Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Konversion "ungewöhlicher" Logik-Pegel


von Logiker (Gast)


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Hallo,

ich möchte die für meine Begriffe etwas ungewöhnlichen Logik-Level eines 
digitalen Interfaces (siehe Anhang) in 5V Logik (TTL) übersetzen. Durch 
den doch sehr weiten on-Bereich von 11-30V scheidet ein einfacher 
Spannungsteiler aus. Könnte ich bei entspr. Eingangsstrombegrenzung mit 
diesen high-Pegeln von bis zu 30V trotzdem in einen typischen 
Schmitt-Trigger (47HC14 o.ä.) gehen ohne dass der Schaden nimmt? Ggf 
würde ich diesem dann noch einen 2:1 Teiler wegen dem low-Pegel 
vorschalten.

Hat jemand sonst alternative Vorschläge?

Vielen Dank für alle Hinweise und Tipps!

von HildeK (Gast)


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Logiker schrieb:
> Hat jemand sonst alternative Vorschläge?

Spannungsteiler für die 11V auslegen und dann eine Z-Diode parallel zum 
unteren Teilerwiderstand.

von Karl B. (gustav)


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Logiker schrieb:
> Hat jemand sonst alternative Vorschläge?

Hi @Logiker,
bei den V24-Schnittstellen wurden früher 1488/89-er zur Pegelumsetzung 
von/nach +- 12V nach +5V TTL benutzt.
Aber die gehen nur bis 12 Volt.
Mit dem CD 4010 habe ich gute Erfahrungen gemacht. Er verträgt sogar das 
"Backpowering", da er mehrere Schutzdioden und einen Widerstand an jedem 
Eingang aufweist.
Hier den Spannungsteiler vorschalten, wie oben schon gesagt:

HildeK schrieb:
> Spannungsteiler für die 11V auslegen und dann eine Z-Diode parallel zum
> unteren Teilerwiderstand.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Du hast also 5V TTL Signale und willst diese passen zum Eingang des 
Geräten verstärken, richtig? Das geht aber nicht so einfach mit einem 
Spannungsregler. Dafür könntest du einen Optokoppler benutzen oder 1-2 
Transistoren oder ein IC mit Open-Kollektor Ausgang (falls er denn die 
12V verträgt).

Und du brauchst ein 12V Netzteil.

Was den Ausgang angeht, dessen Spannung kann man sicher auch auf 5V 
herunter bringen. Dazu müsste man aber erst mal wissen, welche Spannung 
der Ausgang liefert oder ob er Open-Kollektor ist.

von HildeK (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Du hast also 5V TTL Signale und willst diese passen zum Eingang des
> Geräten verstärken, richtig?

In seinem Bild sind nur die Ausgänge der 'Hochvoltlogik' aufgeführt. Ich 
ging davon aus, dass die Ausgänge den hohen Logikpegel haben und er auf 
ein 5V-System will - also genau umgekehrt zu deiner Annahme ...

von S. R. (svenska)


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Stefanus F. schrieb:
> Du hast also 5V TTL Signale und willst diese passen zum Eingang des
> Geräten verstärken, richtig?

Ich lese die Frage andersrum.

von Logiker (Gast)


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HildeK schrieb:
> In seinem Bild sind nur die Ausgänge der 'Hochvoltlogik' aufgeführt. Ich
> ging davon aus, dass die Ausgänge den hohen Logikpegel haben und er auf
> ein 5V-System will - also genau umgekehrt zu deiner Annahme ...

Exakt das, HildeK!

Danke für die Tipps! Ich werde die Variante mit Spannungstieler und 
Z-Diode mal umsetzen, das ist einfach und billig zu machen.

von Wolfgang (Gast)


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Logiker schrieb:
> 5V Logik (TTL)

Was nun?
"5V" definiert keine Schwellen von Logikpegeln. Bist du sicher, dass du 
TTL-Pegel meinst, die heutzutage primär in historischen Schaltungen oder 
zur Umsetzung von 3.3V Ausgängen auf 5V-HC/CMOS-Pegel verwendet werden?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
bei CMOS kann man schön beobachten, dass die Logikpegelzuordnung mit der 
Betriebsspannung verknüpft ist.
Man geht meistens davon aus, dass die L/H- Umschaltschwelle bei etwa der 
Hälfte der Speisespannung liegt.
Das gilt sinngemäß auch für den oben erwähnten CD4010.
Die Vdd für die "höhervoltige" Eingangsbeschaltung muss deswegen auch an 
den entsprechenden Versorgungsspannungs-Pin gelegt werden. Die 5V Vcc 
hat auch einen Extra-Pin. (Deswegen geht die Pegel-Umsetzung überhaupt.) 
Da die Eingangsspannung aber hier (manchmal) wesentlich höher liegt, 
muss ein Widerstand/Spannungsteiler rein. Die 100 µA für den 
Eingangsstrom pro Puffer müssen unterschritten bleiben. Der 
obligatorische Pulldownwiderstand bei CMOS ist dann Bestandteil des 
Spannungsteilers.
Aber der Low-Pegel 0 bis 1,5 V ist im Beispiel hier wohl das 
entscheidende Kriterium. So ist dann der Spannungsteiler zu berechnen. 
Die Z-Diode schützt dann den Eingang zusätzlich vor Überspannung.
Etwas wurde noch nicht erwähnt: Wie schnell soll's werden? Die 
Schaltflanken können ganz schön vermacht werden. Bei den "UBs" 
(ungepufferten CMOS-Serien) zum Beispiel macht allein die Kapazität des 
Eingangs Einschränkungen in der Anwendung. Ein vorgeschalteter 
Spannungsteiler muss im Prinzip also die "integrierende" Komponente des 
Serienwiderstandes mit der "differenzierenden" Komponente des 
Parallelwiderstandes kompensieren.
Im Beispielbild habe ich das bewusst noch mit einem 2,2 nF Kondensator 
parallel zu den Eingängen massiv übertreiben. (Eingang 100k noch davor.)
Da sieht man auch schön, dass etwa bei UB/2 der L/H Umschaltpunkt liegt.

ciao
gustav

P.S.: Pin 16 und Pin 1 sind hier verbunden. Sollten bei "echter" 
Pegelwandlung auf die tatsächlichen Versorgungsspannungen gelegt werden, 
also zum Beispiel +12V und +5V. Und "2" ist Ausgang Monoflop. Die kurze 
zusätzliche Verzögerung fällt bei der Taktfrequenz nicht ins Gewicht.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Logiker schrieb:
> den doch sehr weiten on-Bereich von 11-30V

Lass mich raten: Das Gerät hat zufällig auch einen 
Versorgungsspannungsbereich von 12 bis 32V oder nahe dran?

Es wird an seinen Ausgängen bei High die Versorgungsspannung 
durchschalten (evtl. abzüglich ein paar hundert Millivolt für den 
Schalttransistor, Mess-Shunt, etc). Das ist dafür gedacht solche Sachen 
wie 24V Relais oder Magnetventile oder Signallämpchen zu schalten, die 
ganze Anlage wird mit ungefähr 24V betrieben und dann kommen da auch 
ungefähr 24V raus.

Wenn Du es mit 30V betreibst kommen auch 30V an den Ausgängen raus denn 
das sind ganz simple kurzschlussfeste integrierte High-Side-Schalter für 
jeweils 500mA die da drin sitzen.

Wenn Du weißt daß das ganze Ding immmer genau mit 24V betrieben wird 
dann kannst Du einen Spannungsteiler ausrechnen. Setz zur Sicherheit 
noch ne Zenerdiode dahinter die kann nicht schaden.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> Mit dem CD 4010 habe ich gute Erfahrungen gemacht. Er verträgt sogar das
> "Backpowering", da er mehrere Schutzdioden und einen Widerstand an jedem
> Eingang aufweist.

Wobei die CD4009/10 bereits früh pinkompatibel von den CD4049/50 
abgelöst wurden, die auf eine separate Versorgung entsprechend der 
Eingangsspannung verzichten, aber dennoch unabhängig von der 
Versorgungsspannung bis 18V am Eingang stromfrei verkraften.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Logiker schrieb:
> Ich werde die Variante mit Spannungstieler und
> Z-Diode mal umsetzen, das ist einfach und billig zu machen.

Etwas eng ist es bei dem LOW-Pegel, wenn man auf TTL-Pegel (HCT) will.
Wegen der 11V HIGH würde man den Teiler auf 5/11 wählen, d.h. auch bei 
LOW=1.5V wird es dann 'nur' auf 0.68V geteilt. Das ist schon etwas 
grenzwertig für einen TTL-kompatiblen Eingang (z.B. HCT), der höchstens 
0.8V sehen darf für sicheres LOW.
Man sollte daher bei HCT etwas weiter herunter teilen, z.B. auf 4/11, 
dann kommst du bei LOW auf 0.55V im Grenzbereich. Bei HIGH sind es noch 
immer 4V, benötigt werden >2V. Das wäre dann zuverlässiger.
Aber eben nur für HCT! Bei HC ist alles gut, nimm da die 5/11.

Eine weitere Möglichkeit für den Fall wäre ein Optokoppler.
Mit 1k Arbeitswiderstand am mit 5V versorgten Transistor und CTR>=50 
brauchst du an der LED >2mA. Sinnvollerweise bei 11V auf ca. 3-5mA 
auslegen, dann fließen bei 30V rund 10-15mA. Da ist dann auch noch 
Spielraum nach oben. Dein Ausgang kann 500mA und ein typischer 
Standard-OK verträgt mindestens 20mA :-). Den Transistor als 
Emitterfolger betreiben, sonst wird das Signal invertiert.
Eine galvanische Trennung bekommst du noch gratis dazu ...
Die OK-Lösung kostet halt mehr und braucht mehr Platz.

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