Hallo zusammen! Ich war gerade an diesem schönen Nachmittag wieder am philosophieren und dachte mir, dass ich meine Gedanken gerne mit euch teilen würde:) Ich suche für meine Schaltung eine geeignete Spannungsregelung. Ich bin am überlegen, ob ein Step Up oder Step Down Regler vorteilhafter ist. Aber zuerst ein paar Daten: Mikrocontroller: Atmega8 Takt: 1 MHz (intern) Spannung: 5 V Maximaler Strom: ca. 400 mA Es geht um ein Lasertag Projekt. Ich möchte eine LED mit 48 kHz pulsen und Daten (RC5) übertragen und empfangen. Möglichkeiten, die ich sehe: Step Up: Eingangsspannung 3,7 V - 2,5 V, also eine Zelle, zu 5 V Step Down: Eingangsspannung 7,4 V - 6,5 V (drop out voltage) zu 5 V Ich habe schon gesehen, dass bei einem Step Up Regler einiges zu beachten ist bzgl. maximal möglicher Strom, für die gegebene Schaltung sollte es m.E. aber machbar sein. Ich würde lieber einen Step Up Regler verwenden, da es im entsprechenden Spannungsbereich deutlich kleinere Akkus (z.B. Handyakkus) gibt. Ich frage mich, ob ihr noch Argumente kennt, die für oder gegen einen Step Up Wandler sprechen. Vielleicht noch eine blöde Frage: Wenn bei einem Step Up Wandler von 2,5 V auf 5 V 400 mA rauskommen sollen, müssen (soweit ich weiß) 800 mA reingehen. Bedeutet das, dass die Batterie sich auch doppelt so schnell entlädt? Liebe Grüße René
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Gegenfrage: Brauchst du denn überhaupt unbedingt eine geregelte Spannung von 5 V? Einer der Vorteil der simplen AVR-Architektur ist es ja, dass man sie (erst recht bei Betrieb mit nur 1 MHz) direkt aus einer LiIon-Zelle speisen kann, da der komplette Spannungsbereich der Zelle (3,0 … 4,2 V) im akzeptablen Betriebsspannungsbereich des Controllers liegt.
Ich habe in der Ausbildung mal gelernt, dass Step-Up Wandler eher weniger Effizient sind und mehr Störungen abstrahlen, als Step-Down Wandler. Ob das noch aktuell ist, weiß ich nicht. Wenn bei einem Step-Down Wandler der Schalt-Transistor mit einem Kurzschluss stirbt, bekommt die ganze Schaltung dahinter Überspannung und stirbt mit. Insofern bin ich etwas hin und her gerissen, was ich besser finden soll. Die allermeisten Batteriebetriebenen Schaltungen von mir arbeiten aber wie in Jörgs Empfehlung ganz ohne Spannungsregler.
Falls nur einzelne Verbraucher und nur gelegentlich eine höhere Spannung brauchen, könnte man auch über einen Step-Up nachdenken, der nur bei Bedarf aktiviert wird. Kibo schrieb: > Wenn bei einem Step Up Wandler von 2,5 V auf 5 V 400 mA rauskommen > sollen, müssen (soweit ich weiß) 800 mA reingehen. Bedeutet das, dass > die Batterie sich auch doppelt so schnell entlädt? Doppelt so schnell wie was? Doppelt so schnell wie mit 400 mA: ja, na klar – sogar noch ein bisschen schneller, wegen des Peukert-Effekts. Außerdem hat natürlich dein Wandler einen Wirkungsgrad kleiner als 1.
Kibo schrieb: > Vielleicht noch eine blöde Frage: > Wenn bei einem Step Up Wandler von 2,5 V auf 5 V 400 mA rauskommen > sollen, müssen (soweit ich weiß) 800 mA reingehen. Bedeutet das, dass > die Batterie sich auch doppelt so schnell entlädt? Im Prinzip ja, obwohl die Rechnung nicht ganz stimmt. Nach Deiner Rechnung hätte der Wandler 100% Wirkungsgrad. Er hat aber irgendetwas um die 80% bis 90%. Der Eingangsstrom ist dementsprechend höher, der Akku also schneller leer. 2,5 Volt ist aber nicht die Spannung mit der du rechnen kannst, dann ist der Akku bereits leer. Der Eingangsstrom steigt mit sinkender Akkuspannung. Akkus haben eine höhere Kapazität wenn der Entladestrom geringer ist. 2 Akkus in Reihe an einem Step Down sind effektiver wie 1 Akku an einem Step Up.
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Kibo schrieb: > Möglichkeiten, die ich sehe: Sieh lieber zu allererst nach etwas ganz anderem, nämlich was für eine Versorgung du überhaupt vorsehen willst: - ordinäres Primärelement aka Batterie zu etwa 1.5V - mehrere davon in Reihe - NiMH-Akku - mehrere NiMH-Akkus in Reihe - Li-Akku - mehrer Li-Akkus - Bleigel-Akku Dein "Eingangsspannung 3,7 V - 2,5 V" paßt eigentlich nirgendwo. Wenn es ein Akku sein soll und du nicht Probleme mit dem Aufladen haben willst, dann kommt eigentlich nur eine Variante in Frage: ein einzelner Li-Akku und du darfst dort 3,3V .. 4,2V ansetzen. Für diesen Spannungsbereich gibt es einige Sorten µC, die mit 3,0 .. 5,5V klarkommen. Also überdenke nochmal deine µC-Auswahl. Ansonsten kann man immer noch einen passenden Lodrop-Regler davor setzen, um den µC mit konstanten 3,3V zu betreiben. Und eine etwaige "Sender-Endstufe" solltest du aus der Akkuspannung direkt betreiben oder dieser einen stromsparenden Buck gönnen. Der müßte dann aber synchron gleichrichten, um die Flußspannung der Diode zu vermeiden, sonst lohnt sich das nicht. W.S.
W.S. schrieb: > Für diesen Spannungsbereich gibt es einige Sorten µC, die mit 3,0 .. > 5,5V klarkommen. Also überdenke nochmal deine µC-Auswahl. Muss er nicht: sein Controller kann das bereits. (OK, wenn es ein historischer ATmega8 ist und kein ATmega8A, dann müsste man die Variante ATmega8L benutzen, um innerhalb der Specs zu bleiben.) > Dein "Eingangsspannung 3,7 V - 2,5 V" paßt eigentlich nirgendwo. Soll wohl LiIon sein. Fehlannahme #1: geht eh' nicht bis 2,5 V hinab, dann ist er schon fast tot, und zwischen Entladeschlussspannung 3,0 oder 3,3 V und 2,5 V liegt fast keine entnehmbare Energie mehr. Fehlannahme #2: 3,7 V ist die Nennspannung, aber die Maximalspannung ist 4,2 V (die dann schnell auf 4,0 V fällt bei Entladung).
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Hallo, Deine Stepdown Variante ist auf jeden Fall einfacher schaltungstechnisch zu realisieren und dürfte einen größeren Wirkungsgrad haben. "Vielleicht noch eine blöde Frage: Wenn bei einem Step Up Wandler von 2,5 V auf 5 V 400 mA rauskommen sollen, müssen (soweit ich weiß) 800 mA reingehen. Bedeutet das, dass die Batterie sich auch doppelt so schnell entlädt?" Nein, weil Du ja vorher so schlau warst, eine doppelt so starke Batterie zu verwenden, die mit den 800mA+ gut klar kommt. Außerdem hast Du doppelt so dicke Drähte verwendet. mfG
Ein stepup-Regler ist zwar etwas aufwendiger, aber man muss dafür keine LiPO-Akkus in Reihe schalten. Die Reihenschaltung erfordert spzielle Ausgleichsmaßnahmen beim Laden und auch die Überwachung der Spannung der einzelnen Zellen beim entladen macht mehr Aufwand.
Nimm doch einen modernen uC, der mit 3 Volt funkt... Ist doch sinnbefreit, erst mal aus 3.7 Volt 5 Volt zu machen, und der uC regelt das intern wieder auf 3 volt oder so runter...
Udo K. schrieb: > Nimm doch einen modernen uC, der mit 3 Volt funkt... Nochmal: der Controller macht das, auch wenn er nicht „modern“ ist. (Im Gegenteil: „moderne“ Controller haben Probleme mit einem voll geladenen LiIonen-Akku, da dessen Spannung deren Grenzwerte in der Regel überschreitet. Der olle AVR hat dagegen mit 4,2 V kein Problem.) Es ist die Frage, was der Rest ggf. braucht, aber da müsste sich der TE wohl erstmal äußern. > und der uC regelt das intern wieder auf 3 volt oder so runter Macht ein AVR übrigens nicht. Der läuft (je nach Exemplar) von 1,8 bis 5,5 V ohne weitere Regelstufen. CMOS halt – das CMOS-Urgestein CD4000 lief schließlich auch zwischen 3 und 15 V Versorgungsspannung.
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Jörg W. schrieb: > Nochmal: der Controller macht das, auch wenn er nicht „modern“ ist. Wenn die Funktionalität ausreicht: Manche können 2,7-6V. So einige Standard-Typen für niedrigere Clock-f laufen tatsächlich bis 2,7V.
low-v schrieb: > So einige > Standard-Typen für niedrigere Clock-f laufen tatsächlich bis 2,7V. Die neueren bis 1,8 V hinab (ATmega88PA). Der ATmega8A läuft „nur“ bis 2,7 V, aber das reicht für eine einzelne LiIon-Zelle allemal.
Jörg W. schrieb: > Die neueren bis 1,8 V hinab (ATmega88PA). Aha, da bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Macht ja nichts. > bis 2,7 V reicht für eine einzelne LiIon-Zelle allemal. Genau das hatte ich gemeint. Einfach kein Regler nötig. So spart man sich die Kosten für diesen, und auch die betreffenden Arbeiten. Gut, andere sagen wieder: "Man braucht einen hocheffizienten Buck, damit der µC auf der niedrigst praktikablen Spannung laufen kann. So ist der Verbrauch am geringsten, die Zelle hält etwas länger." Aber auf einige % bessere Kapazitätsausnutzung kommt es mir selbst eher selten an. Habe weder mit besonders kritischen Sachen zu tun, noch etwas mit Serienfertigung zu tun. Deshalb sehe ich hier keine Notwendigkeit. Muß wohl jeder Bastler selbst entscheiden.
Den Platz, denn man durch Weglassen des Spannungswandler spart, kann man dann für einen größeren Akku nutzen. Außerdem spart das Weglassen des Spannungswandler auch Strom - der Akku hält länger.
Wow, ihr seid ja sehr fleißig gewesen über Nacht :) Danke! Ich komme leider jetzt erst dazu zu antworten: Um zuerst ein paar Fragen zu beantworten: Wie gesagt geht es um ein Lasertag Projekt. Ich möchte, dass mein Sender ein möglichst hohes und konstantes (bezogen auf die Intensität) Infrarotsignal sendet (Augensicherheit nach DIN EN 62471 beachtet). Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass ich einen Spannungsregler benötige. Würde ich diesen weglassen um den Controller direkt aus einer Zelle zu betreiben, würde die Intensität des Signals mit abnehmender Akkuspannung sinken (nicht unbedingt gewünscht). Außerdem habe ich weitere LEDs für Lichteffekte und einen Piezzo für Geräusche angeschlossen und ich bin nicht sicher, ob ich möchte, dass deren Effekte sich mit abnehmender Akkuspannung ändern. Bisher verwende ich einen 7,4 V ca. 1200 mAh LiPo Modellbauakku mit Step Down Regler. Ich versuche natürlich 1. den Bauraum zu reduzieren und 2. weniger fliegende Kabel in meinem Aufbau zu haben. Mit den 7,4 V Modellbau Akkus bin ich auf eine gewisse Größe beschränkt. Deshalb war ich jetzt am Überlegen, dass z.B. bei Smartphones 3,7 V Akkus mit 2800 mAh verbaut sind, welche relativ klein und direkt auf der Rückseite der Platine angebracht sind (weniger fliegende Kabel). Hört sich erst einmal ganz gut an, deshalb die Überlegung einen Step Up Regler zu verwenden. Außerdem gibt es viele kleine Leistungsstarke Akkus unter 5 V, wie z.B. den Sony Konion Akku 18650. Natürlich lohnt sich der ganze Aufwand nur, wenn ich später mit gleichem (oder kleinerem) Bauraum eine ähnlich lange (oder längere) Akkulaufzeit realisieren kann. Deshalb der Vergleich (nur Überschlagsrechnung, Wirkungsgrade nicht mit einbezogen, angenommen minimale Spannung der Zelle 2,5 V): 7,4 V LiPo (2 Zellen) 400 mA, 1200 mAh = 3 Stunden Akkulaufzeit 3,7 V LiPo (1 Zelle), braucht 800 mA, um 400 mA auszugeben, 2800 mAh = 3,5 Stunden Akkulaufzeit Ist diese Annahme in etwa korrekt? Jörg R. schrieb: > Akkus haben eine höhere Kapazität wenn der Entladestrom geringer ist. 2 > Akkus in Reihe an einem Step Down sind effektiver wie 1 Akku an einem > Step Up. Danke für die Info, gute Überlegung W.S. schrieb: > Und eine etwaige "Sender-Endstufe" solltest du aus der Akkuspannung > direkt betreiben oder dieser einen stromsparenden Buck gönnen. Der müßte > dann aber synchron gleichrichten, um die Flußspannung der Diode zu > vermeiden, sonst lohnt sich das nicht. Das habe ich nicht verstanden, kannst du das bitte etwas ausführlicher beschreiben? Helmut S. schrieb: > Ein stepup-Regler ist zwar etwas aufwendiger, aber man muss dafür keine > LiPO-Akkus in Reihe schalten. Die Reihenschaltung erfordert spzielle > Ausgleichsmaßnahmen beim Laden und auch die Überwachung der Spannung der > einzelnen Zellen beim entladen macht mehr Aufwand. Ist zwar kein muss, aber es wäre natürlich praktisch, wenn die Elektronik den Akku selbst laden kann und ich kein extra Ladegerät benötige. Christian S. schrieb: > Nein, weil Du ja vorher so schlau warst, eine doppelt so starke Batterie > zu verwenden, die mit den 800mA+ gut klar kommt. Außerdem hast Du > doppelt so dicke Drähte verwendet. Sicher? Mir geht es hier nicht um den Stromfluss bzw. die Strombelastbarkeit der Batterie / Schaltung, sondern darum, dass sich die Batterie bei 800 mA schneller entlädt als mit 400 mA. Wenn ich die Vorschläge so zusammenfasse, dann scheint es mir, dass ihr dazu tendiert, den Controller direkt aus einer Zelle zu betreiben und wenn ich für einen Verbraucher (wie die Infrarot LED) unbedingt eine feste Spannung benötige, diesen separat mit einem Spannungsregler (Step Up) zu versorgen?
Kibo schrieb: > Wie gesagt geht es um ein Lasertag Projekt. Ich möchte, dass mein Sender > ein möglichst hohes und konstantes (bezogen auf die Intensität) > Infrarotsignal sendet (Augensicherheit nach DIN EN 62471 beachtet). Dann nimm nur eine Zelle ohne Regler direkt an nen AVR für 1,8..5,5V. Und die LED wird über einen Schaltregler mit Konstantstromausgang gepeist. Dafür gibt es LED-Treiber-ICs oder mit etwas Programmieraufwand kann das auch der AVR über einen PWM-Ausgang mit machen.
Kibo schrieb: >> Und eine etwaige "Sender-Endstufe" solltest du aus der Akkuspannung >> direkt betreiben oder dieser einen stromsparenden Buck gönnen. Der müßte >> dann aber synchron gleichrichten, um die Flußspannung der Diode zu >> vermeiden, sonst lohnt sich das nicht. > > Das habe ich nicht verstanden, kannst du das bitte etwas ausführlicher > beschreiben? Das Schaltelement im Aufwärtswandler soll keine Diode sein (denn die hat selbst bei Schottky was um die 0,3 … 0,5 V Flussspannung) sondern ein FET, der synchron zum Takt geschaltet wird. Der hat dann nur einen Kanalwiderstand, den man sich passend klein aussuchen kann, dass man unter 0,1 V Spannungsabfall bleiben kann. Peter D. schrieb: > Und die LED wird über einen Schaltregler mit Konstantstromausgang > gepeist. Dafür gibt es LED-Treiber-ICs oder mit etwas Programmieraufwand > kann das auch der AVR über einen PWM-Ausgang mit machen. Diese Variante hielte ich auch für die praktikabelste. Wie ich oben schon schrieb, kann man dann den AVR komplett „unter Spannung“ lassen, er kann dann via Software das Einschalten der restlichen Schaltung übernehmen. Habe ich auf diese Weise selbst schon in mehreren Geräten so realisiert. Man muss nur drauf achten, dass im Schlafzustand keine Querströme über die Pins fließen können.
Kibo schrieb: > Wie gesagt geht es um ein Lasertag Projekt. Ich möchte, dass mein Sender > ein möglichst hohes und konstantes (bezogen auf die Intensität) > Infrarotsignal sendet (Augensicherheit nach DIN EN 62471 beachtet). Zu diesem Zweck sollte eine Laserdiode immer eine Onchip Photodiode haben, die zur Regelung der LD verwendet wird. Dieser Regelung ist die Speisespannung so gut wie egal, denn sie sorgt selber für konstanten Strom durch die LD. Nur beim Unterschreiten der Uf der Laserdiode durch die Speisung ist eben Feierabend.
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Jörg W. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Und die LED wird über einen Schaltregler mit Konstantstromausgang >> gepeist. Dafür gibt es LED-Treiber-ICs oder mit etwas Programmieraufwand >> kann das auch der AVR über einen PWM-Ausgang mit machen. > > Diese Variante hielte ich auch für die praktikabelste. Wie ich oben > schon schrieb, kann man dann den AVR komplett „unter Spannung“ lassen, > er kann dann via Software das Einschalten der restlichen Schaltung > übernehmen. Habe ich auf diese Weise selbst schon in mehreren Geräten so > realisiert. Schaltregler mit Konstantstromausgang; also entweder nehme ich fertige Treiber dafür oder ich realisiere das durch den AVR... Zu letzterer Methode: Verstehe ich es richtig, dass ich dann z.B. über einen Shunt im Stromkreis der LED die Spannung kontinuierlich messe und abhängig davon die Spannung mittels PWM (und evtl. Kondensator zum Glätten?) durch den AVR regel? Jörg W. schrieb: > Man muss nur drauf achten, dass im Schlafzustand keine > Querströme über die Pins fließen können. ... was ich wie genau vermeide? Ich habe diese Art der Schaltung noch nicht getestet, deshalb die Frage: Was könnte ich falsch machen, bzw. wie kann ich es verhindern, dass Querströme fließen? Matthias S. schrieb: > Zu diesem Zweck sollte eine Laserdiode immer eine Onchip Photodiode > haben, die zur Regelung der LD verwendet wird. Dieser Regelung ist die > Speisespannung so gut wie egal, denn sie sorgt selber für konstanten > Strom durch die LD. Nur beim Unterschreiten der Uf der Laserdiode durch > die Speisung ist eben Feierabend. Stimmt, da habe ich gar nicht daran gedacht. Ich glaube bei zertifizierten Lasermodulen wird das (immer) so gemacht. Ist natürlich sehr elegant, allerdings sehe ich keine Möglichkeit, die Fotodiode zu kalibrieren: Im Moment muss ich mich an das Datenblatt halten; Das steht dann die Min., AVG. und Max. Bestrahlungsstärke bei 100 mA. Das heißt ich messe den Strom und muss z.B. bei 100 mA vom maximal möglichen Wert der Bestrahlungsstärke ausgehen. Ist natürlich eine sehr konservative Rechnung und trägt nicht dazu bei, die tatsächliche Leistung bis an den zugelassenen Grenzwert auszureizen. Aber wenn ich eine Fotodiode anschließe und deren Signalstrom über z.B. einen Transimpedanzwandler messe, erhalte ich nur einen Spannungswert. Woher weiß ich, dass dann ein Spannungswert von X für die Bestrahlungsstärke Y steht? Ich sehe im Moment keine Möglichkeit die Fotodiode dafür zu kalibrieren. Danke für die bisherigen phänomenalen Antworten! Ihr scheint echt Ahnung zu haben ;)
Kibo schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Man muss nur drauf achten, dass im Schlafzustand keine >> Querströme über die Pins fließen können. > > ... was ich wie genau vermeide? Ich habe diese Art der Schaltung noch > nicht getestet, deshalb die Frage: Was könnte ich falsch machen, bzw. > wie kann ich es verhindern, dass Querströme fließen? Wenn du beim Schlafengehen Teile der Schaltung spannungsfrei machst, dann darfst du keinen Ausgang auf high (und auch keinen Eingang mit Pullup) mehr haben, der mit diesem Teil der Schaltung verbunden ist. Ansonsten treibt dein Ausgang einen Strom in den eigentlich spannungsfreien Bereich der Schaltung hinein. Also in diese Richtung entweder nur noch Ausgänge, die low sind, oder Eingänge ohne Pullup. Ansonsten braucht ein AVR typischerweise weniger Strom im Tiefschlaf, als die Selbstentladung üblicher Batterien beträgt *). Kriechströme auf dreckigen Platinen (Flussmittelreste, die allmählich Wasser aufnehmen) machen dann schnell eine Größenordnung (oder höher) mehr aus als der eigentliche Controller. *) Bei sehr hohen Temperaturen stimmt das nicht mehr ganz, wenngleich auch die Selbstentladung dann rapide zunimmt. Kibo schrieb: > Ich glaube bei zertifizierten Lasermodulen wird das (immer) so gemacht. Ich habe keine eigenen Erfahrungen mit Laserdioden. Was ich aber bislang gelesen habe, kommt man dort um eine analoge Regelung des Stroms nicht umhin. Der Controller wird dafür zu langsam sein. Wie man das kalibriert, die Frage müssen allerdings andere beantworten.
Kibo schrieb: > Aber wenn ich eine Fotodiode anschließe und deren Signalstrom über z.B. > einen Transimpedanzwandler messe, erhalte ich nur einen Spannungswert. > Woher weiß ich, dass dann ein Spannungswert von X für die > Bestrahlungsstärke Y steht? Ich sehe im Moment keine Möglichkeit die > Fotodiode dafür zu kalibrieren. Das ist nicht so kompliziert. Du baust dir eine Konstantstromquelle, die die Photodiode und eine etwaige Grundeinstellung beinhaltet. Hier ist so ein Dings (Fig. 10) mit Feedback und MC programmierbarem Strom: https://www.allaboutcircuits.com/technical-articles/an-introduction-to-laser-diodes/ plus Modulationseingang, wers braucht.
Für weiße und blaue LEDs gibt es raffinierte Aufwärtswandler Schaltungen, wo die LED selbst als Schaltelement benutzt wird. Dadurch entfallen die Verluste an der sonst üblichen Shottky-Diode und der Schaltungsaufwand für den oben genannten zweiten Transistor. Zum Beispiel: Beitrag "Re: weisse led step up regler" In den billigen Solar-Lampen für den Garten wird diese Technik angewendet.
Stefanus F. schrieb: > Für weiße und blaue LEDs gibt es raffinierte Aufwärtswandler > Schaltungen, wo die LED selbst als Schaltelement benutzt wird. Da er IR machen will, dürfte er das Problem nicht haben. > Dadurch > entfallen die Verluste an der sonst üblichen Shottky-Diode Walter Schottky hieß der Herr. ;)
Jörg W. schrieb: >> Für weiße und blaue LEDs gibt es raffinierte Aufwärtswandler >> Schaltungen, wo die LED selbst als Schaltelement benutzt wird. > Da er IR machen will, dürfte er das Problem nicht haben. Ich meinte für die Lichteffekte.
Kibo schrieb: > Ich sehe im Moment keine Möglichkeit die Fotodiode dafür zu kalibrieren. Da wird eine Stabilisierung angebracht sein. Ich würde das mit einer roten oder grünen Power-LED kombinieren:
1 | 1k Power LED |
2 | Batt o----[===]-------+----|>|----| GND |
3 | | |
4 | +----||-----| 100µF |
5 | | |
6 | | Photodiode |
7 | +---[===]---+---|<|---| GND |
8 | | | |
9 | | | |
10 | AREF Signal |
Die Power-LED sorgt für eine einigermaßen Konstante Spannung, die zugleich auch als Referenz für den ADC verwendet wird. Wenn du statt Fotodiode einen Fototransistor verwendest, kannst Du Dir vermutlich den Verstärker sparen. Eine konstante Spannung genügt aber nicht, denn das Ganze hängt auch von der Temperatur, dem Umgebungslicht und Verunreinigungen des Gehäuses ab. Ich würde beim Einschalten der Stromversorgung den aktuellen Ist-Zustand als Ruhepegel erfassen, und danach auf erheblich mehr Helligkeit reagieren.
> Mikrocontroller: Atmega8 > Takt: 1 MHz (intern) > Spannung: 5 V > Maximaler Strom: ca. 400 mA > > Es geht um ein Lasertag Projekt. Ich möchte eine LED mit 48 kHz pulsen > und Daten (RC5) übertragen und empfangen. Was ist die Flussspannung der LED beim gewünschten Betriebsstrom? Bei Li-Ion und niedriger last sind zwischen 3,5V->2,5V nur ca. 20% der Kapazität versteckt. U.U. ist ein Wandler überflüssig...
Jörg W. schrieb: > Stefanus F. schrieb: ... >> Dadurch >> entfallen die Verluste an der sonst üblichen Shottky-Diode > > Walter Schottky hieß der Herr. ;) ... und ist hier nebenan in Pretzfeld begraben. Ich komme an dem Friedhof alle paar Tage vorbei. Soll ich ihm von Euch ein Lichtlein auf den Grabstein stellen?
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Marcus H. schrieb: > Soll ich ihm von Euch ein Lichtlein auf den Grabstein stellen? Oder eine Schottky-Diode. ;-)
So ich habe mir, basierend auf euren tollen Vorschlägen, viele Gedanken gemacht und für mich eine vorläufige Lösung gefunden (man muss bedenken, dass Elektronik für mich noch ein Hobby ist und ich noch einiges dazulernen muss, weshalb ich bei den komplizierteren Lösungen noch etwas zurückhaltend bin): -Dass ich den Mikrocontroller direkt aus der Zelle betreibe, halte ich für sehr vernünftig. Das heißt ich muss von meinem Atmega8 auf einen Atmega8L umsteigen, das istja durchaus machbar. -Für die Steuerung der InfrarotLED (ich verwende die TSAL6100, V(typ) = 1,35 V) werde ich zunächst auf eine simple Lösung setzen: Ich werde einen (ultra) lowdrop Spannungsregler, wie den TPS6222x (habe ich nach kurzer Suche gefunden, ggf. gibt es noch geeignetere) verwenden und diesen direkt vor die LED setzen. Damit kann ich dann die Batteriespannung auf einen festen Wert regeln, der nahe (oder gleich) der Betriebsspannung der LED ist. Notfalls verwende ich zusätzlich noch einen Widerstand. Natürlich sind damit nicht herstellungsbedingte Schwankungen der tatsächlichen Bestrahlungsstärke berücksichtigt, aber die maximale Bestrahlungsstärke wird zumindest nicht überschritten, das kann ich als vorläufige Lösung akzeptieren. Erwärmung halte ich für ein vernachlässigbares Problem: Ich betreibe die LED moduliert mit 38 kHz und 50 % duty cycle, je 600 us an und 600 us aus für insgesamt 0,1 s pro gesendetem Signal. Ich betreibe die LED bei ca. 1,6 V für 200 mA. Danach ist für mindestens eine Sekunde Pause (spieltechnisch so gedacht). Eine Frage stellt sich mir noch: Es gibt sich doch wahrscheinlich nicht viel, ob ich nur die Spannung der LED regel oder gleich die komplette Schaltung an den Spannungsregler anschließe. Ich könnte z.B. mit dem Spannungsregler die Spannung auf 3 V regeln (der hat nahezu 0 dropout, wie es scheint) und die übrigen Komponenten auf 3 V auslegen (LEDs mit Widerständen, Piezos). Dadurch würde die gesamte Performance (Signale und Geräusche) auch konstant über die komplette Akkuspannung bleiben. Sieht da jemand Nachteile? Wie gesagt das ist jetzt nur eine vorläufige Lösung. Für die Zukunft sind noch ein paar Punkte offen geblieben, die ich abarbeiten werde, sobald ich mehr Zeit dafür habe. Offengebliebene Punkte: -Regelschaltungen für die Bestrahlungsstärke mit Fotodiode usw. (erfordert einiges an Entwicklungsaufwand) -ICs als Konstrantstromquellen für LEDs, die mit 200 mA und zwischen 3,7 V (oder 4,2 V) und 2,5 V (oder 3 V) Eingangsspannung arbeiten, habe ich keine gefunden. Außerdem scheinen die gefundenen ICs sich nicht (oder nur sehr beschränkt) für den modulationsbetrieb (38 kHz) zu eignen -Konstanstromquelle mit dem AVR über PWM zu realisieren (Entwicklungsaufwand, Gefahr der Augenschädigung, wenn ich falsch programmiere) Puh, das ist ja ein ziemlich langes Thema geworden. Ich danke euch allen für die tollen Ideen! Ich weiß jetzt schon viel konkreter wie ich vorgehen möchte. Zurzeit muss sich mein Entwickeln leider auf die Wochenenden beschränken, deshalb geht es etwas langsamer voran. Durch euch habe ich glaube ich die nächsten Monate noch einiges vor ;)
Du kannst die IR LED alternativ mit zwei Transistoren mit Konstantstrom betreiben. Eventuell ist das billiger, als per Spannungsregler: http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Konstantstromquelle%20-%20Immer%20das%20Gleiche.htm 10k Ohm ist für 2-4 Volt Spannungsversorgung wohl zu viel, mach das lieber mit 1k Ohm. Ich vermute mal, dass du die IT LED modulieren (echnell ein/aus schalten) willst. Geht das überhaupt mit dem Spannungsregler? Bei der Transistorschaltung wäre das ganz simpel, da müsstest du den 1k Ohm Widerstand einfach mit dem Ausgang des µC verbinden, anstatt mit VCC.
Kibo schrieb: > So ich habe mir, basierend auf euren tollen Vorschlägen, viele Gedanken > gemacht und für mich eine vorläufige Lösung gefunden (man muss bedenken, > dass Elektronik für mich noch ein Hobby ist und ich noch einiges > dazulernen muss, weshalb ich bei den komplizierteren Lösungen noch etwas > zurückhaltend bin): > Danke für die Rückmeldung. So Leute wie Dich braucht das Forum. Wäre schön, Dich nach Deiner Anmeldung öfters zu lesen. :) Wir haben grad einen Labortermin für ein mobiles Medizingerät gebucht. Dort werden MCU und Sensorik jeweils durch zwei getrennte LDOs versorgt. Ich denke wenn's dort nach Medizinnorm DIN EN 60601-1-2 funktioniert, sollte es für Dich auch passen. ;)
Kibo schrieb: > -Dass ich den Mikrocontroller direkt aus der Zelle betreibe, halte ich > für sehr vernünftig. Das heißt ich muss von meinem Atmega8 auf einen > Atmega8L umsteigen, das istja durchaus machbar. Nimm einfach einen ATmega8A. Ist sowieso billiger. > -Für die Steuerung der InfrarotLED (ich verwende die TSAL6100, V(typ) = > 1,35 V) werde ich zunächst auf eine simple Lösung setzen: Ich werde > einen (ultra) lowdrop Spannungsregler, wie den TPS6222x (habe ich nach > kurzer Suche gefunden, ggf. gibt es noch geeignetere) verwenden und > diesen direkt vor die LED setzen. Damit kann ich dann die > Batteriespannung auf einen festen Wert regeln, der nahe (oder gleich) > der Betriebsspannung der LED ist. Notfalls verwende ich zusätzlich noch > einen Widerstand. Ich fürchte, dass du dir die LED damit schnell killen kannst. Das mindeste, was du brauchst, ist eine Konstantstromquelle, denn wie bei jeder LED hängt die Flussspannung stark von der Temperatur ab – das betrifft nicht nur die Eigenerwärmung der LED, sondern auch die Umgebungstemperatur.
Jörg W. schrieb: > Nimm einfach einen ATmega8A. Ist sowieso billiger. Noch besser ATMega88/168/328(P).
Peter D. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Nimm einfach einen ATmega8A. Ist sowieso billiger. > > Noch besser ATMega88/168/328(P). Ist nicht in jeder Hinsicht besser: bei ihm sind viele der IO-Register nur noch mit (langsameren) Speicherzugriffsbefehlen erreichbar. Beim ATmega8[A] passte dagegen noch alles vollständig in den IO-Adress-Bereich. Vorteilhaft bei den X8 ist natürlich, dass man sie (wie von dir schon genannt) auch mit mehr Speicher bekommen kann und dass man sie per debugWIRE online debuggen kann.
> > Noch besser ATMega88/168/328(P). > > Ist nicht in jeder Hinsicht besser: bei ihm sind viele der IO-Register > nur noch mit (langsameren) Speicherzugriffsbefehlen erreichbar. Beim > ATmega8[A] passte dagegen noch alles vollständig in den > IO-Adress-Bereich. > Ein Detail, das man bei C-Programmierung gerne übersieht. mfG
Stefanus F. schrieb: > Du kannst die IR LED alternativ mit zwei Transistoren mit Konstantstrom > betreiben. Eventuell ist das billiger, als per Spannungsregler Jörg W. schrieb: > Ich fürchte, dass du dir die LED damit schnell killen kannst. Das > mindeste, was du brauchst, ist eine Konstantstromquelle, denn wie > bei jeder LED hängt die Flussspannung stark von der Temperatur ab – das > betrifft nicht nur die Eigenerwärmung der LED, sondern auch die > Umgebungstemperatur. Ja ich denke ich werde auf jeden Fall auch die Möglichkeit der Verwendung einer Konstantstromquelle untersuchen Marcus H. schrieb: > Danke für die Rückmeldung. So Leute wie Dich braucht das Forum. Wäre > schön, Dich nach Deiner Anmeldung öfters zu lesen. :) Oh danke, sehr gerne! > Wir haben grad einen Labortermin für ein mobiles Medizingerät gebucht. > Dort werden MCU und Sensorik jeweils durch zwei getrennte LDOs versorgt. > Ich denke wenn's dort nach Medizinnorm DIN EN 60601-1-2 funktioniert, > sollte es für Dich auch passen. ;) Wow, danke für die Info!
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