Hallo, ich arbeite momentan an einem Roboter der 12 Servos im extrem Fall gleichzeitig ansteuern muss. Die Servos sind billige SG90. Laut protosupplies(https://protosupplies.com/product/servo-motor-micro-sg90/) sollten die einen Stall Current von etwa 360mA haben, ich weiß jedoch nicht wie verlässlich diese Seite ist... Da der Roboter über mehrere Stunden im dauerbetrieb laufen soll, kommt eine Batterie nicht in Frage, sondern die Servos müssen über einen AC-DC Adapter angesteuert werden. Um den Strom von allen Servos treiben zu können habe ich mir dafür folgendes Netzteil besorgt: https://www.amazon.com/ALITOVE-Transformer-Converter-5-5x2-1mm-100V-240V/dp/B01LXN7MN3/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1536067344&sr=8-3&keywords=5v+15A+dc+power+supply Mit 15 Amps sollte es genügend Strom für alle Servos liefern. Im Betrieb sind die Servos nun jedoch sehr schwach und laufen manchnal gar nicht. Bei Untersuchung mit dem Oszi zeigt sich, dass die Netzteil Spannung beim Antreiben der Servos periodisch stark zusammen bricht (Spannungsabfall um 2V). Dies geschieht bereits wenn nur ein einziges Servo stalled. Im Hinterkopf hab ich, dass Servos eine Induktive lasst sind und deshalb nicht so gut für das Netzteil, aber deshalb die Power Drops? Ich habe das gleiche auch nochmal mit einem schlechten?/alten Labornetzteil (das eigentlich geregelt sein sollte) versucht und ebenfalls ähnliche Spannungsabfälle bekommen. Ein einfacher Kondensator(elko 470F) scheint auch keinen Unterschied zu machen. Vermutlich Verfolge ich den falschen Ansatz? Wäre ein "Hochvolt"-Netzteil (12/24v) mit nachgeschalteten Step-Down Wandlern für jedes einzelne Servo eine bessere Lösung? Oder muss ich mir erst eine große Kondensatorbatterie bauen/ sehr teures Netzteil kaufen? Vielen Dank für eure Hilfe
Noah D. schrieb: > billige SG90. Laut > protosupplies(https://protosupplies.com/product/servo-motor-micro-sg90/) > sollten die einen Stall Current von etwa 360mA haben, ich weiß jedoch > nicht wie verlässlich diese Seite ist... Dann miss halt selbst.
Ja, die grobe Größe passt... selbst wenn's 1 Amp wär, was es nicht sind. Sollten es doch immer noch nur max 12 * 1 Amp = 12 Amp von 15 sein. Im übrigen reicht es ja schon wenn nur ein Servo stalled.
Noah D. schrieb: > die einen Stall Current von etwa 360mA haben, ich weiß jedoch > nicht wie verlässlich diese Seite ist... Ich hab mal ähnliche Microservos gemessen. Die analoge Version hatte Anlaufströme von rund 1,5A, die digitale mit ihrer schnelleren PWM lag etwas drunter. Das hat erstmal mit blockieren nichts zu tun. MfG Klaus
Okay, danke, dann muss ich hier vlt. das gesamt Konzept überdenken, ich hatte jedoch die Ströme mal mit einem Multimeter gemessen, und komme dabei auf höchstens 1 Amp. Wie gesagt, ich nutze nur ein Servo und bringe es mit der Hand zum blockieren. Das Multimeter mittelt natürlich, die Spannungsabfälle sind jedoch immer nur kurz, etwa passend zur PWM Frequenz. Bei 15Amp Netzteil sollten doch 1 Amp nichts ausmachen, oder? Und wenn die kurzzeitige Belastung wirklich größer als 15 Amp ist, dann meine Frage, wie leg ich das Netzteil aus? 30Amp für ein SG90 Servo? Das macht keinen Sinn, dann bräucht ich ja ein 400 Amp Netzteil für alle 12... Kann wirklich nur eine Batterie den Spitzenströmen standhalten oder gibt es da auch einen Standartansatz mit Netzteil?
Ein paar anregungen: Hast Du die einbrechende Spannung direkt am Netzteil gemessen, oder waren da vlt. noch ein paar Dupontkabel dazwischen? Hast Du eine Möglichkeit den Strom beim blockieren zu messen? Probeweise ein anderes Netzteil versuchen? z.B ein PC-Netzteil?
Noah D. schrieb: > Kann wirklich nur eine Batterie den Spitzenströmen standhalten oder gibt > es da auch einen Standartansatz mit Netzteil? Es kommt sicher zum grossen Teil auf die Servos an. Ich habe hier alte Analogservos, die locker mit einigen hundert mA aus dem Netzteil zufrieden sind, aber wie du ja bemerkst, gibt es welche, die sich darauf verlassen, das sie aus einem Modellbauakku so viel Strom rausziehen können, wie sie wollen. Ich würde deswegen ein dickes Akkupack an Bord des Robbis vorschlagen, das du mit dem Netzteil abpufferst. Das du grosszügige dicke Verkabelung benutzt hast, setze ich mal voraus. Nicht das die Hälfte des verfügbaren Stroms im Kabel hängenbleibt :-O Noah D. schrieb: > Bei 15Amp Netzteil sollten doch 1 Amp nichts ausmachen, oder? Sicher nicht, es scheint da aber Stromspitzen zu geben, die du mit dem DMM nicht mitkriegst. Probeweise (aber das mag nicht jedes Netzteil), kannst du mal ein paar tausend µF parallelschalten, oder direkt an den Servos je nach Gusto 1000-2200µF.
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Andi schrieb: > Hast Du die einbrechende Spannung direkt am Netzteil gemessen, oder > waren da vlt. noch ein paar Dupontkabel dazwischen? Die Spannung wurde direkt am Netzteil gemessen, zum Roboter selber führt aber mittlerweile eine 10m Kabel mit 20AWG also etwa 0,5mm² jeweils. > Hast Du eine Möglichkeit den Strom beim blockieren zu messen? bisher nur mit einem normalen Multimeter, das mittelt natürlich und gibt etwa 0,2 A an. Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich vlt. mit einem Oszi den Spannungsabfall an einem Widerstand messen und so den genauen Strom berechnen. > Probeweise ein anderes Netzteil versuchen? z.B ein PC-Netzteil? Seltsamerweise hat das keine Verbesserung gebracht, bzw. die Servos haben sich gar nicht mehr richtig bewegt, das PC-Netzteil hätte jedoch etwa 30 A treiben sollen... Erwähnen sollte ich an dieser Stelle, das ich als Servoboard das PCA9685 von Adafruit verwende. Matthias S. schrieb: >Ich würde deswegen ein dickes Akkupack an Bord des Robbis vorschlagen, >das du mit dem Netzteil abpufferst. Daran hatte ich auch schon gedacht, war mir von der Auslegung aber nicht sicher, da ich anderswo gelesen habe, dass das in dem Spannungsbereich schwierig ist, da die Akkus dann zwar entladen werden, aber wegen der geringen Ladespannung (5V) nicht richtig geladen werden und man eine extra Ladeschaltung bräuchte? @Matthias S. sind meine Versorgungskabel unterdimmensioniert? Ich hab das gerade mal nachgerechnet: 20AWG => 34,5 Ohm/km 34,5 Ohm/km * (2 * 0,01) km = 0,69 Ohm => dU = R*I = 15A * 0,69 Ohm = 10,35V Ist die Rechnung korrekt? Wenn ja, ist der Widerstand ja viel zu groß für meine Ströme... das hätte ich früher überprüfen sollen, dann weiß ich wo der Fehler liegt. Selbst bei nur 1 Amp wäre der Spannungs abfall am Kabel bereits ca. 0,7 V... Aber woher kommen dann die Spannungseinbrüche am Netzteil, der Strom sollte doch durch das Kabel ausreichend begrenzt sein? Bei den langen Kabeln macht es dann vlt. doch Sinn, mit höherer Spannung in den Roboter reinzugehen und erst direkt vor Ort mit Step-Down Wandlern runterzuregeln, oder? Vielen Dank für eure Hilfe!
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Noah D. schrieb: > @Matthias S. sind meine Versorgungskabel unterdimmensioniert? Diesen Verdacht habe ich. Die Faustregel aus der Kfz Technik lautet etwa 6A/mm², dein Kabel ist also für 3A ok, alles darüber hinaus gibt recht viele Verluste. Noah D. schrieb: > Aber woher kommen dann die > Spannungseinbrüche am Netzteil, der Strom sollte doch durch das Kabel > ausreichend begrenzt sein? Das Servo geht evtl. in einen ungewollten Zwischenmodus, wenn es nicht aureichend gespeist wird. Da kann es dann schon sein, das es richtig Strom zieht, oder was auch immer.
Hallo Matthias, vielen Dank für Deine Hilfe, ich werde erst mal die Versorgungskabel austauschen, dass dauert jedoch etwas (Uni-Projekt)... Dann melde ich mich wieder. Vielen Dank an alle die mir weitergeholfen haben!
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