Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Analog-Digital-Umsetzer für Kamera?


von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Abend allerseits.

Hier poste ich mal eine Frage:
Es gibt ja „Analog-Digital-Umsetzer“ (A/D-Wandler) für Video-Signale 
zuhauf-womit man also analoge Videokameras digitalisieren,
und dann z.B. via USB-Anschluß an einen PC anschließen kann.

Wie könnte der umgekehrte Weg aussehen?
Hintergrund meiner Frage ist folgende Idee:
Ich habe eine sog. „Endoskop-Kamera“ mit einem kleinem Bildschirm-
also so ein komplett-Handgerät. Das ist auch völlig in Ordnung soweit.

Als ich das Gerät untersuchte, stellte ich fest, daß die fest angebaute 
Kamera eine „analoge“ sein muß: Das Gerät hat zusätzlich
einen Video-Ausgang als Klinkenbuche, und der intern arbeitende Chip
ist der BIT1628A, und das ist ein Video-Controller für analoge Kameras.

Meine Idee ist nun die folgende: Könnte ich einen noch zu findenden (?) 
Umsetzerbaustein (also D/A-Wandler) mit einbauen,
der das digitale Sigal einer handelsüblichen USB-Kamera konvertiert
in ein analoges Signal, das dann in das o.g. analoge System eingespielt 
wird? (also z.B. eine USB-Buchse zusätzlich mit einbauen.)

Ich kann im Netz nichts finden, was einen USB-Anschluß als Quelle 
(Kamera)
zum Thema hat, und nicht als Eingang (z.B. PC).
...hmmm?...

Herzliche Grüße für eine Idee.
Gegse.-

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Nimm einen PC.

Der hat den notwendigen USB Host, um für die USB Kamera einen Anschluss 
zu haben. Auf dem kannst du das digitale Signal der Kamera auf einen 
Bildschirm leitdn, und dafür nimmst du VGA. Das VGA Signal leitest du 
analog zum Endoskop.

Das Problem eines "Chip" dafür wäre: USB Host benötigt Treiber, woher 
soll der Chip die bekommen, und Videopixel in Analog benötigt Skaling, 
woher soll der Chip wissen welche Auflösung ?

von Harry L. (mysth)


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Ein RaspberryPi hat sogar einen klassischen FBAS-Ausgang.

von Gerhard V. (nixieroehre)


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@ MaWin:
Tausenddank, ja, verstehe, an die Sache mit den Treibern hatte ich nicht 
gedacht. Dann geht das also nicht so einfach.

@ Harry L.:
Das ist interessant.
Hättest Du einen Hinweis, wo ich da beginnen könnte- ich hatte mich
mit dem RaspberryPi noch nicht beschäftigt.
Gibt's da eine platine dazu?

gruß, gegse.-

von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Abend.

Habe die Hinweise weiterverfolgt (danke!) und bin fündig geworden:

______________________________________________________________________ 
__
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2017-17-Raspberry-Pi-als-autarkes-Endoskop-mit-Kamera-und-Display-3787235.html
______________________________________________________________________ 
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Ich denke, so würde dann der Beste Weg sein.

Danke.
Frage erledigt/gelöst.-

Liebe Grüße,
Gerhard.-

von Stefan F. (Gast)


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Gerhard V. schrieb:
> Hättest Du einen Hinweis, wo ich da beginnen könnte- ich hatte mich
> mit dem RaspberryPi noch nicht beschäftigt.
> Gibt's da eine platine dazu?

Google einfach mal nach "RaspberryPi", dann wirst du sehen, dass das ein 
kleiner Einplatinen-Computer ist. Am besten kaufst du Dir ein "Raspberry 
Pi 3 Official Desktop Starter Kit" mit Netzteil, Gehäuse und SD-Karte. 
Da ist das Linux schon drauf und du bist sicher, dass alle Teile 
zusammen passen.

Und dann brauchst du noch so ein Kabel für den analogen Videoausgang: 
https://www.element14.com/community/thread/43364/l/raspberry-pi-2-av-output-via-rca-question?displayFullThread=true

Beachte den Hinweis: "One more thing, hold 3 key down on each boot up 
for PAL. Hold 4 key for NTSC. This can change output from HDMI to RCA. 
Later, you can change config.txt"

Und du brauchst temporär eine USB Maus und eine USB Tastatur zum 
Einrichten.

Du wirst Dich ein bisschen mit Linux Shell Script Programmierung und 
Systemkonfiguration beschäftigen müssen, damit dein Video-Konvertier 
Programm beim Einschalten der Stromversorgung automatisch startet. 
Ansonsten müsstest du die Software manuell starten (z.B. mit Maus).

Mir fällt als Programm gerade "Cheese" ein, das zeigt ganz einfach das 
Bild der USB Kamera auf dem Bildschirm an.

von nixieroehre (Gast)


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Moin.

Herzlichen Dank für die tolle Starthilfe.
Damit müßte es klappen.-

Schönen Tag, und Grüße,
Gegse.-

von Stefan F. (Gast)


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Bevor du großartig Hardware kaufst, kannst du es ja mal auf einem Laptop 
ausprobieren. Ubuntu Linux kann man von einem USB Stick starten und das 
Rasberry Linux ist dem Ubuntu recht ähnlich.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> Bevor du großartig Hardware kaufst, kannst du es ja mal auf einem Laptop
> ausprobieren.

Der hat aber nur sehr selten einen Composite-Video-Ausgang, so daß damit 
nur ein Teil der Aufgabe ausprobiert werden kann.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Laut Datenblatt von Bitek ist der BIT1628A ein "10-Bit Digital Video 
Decoder"
https://datasheetspdf.com/pdf/947940/BeyondInnovationTechnology/BIT1628A/29

"BIT1628A is a high performance digital video decoder combining OSD 
within one single device. The decoder transfers and decodes most popular 
NTSC/PAL/SECAM video contents from a video signal source. Signal feeding 
into BIT1628A includes analog CVBS formats."

Hier ist der ADC-Eingang für das analoge Videosignal:
CVBSIN 60 AI ADC 1 channel 1 (CVBS)

Das 64-pin TQFP ist ja noch einigermaßen bastlerfreundlich. Es kann 
natürlich eine NTSC- (oder SECAM-) Kamera sein, mit PAL könnte man 
direkt auf einen SCART-Eingang eines TV-Gerätes gehen, wenn der 
Ausgangstreiber 75 Ohm schafft.

Ich lese gerade, dass das nicht die Frage war, hab das falsch 
verstanden, die Kamera soll durch eine andere mit USB ersetzt werden. 
Ich dachte die eingebaute soll irgendwo extern anschlossen werden.

: Bearbeitet durch User
von Jörg B. (Gast)


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Gerhard V. schrieb:
> Meine Idee ist nun die folgende: Könnte ich einen noch zu findenden (?)
> Umsetzerbaustein (also D/A-Wandler) mit einbauen,
> der das digitale Sigal einer handelsüblichen USB-Kamera konvertiert
> in ein analoges Signal, das dann in das o.g. analoge System eingespielt
> wird? (also z.B. eine USB-Buchse zusätzlich mit einbauen.)

Hallo Gerhard V.,
mir ist nicht ganz klar geworden, was Du eigentlich vorhast. Dein 
Endoskop Handgerät hat eine (Analog-)Kamera, ein Display und einen 
Analog-Ausgang. zusätzlich möchtest Du da jetzt noch eine USB-Kamera 
anschließen die dann auch Analog werden soll...

Soll die USB Kamera dann auf dem Display angezeigt werden?
Ohne mit den Chip jetzt genauer angesehen zu haben gehe ich mal davon 
aus, dass das Video-Signal der eingbauten (Analog-)Kamera intern auch 
schon nach Digital gewandelt wird um z.B. auch Bilder auf einer SD-Karte 
abspeichern zu können. Entsprechend wird das Display wahrscheinlich dann 
auch digital angesteuert.

Wenn es nur um die Darstellung von Video-Daten auf einem transpotablen 
Gerät geht kann man sich auch mal Endoskop-Kameras für Android oder IOS 
ansehen - da gibt es dann entsprechende Software die das Bild dann 
darstellen. Ob es sowas auch für Webcams gibt müsste man mal googlen.

Jörg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Meine Antwort war dann doch nicht völlig verkehrt.

Es geht um einen USB (-Kamera) zu Analog-Video Umsetzer, das leistet 
genau der Raspi-Artikel aus der ct. Dann soll anscheinend dieses 
Videosignal in die vorhandene Endoskop-Elektronik eingespeist und 
dargestellt werden, anstelle der originalen Kamera. Von einem Anschlu0 
dafür war aber nicht die Rede, nur ein Ausgang für einen externen 
Analogmonitor. Man müsste also das Videosignal der eingebauten Kamera 
abtrennen und stattdessen den Raspi-Videoausgang irgendwie anschließen.
Mein Tip war der Pin 60 des Video-AD-Wandlers, aber vermutlich gibt es 
davor sinnvollere Trennstellen.

von Gerhard V. (nixieroehre)


Angehängte Dateien:

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Guten Abend, liebe Leut'.

Zunächst herzlichen Dank für Euer tolles Mitentwickeln.
Je nun, ich hatte nur die Idee, das existtierende (analoge)Gerät zu 
erweitern durch eine andere USB-(Endoskop-)Kamera, das die bestehende
zu dick ist für diverse Aufgaben. Ich hatte die primitive die Idee, 
einfach einen zweiten -nämlich USB-Anschluß zu legen, um daran eine 
andere Kamera anzuschließen, die dann natürlich auf demselben Display 
(Monitor) angezeigt wird.

Im Eifer der Idee hatte ich natürlich völlig mißachtet, daß "USB" ja 
eine Computerschnittstelle ist (! ...s. oben), und das ist natürlich 
klaro jetzt.
(Mein Denkfehler.)

Die Sache mit dem Raspi (Artikel aus der ct, den ich jetzt überigens 
habe.) wäre dann natürlich die Konstruktion eines zweiten, selbständigen 
Gerätes-eben für USB.

@ Jörg:"...wird um z.B. auch Bilder auf einer SD-Karte
abspeichern zu können...."
>Nein, da ist keine SD-Karte vorhanden im Gerät; ich glaube schon,
daß das Gerät analog arbeitet wie z.-B. Kfz-Rückfahrkameras)

@  Stefanus F.: Naja, Linux habe ich ja hier schon am Laufen...:-)

Vielleicht wäre die Sache mit dem Raspi doch am Sinnvollsten...(?)

Liebe Grüße,
und einen schönen Abend,
gegse.

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