Hallo. die normalen Wärmesensoren eines Termometers für den Raum sind ja sehr träge, gibt es da bessere, die sofort nachziehen, wenn man zB Lüftet? Ev der Quarzsensor? Ist dieser brauchbar, oder gibts bessere?
Quarze werden im Allgemeinen so geschnitten, dass sie einen minimalen Temperaturgang haben. Wenn du schnell sein willst, muss dein Sensor sehr klein sein. Es gibt NTCs, die weniger als 1mm Durchmesser haben.
Fragender schrieb: > ... gibt es da bessere, die sofort nachziehen, wenn man zB Lüftet? Einen dünnen Pt-Draht
Fragender schrieb: > Hallo. > > die normalen Wärmesensoren eines Termometers für den Raum sind ja sehr > träge, gibt es da bessere, die sofort nachziehen, wenn man zB Lüftet? Ev > der Quarzsensor? Ist dieser brauchbar, oder gibts bessere? Definiere "träge". Wie schnell hättest du es denn gerne? Bedenke auch, dass sich Temperatur nicht sprunghaft ändern kann (physikalisch gesehen verhält sich ein Temperaturverlauf wie ein Spannungsverlauf am Kondensator). Der BME280 z.b. kommt locker mit wenigen 100ms klar. Ein LT35 müsste man mal nachmessen, wie schnell der ist. Eine 1N4148 kann man auch recht gut als Temperaturmessfühler benutzen wenn man sie zuvor abgeglichen hat, die ist dann auch recht zügig. Ein 18B20 von Dallas ist dagegen wirklich eine lahme Schnecke.
Fragender schrieb: > die normalen Wärmesensoren eines Termometers für den Raum sind ja sehr > träge Eigentlich nicht. Wenn du sie mit dem Finger anfasst reagieren sie praktisch sofort. Die Trägheit kommt von der Luft, welche Wärme nur sehr schwach transportieren kann. Feuchte Luft hingegen kann das viel besser. Deswegen arbeiten Backöfen übrigens wesentlich effizienter, wenn man eine Schale Wasser mit rein stellt.... ich schweife ab. Wenn du ein schnelles Raumthermometer bauen willst, dann wähle einen Sensor mit möglich geringem Gewicht. Je leichter der Sensor ist, umso schneller gleicht er sich an die Luft-Temperatur an. Außerdem hilft es, ihn so zu montieren, dass er möglichst viel bewegte Luft ab bekommt. Zum Beispiel auf dem Gehäuse heraus hängen lassen und dass dann in der Nähe einer Türe oder eines Durchganges aufhängen. Für besondere Fälle könnte ein zusätzlicher Lüfter helfen. Aber natürlich will man das nicht in Wohnräumen machen.
M. K. schrieb: > Ein 18B20 von Dallas ist dagegen wirklich eine lahme Schnecke. Das kommt drauf an, wie gut der Wärmekontakt zwischen Die und Umgebung ist. Über das Gehäuse hast du mit schnell natürlich keine Chance, viel effektiver ist das über die Pins. Und jetzt kommt es drauf an, was "sofort nachziehen" - in Millisekunden ausgedrückt - bedeutet und welche Auflösung dem TO vorschwebt. Beim DS18B20 bedeutet eine Erhöhung der Auflösung um einen Faktor 2 eine Verdoppelung der Wandlungszeit - unabhängig von der Zeitkonstanten des Aufbaus.
Ein Quarz reagiert alleine schon wegen seines Metallgehäuses besonders träge.
Die "Reaktionsgeschwindigkeit" eines Wärmesensors hängt vor allem von dessen Masse ab. Gelegentlich sogar vergrößert durch Montage auf eine Masse. Viele elektronische Temperaturmessgeräte werden "künstlich" verlangsamt. Zum einen gibt es im "normalen" Leben keinen Grund für eine hohe Messfrequenz, zum anderen reagieren die Kunden unwirsch, wenn die Anzeige flackert (die letzte Stelle Samba tanzt). Dem Gedanken, eine hohe Messfrequenz sei kontraproduktiv, kann ich mich nur anschließen. Wie soll ein Raum (viele Tonnen Masse) auch plötzlich seine Temperatur ändern? Die Luft schon, aber hier ist die Masse vernachlässigbar. Den Effekt, dass im Winter, der Raum durch seine Masse, die in ihm befindliche Luft selber wieder aufheizt kennt ja jeder. Der Gedanke, eine sehr schnell reagierende Temperaturregelung für die Raumtemperatur zu installieren, erinnert mich daran, einem Güterzug mal schnell einen Schubs zu geben.
Sebastian S. schrieb: > Der Gedanke, eine sehr schnell reagierende Temperaturregelung für die > Raumtemperatur zu installieren, erinnert mich daran, einem Güterzug mal > schnell einen Schubs zu geben. Als Teenager hatte ich diesen dummen Fehler mal in Kombination mit einem elektrischen Radiator gemacht. Ergebnis: Es entstand eine Schwingung mit satten 5°C Differenz zwischen dem Minimum und Maximum. Die Lösung bestand darin, meine absurde Hysterese von 0,1°C auf 1°C zu erhöhen und den Sensor ins Gehäuse (mit Belüftungs-Schlitzen) hinein zu packen, wo er sehr viel träger reagierte. Ich habe den TO allerdings so verstanden, dass er die Temperatur nur messen möchte, nicht regeln.
Um zu erkenn ob gelüftet wird ist sicher ein 'Fester auf' Sensor besser als indirekt über die Temperatur zu gehen.
M. K. schrieb: > Der BME280 z.b. kommt locker mit wenigen 100ms klar. Das erscheint mir reichlich unrealistisch. Keine Zweifel, dass der Sensor das so schnell messen und Filtern kann. Aber dass ein Umgebungstemperaturwechsel so schnell wesentlich beim Chip ankommt glaube ich nicht, der Chip ist immerhin in ein Metallgehäuse verpackt und wird auf einer Seite noch mit einer Platine abgeschirmt. Im Datenblatt des BME280 finde ich auch keine Angaben zur thermischen Trägheit. Ein Beispiel mit Geschwindigkeitsangabe gibt es bei Reichelt: https://www.reichelt.de/platin-temperatur-sensor-kl-a-100-ohm-m-213-a-pt100-p151220.html Da gibt es im Datenblatt explizite Angaben zur Ansprechzeit
1 | Bewegtes Wasser (v= 0,4m/s): |
2 | t0,5 = 0,04s |
3 | t0,9 = 0,12s |
4 | |
5 | Luftstrom (v= 2m/s): |
6 | t0,5 = 2,2s |
7 | t0,9 = 7,0s |
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