Forum: Platinen Sauberes Depaneling für sehr dünne Platinen ?


von Tobias R. (tobias_wr)


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Hallo zusammen,

wir haben eine Platine (ca. 50x30mm) aus 0,4 mm dünnem FR4, die jetzt 
dann in Fertigung gehen soll (10.000 bis 20.000 Stk). Wir stehen gerade 
vor der Frage, welche Anforderungen an ein Panel Layout bzw. ans 
Depaneling zu stellen sind, damit wir von der Haptik und Optik vier sehr 
saubere Kanten bekommen.

Die Seiten sind gerade mit zwei regulären Ecken und zwei abgerundeten 
Ecken (so ca. 3-4 mm Radius).

Wenn die Platinen auf dem Panel rundherum gefräst sind, dann 
hinterlassen die Haltestege aber immer noch eine unschöne Kanten beim 
Abbrechen. Für ein V-Scoring der Stege ist das Material dagegen zu dünn.

Nach ein bisschen Recherche stoßen wir auf ein Depaneling via Laser. Ist 
das eine machbare Alternative ? Jemand Erfahrung damit oder weiss einen 
anderen Rat für uns ?

Über jeden Hilfe würden wir uns sehr freuen!
Herzlichen Dank!
Tobias

von Sebastian Rietig (Gast)


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Um einen gescheiten Nutzentrenner kommt man dann wohl nicht umher.

Gibt Modelle, die ähnlich wie eine Schlagschere arbeiten und recht 
saubere Schnittkanten hinterlassen.

Laser hinterlässt Schmauch, der in manchen Anwendungen störend sein 
kann. Ansonsten aber wohl mit das sauberste Schnittbild.

von ACDC (Gast)


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Sieht der Kunden die Kanten?
Oder warum sollen die besonders sein?
Ritzen ist doch recht sauber.

von Tobias R. (tobias_wr)


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Ja, die Platine liegt aussen auf. Ist also 100% sichtbar. Nicht 
unbedingt die Kanten von der Seite, aber auf jeden Fall die Kontur.

Ritzen ist bei der Materialstärke SOWEIT ICH WEISS nicht möglich.

von Frank D. (frank-de)


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Ritzen und dann ein Ordentlicher Nutzentrenner (nicht einfach nur 
brechen ! )
Gruß Frank
P.S.: Fräs-/Ritznutzen erstellen (für die Rundungen)

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Tobias R. schrieb:
> Ritzen ist bei der Materialstärke SOWEIT ICH WEISS nicht möglich

Das müsste schon gehen, amtlich bestätigen kann das aber nur der 
Hersteller. In dem Fall reicht vielleicht einseitiges Ritzen.

Tobias R. schrieb:
> und zwei abgerundeten
> Ecken (so ca. 3-4 mm Radius).

Das kann allerdings niemand ritzen.

Egal welche Methode man verwendet, die mechanische Belastung beim 
Trennen kann SMD-Bauteile beschädigen, ausser wahrscheinlich beim 
Trennen per Laser oder Wasserstrahl.

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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0,4mm FR4 kann niemand auf der Ritzmaschine bearbeiten. (Schon, weil die 
Restmaterialstärke beim Ritzen üblicherweise zwischen 0,4 und 0,6mm 
liegt.) die einzige Möglichkeit währe mit einem Stichel Tiefenfräsen. 
Das will aber sicher niemand bezahlen.
Ist es nicht möglich, die Platte normal auf Stege zu fräsen und diese 
dann nach der Bestückung zu durchfräsen?
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, die Haltestege mit 
Brechbohrungen zu versehen, sodaß die Platine nach dem Bestücken aus dem 
Nutzenrahmen gebrochen werden kann, die so entstehenden Kanten sind 
innerhalb der Platine. Man muss sie dann halt an möglichst wenig 
störende Stellen legen.

von Tobias R. (tobias_wr)


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Brechbohrungen kommen optisch leider nicht in Frage.

> Ist es nicht möglich, die Platte normal auf Stege zu fräsen
> und diese dann nach der Bestückung zu durchfräsen?

Das würde mir am sinnvollsten erscheinen.

Meine Sorge hier wäre maximal, dass die Einzelplatinen beim durchfräsen 
der des letzten Steges irgendwohin fliegen, weil die ja gemessen an der 
Kraft durch die Fräse rein gar nichts wiegen.

Mich wundert, dass es für derlei Anwendungen (gibt ja mittlerweile auch 
vielen von den dünnen Flex-PCBs, bei denen die Endverarbeitung nicht 
anders sein wird) kein defakto Standardverfahren gibt.

von Der Andere (Gast)


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Ich kenne mich nicht mit der Großserienverarbeitung von Platinen aus.
Aber einfach mal ins Blaue gedacht.

Wasserstrahlschneiden?

Ähnlich sauber wie Laser aber keine Schmauchspuren.

von Sibbel (Gast)


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Aber dafür Wasser an fertig bestückten Platinen?


Ist denn nur eine Kante nach außen sichtbar?
Falls ja, dann die sauber fräsen und die anderen drei Kanten dann im 
einfach und weniger sauberen Verfahren?

von georg (Gast)


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Tobias R. schrieb:
> dass die Einzelplatinen beim durchfräsen
> der des letzten Steges irgendwohin fliegen

Noch schlimmer: sie landen in der Staubabsaugung. LP-Fräsmaschinen 
lassen sich so steuern, dass beim Durchfräsen von Stegen die Absaugung 
abgeschaltet wird und der Niederhalter die letzten mm nicht mit 
verfährt, aber das mit dem Niederhalter geht nur für unbestückte LP. Es 
erhebt sich daher die Frage, wie werden die LP beim Trennen überhaupt 
fixiert, also schon vor dem endgültigen Trennen?

Georg

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