Hallo Mitglieder, Ich habe da mal eine Frage an die Fachleute die sich mit Platinen ätzen auskennen. Kann mir jemand den Unterschied zwischen einer kupferkaschierte Platine und einer fotobeschichtete Platine sagen? Habe bis jetzt immer die fotobeschichteten von Bungard benutzt doch jetzt hatte Ich gesehen das es auch die kupferkaschierte Platinen gibt. Wäre dann für mich auch einfacher da es die in großen Platten gibt zum selber zuschneiden. Was Ich mich aber jetzt frage ist der Punkt "Belichtung" Die Bungard Platinen haben ja eine Schutzschicht die man abziehen muß und die kuperkaschierten haben nix. Kann man die da überhaupt noch belichten? Hatte mal gelesen das man Platinen nur wenig in Helligkeit nutzen soll. Würde mich freuen wenn da mal jemand seine Erfahrung schreibt
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Auf kupferkaschierten Platinen ist halt kein Fotolack drauf. Daher sind sie nicht lichtempfindlich und der Schutzfilm kann weggelassen werden. Wenn Du da was belichten willst, musst Du vorher erst selbst einen Fotolack auftragen. (Und nur der Vollständigkeit halber: Eine fotobeschichtete Platine ist eine kupferkaschierte Platine, der noch Fotolack und ein lichtdichter Schutzfilm verpasst wurde)
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für rein mit Kupfer kaschiertes Material ist ein ein entsprechender Abdeckdruck für das Ätzen erforderlich. Dafür gibts Foto-(Positiv- oder Negativ-)Lack. Früher waren auch andere Verfahren wie Tuschezeichnen von Hand oder mit Plotter, oder auch Abreibesymbole oder Klebestreifen üblich. Auch kann man das Isolationsfräsen anwenden. Häufig wird auch mittels Siebdruck der Abdecklack aufgebracht (ähnlich wie Lötstopp odr Bestückungsdruck). Das Material gibts auch in Doppelseitig und als flexible Folie. Auch zum Aufbau von Mehrlagigen Platinen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Auf kupferkaschierten Platinen ist halt kein Fotolack drauf. Daher sind > sie nicht lichtempfindlich und der Schutzfilm kann weggelassen werden. > > > Wenn Du da was belichten willst, musst Du vorher erst selbst einen > Fotolack auftragen. > > (Und nur der Vollständigkeit halber: Eine fotobeschichtete Platine ist > eine kupferkaschierte Platine, der noch Fotolack und ein lichtdichter > Schutzfilm verpasst wurde) Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das heißt also wenn Ich mir so eine kupferkaschierte Platte hole und die in mein Belichtungsgerät belichten will müsste Ich erst den sogenannten Fotolack aufsprühen und trocknen lassen?
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Basti D. schrieb: > Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das heißt also wenn Ich mir so > eine kupferkaschierte Platte hole und die in mein Belichtungsgerät > belichten will müsste Ich erst den sogenannten Fotolack aufsprühen? Ja, e.g. Kontakt Positiv 20. Das ist aber recht fehleranfällig (z.b. Staub während dem trocknen, unregelmässig aufgesprüht etc). Grüsse, René
René H. schrieb: > Basti D. schrieb: >> Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das heißt also wenn Ich mir so >> eine kupferkaschierte Platte hole und die in mein Belichtungsgerät >> belichten will müsste Ich erst den sogenannten Fotolack aufsprühen? > > Ja, e.g. Kontakt Positiv 20. Das ist aber recht fehleranfällig (z.b. > Staub während dem trocknen, unregelmässig aufgesprüht etc). > > Grüsse, > René Viel Dank. Gibt es sonst noch eine andere Alternative? Ich suche 0,5mm Platinen
"Fotolack" gibt es auch als Folie zum aufbügeln. Und dann gibt es noch dutzende andere Methoden ohne Belichtung...
Basti D. schrieb: > Viel Dank. Gibt es sonst noch eine andere Alternative? Ich suche 0,5mm > Platinen Auch die gibt es als fotobeschichtete Platine. Sind schön für Belichtungsübungen, da man die mit einer guten Schere schneiden kann :-)
Dieter F. schrieb: > Basti D. schrieb: >> Viel Dank. Gibt es sonst noch eine andere Alternative? Ich suche 0,5mm >> Platinen > > Auch die gibt es als fotobeschichtete Platine. Sind schön für > Belichtungsübungen, da man die mit einer guten Schere schneiden kann :-) Ich weiß. Habe die ja bis jetzt immer von Bungard benutzt. Aber leider hat der Shop wo ich immer bestellt habe geschlossen und da wird es schwer welche zu finden
Basti D. schrieb: > Habe die ja bis jetzt immer von Bungard benutzt. Aber leider > hat der Shop wo ich immer bestellt habe geschlossen und da wird es > schwer welche zu finden Schwer? Bungard ist DER Hersteller für Basismaterial. Die bekommt man überall.
Das Selbstbeschichten von Leiterplatten ist eine sehr fehlerträchtige Angelegenheit. Der Photolack ist recht teuer. Die optimale Schichtdicke herauszufinden und über gleichmäßig über die ganze Fläche einzustellen ist nahezu unmöglich, da sich der Photolock am Leiterplattenrand staut. Die Staubempfindlichkeit wurde schon erwähnt. Vor etlichen Jahr(zehnt)en hatte ich auch schon Positiv 20 ausprobiert und war ziemlich angenervt. Und die Kupferfläche muss vor dem Beschichten auch penibel gereinigt werden, weil ansonsten der spätere Ätzvorgang ungleichmäßig abläuft. Wenn eine kupferkaschierte Leiterplatte erst einmal ein paar Wochen der Luft ausgesetzt war, muss die Oxydschicht erst einmal entfernt werden. Daher solltest Du lieber nach einem neuen Lieferanten für fertiges Material suchen. Bungard hat einen eigenen Online-Shop, allerdings nur für Geschäftskunden.
Basti D. schrieb: > der Shop wo ich immer bestellt habe geschlossen und da wird es > schwer welche zu finden Reichelt hat so viele, dass sie die sogar verkaufen :-)
Andreas S. schrieb: > Die Staubempfindlichkeit wurde schon erwähnt. Vor etlichen Jahr(zehnt)en > hatte ich auch schon Positiv 20 ausprobiert und war ziemlich angenervt. Kann ich bestätigen - never ever :-/ Das Beschichten mit der Folie (Octamex etc.) ist auch nicht ganz ohne. Mache ich nur zu Versuchs-Zwecken - bisher nicht für "richtige Paltinen" (habe fast immer Blasen drin ...).
Marktwächter schrieb: > Basti D. schrieb: >> Habe die ja bis jetzt immer von Bungard benutzt. Aber leider >> hat der Shop wo ich immer bestellt habe geschlossen und da wird es >> schwer welche zu finden > > Schwer? > Bungard ist DER Hersteller für Basismaterial. > Die bekommt man überall. Richtig aber keine 0,5mm Platinen. Die haben nur 0,125mm und 0,2mm.
Andreas S. schrieb: > Das Selbstbeschichten von Leiterplatten ist eine sehr fehlerträchtige > Angelegenheit. Der Photolack ist recht teuer. Die optimale Schichtdicke > herauszufinden und über gleichmäßig über die ganze Fläche einzustellen > ist nahezu unmöglich, da sich der Photolock am Leiterplattenrand staut. > Die Staubempfindlichkeit wurde schon erwähnt. Vor etlichen Jahr(zehnt)en > hatte ich auch schon Positiv 20 ausprobiert und war ziemlich angenervt. > > Und die Kupferfläche muss vor dem Beschichten auch penibel gereinigt > werden, weil ansonsten der spätere Ätzvorgang ungleichmäßig abläuft. > Wenn eine kupferkaschierte Leiterplatte erst einmal ein paar Wochen der > Luft ausgesetzt war, muss die Oxydschicht erst einmal entfernt werden. > > Daher solltest Du lieber nach einem neuen Lieferanten für fertiges > Material suchen. Bungard hat einen eigenen Online-Shop, allerdings nur > für Geschäftskunden. Bungard hat aber keine 0,5mm Platinen. Die haben nur 0,125mm und 0,2mm. Und man kann auch als privat dort bestellen
Basti D. schrieb: > Bungard hat aber keine 0,5mm Platinen. Die haben nur 0,125mm und 0,2mm. Dann musst Du eben dort explizit anfragen oder einen anderen Laden besuchen. > Und man kann auch als privat dort bestellen Du kannst dort bestellen, wirst aber möglicherweise nicht beliefert. Ich lese nämlich auf der Startseite: "Bitte beachten Sie, dass wir zur Zeit nur an Geschäftskunden und nur innerhalb von Deutschland liefern."
Basti D. schrieb: > Bungard hat aber keine 0,5mm Platinen. Gibt es 2 Bungard? https://www.reichelt.de/fotoplatine-zweiseitig-160x100mm-0-5mm-35-bel-160x100-2-5-p51181.html?&trstct=pos_3 Oder meinst Du die Schichtdicke der Kupferauflage?
Dieter F. schrieb: > Basti D. schrieb: >> Bungard hat aber keine 0,5mm Platinen. > > Gibt es 2 Bungard? > > https://www.reichelt.de/fotoplatine-zweiseitig-160x100mm-0-5mm-35-bel-160x100-2-5-p51181.html?&trstct=pos_3 > > Oder meinst Du die Schichtdicke der Kupferauflage? Warum 2? Ich kenn nur einen Bungard meines Wissens. Den Link den du mir hier geschickt hast wäre der richtige aber die Platine ist zweiseitig und ich brauch einseitig. Konnte aber eben etwas bei Bürklin finden. Allerdings haben die nur 18µm Dicke. Hatte immer bei Octamex mit 35µm bestellt
Basti D. schrieb: > Warum 2? Ich kenn nur einen Bungard meines Wissens. Da sind wir uns ja einig. Basti D. schrieb: > Hatte immer bei Octamex mit 35µm > bestellt Ich nie (Bungard bei Octamex) - etweder Reichelt oder Conrad (aber da ist es Glückssache). Ich finde auf Anhieb keinen Link - aber ich habe auch einseitiges 0,5 (oder 0,8 ?) mm beschichtetes Material von Reichelt bekommen. Auf jeden Fall "Scherentauglich" :-) Interessant ist aber, dass Bungard wirklich (habe nachgeschaut ) 0,125 und 0,2 mm Material anbietet (leider recht teuer ...). Das wusste ich bisher nicht.
Ich kaufe meines meistens bei www.segor.de , vor allem wenn ich mal wieder vor Ort in Berlin bin. Die 17u helfen gegen Unterätzen, wenn man die Auflösung auf die Spitze treiben will ( <4 mil sind durchaus machbar mit .pdf -> Offsetfilm aus der nächsten Druckerei für rel. wenig Geld) Ich nehme immer doppelseitiges Material. Oben SMD, unten nur Massefläche; das braucht dann nicht geätzt werden und ist mit der Oberseite zwangsweise deckungsgleich. Elektrisch eine saubere Sache. Wer verzweifelt "einseitig" braucht, kann das beim Ätzen erzwingen. Gruß, Gerhard
> Die Staubempfindlichkeit wurde schon erwähnt. Vor etlichen Jahr(zehnt)en > hatte ich auch schon Positiv 20 ausprobiert und war ziemlich angenervt. Du hast noch zwei nervige Punkte von Postiv 20 vergessen. 1. Es trocknet bei Raumtemperatur ziemlich langsam und man kann es nicht mit einem Foen oder aehnlichem beschleunigen weil es sehr lichtempfindlich ist. Man muss komplett im dunkeln arbeiten. 2. Die Lichtempfindlichkeit ist kurz nach dem trocknen ganz anders als nach 2-3Wochen. Das sind so zwischen 20s und 4min Belichtungszeit an die man sich anpassen muss. Ich kann also Anfaengern wo der Prozess eh noch nicht richtig sitzt nur dringend von abraten. Ich nehme das auch nur in extremen Ausnahmefaellen wo es das Material nicht passend gibt. (z.b fuer Rogers) Olaf
Olaf schrieb: > 1. Es trocknet bei Raumtemperatur ziemlich langsam und man kann es nicht > mit einem Foen oder aehnlichem beschleunigen weil es sehr > lichtempfindlich ist. Vor allem bläst man mit einem Haartrockner o.ä. noch mehr Staub in die klebrige Lackschicht. > Man muss komplett im dunkeln arbeiten. Naja, Positiv 20 ist bei weitem nicht so lichtempfindlich wie normaler fotografischer Film oder Fotopapier, d.h. man kann durchaus normale Dunkelkammerbeleuchtung verwenden. > 2. Die Lichtempfindlichkeit ist kurz nach dem trocknen ganz anders als > nach 2-3Wochen. Das sind so zwischen 20s und 4min Belichtungszeit an die > man sich anpassen muss. Oh, das war mir noch gar nicht aufgefallen, was aber an der nur geringen Zahl (mittelmäßig erfolgreicher) Versuche lag. Diese Streuung der Lichtempfindlichkeit muss man natürlich auch noch mit der Schichtdickenstreuung multiplizieren, so dass man dann wahrscheinlich auf 20s bis 20min kommen kann. > Ich kann also Anfaengern wo der Prozess eh noch nicht richtig sitzt nur > dringend von abraten. Ich nehme das auch nur in extremen Ausnahmefaellen > wo es das Material nicht passend gibt. (z.b fuer Rogers) Volle Zustimmung! Meine damalige Motivation war die angebliche Kostenersparnis (Taschengeld...). Ich rechnete die laut Beschreibung beschichtbare Fläche auf die Preisdifferenz zwischen einfachem und beschichtetem Basismaterial um, was tatsächlich einen kleinen Preisvorteil versprach. Wenn man aber den Prozess noch nicht im Griff hat, liegt der Ausschuss bei deutlich über 50%. Immerhin kann man das Basismaterial bei missglückter Beschichtung/Belichtung einfach wieder reinigen und erneut beschichten. Damals(tm) Anfang der 1980er Jahre hatten viele Elektronikhändler auch noch kein fotopositiv beschichtetes Material auf Lager, d.h. man musste bestellen(*) oder selbst beschichten. Zu (*): Reichelt war durch schnelle Lieferung bekannt, d.h. statt der meist üblichen ca. vier Wochen anderer Läden kam die Ware meist schon nach nur zwei Wochen an. Die Bestellpostkarte von Lübeck nach Wilhelmshaven war ja schließlich auch schon locker drei Tage unterwegs.
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