt und was zusammengestrickt hat. Für die 
lange Zeit, die es nun LTSpice gibt, sollte die UI wirklich ausgereifter 
sein.

Warum lässt er die UI nicht einfach mal jemand anders machen, der das 
besser kann und konzentriert sich nur noch auf den Kern von LTSPice? Hat 
ihn das mal jemand gefragt?

von Volker S. (vloki)


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Nettes Mann schrieb:
> Wenn ein Bauteil mit Move am Cursor hängt
> erwarte ich, dass ich mit den Cursortasten das Bauteil immer einen
> Rasterpunkt in eine Richtung verschieben kann.

Uuuuppppps, heute lerne ich lauter neue Sachen.
Noch nie ein Bauteil nicht mit der Maus verschoben.

Die Pfeiltasten habe ich bisher immer nur für die Meß-Cursor im Plot 
benutzt.

von HildeK (Gast)


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Nettes Mann schrieb:
> LTSpice verarbeitet aber
> die Nachricht der Pfeiltasten ohne Zusatztasten bei move nicht. Man muss
> mindestens CTRL hinzu drücken. Dann geht das Verschieben des Bauteils im
> Raster zwar, aber nicht korrekt bzw. undefinierbar, je nach dem braucht
> es zwischen 1 und 3 Pfeiltastendrücke, damit der Cursor den nächsten
> Rasterpunkt erreicht.

Wenn man Shift UND Ctrl drückt, dann springt das Bauteil bei jedem 
Pfeiltastendruck ein Raster weiter. Auch kann ich keine Verzögerung bei 
einer Mausbewegung feststellen - klar, es springt von Raster- zu 
Rasterpunkt.

Zumindest bei mir unter Win7. Vielleicht ein Problem im Zusammenhang mit 
Ubuntu und Wine?

von Helmut S. (helmuts)


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> Hier stimmt einfach etwas mit der Verarbeitung der
Tastaturnachrichten nicht. Beim drücken von CTRL+SHIFT moved das Bauteil
dann per Cursor immer gleich 3 Rasterpunkte auf einmal. Das ist
natürlich blöd, wenn man dann genau DA nicht landet, WO man hinmöchte.

Ich habe das gerade mal angeschaut. Beim schieben mit den Pfeiltasten 
hängt die Verschiebung vom Zoomfaktor im Bildausschnitt ab.
Normalerweise schiebe ich ja nur mit der Maus. Deshalb habe ich das nie 
wahrgenommen.

von Nettes Mann (Gast)


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HildeK schrieb:
> Wenn man Shift UND Ctrl drückt, dann springt das Bauteil bei jedem
> Pfeiltastendruck ein Raster weiter.

Nö, das hat nix mit WINE zu tun. Das ist unter Win7 so. Er hat das 
Verschieben im Raster mittels Pfeiltasten vom Zoomfaktor abhängig 
gemacht und das ist natürlich reichlich doof gelöst.

Kommt ja noch hinzu, wenn ich 3 Bauteile als Beispiel auf dem Sheet 
habe, kann ich beim gedrückt halten der linken Maustaste das Sheet 
herumschieben. So weit so gut. Aber was ist nun mit

CTRL
SHIFT
ALT

beim Herumschieben?

Nix! Egal was ist zusätzlich gedrückt halte, ob CTRL, ob SHIFT, ob ALT 
oder eine Kombi aus diesen Tasten, es bleibt beim Herumschieben des 
Sheet (bei gedrückter linker Maustaste).

Sinnvoll wäre mindestens z.B. beim zusätzlichen Drücken von CTRL, dass 
sich dann anstatt dem Sheet das Bauteil bewegt und nicht das 
Arbeitsblatt.

Noch einfacher, weil intuitiver, das Arbeitsblatt wird nur bewegt, wenn 
ich die RECHTE Maustaste gedrückt halte und schiebe, während beim 
gedrückt halten der Linken Maustaste immer ein Bauteil bewegt werden 
kann.

Wenn man schon Tasten hat (Maus, Cursor, Pfeiltasten, CRLT, SHIFT, ALT) 
sollten diese auch der UI in der Unterstützung dienen und nicht tot 
bleiben. Der Umweg übers Menü ist immer umständlich und für jeden Dreck 
Shortcuts auswendig zu wissen, ist auch blöd. Nach 2 Wochen 
Nichtbeschäftigung mit LT sind diese dann vergessen, weil man inzwischen 
mit den Shortcuts aus anderen Programmen sein Hirn "versaut" hat.

von Volker S. (vloki)


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Nettes Mann schrieb:
> Nach 2 Wochen
> Nichtbeschäftigung mit LT sind diese dann vergessen, weil man inzwischen
> mit den Shortcuts aus anderen Programmen sein Hirn "versaut" hat.

So ist es leider ;-)
Ich habe mir deswegen mal so Papierstreifen mit den entsprechenden Icons 
angefertigt, die man bei der Benutzung solcher Programme über die 
Funktionstasten der Tastatur legen kann.

von Toxic (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> LTspice mag ein guter Simulator sein, aber das UI ist in der Tat mehr
> als gewöhnungsbedürftig.

Die UI ist wirklich ein Schwachpunkt - fast schon praehistorisch.
Als Newbie auf dem Gebiet der Simulation hatte ich mir auch parallel zu 
LTspice die freie aber eingeschraenkte Version "Mindi" von Microchip 
heruntergeladen.Es ist eine wahre Freude mit deren Editor zu 
arbeiten.Auch das Einbinden von neuen Models per Drag & Drop und anderen 
Annehmlichkeiten sind eine feine Sache.
Wuerde sich jemand bei LTspice die Muehe machen die UI und Menuefuehrung 
so zu gestalten wie bei Mindi waere es der Simulator schlichthin.

Aufgrund der Limitierung von Mindi/Simetrix ist LTspice immer noch die 
Simulationssoftware fuer mich obwohl ich bisher noch nicht an Mindi's 
Grenzen gestossen bin.

Wer mal vergleichen moechte:
Direkt vom softwareentwickler:
https://www.simetrix.co.uk/downloads/download-elements.html

oder "Mindi" von Microchip welches ebenso von Simetrix ist, nur eben 
zusaetzlich mit Microchip-Models
http://www.microchip.com/mplab/mplab-mindi

Die Dokumentation ist uebrigens hervorragend - auch fuer Anfaenger 
geeignet
und der Umstieg von LTspice auf Mindi oder umgekehrt ist einfach:
annaehrend gleicher Syntax.....

von Helmut S. (helmuts)


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> Der Umweg übers Menü ist immer umständlich und für jeden Dreck Shortcuts 
auswendig zu wissen, ist auch blöd.

Die Shortcuts sind übrigens die von Mike selbst bevorzugte Bedienung. Da 
Mike das täglich macht, ist er damit natürlich am schnellsten 
"unterwegs".

Mike war vor zwei Jahren auf der Electronica am Stand von LTC. 
Vermutlich wird er dieses Jahr wieder da sein. Einfach mal am Stand von 
Analog Devices vorbeischauen.

von HildeK (Gast)


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Nettes Mann schrieb:
> Er hat das
> Verschieben im Raster mittels Pfeiltasten vom Zoomfaktor abhängig
> gemacht und das ist natürlich reichlich doof gelöst.

Ja, du hast recht.

von Helmut S. (helmuts)


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Helmut S. schrieb:
>> Der Umweg übers Menü ist immer umständlich und für jeden Dreck Shortcuts
> auswendig zu wissen, ist auch blöd.
>
> Die Shortcuts sind übrigens die von Mike selbst bevorzugte Bedienung. Da
> Mike das täglich macht, ist er damit natürlich am schnellsten
> "unterwegs".
>
> Mike war vor zwei Jahren auf der Electronica am Stand von LTC.
> Vermutlich wird er dieses Jahr wieder da sein. Einfach mal am Stand von
> Analog Devices vorbeischauen.

Noch ein kleiner Hinweis. Mike Engelhardt ist der Author, Manager und 
Programmierer von LTspice.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Nettes Mann schrieb:
> Er hat das
> Verschieben im Raster mittels Pfeiltasten vom Zoomfaktor abhängig
> gemacht und das ist natürlich reichlich doof gelöst.

Stimmt, besser ganz weglassen. Wer hat bisher überhaupt registriert, 
dass das geht?

von Soul E. (Gast)


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Helmut S. schrieb:

> Noch ein kleiner Hinweis. Mike Engelhardt ist der Author, Manager und
> Programmierer von LTspice.

Du kannst auch da hingehen
https://www.arrow.com/en/research-and-events/events/free-ltspice-xvii-workshops
und Dich persönlich bei ihm beschweren.

von Tuxpilot (Gast)


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Mike Engelhart schrieb:
> Kannst du nicht in...
>
> David H. schrieb:
>> wine-3.0 (Ubuntu 3.0-1ubuntu1).
>
> ...irgendwas drehen, dass dir der Mauszeiger nicht durch was anderes
> ersetzt wird als eben den Pfeil?

Habe ich noch nichts zu im Internet und in den wine-configfiles 
gefunden. Einen Einstellungsdialog gibt es nicht. Ist nicht mein 
Rechner, keine Ahnung, warum das alles so seltsam ist.

Übrigens sind nur wine-Anwendungen so verzögert, Inkscape und so 
reagieren sofort. Ist nicht mein Rechner...


Vorhin wollte ich kurz was ausprobieren. Also schnell in LTspice 
reinschmieren, aber da kam wieder mal das Problem mit dem Mauszeiger und 
der Verzögerung. Schnell in die Suchmaschine: "wine don't hide cursor", 
gibt die gleichen Ergebnisse wie "wine hide cursor".

Dann habe ich wütend diesen Thread gestartet, mit vielen Ausrufezeichen 
hinter dem NICHT. Hat die Forensoftware korrigiert.

Immerhin weiß ich jetzt, dass auch bei anderen der Mauszeiger stört.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tuxpilot schrieb:
> Übrigens sind nur wine-Anwendungen so verzögert, Inkscape und so
> reagieren sofort.

Liegt aber auch nicht wirklich an Wine, grundsätzlich läuft LTspice 
damit ganz brauchbar.  Habe ich sowohl auf FreeBSD als auch Linux in 
Benutzung ohne derartige Verzögerlichkeiten.

von Volker S. (vloki)


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Tuxpilot schrieb:
> Immerhin weiß ich jetzt, dass auch bei anderen der Mauszeiger stört.

Der ist doch gar nicht da, wie kann der stören ;-)

(Vergiss das mit dem Cursor. Das ist ganz normal und überall so.
Das eigentliche Problem ist doch nur die Verzögerung)

von Toxic (Gast)


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Tuxpilot schrieb:
> Immerhin weiß ich jetzt, dass auch bei anderen der Mauszeiger stört.

Da wir gerade beim "stoeren" sind:

Ich habe aufgrund diese Threads heute mal wieder angefangen mich etwas 
intensiver mit Ltspice zu beschaeftigen und erstmals ein Model (nach 
Anleitung)kreiert.
Bin also das ganze Erstellungsprozedere durchgegangen was auch ganz gut 
war, weil ich von einer Falle in die andere gestolpert bin - das meiste 
war allerdings auf meine eigene Dummheit zurueckzufuehren.....
Dennoch gibt es da etwas was mich stoert und was man moeglicherweise 
umgehen kann:
Ich musste mein Model mehrfach korrigieren und neu abspeichern.Die 
aktuelle Datei wurde dann aber nicht sofort von LTspice 
uebernommen,sondern ich musste jedesmal das Programm zuerst schliessen 
und neu starten.Beim Neustart wurde dann die Library mit den 
veraenderten Dateien endgueltig registriert.Das ist an und fur sich 
nicht so schlimm,aber es dauert mehrere Minuten bis so ein Vorgang 
abgeschlossen ist.Das ist waehrend einer Test/Uebungsphase ziemlich 
laestig.
Frage: ist das normal oder gibt es einen Weg veraenderte Lib-Dateien 
schneller einzubinden?
Ich verwende erstmals die aktuelle Version LTspice VII von diesem 
Monat,weil vorherige VII-Revisionen partout nicht auf meinem Lappy 
laufen wollten.

von Volker S. (vloki)


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Toxic schrieb:
> Frage: ist das normal...

Also ich bin jetzt auch nicht der Profi, aber das kommt mir etwas 
seltsam vor.
Was war das denn für ein Modell und welche Anleitung?

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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Bei mir sind die Symboldateien eines Designs im gleichen Ordner wie das 
Design.
Wenn ich da ein neues Symbol mache, dann speichere ich das im 
Design-Ordner. Angenommen ich hole das Symbol jetzt in den Schaltplan 
und stelle fest, es tut nicht so wie es soll oder ich sollte aus 
sonstigen Gründen etwas ändern. Dann lade ich das Symbol im 
Symbol-Editor, ändere es und drücke "save" um die Änderung zu speichern. 
Solange das nur Änderungen an der Grafik sind, sind die sofort sichtbar. 
Wenn ich aber Attribute oder in den Pins etwas geändert habe, dann muss 
man das bereits platzierte Symbol im Schaltplan löschen und nochmals 
platzieren.
Symbole im Design-Ordner sieht man, wenn man in dem "Add 
Symbol"-Dialogfenster ganz oben in "Top Directory" den Schaltplanordner 
wählt.

: Bearbeitet durch User
von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

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Helmut S. schrieb:
> Bei mir sind die Symboldateien eines Designs im gleichen Ordner wie das
> Design.

Bei mir wird momentan alles standardmaessig abgespeichert,d.h. 
Symbole,libs etc in den "normalen" LTspice-Ordnern.Ich hab mich um die 
Pfade bisher noch nicht sonderlich gekuemmert sondern die "defaults" 
verwendet.Hinzu kommt,dass ich einen Admin-account und normalen 
User-account auf meinem Lappy verwende.Ich muss die Installation nochmal 
durchfuehren und mir die vorgegebenen Installationspfade genauer 
ansehen,da LTspice neue asc-Dateien staendig auf meinem Admin-account 
ablegen will.
Es ist wahrscheinlich sowieso besser,es so zu machen wie Du: alles in 
einem Ordner.

Volker S. schrieb:
> Was war das denn für ein Modell und welche Anleitung?


Das Model ist ein Trafo und es funktioniert auch und zwar so wie in 
diesem Tutorial von "Gunthard Kraus, Elektronikschule Tettnang, 
Germany,"
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjbpdr0wpXdAhVkJcAKHZPVDUYQFjAAegQICBAC&url=http%3A%2F%2Fwww.gunthard-kraus.de%2FLTSwitcherCAD%2FSwitcherCAD-Tutorial_English%2Fpdf-File%2FLTspice_4_e2.pdf&usg=AOvVaw1HnrfS2A5jNo-dHRmJbiHS

meine erstellten Dateien bekommst Du gratis ;-)
Es handelt sich um das 6.Project => 6. Project 2: Rectifiers

von Bernd K. (prof7bit)


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Helmut S. schrieb:
>> Der Umweg übers Menü ist immer umständlich und für jeden Dreck Shortcuts
> auswendig zu wissen, ist auch blöd.
>
> Die Shortcuts sind übrigens die von Mike selbst bevorzugte Bedienung. Da
> Mike das täglich macht, ist er damit natürlich am schnellsten
> "unterwegs".

Ich benutze es auch nur mit Shortcuts, dann geht die Bedienung nach 
einiger Zeit rasend schnell, wer mir dabei über die Schulter schaut 
wackelt nur so mit den Ohren. Einziger Minuspunkt: Ich würde mir 
wünschen daß alle Toolbuttons Tooltips bei Mouse-Hover hätten die den 
jeweiligen Shortcut anzeigen. Jedesmal wenn ich es ein paar Monate nicht 
benutzt habe fange ich an die Funktionstasten zu verwechseln. Ansonsten 
finde ich die Benutzung beim Schaltplan-Erfassen deutlich besser und 
schneller als die von Eeschema.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Toxic schrieb:
> Das Model ist ein Trafo und es funktioniert auch und zwar so wie in
> diesem Tutorial von "Gunthard Kraus, Elektronikschule Tettnang,
> Germany,..."

Warum nimmst du nicht die aktuelle Version des Tutorials (LTspice XVII) 
von hier: 
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html

Sollte natürlich in beiden Fällen nicht nötig sein, das Programm bei 
Änderungen schließen zu müssen. Selbst das Speichern müssen, kommt mir 
seltsam vor. Bei "Hierarchischen Blöcken" scheint das nicht so zu sein.

Ich glaub ich mach auch mal das Beispiel durch und ergänze mein eigenes 
Skript. Wollte ich schon lange machen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Toxic (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Warum nimmst du nicht die aktuelle Version des Tutorials (LTspice XVII)
> von hier:

Gute Frage.....
Ich hatte "meine" pdf per googeln gefunden und zu anderen Tutorials 
hinzugefuegt.
Bin gerade beim downloaden.Fuer einen Anfaenger sind seine Tutorials 
nicht schlecht, koennten aber noch etwas mehr Detailwissen enthalten.
Egal:Er kommt ohne viel Geschwafel zum Thema und selbst Projekte die 
einen normalerweise nicht interessieren sind fuer Uebungszwecke gut 
geeignet. Zugleich sind sie auch Inspiration genug um sich z.B. mit 
Noise/Fourier etc. etwas genauer zu beschaeftigen.

von Felsentreu (Gast)


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Hi,
ich Weiß nicht, was ihr hier rummeckert. LTspice mit Layoutprogrammen zu 
vergleichen wäre, als wenn man Baumwolle und Seide mit dem gleichen 
Maßstab messen würde.

Für mich ist die Oberfläche vollkommen OK. Wo ist der Hinderungsgrund, 
einen eigenen Schaltplaneditor mit einer Exportfunktion für .asc Dateien 
zu schreiben?

Grüße

von Toxic (Gast)


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Felsentreu schrieb:
> ich Weiß nicht, was ihr hier rummeckert.

Hier wird nicht "rumgemeckert"
Es geht darum dem Entwickler durch positive Kritik dazu animieren(sofern 
er mitliest) die GUI fuer die Allgemeinheit etwas zu verbessern - sowas 
nenne ich Feedback geben.

Felsentreu schrieb:
> Wo ist der Hinderungsgrund,
> einen eigenen Schaltplaneditor mit einer Exportfunktion für .asc Dateien
> zu schreiben?

Offensichtlich magst Du persoenlich kein Feedback.Dann halte dich beim 
naechsten Autokauf zurueck und fange nicht an zu jammern,wenn dir das 
eine oder andere Interior-Design nicht gefaellt:
Man koennte dir ja einfach sagen "bau dir doch deine eigene Kiste....."

Im uebrigen hast Du Simetrix/Mindi nicht getestet - sagt mir mein 
kleiner linker Zeh....

von Helmut S. (helmuts)


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> Im uebrigen hast Du Simetrix/Mindi nicht getestet - sagt mir mein
kleiner linker Zeh....

Hab gerade mal nachgeschaut. In Simetrix gehen ja die Pfeiltasten gar 
nicht um ein Bauteil zu verschieben. Da kann man "nur" mit der Maus 
Bauteile verschieben. Keyboard shortcuts, z. B. F-keys, sind dort auch 
notwendig. Also ich sehe da jetzt keinen Vorteil im Schaltplaneditor von 
Simetrix.

: Bearbeitet durch User
von Felsentreu (Gast)


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Moin,


Toxic schrieb:
> Im uebrigen hast Du Simetrix/Mindi nicht getestet - sagt mir mein
> kleiner linker Zeh....

Amputiere den! Simetrix hatte ich mal getestet und schnell wieder 
verbannt; weiß aber nicht mehr den genauen Grund.

Grüße

von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

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Felsentreu schrieb:
> Simetrix hatte ich mal getestet und schnell wieder
> verbannt; weiß aber nicht mehr den genauen Grund.

Ich wuerde LTspice gerne so haben wie es ist, nur halt mit der (meiner 
Ansicht nach) wesentlich besseren GUI,besserer 
Symboldarstellung,besserem Editor.
Aber ich belasse es nun dabei - moechte hier keinen Krieg a la 
Windows-Linux anzetteln.
Ich bin kein voelliger Anhaenger von Simetrix da mir die graphische 
Kurvendarstellung manchmal seltsam verkrueppelt vorkommt - da hat 
LTspice klar die Nase vorn.Warum das so ist,ist mir schleierhaft aber 
wenn ich z.B. einen sauberen Sinus erwarten kann moechte ich ich nicht 
eine leicht verzerrte Version davon abgebildet sehen - siehe Anhang

Da meine "Projekte" eh kleinerer Natur sind verwende ich beide Programme 
gleichzeitig - kann nicht schaden sich mit beiden Programmen 
auszukennen.

von Nettes Mann (Gast)


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Toxic schrieb:
> Ich bin kein voelliger Anhaenger von Simetrix da mir die graphische
> Kurvendarstellung manchmal seltsam verkrueppelt vorkommt

Da scheint die Interpolation der Kurve wohl etwas zu holzhammerhaft 
umgesetzt. Vielleicht lässt sich das im Programm ein- bzw. umstellen? So 
jedenfalls ist das ziemlich unbrauchbar.

;)

von Toxic (Gast)


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Nettes Mann schrieb:
> Vielleicht lässt sich das im Programm ein- bzw. umstellen?

Nicht das ich wuesste....
Ich muss das mal auf einem anderen Rechner versuchen.Vielleicht hat das 
auch was mit meinem Lappy-Grafikchip zu tun.Allerdings ist das ein 
bekannter 9 Jahre alter 0815-Intelchip.
Simetrix ist eine teure Simulationssoftware - kann mir nicht vorstellen 
das das Firmen dies akzeptieren wuerden: Das Problem duerfte also bei 
mir liegen....

von Volker S. (vloki)


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Toxic schrieb:
> Das Problem duerfte also bei mir liegen....

Ich würde auf ein zu großes Maximum time step in den Simulations 
Einstellungen tippen. Muss man auch in LTspice manchmal manuell 
vorgeben, wenn die Automatik versagt.

von Bernd K. (prof7bit)


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Toxic schrieb:
> Ich bin kein voelliger Anhaenger von Simetrix da mir die graphische
> Kurvendarstellung manchmal seltsam verkrueppelt vorkommt

Schau doch mal ob Du bei der Simulation den maximalen Zeitschritt 
einstellen kannst (geht bei LTSpice auch, auch da kann man manchmal 
solche Ecken in den Kurven sehen wenn es aus welchen Gründen auch immer 
mal zu grobe Zeitschritte auswählt und man zu weit hineinzoomt)

von Bernd K. (prof7bit)


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Toxic schrieb:
> nur halt mit der (meiner
> Ansicht nach) wesentlich besseren GUI

Was ist es denn (konkret!) das an der GUI von LTSpice so schlecht ist?

von Helmut S. (helmuts)


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Bernd K. schrieb:
> Toxic schrieb:
>> Ich bin kein voelliger Anhaenger von Simetrix da mir die graphische
>> Kurvendarstellung manchmal seltsam verkrueppelt vorkommt
>
> Schau doch mal ob Du bei der Simulation den maximalen Zeitschritt
> einstellen kannst (geht bei LTSpice auch, auch da kann man manchmal
> solche Ecken in den Kurven sehen wenn es aus welchen Gründen auch immer
> mal zu grobe Zeitschritte auswählt und man zu weit hineinzoomt)

Vielleicht hilft ja dieses Setting:

Simulator -> Choose Analysis -> Transient .Print Step
Dort mal eine Zahl vorgeben.

von c-hater (Gast)


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Bernd K. schrieb:

> Was ist es denn (konkret!) das an der GUI von LTSpice so schlecht ist?

Dazu könnte man sicherlich einen abendfüllenden Vortrag halten. Nur bin 
ich nicht mehr der geeignete Typ, diesen Vortrag auszuarbeiten. Ich 
benutze diesen Kram einfach schon zu lange und habe mich deshalb an all 
die Unsäglichkeiten im Laufe der Zeit irgendwie gewöhnt.

Tatsache ist: Das GUI ist wirklich ziemlich Scheisse. Das liegt 
allerdings teilweise auch an der Engine, die darunter liegt, also dem 
Spice-Kern. Es ist eben keine Trivialität, eine Turing-vollständige 
Sprache vollständig (und obendrein leicht benutzbar) in einem GUI 
abzubilden. Insofern habe ich völliges Verständnis für den Entwickler.

Aber einige häufig benötigte Sachen könnte man schon deutlich besser 
lösen. Wenn man denn die Zeit dafür hat...

Ich schätze also mal, dass der Entwickler einfach nicht durch genug 
Kohle motiviert wird. Ja, dann erlahmt wohl bei jedem über kurz oder 
lang der Antrieb, etwas grundsätzlich zu verbessern...

von Toxic (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Simulator -> Choose Analysis -> Transient .Print Step
> Dort mal eine Zahl vorgeben.

Ja,dies hat geholfen.Nach dem Umschalten von "output all data" to 
"output at .printstep" und die Verringerung des Print steps von 500u zu 
10u (100u bzw.50 war auch beschi...)ergab einen "schoenen" Sinus.
Warum man default-Werte so einstellt, dass der Anwender mit solch 
Graphikverstuemmelungen konfrontiert wird ist mir raetselhaft.Werde 
nachher mal das Manual konsultieren....

Bernd K. schrieb:
> Was ist es denn (konkret!) das an der GUI von LTSpice so schlecht ist?

Das Beste ist,wenn man sich Simetrix einfach mal auf dem Rechner 
installiert und einen direkten Vergleich mit LTspice zieht.Ich koennte 
jetzt dies und das erwaehnen aber das artet dann (wie ueblich auf dem 
Forum)in endlose Diskussionen aus.Was ich dann z.B. gut finde wird von 
anderen mit Sicherheit gleich wieder in die Pfanne gehauen.
Der einzige - wie es scheint- der bisher Simetrix zum Vergleich 
herangezogen hat ist @Helmut S - mittlerweile anerkannter 
Forum-LTspice-Spezialist ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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c-hater schrieb:
>> Was ist es denn (konkret!) das an der GUI von LTSpice so schlecht ist?
>
> Dazu könnte man sicherlich einen abendfüllenden Vortrag halten. Nur bin
> ich nicht mehr der geeignete Typ, diesen Vortrag auszuarbeiten.

Also mit anderen Worten Du weißt auch nicht was daran so schlecht sein 
soll und kannst keinen einzigen konkreten Punkt nennen. Das hab ich mir 
gedacht.

von Nettes Mann (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> c-hater schrieb:
>>> Was ist es denn (konkret!) das an der GUI von LTSpice so schlecht ist?
>>
>> Dazu könnte man sicherlich einen abendfüllenden Vortrag halten. Nur bin
>> ich nicht mehr der geeignete Typ, diesen Vortrag auszuarbeiten.
>
> Also mit anderen Worten Du weißt auch nicht was daran so schlecht sein
> soll und kannst keinen einzigen konkreten Punkt nennen. Das hab ich mir
> gedacht.

Warum immer alles so ins negative ableiten? Kennst du irgend EINE 
(wirklich nur eine) GUI an der es tatsächlich nix mehr zu verbessern 
gibt? Ich jedenfalls nicht.

Man bekommt oft den Eindruck, dass Entwickler einfach zu wenig Wert 
drauf legen ihre GUIs für JEDERMANN (und nicht nur die 
Shortcut-Auswendiglerner) hinreichend intuitiv zu gestalten. Bestes 
Beispiel dafür war immer oder ist noch good old Cadsoft eagle. Und was 
hat es nicht für einen Aufstand gegeben als MS Ribbons einführte ...

Wozu beispielsweise all die vielen neuen Editoren, wenn doch ein 
Steinzeit-EMACS von Anno Dunnemals es heutzutage eigentlich auch tut? 
Vielleicht einfach weil der Anwender es heutzutage gerne ein wenig 
komfortabler hat im 21. Jahrhundert.

Auch das bei vielen (auch mir) sehr geschätzte LTSpice kann noch 
Verbesserungen erfahren. Nix ist vollkommen. Niemals.

von Soul E. (Gast)


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Nettes Mann schrieb:

> Man bekommt oft den Eindruck, dass Entwickler einfach zu wenig Wert
> drauf legen ihre GUIs für JEDERMANN (und nicht nur die
> Shortcut-Auswendiglerner) hinreichend intuitiv zu gestalten. Bestes
> Beispiel dafür war immer oder ist noch good old Cadsoft eagle. Und was
> hat es nicht für einen Aufstand gegeben als MS Ribbons einführte ...

LTspice wurde eigentlich für die Entwickler bei Linear Technologies 
geschrieben, die nutzen das Tool zum Chipdesign. LT macht teilweise 
recht hochwertige (leider auch hochpreisige) Komponenten, für die die 
Leistungsfähigkeit der kommerziell verfügbaren Simulatoren nicht 
ausreichte. Daher hat man in-house was eigenes entwickelt (und dann 
freundlicherweise auch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt). Die 
mitgelieferten Modelle sind mehr oder weniger genau die, aus denen die 
realen Bauteile entstanden sind.

Neben Spice 3F4-Syntax versteht LTspice auch das Kompilat einer 
hausinternen Hardware-Beschreibungssprache. Damit werden aber die im 
Binärcode vorliegenden Modelle erzeugt. Leider ist die nicht öffentlich 
dokumentiert.


Das GUI orientiert sich an einem uralten CAD-System zur Erstellung von 
Layouts für die Fotolithographie. Das lief auf einer Workstation, zu 
Zeiten als an ISO/SAA-Menüzeilen oder Windows-Oberflächen noch keiner 
gedacht hat. Wenn man da heute was ändern würde kämen einige hundert 
Chipentwickler komplett durcheinander ;-)

Wem die Tastenbelegung nicht passt, der kann sie sich bei Version XVII 
im Hammer-Menü umdefinieren.

von Helmut S. (helmuts)


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> LTspice wurde eigentlich für die Entwickler bei Linear Technologies
geschrieben

Das glaube ich nicht.

Hier meine Version.
LTC hat Mike eingestellt um einen Nachfolgeprogramm für das DOS-basierte 
Switcher CAD Programm zu entwickeln. Als Basis dafür hat Mike SPICE 
verwendet. Mike war von Anfang an darauf bedacht, dass das ein allgemein 
benutzbares SPICE-Programm wird. Schon bald kam dann noch der 
zusätzliche Fokus auf interne IC-Entwickler. Der Hauptfokus ist und 
bleibt die Simulation der Schaltregler-ICs. Ich verwende LTspice seit 
2001.


1991 DOS  based    Switcher CAD (SMPS Synthesis)
1999 (2001)        LTspice/SwitcherCADIII
2008               LTspice IV multithreaded SPICE
2013               LTspice IV for MAC
2016               LTspiceXVII (32bit,64bit, Win7,8,10)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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IC-Entwickler arbeiten seit Jahr und Tag ohnehin vorrangig mit
Unix-basierten Systemen (früher viel Solaris und HP-UX, inzwischen
Linux), die brauchen das grottige Switchercad-UI in dieser Form nicht.

von Soul E. (Gast)


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Helmut S. schrieb:

> Das glaube ich nicht.

Nun, das ist zumindest die Version desjenigen, der das Ding programmiert 
hat. Lt eigener Aussage arbeitet Mike Engelhardt seit nunmehr 30 Jahren 
an dem Tool, aus dem später LTspice wurde. Vorher hatte er Simulationen 
für die Festkörperphysik gebaut.

Falls Du ihn selber fragen willst: ein paar Termine in Europa gibt es 
noch: 
https://ww2.eventrebels.com/er/Registration/StepRegInfo.jsp?ActivityID=24487&StepNumber=1

von Helmut S. (helmuts)


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Jörg W. schrieb:
> IC-Entwickler arbeiten seit Jahr und Tag ohnehin vorrangig mit
> Unix-basierten Systemen (früher viel Solaris und HP-UX, inzwischen
> Linux), die brauchen das grottige Switchercad-UI in dieser Form nicht.

Ich finde es überhaupt nicht grottig.
Besonders gut finde ich an LTspice, dass man ohne Handbuch vorhersagen 
kann wie die Netzliste für SPICE aussehen wird. In anderen 
SPICE-Programmen wird krampfhaft versucht den SPICE-Unterbau zu 
verstecken. Da muss man dann erst nachschlagen oder auswendig lernen was 
hinter dem einen oder anderen Block wohl versteckt ist.

von Helmut S. (helmuts)


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soul e. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>
>> Das glaube ich nicht.
>
> Nun, das ist zumindest die Version desjenigen, der das Ding programmiert
> hat. Lt eigener Aussage arbeitet Mike Engelhardt seit nunmehr 30 Jahren
> an dem Tool, aus dem später LTspice wurde. Vorher hatte er Simulationen
> für die Festkörperphysik gebaut.
>
> Falls Du ihn selber fragen willst: ein paar Termine in Europa gibt es
> noch:
> 
https://ww2.eventrebels.com/er/Registration/StepRegInfo.jsp?ActivityID=24487&StepNumber=1

Da hast du etwas falsch verstanden. Mike arbeitet erst seit er bei LTC 
ist an LTspice. Vorher hatte er zumindest nicht direkt an Spice 
gearbeitet.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Hast recht, er ist erst sein 1998 bei LTC, nicht seit 1988.

Kern meiner Aussage war aber eigentlich ein anderer: Auftraggeber und 
Kunden für Mike sind seine Entwickler, für die wurde das Tool 
geschrieben. Die Entscheidung, es auch für FAE und (externe) Kunden 
freizugeben, kam später. Mit dieser Erklärung leitet Mike jeden seine 
Vorträge ein.

Daher resultiert das für Windows-Anwender ungewohnte User-Interface aus 
dem was die eigenen Leute gewohnt waren.

von Bernd K. (prof7bit)


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soul e. schrieb:
> Daher resultiert das für Windows-Anwender ungewohnte User-Interface

Es ist eigentlich ein typisches Windows User-Interface wie aus dem 
Bilderbuch: Mausbedienung, Menüleiste, Toolbar, Kontextmenü auf der 
rechten Maustaste, modale Dialoge, MDI (in neueren Versionen optional) 
etc.

von Volker S. (vloki)


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Meiner Meinung nach gibt es grundsätzlich zwei verschiedene 
Bedienphilosophien.

Bei der einen steht das Element im Vordergrund, und verschiedene 
Optionen zur Bearbeitung werden dafür angeboten (typisches Popup Menü 
Geraffel) Bei der zweiten steht die Aktion im Vordergrund, die auf 
verschieden Elemente angewandt werden kann.

LTspice verwendet meiner Meinung nach klassisch die zweite Variante, die 
sich für erfahrene/regelmäßige Benutzer in enormen 
Geschwindigkeitsvorteilen auszeichnet, weil sie ein strukturiertes 
Vorgehen massiv unterstützt. (erst Bauteile, dann Verbindungen, dann 
Werte...)

Für die Gelegenheitsbenutzer, die eher chaotisch vorgehen, eignet sich 
wohl  besser die erste Variante, da diese ständig hin und her springen.

LTspice xvii (andere EDA Software auch) versucht irgendwie immer mehr 
beide Varianten zu verwirklichen. Erste Variante über die PopUp Menüs, 
zweite über die traditionelle Bedienung.

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