Forum: Markt [S] Gute DVB T2 Zimmerantenne


von Andreas S. (igel1)


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Hi Leute,

ich suche eine gute, käufliche DVB T2 Zimmerantenne (leider aktuell 
keine Zeit für Selbstbau) unter 40,- EUR.

Meine Uralt DVB T1 Antenne (ein Mini-Stab) schafft nur 3 Kanäle an 
meinem Technisat-Empfänger.

Vermutlich fehlen Euch jetzt noch 100 weitere Angaben - seht's mir nach 
- aber HF war noch nie meine Stärke.

Viele Grüße

Igel1

von 900ss (900ss)


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Ich habe mir aus Kupferdraht eine Doppel-Quad Antenne gebogen. Dauerte 
ca. 30 Minuten mit Kabel anlöten und funktioniert sehr gut.
30 Minuten wirst du haben:-)

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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900ss D. schrieb:
> Ich habe mir aus Kupferdraht eine Doppel-Quad Antenne gebogen. Dauerte
> ca. 30 Minuten mit Kabel anlöten und funktioniert sehr gut.
> 30 Minuten wirst du haben:-)

... Du hast allerdings die 5h Vorlaufzeit für Wissen aneignen, Antenne 
berechnen, dicken Kupferdraht & Antennenkabel besorgen vergessen ...

Aber neugierig bin ich trotzdem: nach welcher Anleitung hast Du gebaut? 
(wenn nach keiner Anleitung, so kämen vermutlich noch 100h 
Antennenbau-Vorlesung  hinzu ...)

Viele Grüße

Igel1

von Bernd B. (microwave-designer)


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Andreas S. schrieb:
> Meine Uralt DVB T1 Antenne ...

Hallo Andreas,

die "alten" DVB-T Antennen waren bereits für DVB-T2 vorbereitet - alle 
!!!

HF bleibt HF, da ändert auch die Modulationsart oder Codierung nichts. 
Evtl. probierst Du die Polarisationsebene zu drehen? Das können die 
alten Antenne auch schon (90 Grad). Vergleiche auch den Frequenzbereich. 
Die DVB-T2 Signale gehen nicht so hoch hinaus. Also sollte eine alte 
Antenne spielen.

Viel Erfolg und Gruß

Bernd

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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der "Mini Stab" könnte tatsächlich zu wenig sein.

haben die bei de rUmstellung auf DVBT2 evtl an den Signalstärken 
herumgedreht? Pusten die Sender mit gleicher Leistung?

wenn Du weisst, wo dein Sendermast steht,
versuch mal etwas reflektierendes hinter die Antenne zu stellen.

von Florian W. (florenzw)


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Das Problem bei einer Zimmerantenne ist nicht die Antenne sondern das 
Zimmer, das die HF abhält :-)

Das sinnvollste wird in der Regel was Breitbandiges und Rundstrahlendes 
sein, da du die HF abgreifst, die auf irgendwelchen, z.T. 
wellenlängenabhängigen Wegen, in das Zimmer reflektiert wird.

Geeignet wäre eine einfache Groundplane, z.B.
http://dl8aap.koch-carsten.de/projekte/antennen/70cm-groundplane-selbstbau/
Die Elemente müssen halt Lambda/4 deiner gewünschten Empfangsfrequenz 
lang sein.

Im Vergleich zum "Mini Stab" sollte das ein Fortschritt sein.
Wichtig ist noch ein geeignetes Koaxkabel.

Eine Richtantenne macht nur Sinn, wenn du sie auf den Sender ausrichten 
kannst, was im Zimmer in der Regel nicht funktioniert.

von 900ss (900ss)


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Florian W. schrieb:
> Im Vergleich zum "Mini Stab" sollte das ein Fortschritt

Ich habe mit der Doppel-Quad gegenüber dem Ministab eine deutliche 
Verbesserung bekommen (ja im Zimmer).

@Andreas S.
Ich weiß leider nicht mehr woher ich die Anleitung hatte. Ist aber kein 
Hexenwerk. Länge berechnen und die "8" biegen. Kabel anlöten, fertig. Da 
findet man einige Anleitungen im Netz.

Ich habe 2.5²mm Kupferdraht genommen. Hatte ich noch liegen.

von Florian W. (florenzw)


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900ss D. schrieb:
> Ich habe mit der Doppel-Quad gegenüber dem Ministab eine deutliche
> Verbesserung bekommen (ja im Zimmer).

Da sind einige Anleitungen zu finden, die aber alle ignorieren, dass die 
Impedanz einer einfachen Doppelquad bei ~300Ohm liegt.
(Quelle: Rothammel, 13. Auflage, Seite 856)
Auf 50Ohm bringt man so eine Doppelquad nur durch geeignete Anordnung 
von Reflektoren und evtl. Direktoren.

Klar wird man was empfangen, wenn man eine einfache Doppelquad an’s Koax 
lötet, aber durch Anpassung an 50Ohm müsste da noch deutlich mehr gehen.
Einen Balun brächte man eigentlich auch noch.

Ich bleibe bei meinem Vorschlag mit der Groundplane. Kann direkt an ein 
50Ohm-Koax angeschlossen werden und ist vermutlich etwas breitbandiger 
als eine Doppelquad.

von 900ss (900ss)


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Florian W. schrieb:
> Da sind einige Anleitungen zu finden, die aber alle ignorieren, dass die
> Impedanz einer einfachen Doppelquad bei ~300Ohm liegt.

Ja, das mag sein. Mit Anpassung wird es dann sicher noch besser. Aber 
gegenüber einer Stabantenne ist es so schon deutlich besser.

Und die Doppelquad ist vom Aufwand her eine Kleinigkeit gegenüber der 
Groundplane.

Und der TO hat wenig Zeit für das Projekt, wie er schreibt :-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Florian W. schrieb:
> Da sind einige Anleitungen zu finden, die aber alle ignorieren, dass die
> Impedanz einer einfachen Doppelquad bei ~300Ohm liegt.
> (Quelle: Rothammel, 13. Auflage, Seite 856)
> Auf 50Ohm bringt man so eine Doppelquad nur durch geeignete Anordnung
> von Reflektoren und evtl. Direktoren.

Die 300 Ohm gelten aber nur für eine Doppelquad ohne Reflektorplatte.
Die üblichen Bauvorschläge haben ( sweit ich es gesehen habe ) 
korrekterweise alle eine Reflektorplatte.
Davon habe ich schon viele gebaut, auch vor DVB-T Zeiten, für 
Amateurfunk.

Am Networkanalyzer lässt sich die Antenne immer sehr gut auf 50Ohm 
bringen, indem der Abstand zur Reflektorplatte leicht verändert wird.

Sofern der Strahler sehr genau hergestellt wird ( Millimeterarbeit ) war 
das bisher immer eine der nachbausichersten Antennen und auch eine mit 
kurzer Bauzeit.

Leider schreibt der TO nichts zu der Entfernung zum Sender.
Bei mir geht noch locker ein Lambda/4 abisoliertes Koaxkabel ( für 
Bandmitte der aktiven Kanäle berechnet ).
Besonders zu beachten ist aber die Polarisation.
Die ist bei uns seit geraumer Zeit horizontal. Zu Anfang der DVB-T 
Zeiten war es noch vertikal.
Das war aber längst nicht überall so.

von 900ss (900ss)


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Stefan M. schrieb:
> Die üblichen Bauvorschläge haben ( sweit ich es gesehen habe )
> korrekterweise alle eine Reflektorplatte

Bei mir nicht :-( Und da ich von Antennen keine tiefere Ahnung habe, ist 
mir das auch nicht aufgefallen, dass die Anpassung nicht stimmt.
Ich war mit dem Ergebnis aber auch so mehr als zufrieden. Sollte ich 
also noch eine Groundplane hinzufügen. Allerdings habe ich keinen 
Networkanalyzer um das auszumessen.

Ein abisoliertes Koaxkabel habe ich für DVB-T noch noch nicht verwendet 
aber für ADS-B Empfangsversuche und da hat das gut funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Stephan H. (stephan-)


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von Harald W. (wilhelms)


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Bernd B. schrieb:

> die "alten" DVB-T Antennen waren bereits für DVB-T2 vorbereitet

Selbst die 50 Jahre alten Fernsehzimmerantennen sind geeignet
und vermutlich besser als die "modernen" Kurzstabantennen.

von Harald W. (wilhelms)


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Florian W. schrieb:

> Da sind einige Anleitungen zu finden, die aber alle ignorieren, dass die
> Impedanz einer einfachen Doppelquad bei ~300Ohm liegt.

Die konnte aber bereits Herr Rothammel mit einem Balun problemlos
auf 75 Ohm Koax konvertieren.

von Florian W. (florenzw)


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Harald W. schrieb:
> Florian W. schrieb:
>> Da sind einige Anleitungen zu finden, die aber alle ignorieren, dass die
>> Impedanz einer einfachen Doppelquad bei ~300Ohm liegt.
>
> Die konnte aber bereits Herr Rothammel mit einem Balun problemlos
> auf 75 Ohm Koax konvertieren.

Für jemand mit HF-Erfahrung kein Problem.
Für jemand ohne HF-Erfahrung halte ich eine Groundplane für die 
sinnvollere Lösung.

von Harald W. (wilhelms)


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Florian W. schrieb:

> Für jemand mit HF-Erfahrung kein Problem.
> Für jemand ohne HF-Erfahrung halte ich eine Groundplane für die
> sinnvollere Lösung.

"Früher" benutzte man meistens Yagi-Antennen. Die hatten einen
symmetrischen Ausgang mit 240...300 Ohm. Der Balun war dann meist
schon entweder in der Antennendose oder im Koax-Stecker eingebaut.
Ob man solche Stecker  auch heute noch kaufen kann, weiss ich nicht.
sicherlich wird aber der eine oder andere "µc-Netler" sowas zu
Hause rumfliegen haben.

von Andreas S. (igel1)


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Hallo Leute,

erst einmal: vielen Dank für Eure Mühen!

Ich habe gelernt, dass ich leider nicht einfach zum Händler gehen kann, 
um mir eine bessere Antenne zu besorgen.

Es scheint wohl tatsächlich Handarbeit angesagt zu sein, um die Antenne 
optimal an die örtlichen Frequenzen anzupassen. Leider habe ich unlängst 
alle alten Antennenkabel entsorgt und könnte mich dafür jetzt in den Po 
beißen.

Das Zimmer ist ein Souterrain-Zimmer im PLZ-Bereich 45665 - falls Euch 
das als Info hilft. Ab heute Abend bin ich für ein paar Tage dort und 
hätte dann abends gerne etwas TV geguckt - daraus wird jetzt wohl leider 
nix, denn für die Materialbeschaffung wird's zeitlich vermutlich nicht 
reichen.

Anyway - ich werde 4 Tage auch ohne TV überleben.

Viele Grüße und nochmals Danke für die Mühen!

Igel1

: Bearbeitet durch User
von Florian W. (florenzw)


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Entsprechend www.dvb-t2hd.de sind die DVBT2-Frequenzen für den Sendeturm 
Essen:

ARD            586MHz
ARD / Dritte   506MHz
freenet TV 1   626MHz
freenet TV 2   650MHz
freenet TV 3   690MHz
ZDF            538MHz

Mitte:         598MHz
Wellenlänge:   50,1cm

Ein Element einer Groundplane sollte dem nach 12,5cm lang sein.

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