Hallo, ich überlege meiner Tochter als Ersatz für ihren sehr schweren Cello-Stachel eine Titanstange zu geben. Ich habe welche rumliegen, die von Länge und Durchmesser genau passen. Eine Spitze würde ich einfach Feilen (geht das?) kleine Geduldübung, aber kein Drama, denke ich, wobei ich noch nie Titan gefeilt habe. Die Frage: Unten, da wo die Spitze hinkommt muss der Durchmesser vergrößert werden, damit die Stange unter keinen Umständen in das Cello rutschen kann, das wäre absolut fatal. Die Stange hat einen Durchmesser von 8mm eine Verbreiterung auf 10mm wäre mehr als ausreichend. Sollte halt optisch eher nett aussehen. Ich habe einfach keine Idee. Einen Draht drumwickeln und festkleben würde gehen, würde aber Kacke aussehen. Vielen Dank für jede Idee und herzliche Grüße Timm
Timm R. schrieb: > Eine Spitze würde ich einfach Feilen (geht das?) kleine Geduldübung, > aber kein Drama, denke ich, wobei ich noch nie Titan gefeilt habe. Titan zu feilen, ist nicht schlimmer als ein guter Edelstahl ;-) Muss die Verbreiterung verschiebbar sein oder hat der Stachel eine feste Länge? Aluring aufschrumpfen?
Vom Fräsen sagt man, man braucht einfach scharfe Werkzeuge (HSS, kein HM) und dann ist Titan es kein Problem. Habs aber selber nie probiert. Dort wo die Verdickung hinsoll hohlbohren und mit einem Dorn aufweiten?
Hallo, nein, darf nicht verschiebbar sein. Wo würde ich denn einen passenden Aluring herbekommen? Viele liebe Grüße timm
Julian Baugatz schrieb: > https://www.conrad.de/de/klemmring-passend-fuer-welle-8-mm-aussen-durchmesser-18-mm-dicke-6-mm-m25-modelcraft-1-paar-209455.html?WT.mc_id=google_pla&WT.srch=1&ef_id=Wpl5dgAAAIu33UN7:20180926162123:s&gclid=Cj0KCQjw3KzdBRDWARIsAIJ8TMStpwS5h4lXgmARuJoxfvXYFwiWF4Z06KAZyXjXJk2W1hvyd7BHZMMaAnoOEALw_wcB&hk=SEM&insert_kz=VQ&s_kwcid=AL!222!3!254339639642!!!g!! sehr gut! Sieht ganz gut aus und ist einfach. Danke! herzliche Grüße timm
Titan ist nicht gleich Titan. Ti6Al4V (=Grade 5) ist unheimlich zäh und schlecht zu bearbeiten. Reintitan (z.B. Grade 2) geht dagegen sehr leicht zu feilen.
Stahl hat ~8g/cm³. Titan hat ~4.5g/cm³. Bei 8x520mm Stachel sind das 200g Stahl oder 120g Titan. Wäre es gewichtstechnisch dann nicht sinnvoller, den Zwergen-Kontrabass gegen eine Geige einzutauschen?
Timm R. schrieb: > ich überlege meiner Tochter als Ersatz für ihren sehr schweren > Cello-Stachel eine Titanstange zu geben. Ich habe welche rumliegen, die > von Länge und Durchmesser genau passen. Eine Spitze würde ich einfach > Feilen Das hört sich nach einer massiven Stange an. Wenn der bisherige Stachel aus Stahlrohr (also hohl) ist, wird der neue Stachel eher schwerer. Beim Umbau, bei dem du ja alle Saiten entspannen musst, um den alten Stachel samt Birne aus dem Korpus zu nehmen, gehst du zudem das (wenn auch relativ geringe) Risiko ein, dass dabei der Stimmstock verrutscht oder gar umfällt, was einen Gang zum Geigenbauer zur Folge hätte. Ich kann gut nachvollziehen, dass du deine herumliegenden Titanstangen für irgendetwas Sinnvolles einsetzen möchtest (mir ginge es vermutlich ähnlich). Aber im konkreten Fall würde ich das eher sein lassen.
Hallo Yalu, bezahlbare Stachel sind massiv. Die Birne braucht nicht ausgetauscht werden, wozu? Der bestehende Stachel ist ein 55cm langer massiver Stahlstab mit 8mm Durchmesser. Viele liebe Grüße Timm
Timm R. schrieb: > Der bestehende Stachel ist ein 55cm langer massiver Stahlstab mit 8mm > Durchmesser. Und wiegt also etwas über 200 Gramm, wie Sebastian schon ausgerechnet hat. Ein durchschnittliches Cello wiegt zwischen 8 und 10 kg. Auch wenn das ein Kindercello ist, wird das Gewicht bei mehreren Kilogramm liegen. Da eine Gewichtreduktion um vielleicht 150 Gramm zu erzielen, ist ... irgendwie vergleichbar mit den Spinnern, die bei ihrem Rennrad die Bremsgriffe perforieren, um ein paar Gramm Gewicht "einzusparen". Deiner Tochter jedenfalls dürfte mit dem Projekt, so nett es auch gemeint ist, nicht geholfen sein. Was Du verbessern kannst, sind die Polster der Tragegurte der Tasche, bzw. die Anbringung der Tragegurte an der Tasche. So etwas wird ja wie ein Rucksack getragen, und wenn die Gurte falsch sitzen und schlecht gepolstert sind, ist das eine Tortur.
Timm R. schrieb: > bezahlbare Stachel sind massiv. Bei meinem nicht sehr teuren Instrument ist er hohl. Warum sollte ein Rohr viel teurer sein als eine massive Stange? > Die Birne braucht nicht ausgetauscht werden, wozu? Ausgetauscht werden muss sie nicht. Aber du musst ja irgendwie an das obere Ende des Stachels herankommen, um den Stift/Ring zu entfernen, der dafür sorgt, dass der Stachel komplett herausgezogen werden kann. > Der bestehende Stachel ist ein 55cm langer massiver Stahlstab mit 8mm > Durchmesser. Ok, dann kannst du tatsächlich knapp 100g einsparen. Rufus Τ. F. schrieb: > Ein durchschnittliches Cello wiegt zwischen 8 und 10 kg. Eher so 3 bis 3,5kg, Kinderinstrumente sind noch leichter. Ok, wenn es um das Transportgewicht geht, kommen natürlich noch Tasche/Koffer und Zubehör dazu. > Auch wenn das ein Kindercello ist, wird das Gewicht bei mehreren > Kilogramm liegen. Da eine Gewichtreduktion um vielleicht 150 Gramm zu > erzielen, ist ... irgendwie vergleichbar mit den Spinnern, die bei ihrem > Rennrad die Bremsgriffe perforieren, um ein paar Gramm Gewicht > "einzusparen". Ich glaube, Timm geht es weniger um das Transportgewicht, sondern um die schwingende Masse des Stachels, die nach Ansicht vieler Musiker einen Einfluss auf die Übertragung von Schwingungen auf den Boden hat. Wenn das Mädel also als Solistin vor großem Publikum auf einem Holzpodest spielt, kann es sein, dass das Instrument durch den leichteren Stachel etwas lauter und voller klingt.
Hallo Yalu, Yalu X. schrieb: > Ausgetauscht werden muss sie nicht. Aber du musst ja irgendwie an das > obere Ende des Stachels herankommen, um den Stift/Ring zu entfernen, der > dafür sorgt, dass der Stachel komplett herausgezogen werden kann. ahh! Ok, sorry, so einen Ring gibt es im vorliegenden Fall nicht. Man kann den Stachel einfach rausnehmen. > Rufus Τ. F. schrieb: >> Ein durchschnittliches Cello wiegt zwischen 8 und 10 kg. > > Eher so 3 bis 3,5kg, Kinderinstrumente sind noch leichter. Es ist ein 8/8 Cello und wiegt meiner Meinung nach inkl. Stachel 2,9 kg. Wie man auf 10kg kommt? Vielleicht eher bei einem Kontrabass? > Ich glaube, Timm geht es weniger um das Transportgewicht, sondern um die > schwingende Masse des Stachels, die nach Ansicht vieler Musiker einen > Einfluss auf die Übertragung von Schwingungen auf den Boden hat. Wenn > das Mädel also als Solistin vor großem Publikum auf einem Holzpodest > spielt, kann es sein, dass das Instrument durch den leichteren Stachel > etwas lauter und voller klingt. Check. vlg Timm
Yalu X. schrieb: > Ich glaube, Timm geht es weniger um das Transportgewicht, sondern um die > schwingende Masse des Stachels, die nach Ansicht vieler Musiker einen > Einfluss auf die Übertragung von Schwingungen auf den Boden hat. Wenn > das Mädel also als Solistin vor großem Publikum auf einem Holzpodest > spielt, kann es sein, dass das Instrument durch den leichteren Stachel > etwas lauter und voller klingt. Dann müßte der Stachel aber nicht auf gleichen Durchmesser, sondern auf gleiche Steifigkeit ausgelegt werden, d.h. die Titanstange müßte bei Massivmaterial einen Durchmesser von 9,6mm haben und wöge dann noch 80% des Stahlstachels.
Timm R. schrieb: > Unten, da wo die Spitze hinkommt muss der Durchmesser > vergrößert werden Hier machen die das offenbar so, dass sie ein Titanrohr mit eingeschraubter gedrehter Spitze verwenden. Die Spitze kann dabei auch aus Alu sein. https://www.paganino.de/zubehoer/violoncello/cellostachel/artino-titan-cellostachel.html Yalu X. schrieb: > sondern um die > schwingende Masse des Stachels, die nach Ansicht vieler Musiker einen > Einfluss auf die Übertragung von Schwingungen auf den Boden hat Haha, ja, denen kann man offenbar genauso Scheiss verkaufen wie den Audiophilisten. Könnte sogar eine überschneidende Zielgruppe sein. "Der BENDER Titanrohr-Stachel ... Beiden Versionen gemein ist der besondere Titan-Klang, der aus unserer Erfahrung Brillianz und Durchsetzungskraft bietet ... Dadurch verbessert sich die Resonanzweiterleitung innerhalb des Instruments, was zu einem energiereicheren Klang führt." Und nicht vergessen, das Instrument mit Klanglack einzupinseln.
Karl schrieb: > Yalu X. schrieb: >> sondern um die >> schwingende Masse des Stachels, die nach Ansicht vieler Musiker einen >> Einfluss auf die Übertragung von Schwingungen auf den Boden hat > > Haha, ja, denen kann man offenbar genauso Scheiss verkaufen wie den > Audiophilisten. Deswegen schrieb ich ja "nach Ansicht vieler Musiker" ;-) > Könnte sogar eine überschneidende Zielgruppe sein. Auf jeden Fall. Während aber vieles von dem Audiophiliezubehör völliger Unfug ist (man denke bspw. an vergoldete und sauerstofffreie Digitalkabel), gibt es für das meiste, was ich an "Instrumenten-Tuning" so kenne, zumindest eine theoretische Erklärung für eine Verbesserung. So ist es durchaus plausibel, dass eine Verringerung schwingender Massen zu einer Anhebung höherer Frequenzanteile führt. Ob die Klangverbesserung durch einen 100g leichteren Cellostachel, der ja nicht einmal im direkten "Signalweg" liegt, tatsächlich hörbar ist, ist wieder eine andere Frage. Ich kann mir vorstellen, dass ein geschultes Ohr in dem in meinem letzten Beitrag beschriebenen Szenario (Cellist spielt im Konzertsaal auf mitschwingendem Holzpodest) einen Unterschied hören kann. Zu Hause auf Betonboden mit Fliesen- oder Teppichbelag und mit Gummipuffer oder Parkettschoner zwischen Stachelspitze und Boden wird der Unterschied kaum objektiv nachweisbar sein. Karl schrieb: > Und nicht vergessen, das Instrument mit Klanglack einzupinseln. Gerüchten zufolge hat Antonio Stradivari in seinen Geigenlack etwas Jungfrauenurin gerührt, was zum überragenden Klang seiner Instrumente führte :)
Yalu X. schrieb: > Zu Hause auf Betonboden mit Fliesen- oder > Teppichbelag und mit Gummipuffer oder Parkettschoner zwischen > Stachelspitze und Boden wird der Unterschied kaum objektiv nachweisbar > sein. Das ist dasselbe wie auf 1°C exakt temperierte Klavierinnenräume inkl. Befeuchtung. Physikalisch sicherlich ein messbar längeres Halten der Stimmung, aber für das Holz aber langfristig eine Katastrophe (innen/außen) > Karl schrieb: >> Und nicht vergessen, das Instrument mit Klanglack einzupinseln. > > Gerüchten zufolge hat Antonio Stradivari in seinen Geigenlack etwas > Jungfrauenurin gerührt, was zum überragenden Klang seiner Instrumente > führte :) Ich hab doch tatsächlich zuerst "Arduino Stradivari" gelesen <:-}
Yalu X. schrieb: > Gerüchten zufolge hat Antonio Stradivari in seinen Geigenlack etwas > Jungfrauenurin gerührt, was zum überragenden Klang seiner Instrumente > führte Gerüchten zufolge klingen die Stradivari im Vergleich zu guten modernen Instrumenten gar nicht mal so gut. Ach ne, ist ja gar kein Gerücht: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/stradivari-legendaere-geigen-klingen-schlechter-als-moderne-violinen-a-1146765.html
Allen, die hier polemisieren bitte ich in Zukunft auch beim Aufbau von Schwingkreisen nicht mehr so genau auf die Bauteile zu achten. Wird ja wohl bei schwingenden Systemen völlig überbewertet... Zum Thema nur so als Idee: Du könntest ein Gewinde auf die Titanstange schneiden und a. die Spitze aus Material mit entsprechend grösserem Durchmesser und Innengewinde fertigen oder b. eine Langmutter aufschrauben und die Spitze auf der anderen Seite der Mutter einschrauben. K.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.