Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netznachbildung / Netzsimulator


von Basti (Gast)


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Moin,

die Anschaffung eines solchen Gerätes ist ja recht preisintensiv.

Ich könnte mir gut vorstellen ein Audiodatei auf einer potenten 
PA-Endstufe abzuspielen.

Getestet werden soll eine Triac Schaltung -> RMS Spannungsmessung, RMS 
Strommessung, saubere ZCD.
Das ganze an 85 bis 250 V AC bei 40 bis 65 Hz.

Der Strom müsste nicht über 1 A liegen.

Hat jemand ähnliches schon mal probiert?

PA-Endstufen bis 1 kW RMS an 8 Ohm gibt zum Preis von 600 €.

sqrt(P) * R = sqrt(1000 W) * 8 Ohm = 252 V

Machen die Schutzschaltungen der Endstufen Probleme? Wie sieht es mit 
den Lastwechseln aus?

VG

Basti

von MiMa (Gast)


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Musste deinen Beitrag drei mal lesen, bis ich dein Vorhaben verstanden 
hatte..

Geht es dir nur darum die Spannung zu regulieren? Dann nimm einen 
Variac.

Wäre doch schade eine so teure Endstufe kaputt zu machen. Zudem haben 
diese bei weitem keinen schönen Sinus am Ausgang. Da kommen noch 
Oberwellen dazu. Die Endstufen sind auf eine Impedanz von 8 Ohm 
optimiert, nicht auf selbstgebaute Triac-Schaltungen.

Oder möchtest du die Kurvenform etc. anpassen? Wenn du eine billige 
lineare Endstufe über ebay oder so bekommst, dann wäre es zumindest 
einen Versuch wert. Funktionsgenerator an Line-in.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Wenn du für R3 ein 50k Poti verwendest, kannst du die Frequenz von 
40-65Hz einstellen. Eine nachgeschaltete NF-Endstufe wäre ausreichend.

Zum Testen von nur einer einzigen Triac Schaltung, reicht aber auch ein 
handelsüblicher Funktionsgenerator als Sinusoszillator. Da lohnt sich 
der Selbstbau nicht.

von Martin S. (sirnails)


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> Wäre doch schade eine so teure Endstufe kaputt zu machen.

Sind doch 2 Jahre Garantie drauf... Warum sollte die aber deswegen 
kaputt gehen? Solange die Mindestimpedanz nicht unterschritten wird?

> Zudem haben
> diese bei weitem keinen schönen Sinus am Ausgang. Da kommen noch
> Oberwellen dazu.

Ach was. 0,1% (1 KHz) ist Standard. Bei Nominalleistung!

> Die Endstufen sind auf eine Impedanz von 8 Ohm
> optimiert, nicht auf selbstgebaute Triac-Schaltungen.

4 Ohm.

> Oder möchtest du die Kurvenform etc. anpassen? Wenn du eine billige
> lineare Endstufe über ebay oder so bekommst, dann wäre es zumindest
> einen Versuch wert. Funktionsgenerator an Line-in.

Billig scheidet aus. PMPO bringt dem TO nichts. In der Preisklasse um 
600 Euro ist er dann schon zuhause.

Ach ja: Keine kapazitiven Lasten an der Endstufe! Schaltnetzteile 
scheiden komplett aus. Das mögen die gar nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Fuer Triac und Thyristor Schaltungen verwendet man Trenntrafos. Die 
Leistung wird so automatisch begrenzt. Allenfalls einen Variac vorher. 
Alles andere ist Quatsch.

von Basti (Gast)


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Eine Netznachbildung geht beim zehnfachen des Preises los. Außer jemand 
weiß eine gute/günstigeres Modell?

Oberwellen sollten da IMO nicht mehr sein, da es ja den Lautsprecher nur 
durchwärmt und die digitalen Endstufen (die überhaupt solche Leistungen 
schaffen) haben recht "komplexe" Ausgangsfilter. Wobei hier sicher eine 
Endstufe aus dem Bassbereich sinnvoll ist. Die hat wahrscheinlich 
Ausgangsfilter optimierte auf meinen Frequenzbereich... die 3. 
harmonische sollte sie schon noch schaffen....

@Ach Du grüne Neune
Funktionsgnerator ist vorhanden, muss nichts gebastelt werden... es geht 
um die Ausgangsspannung.

von Andrew T. (marsufant)


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Basti schrieb:
>
> Ich könnte mir gut vorstellen ein Audiodatei auf einer potenten
> PA-Endstufe abzuspielen.
>

> Das ganze an 85 bis 250 V AC bei 40 bis 65 Hz.
>
> Der Strom müsste nicht über 1 A liegen.
>
> Hat jemand ähnliches schon mal probiert?
>


Schau mal nach ELA-100Volt-Technik.


für 45 bis 65 Hz 115V mit K+H Telewatt Endstufen habe ic hdas 
erfolgreich genutzt.

Für ...265V müßtest Du noch einen Anpaßtrafo nachschalten, ist aber auch 
kein Problem.


Eine Alternative sind Systeme von Chroma, Spitzenberger+Spiess, Keysight 
-- aber die sind teuer.

von MiMa (Gast)


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Basti schrieb:
> Die hat wahrscheinlich
> Ausgangsfilter optimierte auf meinen Frequenzbereich... die 3.
> harmonische sollte sie schon noch schaffen....

Sollte, wahrscheinlich,.. Bei 600€ möchte ich mir schon sicher sein, 
dass die Lösung funktioniert, aber ist ja deine Entscheidung.
Ich würde auf jeden Fall eine lineare Endstufe nehmen anstatt mich auf 
Class D und hoffentlich gute Filter zu stürzen.

Wieso kein Trafo?

von devzero (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Wenn du für R3 ein 50k Poti verwendest, kannst du die Frequenz von
> 40-65Hz einstellen. Eine nachgeschaltete NF-Endstufe wäre ausreichend.
>
> Zum Testen von nur einer einzigen Triac Schaltung, reicht aber auch ein
> handelsüblicher Funktionsgenerator als Sinusoszillator. Da lohnt sich
> der Selbstbau nicht.

Was ist denn das fuer eine tolle Leiterplatte? Wo kann man die kaufen 
bzw. wie nennen die sich?

von Techniker (Gast)


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Basti schrieb:
> sqrt(P) * R = sqrt(1000 W) * 8 Ohm = 252 V

Vollkommen falsch. Das gilt nur bei Anpassung. PAs werden aber nicht in 
Anpassung betrieben. Das ist ein Märchen, das wohl nicht auszurotten 
ist.

Was Du ausrechnen kannst, ist der Strom: Sind so etwa 12A mit weniger, 
als 100V Spannung am LS.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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devzero schrieb:
> Was ist denn das fuer eine tolle Leiterplatte? Wo kann man die kaufen
> bzw. wie nennen die sich?

Die gibt es hier:

https://www.ladesystemtechnik.de/ev-plug-technologies/experimentierplatine-95?c=20

unter der Art.-Nr. 10000180

Die ist eigentlich viel zu teuer, aber sie ist schön praktisch und im 
Eurokartenformat 100 x 160 mit sechs DIP-8 Plätzen. Die großen Pads im 
5,08mm Raster können auch bei einer Bestückung von der Unterseite als 
Knotenpunkte verwendet werden.

von Martin S. (sirnails)


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Techniker schrieb:
> Basti schrieb:
>> sqrt(P) * R = sqrt(1000 W) * 8 Ohm = 252 V
>
> Vollkommen falsch. Das gilt nur bei Anpassung. PAs werden aber nicht in
> Anpassung betrieben. Das ist ein Märchen, das wohl nicht auszurotten
> ist.
>
> Was Du ausrechnen kannst, ist der Strom: Sind so etwa 12A mit weniger,
> als 100V Spannung am LS.

Anpassung geht ja alleine schon wegen j*Omega*L nicht.

Abgesehen davon liegt genau so viel Spannung am Lautsprecher an, wie die 
Endstufe abzüglich I*Ri hat.

von Ralph B. (rberres)


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Basti schrieb:
> PA-Endstufen bis 1 kW RMS an 8 Ohm gibt zum Preis von 600 €.
>
> sqrt(P) * R = sqrt(1000 W) * 8 Ohm = 252 V

also wenn ich nachrechne komme ich auf 89,44 Veff

du verwechselst irgendwie Effektivspannung und Spitze-Spitze-Spannung.

die 252V sind 252Vss

Für 252Veff an 8 Ohm zu bekommen, müsste die Endstufe ohne Ausgangstrafo 
8KW abgeben können.

Man kann natürlich auch eine 100W Endstufe nehmen und mit einen Trafo 
die Spannung hochtransformieren. Das würde ich eher machen als so eine 
Monsterendstufe zu benutzen. Bei 50 Hz könnte man einen handelsüblichen 
Netztrafo bemühen.

Ralph Berres

von Dieter W. (dds5)


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Unter dem im Thema (auch) genannten Begriff Netznachbildung versteht man 
übrigens was völlig anderes als das was hier gesucht wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Netznachbildung

von Basti (Gast)


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@Techniker Ist mir neu, dass ein Lautsprecher wesentlich unter seinem 
DC-Widerstand "arbeiten" könnte, natürlich haben entsprechende 
Verbauoptionen unterschiedliche Impedanzverläufe zur Folge (anderes 
Thema). Bei 1 kW RMS erwarte ich die errechnete Ausgangsspannung oder 
war Herr Ohm seiner Zeit mit den FakeNews voraus?

@Ralph B. Ich habe auch 1 kW RMS geschrieben. Ich rede nicht von den 
Billigenstufen wo nur eine maximale Leistungsangabe aufgedruckt ist...

@MiMa das scheint mir Wunschdenken, lineare Endstufe bei der 
Leistungsklasse? Wäre mir aber auch lieber. Hast du einen Vorschlag?

@Dieter W. korrekt - kann es nicht mehr korrigieren.



Die Idee mit dem Trafo ist mir natürlich schon gekommen aber ich suche 
eine Lösung für 40 bis 65 Hz...
Die ZCD sollte auch bei sehr schlechtem Netz sauber funktionieren. Das 
könnte man schön mit einer Endstufe abbilden/testen.

Hat jemand praktische Erfahrung?? Da wie angesprochen auch 600 € ne 
Stange Geld sind und die PA-Anlage für unsere Weihnachtsfeier etwas 
überdimensioniert wäre, möchte ich ein paar Ideen im Vorfeld einholen.

VG

Basti

von Andrew T. (marsufant)


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Basti schrieb:
> Die Idee mit dem Trafo ist mir natürlich schon gekommen aber ich suche
> eine Lösung für 40 bis 65 Hz...
> Die ZCD sollte auch bei sehr schlechtem Netz sauber funktionieren. Das
> könnte man schön mit einer Endstufe abbilden/testen.
>
> Hat jemand praktische Erfahrung??

Warum erneut die identische Frage?
Hatte ich Dir doch oben bereits haarklein beantwortet. Lies bitte mal 
die Beiträge.

Kurz:
Ja, habe ich.
Ja, geht im Frequenzbereich.
Ja, geht mit Trafo.
Ja, kann man das Netz auch "Schlecht machen.
Ja, ...

von Andrew T. (marsufant)


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Basti schrieb:
> @Ralph B. Ich habe auch 1 kW RMS geschrieben. Ich rede nicht von den
> Billigenstufen wo nur eine maximale Leistungsangabe aufgedruckt ist...

Das hast Du richtig geschrieben, aber flashc berechnet:  Deine Formel 
hat   sqrt nur über die Leitung gelegt mit der falschen Klammerung.

Das ist der Fehler.

sqrt mußt Du auf  das Produkt aus P und R  beziehen.


c'est la vie...

von MiMa (Gast)


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Basti schrieb:
> Die Idee mit dem Trafo ist mir natürlich schon gekommen aber ich suche
> eine Lösung für 40 bis 65 Hz...

Frequenzumrichter. Da kannst du die Spannung und die Frequenz frei 
einstellen. Billiger als die PA sind die auch allemal.

von Basti (Gast)


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@Andrew T. stimmt

Verdammt, nun steht es für immer falsch im www.
Ich sollte nicht versuchen P = U^2 / R im Kopf umzustellen...

-> sqrt(P * R) = U

Ne, dann stirbt ja die ganze Idee... die Spannung ist gar nicht 
erreichbar.

@MiMa Gute Idee! Frequenzumrichter -> Spartrafo (gleich mit Filter)...

Dann wäre die Sache geklärt... bekomme ich zwar nicht meinen 
Wunschsignalverlauf aber sollte für die Tests reichen.

Danke an Alle und sorry für den Formelpatzer...

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