Forum: HF, Funk und Felder Ferromagnetische Werkstoffe


von =! (Gast)


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hey servus meine lieben.

habe lange hier im forum sowie anderweitig nach infos gesammelt, nun 
muss
ich aber doch einen thread öffnen.

welches ferromagnetische werkstoff hat die bisher höchste permeabilität
die je gemessen wurde?

welche legierung würde alle hf/nf statisch/dynamische elektromagnetische
felder zu 100% abschirmen.

das werkstoff sollte im idealfall selbst unseren erdmagnetismus in form
eines faradaykäfigs abschirmen können ^^ -> kompass orientierungslos.

besten dank im voraus ...

von Scott (Gast)


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Delicium-Kristalle!

von Michael S. (meise)


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Hier ein paar Stichworte zum Weitersuchen:

Wenn es nicht gleich die höchste, je gemessene Permeabilität sein muss:
Mu-Metall bzw Permalloy

Elektromagnetische Felder zu 100% abschirmen:
Meißner-Ochsenfeld-Effekt

von Purzel (Gast)


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>> Elektromagnetische Felder zu 100% abschirmen:

>Meißner-Ochsenfeld-Effekt

Bedeutet zB Blei und Helium

von Analog OPA (Gast)


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Die höchste Permeabilität sagt leider nichs über die praktische 
Verwendbarkeit aus. Viele Werkstoffe die im Labor hohe Werte erzielen, 
werden in der Praxis dann nicht eingesetzt, weil ihnen die Leitfähigkeit 
fehlt, die Ströme zu verarbeiten, die abgeschirmt werden müssen. Das 
ganze ist - wie die Permabilität selber - stark vom fokussierten 
Frequenzbereich abhängig. Hohe Frequenzen mit geringen Strömen lassen 
sich recht gut abschirmen, gfs mit mehrlagigen Folien und/oder 
Verbundtechniken. Langsame Felder wie das Erdmagnetfeld sind schlecht 
abzuschirmen, obwohl schwach. Das erzeugt keine ausreichende 
Gegenmagnetisierung durch Induktion. Da kann man aber per Hand 
nachhelfen.

von nachtmix (Gast)


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=! schrieb:
> welche legierung würde alle hf/nf statisch/dynamische elektromagnetische
> felder zu 100% abschirmen.

Mit elektromagnetischen Feldern ist das so eine Sache, denn oberhalb des 
absoluten Nullpunkts strahlt die Abschirmung selbst ...

von =! (Gast)


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welche amorphe legierung würde nah dran und realisierbar sein?

von =! (Gast)


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nachtmix schrieb:
> =! schrieb:
>> welche legierung würde alle hf/nf statisch/dynamische elektromagnetische
>> felder zu 100% abschirmen.
>
> Mit elektromagnetischen Feldern ist das so eine Sache, denn oberhalb des
> absoluten Nullpunkts strahlt die Abschirmung selbst ...

ja klar, aber nach außen. im inneren wäre ein kompass oder galvanisch 
getrennte elektronik von strahlungen unbetroffen.

von =! (Gast)


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hey Analog OPA,

> Langsame Felder wie das Erdmagnetfeld sind schlecht
> abzuschirmen, obwohl schwach. Das erzeugt keine ausreichende
> Gegenmagnetisierung durch Induktion. Da kann man aber per Hand
> nachhelfen.


wie könnte man da nachhelfen?

von Analog OPA (Gast)


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=! schrieb:
> wie könnte man da nachhelfen?

Mit einem Gegenmagnetfeld. Magnetisierte Folie, Elektromagnet mit 
Steuerung. Beim einem Teilchendetektor haben wir das mla verbaut: 
Magnetische Abschirmung gegen Störfeld von Aussen. Motoren in der 
Umgebung störten die Messung. Das Erdfeld kann man gleich mit 
ausgleichen. Ist dann nur ein Offset.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo =!

=! schrieb:

> welche legierung würde alle hf/nf statisch/dynamische elektromagnetische
> felder zu 100% abschirmen.

Dazu müsstest Du am besten einen Schichtaufbau aus unterschiedlichen 
Werkstoffen machen. Kein Werkstoff ist ideal für alles.

Abgesehen davon: Je nachdem wie eng Du das siehst - Abschirmungen 
strahlen selber - weil sie z.b. thermisch Rauschen, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerauschen und 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper
oder die Umgebungsradioaktivität, siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Nulleffekt

> das werkstoff sollte im idealfall selbst unseren erdmagnetismus in form
> eines faradaykäfigs abschirmen können ^^ -> kompass orientierungslos.

Erdmagnetfeld ist einfach, weil relativ schwach. Mach eine Kammer aus 
ca. 10mm niedrig legiertem Stahl, und glühe diese (gegen Remanenz) aus. 
Anschliessend dürfte sie im Innern fast kein Erdmagnetfeld mehr zeigen.
Eine solche Anordnung ist in der Lage, bis ca. 0,5 Tesla abzuschirmen . 
Das Erdmagnetfeld ist wesentlich schwächer mit irgendwas zwischen 40uT 
(am Aequator) und 60uT (an den Polen). Hier in Mitteleuropa knapp unter 
50uT.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

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