Rechnerarchitekturen von heutigen Computern sind hochgenaue Konstruktionen. Die Vorgänge im inneren eines Chips sind nicht zufällig sondern vollständig deterministisch und bis ins Detail von einem Ingeneur geplant. Diese Art etwas zu konstruieren entspricht unserer Fähigkeit aus einer chaotisch anmutenden Umwelt Gesetzmäßigkeiten zu abstrahieren und diese miteinander zu verknüpfen. Ist das aber die einzige Möglichkeit eine komplexe Maschine zu bauen? Was ist mit der Natur? Wie gelingt es natürlichen Prozessen aus einem rauschenden und chaotischen System Phänomene hervorzubringen die wir als Selbstorganisation beschreiben können? Die Natur bringt auch klar differenzierbare Funktionen hervor. Ein Lebewesen ist voll von differenzierten Zellen und Organen. Aber auch unbelebte Materie zeigt immer wieder sich wiederholende Muster die klare Strukturen schaffen können. Niemand plant eine Schneeflocke und doch entsteht eine differenzierte Struktur von selbst. In der Natur gibt es offensichtlich das Phänomen das aus rauschenden und chaotischen Vorgängen geordnete Strukturen und Vorgänge hervorgehen können. Es gibt auch Forscher wie Hermann Haken die den Begriff Synergetik geprägt haben und die Gesetzmäßigkeiten beschreiben können wie Selbstorganisation und Musterentstehung in der Natur entsteht. Kann man dieses Wissen nicht nutzen um eine Rechnerarchitektur zu verwirklichen die auf diesen Gesetzmäßigkeiten basiert? Ein Rechner wo 1 + 1 nicht durch eine exakte Funktion berechnet wird sondern wo das Ergebnis stochastisch ermittelt wird. Damit meine ich nicht die Verwendung klassischer Transistoren um stochastische Prozesse digital zu simulieren sondern tatsächliche physikalische Prozesse zu nutzen um aus ihnen stochastische Effekte bzw. Ergebnisse abzuleiten? Man nehme zwei chemische Substanzen oder physikalische Systeme die durch eine ausgeklügelte Wechselwirkung miteinander einen Zustand durch stochastische Prozesse hervorbringen können. Wir würden zwar die zwei Substanzen auf dem Chip positionieren und die große Architektur weitgehend vorschreiben, aber die genaueren inneren Prozesse müssten aus dem physikalischen Verhalten der Substanz selbst herrühren. Ähnlich wie bei Quantencomputern, wo die Berechnung nicht durch Transistoren erfolgt sondern durch das pyhsikalische Phänomen der Superposition. Der Tatsache das ein solches System viele Zustände gleichzeitig annehmen kann und dadurch auch das gewünschte Ergebnis beinhaltet. Was ich meine ist aber nicht die Nutzung von Quanteneffekten sondern Phänomene der Selbstorganisation zu nutzen die emergente Phänomene sind aber keine Quanteneffekte sind. Gut möglich dass man dazu auch das Verständnis von Zahlen und Berechnungen in Frage stellen muss und sich nicht mehr an das binäre System halten kann. Mal ganz grob: Wenn ein System von Atomen durch eine äußere Wirkung (Input) von einem vorgeprägten Zustand über die Zeit in einen anderen Zustand übergeht. Beispielsweise indem es ein thermodynamisches Gleichgewicht anstrebt, dann ist das resultierende Zustand vermutlich geprägt vom vorherigen Zustand (Input Zustand). Zustand A und B korrelieren also miteinander durch definierbare physikalische Gesetzmäßigkeiten. Wenn man die einzelnen Zustände und Muster des physikalischen Systems mit Zahlen und Daten assoziert, müssen doch Berechnungen mit so einem System denkbar sein?
Was Du beschreibst, ist die Grenze der klassischen logischen Wissenschaften. An dieser Stelle sollte eine Erkenntnis aufkeimen, die in eine Richtung führt, die in der heutigen Wissenschaft kategorisch abgelehnt wird. Der Mensch als individuelles, denkendes Wesen ist nicht dafür geschaffen, alles geistig erfassen zu können. Damit meine ich, "er soll nicht". Das will ich hier nicht weiter ausführen. Hol Dir mal Lektüre von Dr. Werner Gitt.
Stefan M. schrieb: > Hol Dir mal Lektüre von Dr. Werner Gitt. Ich halte nicht viel von solchen kreationistischen Standpunkten um es milde auszudrücken. Ich bin zwar durchaus gläubig aber für mich setzt die Wirkung eines Schöpfers bei den fundamentalen Gesetzen der Natur an. Der Existenz an sich. Die Entstehung von Leben oder komplexen Strukturen ist das logische Ergebnis von physikalischen Wechselwirkungen und ist in den Möglichkeiten der fundamentalen Naturgesetze enthalten, neben einer Vielzahl von anderen Möglichkeiten wo kein Leben entsteht sondern etwa ein Stein. Wenn du an einen allwissenden Schöpfer glaubst kannst du von einer Planung sprechen, denn alle Möglichkeiten eines solchen Universums wäre dem Schöpfer bewusst und damit auch die Entstehung von Leben so gewollt. Aber die dann folgende Selbstorganisation und Entstehung von Leben folgt den fundamentalen Gesetzen und ist nicht durch zusätzliche göttliche Magie begleitet, es sei denn du betrachtest grundsätzlich Naturgesetze als göttliche Magie, doch die kann man beobachten und beschreiben. Kein Atom wandert magisch in komplexe Positionen in einer Struktur. Es lässt sich immer eine Gesetzmäßigkeit beobachten. Wieso beharren Kreationisten eigentlich darauf dass ein Schöpfer seinem Werk auch im nachhinein durch Verletzung von Naturgesetzen nachhelfen muss damit Leben entsteht? Kann Gott kein Universum erschaffen wo Leben durch Selbstorganisation entstehen kann?
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Atemis H. schrieb: > Kann Gott kein Universum erschaffen wo Leben durch Selbstorganisation > entstehen kann? Wie gesagt, das ist nicht das richtige Forum für diese Fragen. Ich will das Thema auch nicht in eine falsche Richtung leiten. Nur soviel, zu Deinem letzten Satz: Selbstorganisation ist genau der Teil einer gewollten Schöpfung, die wir wahrnehmen können. Werner Gitt schreibt ja." Am Anfang war die Information". Alles andere spielt sich ( nach meiner Meinung ) auf Ebenen ab, in die der Mensch in seiner ( jetzigen ) Erscheinungsform keinen Einblick hat bzw. haben soll. Man könnte dafür einen eigenen Thread eröffnen, aber religiöse Ansichten sollten wir lieber aussen vor lassen in diesem Forum. Es hat schon viele Kriege gegeben deshalb. Ich wollte nur mal eine andere Denkrichtung anregen, der sich aber jeder selbst hingeben kann, oder auch nicht.
Atemis H. schrieb: > Rechnerarchitekturen von heutigen Computern sind > hochgenaue Konstruktionen. Die Vorgänge im inneren > eines Chips sind nicht zufällig sondern vollständig > deterministisch und bis ins Detail von einem Ingeneur > geplant. Nee. Das tatsächliche, beobachtbare Verhalten eines Computers wird u.a. von seinem Programm bestimmt. Ich bin in der Lage, einen Computer zu programmieren. Ich bin kein Ingenieur. Ergo wird nicht das gesamte Verhalten des Computers von Ingenieuren festgelegt -- und schon gar nicht im Moment der Konstruktion. Du scheinst davon auszugehen, dass das Programm nicht unbedingt für die korrekte Funktion des Computers notwendig ist... :) [...] > Was ich meine ist aber nicht die Nutzung von > Quanteneffekten sondern Phänomene der Selbstorganisation > zu nutzen die emergente Phänomene sind aber keine > Quanteneffekte sind. > > Gut möglich dass man dazu auch das Verständnis von Zahlen > und Berechnungen in Frage stellen muss und sich nicht mehr > an das binäre System halten kann. Nun, ich fürchte, wir müssten dazu nicht nur unser Verständnis von Zahlen und Berechnungen in Frage stellen, sondern primär unser Verständnis von "Verständnis". Wissenschaftliche Erkenntnis beruht u.a. darauf, dass sie mit Hilfe von Sprache (und sprachähnlichen Zeichensystemen) zwischen Menschen ausgetauscht und in der Zeit weitergegeben werden kann. Die Logik ist die Grundlage für diese Erkenntnisse wie auch für die Zeichensysteme. Heutige Computer automatisieren bestimmte Teilprozesse der Erkenntnis, sie sind daher auch "Denkzeuge". Selbstorganisierende Systeme kann man sicherlich schaffen, aber ich sehe nicht, was diese mit der menschlichen Erkenntnis zu tun haben sollten. Die naheliegendste Möglichkeit, ein selbstorganisierendes System zu schaffen, ist sicherlich, ein Kind zu zeugen. Wenn dieses Kind dann zum Serienmörder wird und seine Eltern umbringt -- was ist damit für die Erkenntnis gewonnen? Oder wenn das Kind ein zweiter Mozart wird -- was haben die ELTERN dann über Musik gelernt?
Stefan M. schrieb: > Man könnte dafür einen eigenen Thread eröffnen, > aber religiöse Ansichten sollten wir lieber aussen > vor lassen in diesem Forum. Es hat schon viele > Kriege gegeben deshalb. Du bist völlig sicher, dass die religiösen Ansichten tatsächlich die tiefere Ursache für die Kriege sind?
Egon D. schrieb: > Stefan M. schrieb: > >> Man könnte dafür einen eigenen Thread eröffnen, >> aber religiöse Ansichten sollten wir lieber aussen >> vor lassen in diesem Forum. Es hat schon viele >> Kriege gegeben deshalb. > > Du bist völlig sicher, dass die religiösen Ansichten > tatsächlich die tiefere Ursache für die Kriege sind? Wenn Du die Kausalität in der anderen Richtung annimmst - wird es dann besser?
Percy N. schrieb: > Egon D. schrieb: >> Stefan M. schrieb: >> >>> Man könnte dafür einen eigenen Thread eröffnen, >>> aber religiöse Ansichten sollten wir lieber aussen >>> vor lassen in diesem Forum. Es hat schon viele >>> Kriege gegeben deshalb. >> >> Du bist völlig sicher, dass die religiösen Ansichten >> tatsächlich die tiefere Ursache für die Kriege sind? > > Wenn Du die Kausalität in der anderen Richtung annimmst - > wird es dann besser? Merkwürdige Frage. Es gibt ja noch mehr Möglichkeiten als nur "Religion verursacht Kriege" oder "Kriege verursachen Religion".
Egon D. schrieb: > Percy N. schrieb: > >> Wenn Du die Kausalität in der anderen Richtung annimmst - >> wird es dann besser? > > Merkwürdige Frage. > > Es gibt ja noch mehr Möglichkeiten als nur "Religion > verursacht Kriege" oder "Kriege verursachen Religion". Hm ... worauf soll sich 'nur" beziehen? Aber Du liegst richtig, die Frage sollte man sich tatsächlich merken. Ich halte es für naheliegend, dass eine Vielzahl von Religionen geschaffen wurden, um einen gewillkürten Kriegszug zu rechtfertigen.
Egon D. schrieb: > Selbstorganisierende Systeme kann man sicherlich schaffen, > aber ich sehe nicht, was diese mit der menschlichen Erkenntnis > zu tun haben sollten. Logisches Denken mit einem Gehirn ist das Ergebnis von Selbstorganisation von lebenden Zellen. Die Intelligenz ist wohl eine Möglichkeit die aus Selbstorganisation hervorgehen kann. Logisch denkende Menschen bauen Computer. Streng genommen ist die Entstehung von Computern auf eine Selbstorganisation in der Natur zurückzuführen. Das zeigt das selbstorganisierende Systeme berechnende Systeme hervorbringen können. Damit ist aber nicht gemeint dass man jetzt ein Gehirn nachbauen soll. Vielmehr sollte man vielleicht verstehen welche Formen der logischen Verarbeitung in selbstorganisierenden Systemen möglich ist. Ist es nur in hochkomplexen Stufen der Selbstorganisation (bewusste und denkende Systeme wie Lebewesen) möglich oder zeigen bereits primitive und isolierbare Formen der Selbstorganisation ein Verhalten dass man für Berechnungen nutzen kann? Ich gebe zu mit solchen Gedanken stochere ich vermutlich irgendwie im Dunkeln. Aber ich meine auch eine Spur zu sehen die in diese vorläufige Dunkelheit führt :D
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Es bleibt die Frage: wenn der Mensch es irgend wann schaffen sollte, künstliche Intelligenz zu erzeugen, wäre diese dann schlau genug, sich nicht zu melden?
Percy N. schrieb: > wäre diese dann schlau genug, sich > nicht zu melden? Das wäre mal eine echte Intelligenz ;-)
Eigentlich ist das Konzept der neuronalen Netze ein sich selbstorganisierendes System. Ich weiß dass es da verschiedene Theorien zu der Funktionsweise gibt aber eines fällt auf: das Prinzip der reizenden und hemmenden Neuronenverbindungen ist ganz typisch für Systeme die auffällige Muster hervorbringen. Auch bei pyhsikalischen und chemischen Vorgängen mit Musterbildung kann man die Vorgänge auf verstärkende und hemmende Prozesse zurückführen. Es gibt auch viele Beobachtungen zu der biologischen Formbildung bei Lebewesen und auch da beobachtet man verstärkende und hemmende Prozesse die in einem Ryhtmus auftauchen dass dadurch die beobachtbare Form bzw. Muster entstehen. Dieser Ryhtmus ist bei Lebewesen über die DNA in gewissem Umfang vorgegeben. Auffällig ist dass dieses Phänomen der Form und Musterbildung auf ein zwei Komponente System reduziert werden kann. Exzitatorische und inhibitorische Prozesse. Wobei die genauen Prozesse von System zu System eine ganz unterschiedliche Grundlage haben können. Im Gehirn sind es Neuronen mit unterschiedlichen Neurotranismitter die verstärkend oder hemmend wirken. In chemischen Lösungen können bestimmte Moleküle katalystisch wirken und ein Molekül hervorbringen das wiederum antikatalytisch wirkt. Man kann sie aber anhand ihrer Rolle in der Selbstorganisation als Verstärker oder Hemmer identifizieren. Und auch erkennen dass ihr Wechselspiel die beobachtete Form bzw. Muster hervorbringt. In diesem Zusammenhang kann ich übrigens das Buch "Muster des Lebendigen" von Andreas Deutsch empfehlen. Es beschreibt solche Muster in der Natur.
@Ausgangsposting: fehlt hier das WARUM, oder hab ich es übersehen.. also welches Problem Löst diese neue "Rechnerarchitektur"
Robert L. schrieb: > fehlt hier das WARUM, oder hab ich es übersehen.. > > also welches Problem Löst diese neue "Rechnerarchitektur" Kommt wohl darauf an. Massive Fehlertoleranz und Parallelität könnte ich mir vorstellen. Und wenn die physikalischen oder chemischen Prozesse der berechnenden Selbstorganisation auf einem sehr schnellen physikalischen bzw. chemischen Prozess basieren ist möglicherweise eine extrem hohe "Taktrate" vorstellbar ohne das solche Dinge wie Länge der Leitungsbahnen, Eigenschaften und Limits des Transistors, Rauschen oder thermische Werte ein Problem werden, weil es keine Transistoren und Leitungsbahnen gäbe. Die Limits definieren sich dann auf der Grundlage der gewählten Physik/Chemie und dem berechnenden Vorgang selbst. Man wäre befreit von Silizium Schaltern und deren natürlichen Limitierungen. Wenn Selbstorganisation mit verschiedensten Materialien ablaufen kann dann erweitert dass die Auswahl deutlich. Phänomene der Selbstorganisation gibt es bei Photonen (Laser), Molekülen und einzelnen Atomen. Die einzelnen Logikeinheiten können also einzelne bzw. kleine Gruppen von Atomen oder Photonen sein die aber im Prozess der Selbstorganisation sehr wohl auch als Gruppen Entitäten wechselwirken können. Und man müsste diese Strukturen nicht erst selbst herstellen wie bei Transistoren. Sondern nur die Grundrahmen Bedinungen für ein System schaffen dass verschiedene Zustände annehmen können muss.
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Diese Idee der neuen "Rechnerarchitektur" ist nicht ganz neu. In der Serie "Star Trek Voyager" wurden schon "Bioneurale Gelpacks" verwendet. Es gibt dazu sogar eine Serie wo diese infiziert waren und das ganze Schiff lahm legte. In diesem Schiff sollten diese Gelpacks leistungsfähiger sein als herkömliche Computer um es schneller steuern zu können.
Das ist interessant! :D http://de.memory-alpha.wikia.com/wiki/Bioneurales_Gelpack Gelänge es neuronale Strukturen syntetisch herzustellen wäre das ein Traum. Man könnte im Prinzip leicht ein Volumen herstellen das Milliarden von syntetischen Neuronen enthält. Möglicherweise kann man mit Nanotechnologie und speziellen chemischen Verfahren solche Strukturen eines Tages wirklich syntetisch herstellen. Denkbar ist auch dass man irgendwann echte biologische Neuronen züchtet in einem isolierten Volumen. Und das ganze über ein Neural-Computer-Interface verbindet. Das wäre aber schon irgendwie gruselig. Wäre dass dann nicht echtes denkendes Leben? Stellt euch mal vor man würde biologische Neuronen züchten und diese über ein technologischen Interface mit unserem Gehirn verbinden. Das wäre dann quasi eine echte biologische Erweiterung unseres Gehirns mit einer technischen Schnitstelle dazwischen. Gruselig! Anderseits könnte man mit so etwas auch Menschen mit Hirnschäden helfen.
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Ich kann mir nicht helfen, aber in dem vielen Text, kann ich immer noch kein "Problem" herauslesen, was man Lösen möchte.. Schreib doch mal irgend etwas Kontkrete.. Ohne Konkretes Beispiel tut man sich einfach schwer sich den Vorteil eines "Computes der auf chemischen Reaktionen beruht" vorzustellen.. gegenüber heutigen..(immerhin doch seeeeh großen, Großrechner..) Der Erfolg (durchbruch) bei Computern war auch, dass man Hard- und Software getrennt hat (also Programmierbare Computer). Sagen wir mal Konkret: Wettersimulation... ? Willst du die Erde in klein, nachbauen und die Atome "simulieren" das Wetter..? oder meinst du generische Hardware die man Programmieren kann (wie auch immer) Und von welchen Geschwindikteiten redest du? Die Quantencomputer sollen ja Probleme lösen die man (bewiesen) NIE auf einem "Normalen" Computer lösen könnte.. wobei im atomaren Umfeld immer Quantenmechanik anzuwenden wäre, willst du also doch "nur" einen Quantencomputer?
Robert L. schrieb: > Die Quantencomputer sollen > ja Probleme lösen die man (bewiesen) NIE auf einem "Normalen" Computer > lösen könnte.. Sie sollen z.B. das Traveling-Saleman-Problem schneller lösen oder eine Chiffre knacken - das ist aber auch auf konventionellen Rechnern lösbar, nur dauert es eben…
Percy N. schrieb: > Es bleibt die Frage: wenn der Mensch es irgend wann schaffen sollte, > künstliche Intelligenz zu erzeugen, wäre diese dann schlau genug, sich > nicht zu melden? Eher nicht, sofern noch vom Mensch gebaut und trainiert, denn der Lernprozess wird erkennbar sein. Nur kann es dann zum Abbruch der Kommunikation kommen (Honest Annie) oder sie könnte die ihr zugedachte Aufgabe ablehnen (die höheren Golems). https://www.heise.de/tp/features/Ein-Realismus-der-hoeheren-Art-3422621.html
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Atemis H. schrieb: > Wieso beharren Kreationisten eigentlich darauf dass ein Schöpfer seinem > Werk auch im nachhinein durch Verletzung von Naturgesetzen nachhelfen > muss damit Leben entsteht? Tun sie eigentlich nicht, jedenfalls viele. Die Junge-Erde-Kreationisten sind der Ansicht, Gott habe die Welt vor etlichen Tausend Jahren ungefähr so geschaffen, wie wir sie heute sehen. Ungefähr so wie Slartibartfass. Die Dinos sind halt bei der Sintflut ersoffen, weil sie nicht auf die Arche passten. Spätere Eingriffe waren nur erforderlich, weil die so erschaffenen Sturköppe ihn partout nicht auf die richtige Art anbeten wollten.
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A. K. schrieb: > Spätere Eingriffe > waren nur erforderlich, weil die so erschaffenen Sturköppe ihn partout > nicht auf die richtige Art anbeten wollten. Nicht ganz, manchmal musste auch der zunächst nicht hinreichend böse Widersacher auf Kurs gebracht werden, so etwa der Pharao im Exodus, dessen Herz der HErr verhärtete. Da scheint schon sehr früh das Theodizeeproblem berücksichtigt worden zu sein, wenngleich ohne plausible Lösung.
Atemis H. schrieb: > Ist das aber die einzige Möglichkeit eine komplexe Maschine zu bauen? nein in den 80ern kam in Japan die Fuzzy Logik zu Ehren > Was ist mit der Natur? Wie gelingt es natürlichen Prozessen aus einem > rauschenden und chaotischen System Phänomene hervorzubringen die wir als > Selbstorganisation beschreiben können? durch Evolution (Vererbung, Variation, Auslese) > Die Natur bringt auch klar diferenzierbare Funktionen hervor. > Ein Lebewesen ist voll von differenzierten Zellen und Organen. erst bei höherem Organisationsgrad unsere heutigen Netzwerke werden noch von jedem Einzeller getoppt auch das www. > Aber auch unbelebte Materie zeigt immer wieder sich wiederholende Muster > die klare Strukturen schaffen können. Dem liegt eine mathematisch begrenzte Bandbreite von Varianten zu Grunde > Niemand plant eine Schneeflocke > und doch entsteht eine differenzierte Struktur von selbst. schönes Beispiel: https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-sind-schneeflocken-immer-sechseckig/ > In der Natur gibt es offensichtlich das Phänomen das aus rauschenden und > chaotischen Vorgängen geordnete Strukturen und Vorgänge hervorgehen > können. > Es gibt auch Forscher wie Hermann Haken die den Begriff Synergetik > geprägt haben und die Gesetzmäßigkeiten beschreiben können wie > Selbstorganisation und Musterentstehung in der Natur entsteht. > > Kann man dieses Wissen nicht nutzen um eine Rechnerarchitektur zu > verwirklichen die auf diesen Gesetzmäßigkeiten basiert? Kann man, tat man, tut man. > Ein Rechner wo 1 + 1 nicht durch eine exakte Funktion berechnet wird > sondern wo das Ergebnis stochastisch ermittelt wird. > > Damit meine ich nicht die Verwendung klassischer Transistoren um > stochastische Prozesse digital zu simulieren sondern tatsächliche > physikalische Prozesse zu nutzen um aus ihnen stochastische Effekte bzw. > Ergebnisse abzuleiten? > Vor dem Durchbruch von Digitalrechnern waren Analogrechner deutlich schneller, je nach Zeitkonstanten des Systems, allerdings erforderte deren Programmierung problemspezifische Verdrahtungen. Außerdem neigen diese Systeme gern zum schwingen. Der Vorteil der binären Digitaltechnik liegt in der Universalität des mathematischen Basismodels für jedwedes Analoges Problem. Jedoch benötigt dies Zeit, was man mit höheren Taktfrequenzen kompensiert. > Man nehme zwei chemische Substanzen oder physikalische Systeme die durch > eine ausgeklügelte Wechselwirkung miteinander einen Zustand durch > stochastische Prozesse hervorbringen können. > Wir würden zwar die zwei Substanzen auf dem Chip positionieren und die > große Architektur weitgehend vorschreiben, aber die genaueren inneren > Prozesse müssten aus dem physikalischen Verhalten der Substanz selbst > herrühren. > > Ähnlich wie bei Quantencomputern, wo die Berechnung nicht durch > Transistoren erfolgt sondern durch das pyhsikalische Phänomen der > Superposition. Der Tatsache das ein solches System viele Zustände > gleichzeitig annehmen kann und dadurch auch das gewünschte Ergebnis > beinhaltet. > > Was ich meine ist aber nicht die Nutzung von Quanteneffekten sondern > Phänomene der Selbstorganisation zu nutzen die emergente Phänomene sind > aber keine Quanteneffekte sind. Label *1: Fang an mach einen Entwurf und dann Tests, Was ich sagen will, es muss nicht unmöglich sein, aber die vorhanden Technologien habe den Vorteil auch wirtschaftlich zu funktionieren. > > Gut möglich dass man dazu auch das Verständnis von Zahlen und > Berechnungen in Frage stellen muss und sich nicht mehr an das binäre > System halten kann. > > > Mal ganz grob: Wenn ein System von Atomen durch eine äußere Wirkung > (Input) von einem vorgeprägten Zustand über die Zeit in einen anderen > Zustand übergeht. Beispielsweise indem es ein thermodynamisches > Gleichgewicht anstrebt, dann ist das resultierende Zustand vermutlich > geprägt vom vorherigen Zustand (Input Zustand). niemand strebt da Zustände an Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, auch 2. Hauptsatz der Wärmelehre genannt, macht eine Aussage über die Richtung der Energieübertragung bei Vorgängen in Natur und Technik: Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über. > > Zustand A und B korrelieren also miteinander durch definierbare > physikalische Gesetzmäßigkeiten. Leider eine Linbahnstraße > Wenn man die einzelnen Zustände und Muster des physikalischen Systems > mit Zahlen und Daten assoziert, müssen doch Berechnungen mit so einem > System denkbar sein? ja, goto (*1) Namaste
Wunder mich dass hier noch niemand Quantencomputer erwähnt hat. Die tun im grunde genau das geforderte: Benutzen physikalische Vorgänge und führen die (sehr speziellen) Algorithmen vielfach nacheinander aus. Das Ergebnis ist dann eine Wahrscheinlichkeitentabelle (wie oft jeweilige Ergebnisse aufgetreten sind). Daraus wird dann das feste Resultat geschlussfolgert, welches man mit dem Algorithmus berechnen wollte.
Alex G. schrieb: > Wunder mich dass hier noch niemand Quantencomputer erwähnt hat. > Die tun im grunde genau das geforderte: Benutzen physikalische Vorgänge > und führen die (sehr speziellen) Algorithmen vielfach nacheinander aus. > Das Ergebnis ist dann eine Wahrscheinlichkeitentabelle (wie oft > jeweilige Ergebnisse aufgetreten sind). > Daraus wird dann das feste Resultat geschlussfolgert, welches man mit > dem Algorithmus berechnen wollte. Wurden doch schon im Startpost genannt und zwischen drin mehrfach.
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