Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eagles Widerstandsberechnung von Leiterbahnen


von Peder (Gast)


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Hi,

ich bin dabei, eine einfache Stromquelle aus ein paar parallel 
geschalteten LDOs zu bauen, und sie tut auch ziemlich genau das, was sie 
soll.
Ich wollte nun verstehen, wo in meinem Feedback-kreis welche 
Milliamperes "verschwinden" und habe mir von Eagle (mit 
length-freq-ri.ulp) ausrechnen lassen, welchen Widerstand die 
Leiterbahnen haben, die in Frage kommen.

Die oberen beschrifteten Leiterbahnen (im angehängten Bild) machen auch 
Sinn, lediglich die 9mOhm-Bahn unten links verstehe ich nicht, da sie in 
Form und Länge fast identisch mit der 20mOhm-Bahn ist.

Ist das ein Fehlschuss von Eagle oder gibt es hier etwas, was ich nicht 
verstehe? Wenn letzteres zutreffen sollte, was wäre das?


Grüße

Peter

von Wolfgang (Gast)


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Peder schrieb:
> Ist das ein Fehlschuss von Eagle ...
Scheint auf den ersten Blick so. Du könntest in den ULP-Code reingucken, 
was da passiert.
Du könntest auch Leiterbahnlängen durch verschieben von Bauelemente 
variieren und gucken, was passiert.

von georg (Gast)


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Peder schrieb:
> lediglich die 9mOhm-Bahn unten links verstehe ich nicht

Mit den Schätzwerten 0,8 mm breit, 10 mm lang, 35µ Cu komme ich auf 7 
mOhm, aber ich kenne natürlich die genauen Werte nicht.

Besorg dir den Saturn Toolkit und rechne selber nach, dann kannst du 
entscheiden ob du dich auf Eagle verlassen willst.

Georg

von Wolfgang (Gast)


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georg schrieb:
> Besorg dir den Saturn Toolkit und rechne selber nach ...

Dafür braucht man keinen Toolkit. Dafür reicht eine Taschenrechner-App 
und die Leitfähigkeit von Kupfer.

Solange die fraglichen Leiterbahnen überall den selben Querschnitt 
haben, kann es sich nur um einen Fehler bei der Längenberechnung 
handeln. Falls der Querschnitt nicht identisch ist, könnte man die 
Breiten versuchsweise mal angleichen. Sind die Bahnen sauber 
durchgeroutet oder kann sich da irgendwo verdeckter "Fuddelkram" z.B. an 
den Padanschlüssen verborgen haben?

von Peder (Gast)


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Die Bahnen sind mit 24mil alle gleich breit und Neuzeichnen hat nichts 
geändert - unter den Pads ist alles sauber.

Aber nach einigem Schieben und Testen glaube ich zu verstehen, warum 
Eagle da ein Problem haben könnte:
Man sieht im (neuen) Bild zwei Pads "P$4". Die sind bauteilintern 
verbunden mit jeweils "P$2" - und dementsprechend auch auf der Platine. 
Damit sollte Eagle nicht nur die Leiterbahn berechnen, wie ich erst 
dachte, sondern berücksichtigt irgendwie auch noch diese quadratischen 
Pads - wie auch immer das gehen soll. Denn Dickenänderungen der 18- und 
20mOhm-Bahnen ändern nicht einmal nach dem Komma etwas. Die beiden 3- 
und 9mOhm-Bahnen reagieren hingegen schon sehr deutlich auf 
Dickänderungen.

Ich denke, dass ich dann hier mehr zu Handarbeit tendieren sollte, was 
die Berechnung der Bahnen betrifft. Oder eben Toolkit. Muss ich mal 
testen.

Grüße

von georg (Gast)


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Peder schrieb:
> Damit sollte Eagle nicht nur die Leiterbahn berechnen, wie ich erst
> dachte, sondern berücksichtigt irgendwie auch noch diese quadratischen
> Pads

Das erklärt nicht den Unterschied zwischen 9 mOhm und 20 mOhm. Ausserdem 
wäre es sowieso sinnlos, da an den Pads ja Bauteile angelötet sind.

Peder schrieb:
> Denn Dickenänderungen der 18- und
> 20mOhm-Bahnen ändern nicht einmal nach dem Komma etwas

Du meinst wahrscheinlich Breitenänderungen. Eine Dicke von 70 µ müsste 
natürlich den Widerstand halbieren gegenüber 35 µ. Aber Eagle weiss 
vermutlich garnichts von 35 oder 70µ.

Peder schrieb:
> Ich denke, dass ich dann hier mehr zu Handarbeit tendieren sollte

Ja - ich denke die Eagle-Berechnung ist einfach nur Mist.

Abgesehen davon, spielen ein paar mOhm in deiner Schaltung wirklich eine 
Rolle? Widerstandsberechnungen einer Leiterbahn braucht man eher selten, 
z.B. bei Leitungen für mehr als 5A.

Georg

von Wolfgang (Gast)


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georg schrieb:
> Aber Eagle weiss vermutlich garnichts von 35 oder 70µ.

Scherzkeks!
Wie soll EAGLE ohne Kenntnis der Dicke den Widerstand ausrechnen können?
Der ULP-Code, zumindest in der Version, die bei Git-Hub zum Download 
liegt, nimmt einen festen Wert von 35µm an.
Guck mal in Zeile 48
1
real Cu = 0.035;  // 35 um Cu Kaschierung

von Wolfgang (Gast)


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georg schrieb:
> Ja - ich denke die Eagle-Berechnung ist einfach nur Mist.

Vom Denken alleine wird es nicht besser ;-)

Warum guckst du nicht nach?
https://github.com/plusea/EAGLE/blob/master/ulp/length-freq-ri.ulp

von georg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Warum guckst du nicht nach?

Weil mich das einfach überhaupt nicht interessiert - eine Berechnung nur 
für 35 µ ist für mich vollkemmen unbrauchbar, Widerstände interessieren 
mich hauptsächlich bei Leistungselektronik, z.B. mit 105 µ Kupfer oder 
mehr.

Und bei der neuen Lizenzpolitik mache ich nicht auch noch 
Entwicklungsarbeit für eine Software die professionell nicht zu 
gebrauchen ist.

Georg

von Nils P. (ert)


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bei den 9m fließen die Elektronen weiter bergab...

Bei den 20m mehr waagerecht...

Also ist der Widerstand größer, macht doch Sinn

:D

von Wolfgang (Gast)


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georg schrieb:
> Weil mich das einfach überhaupt nicht interessiert - eine Berechnung nur
> für 35 µ ist für mich vollkemmen unbrauchbar, Widerstände interessieren
> mich hauptsächlich bei Leistungselektronik, z.B. mit 105 µ Kupfer oder
> mehr.

Es hindert dich niemand daran, im ULP einen Wert von 105 einzutragen und 
bspw. unter /length-freq-ri_105u.ulp/ abzuspeichern.
Notfalls lässt sich das sogar mit der Brain1.0-App umrechnen ;-)

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