Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntrafo an Phasenanschnittsteuerung zum Betrieb kapazitiver Lasten


von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo

In einem Katalog habe ich mir einen Energiesteller
ausgesucht ( MES 1000 ) .
Dieses Gerät arbeitet elektronisch über
Phasenanschnittsteuerung und ist stufenlos
regelbar von 0 - 230 Volt bei einer maximalen
Leistung von etwas über 1 kW.
Jedoch ist es ausgeschrieben zum
ausschließlichen Betrieb von Ohm'schen und
induktiven Lasten.
Meine Idee ist es also, einen Trenntransformator
an den Energiesteller zu klemmen.
Der wäre ja induktiv - also ginge das.
Kann ich dann an dem Trenntrafo kapazitive
Lasten betreiben, ohne den Energiesteller
kaputt zu machen ?

Mit dem Aufbau möchte ich eine regelbare
Stromquelle.
Vielleicht gibt es auch andere Varianten.
Im prinzip soll es ein leistungsstarkes, regelbares
Netzteil sein.Dabei ist die Stabilität von Strom und
Spannung unter Last nicht kritisch.Es soll nur
funktionieren.

von Andrew T. (marsufant)


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Ingo S. schrieb:
> Kann ich dann an dem Trenntrafo kapazitive
> Lasten betreiben, ohne den Energiesteller
> kaputt zu machen ?

Nein, geht kaputt

>
> Mit dem Aufbau möchte ich eine regelbare
> Stromquelle.

Neien, eine einstellbare Spannungsquelle

> Vielleicht gibt es auch andere Varianten.
> Im prinzip soll es ein leistungsstarkes, regelbares
> Netzteil sein.Dabei ist die Stabilität von Strom und
> Spannung unter Last nicht kritisch.Es soll nur
> funktionieren.

Nimn dazu einem Stell-Trenntrafo oder wenn Du Deine Trenntrafo unbedingt 
verwenden willst: Schalte danach einen Stelltrafo.

Solide, und bei richtiger Auswahl nahezu unkaputtbar.

von traf-traf (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Nimn dazu einem Stell-Trenntrafo oder wenn Du Deine Trenntrafo unbedingt
> verwenden willst: Schalte danach einen Stelltrafo.

Einziges Manko bei Position Stelltrafo am Schluß: Mit sinkender Spannung 
sinkt auch die entnehmbare Leistung, da der Strom durch die Wicklung ja
auf den Nennwert begrenzt ist. Braucht man Spannungen weit unter 230V,
wobei man auch noch Leistung in der Nähe der Nennleistung von Trenn-
und/oder Stelltrafo abfordern will, bekommt man da ein Problem.

Weshalb ich gerne noch einen zusätzlichen Trafo mit Anpassung auf die
tatsächlich gebrauchte maximale Spannung benutze, hinter der Trenn- +
Stelltrafo Kombination. Für den Zweck benutze ich ein Meßgerät, welches
dann die tatsächliche Spannung am Ende zeigt, da diese niedriger ist,
als man denkt. Mit Gleichrichtung + Glättung + Messung dort auch als
variable DC-Quelle.

von Dieter (Gast)


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Es kommt dabei genau auf die Art und Daten der Last mit kapazitiven 
Anteilen, ob man das sich erlauben kann.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Dieter schrieb:
> Art und Daten der Last mit kapazitiven Anteilen

Bis jetzt habe ich mir noch nichts gekauft...
weder Stelltrafo...noch Trenntrafo.
Deswegen frage ich hier, wie und ob das geht.
Mein Gedanke war eben der, daß die
Primärwichlung des Trenntrafos ihre Induktivität
nicht verändert und deswegen an der
Sekundärseite praktisch auch Kurzschluss
sein kann, ohne daß die Primärseite einen
maximalen Strom übersteigt und so der
Energiesteller von der ( kapazitiven ) Last
nichts ab bekommt...irre ich da ?

Welche Charakteristika sind denn entscheidend,
um Art und Daten der kapazitiven Last zu beurteilen
und wie beziehe ich daraus Werte
für den benötigten Trafo (z.B.) ?

von Manfred (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Bis jetzt habe ich mir noch nichts gekauft...
> weder Stelltrafo...noch Trenntrafo.

Gut so, Trafo an Phasenanschnittssteuerung halte ich für eine generell 
dusselige Idee.

> Mein Gedanke war eben der, daß die
> Primärwichlung des Trenntrafos ihre Induktivität
> nicht verändert und deswegen an der
> Sekundärseite praktisch auch Kurzschluss
> sein kann, ohne daß die Primärseite einen
> maximalen Strom übersteigt

Wenn Du hast, schaue Dir am Energiekostenmeßgerät cos_phi an, die 
Primaerseite des Trafo ändert sich deutlich mit dessen Last.

Mein 800VA-Trenntrafo ist deutlich induktiv, aber bei schon 100 Watt 
ohmscher Last (Glühlampe) fast gerade. Kapazitiv habe ich nicht 
getestet, denke aber, dass auch das auf die Primärseite durchschlagen 
wird.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Bei Transformatoren kann ein sehr hoher
Einschaltstrom entstehen.
Bei Spulenkörper-Bauweise mit 500 VA
bis 50 Ampere.
Bei Drosseln habe ich nichts zu Stromspitzen
beim Einschalten gefunden.
Also prinzipiell würde mir da als Kombo auch
Phasenanschnitt + Drossel genügen.
Kann das so funktionieren ?

Die Gerätekombination möchte nur dazu
geeignet sein, daß ich am Ausgang praktisch
einen Kurzschluss haben kann oder
eine kapazitive Last, ohne den
Energiesteller zu schrotten.

Achja...und billig wollte ich es :)

von Andrew T. (marsufant)


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Ingo S. schrieb:
> Also prinzipiell würde mir da als Kombo auch
> Phasenanschnitt + Drossel genügen.
> Kann das so funktionieren ?

Nein.

> Achja...und billig wollte ich es :)

 <Loriot Modus>

Ach!

</Loriot Modus>

von Bastler (Gast)


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Ein (idealer) Transformator ist ein Übertrager der die Last von Sekundär 
auf die Primärseite transformiert - für grosse Lasten und die 
Dreckeffekte mal beiseite gelassen.

Das heisst, wenn Du sekundär eine grosse, kapazitive Last hast, wirst Du 
die auch primär sehen, da passiert keine Magie.

Und ich denke auch dass Du nicht glücklich wirst mit der 
Phasenanschnittsteuerung vom Trafo, insbesondere wenn Du niedrige 
Spannungen haben willst weil dann die Phasenanschnittsteuerung viel 
Oberwellen erzeugt. Und die werden nicht von der Indktivität des 
Transformators gefiltert (nur von der Streuinduktivität).

Verabschiede Dich von dem Bild, dass ein Transformator eine grosse 
Induktivität ist. Du siehst an der Primärseite genau das was an sekundär 
dranhängt (multipliziert mit dem Üertragungsfaktor).

Wenn der Trafo eine grosse Induktivität wäre, würde ja auch nie beim 
Einschalten leistungsstarker Trafos die Sicherung fliegen. (Gut das 
liegt noch an anderen Effekten)

von traf-traf (Gast)


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Manfred schrieb:
> Mein 800VA-Trenntrafo ist deutlich induktiv,

Schon klar - Trafo ohne Last ist sozusagen eine Drossel (L_P).

> aber bei schon 100 Watt ohmscher Last (Glühlampe) fast gerade.

Weil der Laststrom den Leerlauf-/Magnetisierungsstrom übersteigt.

> denke aber, dass auch das auf die Primärseite durchschlagen wird.

Jede Art Last würde das tun. Bastler hat da schon recht.

Ingo, beschreibe doch einfach, was_genau Du so hättest betreiben
wollen - und nicht, was Du denkst, welche Eigenschaften das hätte.

Vielleicht findet sich tatsächlich eine billige Lösung. Ich denke
sogar eher ja wie nein, denn die von Dir angestrebte Lösung, die
"alles kann", ist wohl gar nicht nötig.

von Harald W. (wilhelms)


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Ingo S. schrieb:

> Mit dem Aufbau möchte ich eine regelbare
> Stromquelle.

So etwas baut man anders. Z.B. mit einem Streufeldtrafo (Schweisstrafo).

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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traf-traf schrieb:
> was_genau

Im Wesentlichen ginge es darum, einen 50 Hz
Wechselstrom zur Verfügung zu haben, der
Leistungen zwischen 0,1 bis 0,5 kW bereitstellen
kann. Das bei regelbarer Spannung. Ab 15 Volt
bis 230 Volt.
Unbedingt kurzschlussfest.
Daran soll ein Gleichrichter betrieben werden,
der einen großen Glättungskondensator
enthält ( 820 uF und größer ).
Damit sollen Stromstöße erzeugt werden
und Kurzschlüsse am Ausgang.

Ich würde auch ein Schweißgerät verwenden,
wenn eines mit Invertertechnik am Ausgang
ununterbrochen eine "Katastrophe" verträgt.
Damit meine ich Stromstöße und Kurzschlüsse.
( dafür ist ein Schweißgerät ja da ? )

Sogar so einen Camping-Inverter mit 150 Watt
würde ich verwenden, wenn der es verträgt an
permanent wechselnder Last betrieben zu
werden.

Also :
Betrieb eines Gleichrichters, der permanent
kurzgeschlossen wird.

Wenn sich dabei auf der Primärseite
ein Vorwiderstand nicht vermeiden lässt,
dann 2 bis 12 Ohm ...

Würde ein Widerstand in Reihe zur kapazitiven
Last den Betrieb an Phasenanschnit ermöglichen?

von Andrew T. (marsufant)


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Ingo S. schrieb:
> Würde ein Widerstand in Reihe zur kapazitiven
> Last den Betrieb an Phasenanschnit ermöglichen?

Nein.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Andrew T. schrieb:
> Ingo S. schrieb:
>> Würde ein Widerstand in Reihe zur kapazitiven
>> Last den Betrieb an Phasenanschnit ermöglichen?
>
> Nein.

Ja gut ... und warum nicht?
Kokeln dann die Thyristoren weg?
Ein Wiederstand am Ausgang kann doch die
Stromspitze begrenzen auf den maximal
möglichen Wert, was der Phasenanschnitt gerade
noch verträgt...?

von MaWin (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Meine Idee ist es also, einen Trenntransformator
> an den Energiesteller zu klemmen.
> Der wäre ja induktiv - also ginge das

Nein.

Ein Trafo transformiert. Die kapazitive Last bleibt auch am Eingang eine 
kapazitive Last, mit ganz kleinem induktiven Anteil.

von batman (Gast)


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Versteh ich nicht. Die Phasenanschnittsteuerung soll sowohl Spannung als 
auch Strom regeln bzw. begrenzen oder wie?

von traf-traf (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Ja gut ... und warum nicht?

Dir zu erklären, warum dies und jenes nicht geht, könnte dauern.

Ingo S. schrieb:
> Damit sollen Stromstöße erzeugt werden und Kurzschlüsse am Ausgang.

Zu welchem Zweck willst Du die DC kurzschließen? Doch wohl kaum, um
den Elko zu entladen??? Sag endlich, worauf Du hinaus willst, Mensch.

Oder lerne Grundlagen, dann kannst Du die Anwendung geheim halten.
(Dann wäre vermutlich keine Frage nötig gewesen - maximal geheim.)

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