Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verwendung von Dreiecksignalen


von Mathias U. (munter)


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Hallo,

Frequenzgeneratoren können oft (periodische) Sinus-Rechteck- und 
Dreieckspannungen ausgeben.

Die praktische Verwendung von Sinus- und Rechteckspannungen kann ich mir 
erklären.

Aber für welchen praktischen Zweck werden Dreieck-Spannungen (ich zähle 
da jetzt mal Sägezahn dazu) verwendet?

Wo werden diese Signale eingesetzt?

Danke

von Hubertus (Gast)


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(Nicht-)Linearität von Schaltungen überprüfen (Verzerrungen, Sättigung, 
Hysterese).
Kennlinien von Bauteilen aufnehmen (Curve-Tracer).

von Der Andere (Gast)


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Ein Beispiel:
Alte Röhrenmonitore oder Röhrensoszilloskope.
Der Strahl wird/wurde über ein Sägezahnsignal von links nach rechts über 
den Bildschirm abgelenkt.

von Andrew T. (marsufant)


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Mathias U. schrieb:
> Aber für welchen praktischen Zweck werden Dreieck-Spannungen verwendet?

z.B. um daraus Sinus-  oder Rechtecksignale zu erzeugen :-)

Schau Dir mal die Beschreibung zu z.B. XR2206 an.

von Mathias U. (munter)


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Vielen Dank.

Andrew: Lustig, denn ich bin gerade dabei auf Basis des Xr2206 einen 
Frequenzgenerator aufzubauen und fragte mich, ob ich überhaupt 
Dreieckspannungen ausgeben soll (Brauche ich das? usw.)

Aber ein Curve-Tracer ist schon ne interessante Sache. Also wird ein 
Dreieck-Signal-Ausgang wohl in meinen Überlegungen Dirn bleiben...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Mit einem Dreiecksignal kann man aus einem Analogsignal ganz einfach ein 
PWM-Signal machen:
1
Dreieck ---|\
2
           | >---- PWM
3
Analog ----|/
4
5
       Komparator

von Martin H. (horo)


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Verwendung z.B. bei Musikelektronik. Die Sägezahnschwingung enthält 
gerade und ungerade Harmonische (1f, 2f, 3f, 4f,...), während das 
Rechteck nur die ungeraden Harmonischen (1f, 3f, 5f, 7f,...) enthält. 
Das klingt deutlich unterschiedlich.

von Michael B. (laberkopp)


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Mathias U. schrieb:
> Wo werden diese Signale eingesetzt?

neben dem was andere schon schriebe: Steuerung eines Sweep, z.B. für 
FFT.

von Falk B. (falk)


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@ Martin H. (horo)

>Verwendung z.B. bei Musikelektronik. Die Sägezahnschwingung enthält
>gerade und ungerade Harmonische (1f, 2f, 3f, 4f,...), während das
>Rechteck nur die ungeraden Harmonischen (1f, 3f, 5f, 7f,...) enthält.

Das stimmt so allgemein NICHT! Ein Rechtecksignal hat das nur, wenn es 
exakt 50% Tastgrad hat. Dito beim Sägezahn, denn auch der kann seine 
Symmetrie (Verhältnis steigende zu fallender Flanke) ändern.

von M. K. (sylaina)


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Falk B. schrieb:
> Das stimmt so allgemein NICHT! Ein Rechtecksignal hat das nur, wenn es
> exakt 50% Tastgrad hat. Dito beim Sägezahn, denn auch der kann seine
> Symmetrie (Verhältnis steigende zu fallender Flanke) ändern.

Der Beitrag von Martin sah jetzt aber nicht wirklich nach einer 
allgemeingültigen Antwort aus, hatte doch mehr was von einem, möglichen, 
Anwendungsfall.

von Wolfgang (Gast)


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Mathias U. schrieb:
> Aber für welchen praktischen Zweck werden Dreieck-Spannungen (ich zähle
> da jetzt mal Sägezahn dazu) verwendet?

PWM-Generierung mit Spannungsgesteuertem Duty-Cycle (zusammen mit einem 
Komparator)

von Peter D. (peda)


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Dreieck kann man dazu benutzen, um sehr kleine Ströme (pA, fA) zu 
erzeugen.
Das Signal gibt man auf einen Kondensator (wenige pF), z.B. 0,01Hz und 
hat dann 50s lang einen positiven Strom und 50s einen negativen.

von M.A. S. (mse2)


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Mathias U. schrieb:
> ...und fragte mich, ob ich überhaupt
> Dreieckspannungen ausgeben soll (Brauche ich das? usw.)

Ob DU das brauchst, weißt nur DU!
Ich würde nach dem Motto verfahren: lieber etwas haben, das man 
(vielleicht!) nicht braucht als etwas nicht haben, das man braucht.
Evtl. ergibt sich bei Dir der Bedarf fünf Minuten nachdem Du Dir die 
Möglichkeit verbaut hast (was nach Murphy immer so ist).

Zumal: wie groß ist der zusätzliche Aufwand?

: Bearbeitet durch User
von Hubertus (Gast)


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Michael B. schrieb:
> neben dem was andere schon schriebe: Steuerung eines Sweep, z.B. für
> FFT.

Äh....? Neee!

von Funktionskasper (Gast)


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An Feiertagen kann man Sinussignalen lustige Hütchen aus Dreiecken auf 
ihre Amplituden setzen. Da freuen sie sich!
:)

von Toxic (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mathias U. schrieb:
>> Aber für welchen praktischen Zweck werden Dreieck-Spannungen (ich zähle
>> da jetzt mal Sägezahn dazu) verwendet?
>
> PWM-Generierung mit Spannungsgesteuertem Duty-Cycle (zusammen mit einem
> Komparator)

So z.B.....
siehe Animation

Diese Schaltung befindet sich in diesen Ebay-Dimmern
https://www.ebay.de/itm/12V-8A-LED-Dimmer-Controller-Steuerung-Helligkeitsregler-fur-LED-Streifen-Band/273394593916?hash=item3fa796707c:g:15cAAOSwnM1baVyK
(Auf den Spannungsregler und den "PowerMosfet" habe ich bei der 
Simulation verzichtet)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @ Martin H. (horo)
>>Verwendung z.B. bei Musikelektronik..
>>während das Rechteck nur die ungeraden Harmonischen (1f, 3f, 5f,
> Das stimmt so allgemein NICHT! Ein Rechtecksignal hat das nur, wenn es
> exakt 50% Tastgrad hat. Dito beim Sägezahn, denn auch der kann seine
> Symmetrie (Verhältnis steigende zu fallender Flanke) ändern.
Das ist dann aber kein Sägezahn mehr, sondern ein Dreieck. Das 
entscheidende Charakteristikum aus musikalischer Sicht ist genau dieser 
unendliche Sprung in der Wellenform, denn der ist es, der später in den 
Filtern die Resonanzen auslöst und den atonalen, also nicht zur 
Grundwelle passenden Klang erzeugt. Selbstschwingende Oszillatoren in 
Geigen und Gitarrenemulationen kriegt man nur so richtig angeregt. Dazu 
passt auch das hier:

Peter D. schrieb:
> Dreieck kann man dazu benutzen, um sehr kleine Ströme (pA, fA) zu
> erzeugen.
Guter Beitrag. Das Dreieck hat ein kontinuierliches konstantes 
Differential ohne zweite Ableitung. Es sind quasi zwei Sägezähne. Mit 
einer passenden energetisch ausgeglichenene "Doppelsägezahnansteuerung" 
kann man in ähnlicher Weise das Dreieck auch verwenden, um kurze Zeiten 
zu erzeugen, z.B. um ps-genaue Pulse zu steuern.

Funktionskasper schrieb:
> An Feiertagen kann man Sinussignalen lustige Hütchen aus Dreiecken auf
> ihre Amplituden setzen. Da freuen sie sich!
> :)
Und am ersten Weihnachtsfeiertag haut man eine Zusatzwelle mit X3 invers 
drauf, um bei gleicher Amplitude mehr Fläche zu erzeugen. Passt für 
manche Leistungsansteuerungen. Am zweiten Tag nimmt man eine X2 und 
bekommt eine analoge Tri-State-Funktion.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Mathias U. schrieb:
> ich bin gerade dabei auf Basis des Xr2206 einen
> Frequenzgenerator aufzubauen und fragte mich, ob ich überhaupt
> Dreieckspannungen ausgeben soll (Brauche ich das? usw.)

Die Dreieckspannung nutzt dir in diesem Fall wahrscheinlich deutlich 
mehr als der Sinus. Denn einen Sinus braucht man in erster Linie dafür, 
den Klirrfaktor einer Schaltung zu bestimmen. Der Sinus aus dem XR2206 
ist dafür aber nicht sauber genug.

von Mathias U. (munter)


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Vielen Dank...sehr viele gute Anregungen!

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Jürgen S. schrieb:
> eine Zusatzwelle mit X3 invers
> drauf, um bei gleicher Amplitude mehr Fläche zu erzeugen. Passt für
> manche Leistungsansteuerungen. Am zweiten Tag nimmt man eine X2 und
> bekommt eine analoge Tri-State-Funktion.

Mit welchem Programm ist das angefertigt worden?
Wozu lässt sich diese Tristate-Funktion einsetzen?

Beitrag #5558498 wurde vom Autor gelöscht.
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