Hallo zusammen. Ich plane ein USB Hub zu bauen. Um flexibel in der Platinengestaltung zu sein, möchte ich keine Kauflösung verwenden. Es soll ein USB 2.0 Hub mit 4 Ports werden. Ich habe verschiedene Hersteller von Chips gefunden. Meine Liste beinhaltet momentan: - Cypress CY7C656... - TI TUSB2046B - Terminus FE1.1 - Microchip USB 25... Kann mir jemand etwas zu den verschiedenen Chips / Herstellern sagen? Wie ist es mit der Verfügbarkeit, welche Vor- und Nachteile seht ihr? Hat evtl. schon jemand mit einem Chip Erfahrung? Vielen Dank für jeden Tip, der mir bei der Auswahl hilft. Gruß Sebastian
Sebastian R. schrieb: > TI TUSB2046B Das Ding macht nur 12 MBit/sec, nicht 480 MBit/sec. Der CY7C65632 hingegen macht das. Es gibt ihn auch in im TQFP-Gehäuse, was das Bestücken einfacher macht als das sonst gerne verwendete QFN-Gehäuse.
Wir verwenden den μPD720114. Der IC ist ein Full/High-Speed-USB-Hub (1.5/12/480 Mbps) mit 4 Ports. Ursprünglich stammt er von NEC und wird z.Zt. über Renesas hergestellt. https://www.renesas.com/eu/en/products/usb-assp/upd720114.html#productInfo Einfacher Aufbau, gutes Datenblatt, im Produkt zuverlässig und keine EMV-Probleme Gruß Frank
TI und Microchip (das sind die früheren SMSC-Teile) sind im Allgemeinen sehr gut dokumentiert und verfügbar. Ich habe mal einen isolierten Full-Speed-Hub mit dem TUSB2036B (3 Ports) gebaut. Lief auf Anhieb. Bei Renesas hatte ich vor einiger Zeit heftige Probleme, USB 3.0 PCIe Hostcontroller zu bekommen. War einfach nicht zu bekommen. Außerdem brauchte der eine Firmware, und die gibts bei Renesas nicht zum Runterladen. Ich habe mir nachher einfach eine fertige USB-PCIe-Karte gekauft und die Firmware von dort ausgelesen. Bei Realtek und Asmedia braucht man gar nicht erst nachzufragen. Vergiss es einfach. Die wollen nur Schüttgut verkaufen. Datenblätter und Firmware sind dort auch so eine Sache für sich. fchk
Problem bei den USB-Hub-Chips ist, dass die gerne mal ohne viel Ankündigung aus der Produktion genommen werden. Also aufpassen, möglichst vorher mit dem Distri sprechen wie es mit dem jeweiligen Chip aussieht. Bei 2.0 Hubs ist zu beachten, dass die möglichst für jeden Port einen Transaction Translator (TT) haben. Das ist die Logik die Low und Full Speed Kommunikation auf High Speed umsetzt. Hubs die nur einen TT haben, können sich schnell zur Bremse entwickeln, wenn man z.B. Maus und Tastatur über sie betreibt.
Sebastian R. schrieb: > - Terminus FE1.1 Ist ganz net: Board configured options – □ Ganged or Individual Power Control Mode select; Damit kann man per Software Vbus abklemmen :)
FE1.1 und FE2.1 sind empfehlenswert und haben eine sehr gute USB2.0HS Performance. Mit den Chips von Exar hat man sogar eine 2nd Source. Urheber des Chipsatzes dürfte Terminus sein. Siehe auch Beitrag "FE1.1s/FE2.1 == XR22404/XR22417"
Gibt es eigentlich welche, bei denen man die USB-Aktivität auf den Downstream-Ports mit je einer LED anzeigen lassen kann? Ich würde gerne sehen, wenn auf einem Port tatsächlich USB-Datentransfer (und nicht nur die regelmäßigen Pings vom Host) stattfindet.
Gerd E. schrieb: > Ich würde gerne sehen, wenn auf einem Port tatsächlich USB-Datentransfer > (und nicht nur die regelmäßigen Pings vom Host) stattfindet. Das dürfte problematisch werden, USB-Slaves werden gepollt, wie sollte man da unterscheiden
Nico schrieb: > Unterstützt dieser HUB µPD720114 MTT? Warum suchst Du Dir die Information nicht selbst aus dem Datenblatt heraus? Dort steht doch "One Transaction Translator per Hub and supports four non-periodic buffers", und im Blockdiagramm ist auch nur ein TT zu sehen. Auch wenn NEC/Renesas früher eigentlich sehr gute USB-Hubs hergestellt hat, ist dieser Typ mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommen, d.h. rund fünfzehn Jahre alt. Der SMSC/Microchip USB2517 besitzt mehrere MTT und ich habe ihn auch schon erfolgreich eingesetzt. Das Teil läuft wie geschnitten Brot.
Ich habe erst kürzlich einen HUB, den Cypress CY7C65632 auf einer Bastelplatine verbaut. Hat sofort funktioniert und ist wohl im Layout unkritisch. Kann ich Anfängern wie mir empfehlen. Im Anhang Schaltung und Layout. Wobei die 0 Ohm Widerstände vermutlich eingespart werden können ... wenn man die Leitungen entweder nicht kreuzen muss oder auf andere Weise (Vias) kreuzt. Aus Impedanzgründen könnte man auch in beide Leitungen einen 0 Ohm einbauen. Aber das war mir jetzt egal. Im Layout ist unten die USB-C Buchse, links ein DCDC der auf 5 V 3.3 V macht und rechts der HUB. Das ist alles auf der Unterseite der Platine weil oben ein Modul aufgesteckt wird. Also wollte ich zu Debugzwecken auch mit Aufsteckmodul weiterhin an die Schaltung kommen. Edit: Das ist die Sicht durch die Platine. Also nicht gespiegelt.
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Andreas S. schrieb: > Nico schrieb: >> Unterstützt dieser HUB µPD720114 MTT? > > Warum suchst Du Dir die Information nicht selbst aus dem Datenblatt > heraus? Vielen Dank für die prompte Antwort. Ich bin leider ein Laie und habe es tatsächlich auch so aus dem Datenblatt entnommen, hatte aber gehofft von Experten eine andere Meinung zu bekommen um diesen Hub nutzen zu können, was jetzt leider nicht geht, da mtt zwingend notwendig. Nochmals vielen Dank!
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