Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Entkeimungslampe betreiben.


von Alexander S. (alex224)


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Hallo uC Community,

für mein derzeitiges Projekt werde ich eine UV(c)-Strahlungsquelle 
betreiben.
Nach einigem Suchen wurde ich bei bei den Teich-Entkeimungslampen fündig 
und habe mir folgende Lampe zugelegt:
https://www.conrad.at/de/entkeimungslampe-g5-4-w-o-x-l-16-mm-x-136-mm-29-v-osram-1-st-758190.html
Da solche Lampen nur als Ersatzteil für Filteranlagen, und nicht als 
"Bauteil" verkauft werden finde ich leider keine Datenblätter bzw. 
Informationen bezüglich des Betriebs solcher Lampen.
Daher meine Frage, ob jemand "Bastelerfahrung" mit solchen Lampen hat, 
da ich bisher nur mit alltäglichen Leuchtstoffröhren mit 230V/AC zu tun 
hatte. Deshalb machen mich speziell die angegebenen 30V (DC?) ein wenig 
stutzig.

MfG,
Alex

PS: 'Dass beim Arbeiten mit UV-Strahlern für entsprechenden Schutz der 
Augen zu sorgen ist versteht sich natürlich von selbst.

von ArnoR (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Deshalb machen mich speziell die angegebenen 30V (DC?) ein wenig
> stutzig.

Zu recht. Die 29V (AC) sind die Brennspannung. Damit geht die Lampe aber 
nicht an. Du brauchst zum Zünden eine viel höhere Spannung (ich schätze 
500...1000V) und dann eine Strombegrenzung auf den Nennstrom (Drossel, 
elektronisches Vorschaltgerät). Die Brennspannung stellt sich dann von 
selbst ein (die Lampe bestimmt die). Es ist genau wie bei den alten 
Leuchtstoffröhren. Im Grunde ist das eine, nur mit mehr Quecksilber und 
ohne Leuchtstoff.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Alexander S. schrieb:
> Hallo uC Community,
>
> für mein derzeitiges Projekt werde ich eine UV(c)-Strahlungsquelle
> betreiben.
> Nach einigem Suchen wurde ich bei bei den Teich-Entkeimungslampen fündig
> und habe mir folgende Lampe zugelegt:
> https://www.conrad.at/de/entkeimungslampe-g5-4-w-o...
> Da solche Lampen nur als Ersatzteil für Filteranlagen, und nicht als
> "Bauteil" verkauft werden finde ich leider keine Datenblätter bzw.
> Informationen bezüglich des Betriebs solcher Lampen.
> Daher meine Frage, ob jemand "Bastelerfahrung" mit solchen Lampen hat,
> da ich bisher nur mit alltäglichen Leuchtstoffröhren mit 230V/AC zu tun
> hatte. Deshalb machen mich speziell die angegebenen 30V (DC?) ein wenig
> stutzig.
>
> MfG,
> Alex
>
> PS: 'Dass beim Arbeiten mit UV-Strahlern für entsprechenden Schutz der
> Augen zu sorgen ist versteht sich natürlich von selbst.

Nimm die Elektronik einer Compact Sparlampe geringster Leistung (8W) und 
gut ist. 12V Camping Leuchten mit ähnlichen Röhren funktionieren auch.

Es geht auch mit einem kleinen Netztrafo (5W) als Drossel mit den 
Heizungen in Serie und einen kleinen Deuckknopf zwischen den 
Heizwicklungen. Ein paar Sekunden drücken um die Heizung zum Glühen 
bringen und Schalter auslassen. Der Induktions Spannungs Impuls zündet 
dann die Lampe. Habe ich in den 90er Jahren mit meiner UV Quarz Röhre 
für EPROMS so gebaut und funktioniert absolut zuverläßig.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Daher meine Frage, ob jemand "Bastelerfahrung" mit solchen Lampen hat,
> da ich bisher nur mit alltäglichen Leuchtstoffröhren mit 230V/AC zu tun
> hatte

Das IST eine Leuchtstoffföhre für 230V nur ohne Leuchtstoff. Nutze ein 
Vorschaltgerät für 230V, z.B. von Pollin

https://www.pollin.de/p/geldschein-pruefer-dl-06-530682

oder die Elektronik einer zerbrochenen 4W Energiesparlampe dafür.

Bzw. Bei Batteriebetrieb eben die Elektronik von 
Batteriegeldscheinprüfern (die allerdings 4W Lampen eher nur mit 1W 
betreiben, seriöse 4W habe ich für 6V oder 12V noch nie gesehen, nichg 
mal einen Bauvorschlag).

von hinz (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier das Datenblatt.

von VG (Gast)


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Und, hast Du solch ein LSR-VSG? Am besten natürlich keines mit weit 
höherer Leistung, da hielte Dein Röhrchen nicht lang.

Falls nicht, guck ich mal nach, was noch auf Halde liegt bei mir.

von VG (Gast)


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von Alexander S. (alex224)


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Erstmal danke für die Antworten,
(ich hatte bereits die Vermutung, dass diese Lampe ähnlich einer 
"normalen" Leuchtstoffröhre gezündet werden muss...danke für die 
Bestätigung)

speziell die Idee einen Hand-Geldscheinprüfer auszuschlachten finde ich 
gut.
Nach einer kurzen Suche wird es wohl folgender werden:
https://www.amazon.de/MD-119-Geldscheinpr%C3%BCfer-integrierter-Taschenlampe/dp/B000TK3EJ0/ref=sr_1_16?rps=1&ie=UTF8&qid=1539017173&sr=8-16&keywords=geldscheinpr%C3%BCfger%C3%A4t&refinements=p_76%3A419122031

(Batteriebetrieben, da ich den ganzen Aufbau gerne über ein 
Labornetzteil betreiben würde)

von hinz (Gast)


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von Alexander S. (alex224)


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hinz schrieb:
> Der wird gerade so einer sein, der die Lampe deutlich unter Nennleistung
> betreibt.

Vermutlich. Aber für 8 € ist es mir einen Versuch wert, und sollte die 
Leistung tatsächlich unzureichend sein, kann ich zumindest die Zündung 
verwenden.

von hinz (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> kann ich zumindest die Zündung
> verwenden.

Nö, das ist keine extra Schaltung.

von VG (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> sollte die Leistung tatsächlich unzureichend sein,

Damit kannst Du fast sicher rechnen.

> kann ich zumindest die Zündung verwenden.

Auf keinen Fall. Vergiß das schnellstens.

hinz schrieb:
> Nö, das ist keine extra Schaltung.

Ganz genau. Separate Zündeinheiten gibt es nur bei den meisten
Vorschaltgeräten für Hochdruck-Entladungslampen (völlig anders).

Dabei wäre die Zündspannung gleich um ein vielfaches zu hoch.
Was allerdings wiederum nicht heißt (bestimmt nicht, glaub es):

"Aha, höher als nötig? Macht ja nichts! Zündet noch besser..."

Da wäre nämlich mit Pulsen zw. 5kV und nahezu 100kV zu rechnen!

Für 8€ würdest Du vermutlich ein neues KVG für 4 Watt bekommen.

Wieso Du aber kein besonderes Interesse an 'nem passenden (wenn
auch möglicherweise gebrauchten - bei KVG egal) Vorschaltgerät -
aus beliebiger Quelle, vielleicht sogar *von*hier* - hast, das
bestimmt mow günstig bis evtl. umsonst wäre, verstehe ich nicht.

von VG (Gast)


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VG schrieb:
>> Nö, das ist keine extra Schaltung.

Genauer: Es gibt da gar keine spezielle Zündschaltung.
Man kann also nichts dergleichen ausbauen, weder ganz,
noch teilweise (um selbst daraus ein Zündgerät zu bauen).

von Alexander S. (alex224)


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Mir ist natürlich klar, dass mir keine separate "Zünd-Schaltung" 
entgegenfällt wenn ich das Ding öffne, aber die entsprechende Hardware 
zu recyclen/modifizieren traue ich mir noch zu.

Konventionelle Vorschaltgeräte würde ich nur ungern verwenden da ich, 
wie ich bereits erwähnt habe, mein Setup gerne über ein Labornetzteil 
betreiben würde (welches ich dann über eine RS232 Schnittstelle einfach 
remote bedienen kann).
KVGs werden aber, meines Wissens nach, bei ~230V AC betrieben. Ich lasse 
mich aber gerne eines besseren belehren, wenn jemmand entsprechende 
Geräte kennt die bei <50V DC betrieben werden können.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Alexander S. schrieb:
> Mir ist natürlich klar, dass mir keine separate "Zünd-Schaltung"
> entgegenfällt wenn ich das Ding öffne, aber die entsprechende Hardware
> zu recyclen/modifizieren traue ich mir noch zu.
>
> Konventionelle Vorschaltgeräte würde ich nur ungern verwenden da ich,
> wie ich bereits erwähnt habe, mein Setup gerne über ein Labornetzteil
> betreiben würde (welches ich dann über eine RS232 Schnittstelle einfach
> remote bedienen kann).
> KVGs werden aber, meines Wissens nach, bei ~230V AC betrieben. Ich lasse
> mich aber gerne eines besseren belehren, wenn jemmand entsprechende
> Geräte kennt die bei <50V DC betrieben werden können.

Die Backlight Versorgungs Inverter von alten LCD Monitoren könnten 
möglicherweise leistungsfähig genung sein und verwenden oft 12V.

von hinz (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Mir ist natürlich klar, dass mir keine separate "Zünd-Schaltung"
> entgegenfällt wenn ich das Ding öffne, aber die entsprechende Hardware
> zu recyclen/modifizieren traue ich mir noch zu.

Es gibt keine entsprechende Hardware. Recyceln kannst du bestenfalls die 
Fassung.

von Max M. (jens2001)


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von Alexander S. (alex224)


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von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Backlight Versorgungs Inverter von alten LCD Monitoren könnten
> möglicherweise leistungsfähig genung sein und verwenden oft 12V.

Das sind CCFL Inverter, die haben eine völlig andere Spannungslage und 
Ströme und sind für T5 Röhren völlig unpassend.

von Manfred (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Guter Vorschlag ...

Auch, wenn die Dinger teuer und durchsichtig sind: Es sind 
Gasentladungslampen, die sich wie jede normale Leuchtstoffröhre 
betreiben lassen.

Für ein Eigenbau EPROM-Löschgerät an 12V haben wir vor Jahrzehnten eine 
Campingleuchte genommen, Röhre raus, UV-Röhre rein und gut gewesen.

Aber warum eigentlich? Aus Netzspannung 12V erzeugen und diese wieder 
hoch wandeln ist irgendwie idiotisch, würde ich heute nicht mehr machen.

Es gibt die UV-Lampen auch mit G23-Sockel, bei Philips unter der 
Gruppenbezeichnung "TUV". Diese passen in die klassische 
Ikea-Schreibtischlampe der 80er-Jahre, die mit einer simplen 
Vorschaltdrossel betrieben werden.

In anderen Foren wurden Nagelhärtungslampen (für die Fingernägel der 
gestylten Frau) verwendet, in die man einfach andere Röhren steckt.

Beachte bitte den Schutz der Augen, kurzwelliges UV erzeugt sehr 
unangenehme Reizungen!

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die Backlight Versorgungs Inverter von alten LCD Monitoren könnten
>> möglicherweise leistungsfähig genung sein und verwenden oft 12V.
>
> Das sind CCFL Inverter, die haben eine völlig andere Spannungslage und
> Ströme und sind für T5 Röhren völlig unpassend.

Sprichst Du aus praktischer Erfahrung?

Ich befasste mich vor Jahren mit einem solchen CCFL Inverter und er 
verhielt sich wie eine Konstantstromquelle mit sehr hoher 
Leerlaufspannung ohne Last. Jedenfalls hatte ich keine Probleme ähnliche 
4W/8W Röhren damit zu starten und zu betreiben. Zumindest mit dem 
Ausschlachtmodul das mir in die Hände fiel funktionierte das 
einwandfrei. Gezündete Leuchtstoffröhren brauchen ja Strombegrenzung. 
Die Brennspannung ist je nach Bauart/Leistung sowieso nur um die 
40-100V.

Auch funktionieren tragbare 12V Campingleuchtstofflampen sehr gut.

von hinz (Gast)


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Max M. schrieb:
> Mein Gott!
> Wie Weltfremd seit ihr alle!

Zum Glück gibts ja Superhelden wie dich.

von hinz (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> Die Backlight Versorgungs Inverter von alten LCD Monitoren könnten
>>> möglicherweise leistungsfähig genung sein und verwenden oft 12V.
>>
>> Das sind CCFL Inverter, die haben eine völlig andere Spannungslage und
>> Ströme und sind für T5 Röhren völlig unpassend.
>
> Sprichst Du aus praktischer Erfahrung?

Er kennt den Unterschied zwischen wenigen mA und 170mA.

von Gerhard O. (gerhard_)


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hinz schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> MaWin schrieb:
>>> Gerhard O. schrieb:
>>>> Die Backlight Versorgungs Inverter von alten LCD Monitoren könnten
>>>> möglicherweise leistungsfähig genung sein und verwenden oft 12V.
>>>
>>> Das sind CCFL Inverter, die haben eine völlig andere Spannungslage und
>>> Ströme und sind für T5 Röhren völlig unpassend.
>>
>> Sprichst Du aus praktischer Erfahrung?
>
> Er kennt den Unterschied zwischen wenigen mA und 170mA.

Wer ist "Er"?

Was mich betrifft hat die Leuchstoffröhre mit dem CCFL Inverter völlig 
normal geleuchtet. 50-100mA werden es schon gewesen sein müssen um die 
Röhre normal leuchten zu lassen. Es ist leider so, daß es trotz der 
Unkenrufe funktionierte.

von hinz (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Was mich betrifft hat die Leuchstoffröhre mit dem CCFL Inverter völlig
> normal geleuchtet.

Das Märchen kannst du anderen erzählen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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hinz schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Was mich betrifft hat die Leuchstoffröhre mit dem CCFL Inverter völlig
>> normal geleuchtet.
>
> Das Märchen kannst du anderen erzählen.

Dann war es höchstwahrscheinlich kein wirklicher CCFL Inverter. Das Teil 
hatte mir jemand als Solches geschenkt und technische Daten waren nicht 
vorhanden und Herkunft unbekannt. Wenn ich das Teil wieder finde, dann 
teste ich es nochmal. Es war also aller Wahrscheinlichkeit nur ein 
normaler 12V Inverter für eine mobile Lampenanordnung und kein CCFL 
Inverter. Das würde das "Märchen" allerdings erklären. Ich testete es 
mit einer 4W 20cm Röhre von einer Camping Lampe. Einen Inverter aus 
einem ausgeschlachteten Monitor habe ich selber allerdings nie so 
getestet.

Ich habe auch mal schnell über CCFL nachgelesen und muß Mawin und Dir 
deswegen rechtgeben. Diese Röhren operieren tatsächlich mit drastisch 
höherer Brennspannung und viel niedrigerem Strom für gleiche 
Verbrauchsleistung. Also kann es kein CCFL Inverter gewesen sein.

Tut mir leid, wenn ich mich damit "blamiert". Ist auch schon lange her.

von VG (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Tut mir leid, wenn ich mich damit "blamiert".

Kein Problem, Du sprachst ja nicht vom hohen Roß herunter.
Ich halte da sowieso eher die Klappe:

Alexander S. schrieb:
> Konventionelle Vorschaltgeräte würde ich nur ungern verwenden da ich,
> wie ich bereits erwähnt habe, mein Setup gerne über ein Labornetzteil
> betreiben würde (welches ich dann über eine RS232 Schnittstelle einfach
> remote bedienen kann).

Das hatte ich nämlich völlig übersehen - sorry dafür.


Das aber war (auch großteils grundlos) von weit, weit oben herab:

Max M. schrieb:
> Mein Gott! Wie Weltfremd seit ihr alle!

Ach was. Da bist Du sicher, oder?

Max M. meinte im Beitrag #5581360 ja eigentlich:
> Leuchtstofflampen-Vorschaltgeräte für U/Eingang = 12V/24V gibts

Ach nee. Wußte kein Mensch hier (erst recht nicht längst)... oder?

VG schrieb:
> 12V
>
> 
https://www.google.de/search?q=12vdc+ballast+for+emergency+lighting+flourescent+tube&oq=12vdc+ballast+for+emergency+lighting+flourescent+tube&aqs=chrome..69i57.28229j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Max M. schrieb:
> im Campingzubehör
>
> 
https://www.amazon.de/Andes-Leuchtstoffr%C3%B6hre-Camping-Leuchte-Wohnwagen-Wohnmobil/dp/B00D3OBH3O/ref=pd_lpo_sbs_200_t_0?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=6FTGDX62Y9Y9NHRAVVKB
>
> Da könnte evtl sogar direkt die 8W Version deiner Röhre passen
>
> 
https://www.conrad.at/de/entkeimungslampe-g5-8-w-o-x-l-16-mm-x-288-mm-56-v-osram-1-st-758193.html

Natürlich. Nur hat er eben die 4W-Version (das LM) schon daheim.

Alexander S. schrieb:
> habe mir folgende Lampe zugelegt:
> 
https://www.conrad.at/de/entkeimungslampe-g5-4-w-o-x-l-16-mm-x-136-mm-29-v-osram-1-st-758190.html

Genau betrachtet wußten dies also durchaus noch Leute außer Dir.

Nur empfiehlt nicht jeder gar so gerne, bei schon vorhandener Röhre mit
scheinbar passenden / angestrebten 4W nun stattdessen aber

eine neue Röhre mit doppelter Leistung + ein komplettes Betriebsgerät
dafür zu kaufen... für (+ jew. Versand) gut über 20€.

(Von der möglicherweise - keiner weiß es - unpassenden Länge bzw.
Größe der 8W-Einrichtung mal völlig abgesehen jetzt.)


Aber freu Dich ruhig kräftig, daß Du die Welt so gut kennst.

von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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In der Zwischenzeit gab mir das keine Ruhe und ich suchte das mysteriöse 
Teil heraus. Es ist tatsächlich ein CCFL Inverter weil die 
Ausgangsstrippen noch die Enden einer zerbrochenen Röhre dran hatten. 
Trotzdem wollte ich mal sehen ob es noch funktionierte. Die Helligkeit 
ist schätzungsweise vielleicht 20-30% vom Normalwert. Die Stromaufnahme 
bei 12V lag bei 0.3A. Da der Strom bei CCFL wegen der viel höheren 
Brennspannung viel kleiner ist, verständlich. Also volle Helligkeit war 
von mir offensichtlich übertrieben:-)

Vollständigkeitshalber anbei ein Bild der Anordnung.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Helligkeit
> ist schätzungsweise vielleicht 20-30% vom Normalwert.

Der Mensch kann das sehr schlecht schätzen.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Sprichst Du aus praktischer Erfahrung

Natürlich. Der Strom ist viel zu gering, die hohe Spannung nützt nichts, 
die bricht unter der Belastung zusammen, solche Inverter sind ja 
Stromquellen.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Helligkeit ist schätzungsweise vielleicht 20-30% vom Normalwert

Na denn. Schätzungsweise nocb viel weniger. Wenn der CCFL Inverter auch 
für 4W wäre, an dann 560V, bringt er 7mA was bei 29V an der T5 Röhre nur 
noch 0.2W wären.

Vermutlich ist dein CCFL aber für stärkere Röhren, sagen wir 40W mit 
50mA an 800V was an der T5 dann immerhin 1.5W wären.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Manfred schrieb:
> Es gibt die UV-Lampen auch mit G23-Sockel, bei Philips unter der
> Gruppenbezeichnung "TUV". Diese passen in die klassische
> Ikea-Schreibtischlampe der 80er-Jahre, die mit einer simplen
> Vorschaltdrossel betrieben werden.

Es gibt sie sogar mit E27-Sockel und eingebauter Elektronik, die ohne 
Zusatzelektronik direkt in normalen 240V Lampenfassungen betrieben 
werden können. Allerdings sind das ziemliche Trümmer mit 15W oder 20W.
---

Wenn es eine kleine Gleichspannung zum Betrieb sein soll, dann dürften 
sich die "Kühlschranklampen", wie man sie auf Aliexpress findet 
(https://de.aliexpress.com/item/E17-3-Watt-UVC-Uv-Gl-hbirne-UV-Sterilisator-Ozon-Sterilisation-Milben-Lichter-Entkeimungslampe-Birne-Quarz/32864107604.html) 
zum Basteln besser eignen.

(Ich finde es übrigens eine ausgesprochen dumme Idee die als Beleuchtung 
in eine Kühlschrank einzubauen. Richtig dumm).

Problem 1: Ein E17 Sockel ist nicht sehr gängig. Das ist die Größe, die 
man in Haushaltsgeräten finden kann (Herd, Kühlschrank, Mikrowelle). 
Notfalls kann man einfach Drähte an das Gewinde anlöten.

Problem 2: Die technischen Daten sind meist verwirrend.

Die angegebenen 17V (Gleichspannung) sind etwa das Minimum das man zum 
Zünden braucht. Spannungsangaben wie 85-265V (Wechselspannung) beziehen 
sich auf einen Betrieb mit vorgeschaltetem Kondensator.

Im kalten Zustand hat das Leuchtmittel einen Widerstand von ca. 100Ω und 
zündet bei >= 17V. Nach dem Zünden fallen 10V bei 300mA Nennstrom am 
Leuchtmittel ab.

Zum Betrieb an Gleichspannung reicht ein Leistungswiderstand Rv zur 
Strombegrenzung. Den und die Betriebsspannung Uein kann man wie folgt 
dimensionieren:

a) Im ungezündeten Zustand sollen Uk > 17V am Leuchtmittel abfallen:

Uk >= 17V
Rk = 100Ω
Rv <= Rk * (Uein/Uk - 1)

b) Im gezündeten Zustand soll der Strom auf <= 300mA begrenzen werden

Uz = 10V
I = Iz = 300 mA
Rv >= (Uein - Uz)/Iz

c) Aus a) und b) bestimmt man ein Uein, bei dem beide Bedingungen 
erfüllt sind:

Rk * (Uein/Uk - 1) = (Uein - Uz)/Iz
Uein = (Rk - Uz/Iz) / (Rk/Uk - 1/Iz)
= (100Ω - 10V/300mA) / (100Ω/17V - 1/300mA) = 26,2V

d) Setzt man Uein nun in a) oder b) ein erhält man für Rv

Rv = 54Ω

e) und, wichtig, Rv muss belastbar sein mit

Pv = Rv * I^2 = 54Ω * 300mA^2 = 4,8W

f) Die Ausgangsleistung des Netzteils beträgt

Ptot = Uein * Iz = 7,8W

g) Kleiner Plausibilitätstest: Das Leuchtmittel wird mit einer Leistung 
von 3W beworben:

P = Ptot - Pv = 7,8W - 4,8W = 3W

Scheint also auf dem Papier zu stimmen.

Jetzt ist das Leuchtmittel natürlich kein Präzisionsbauteil. Und die 
Berechnung da oben ist auf Kante genäht. Daher würde ich mit einer ca. 
20% höheren Zündspannung arbeiten: Bei Uk = 20V erhält man ein Uein = 
40V und Rv = 100Ω und (leider) Pv = 10W.

Alternativ bei Uein um die 26V bleiben und mutig den Vorwiderstand um 
10% bis 20% verringern.

Eine 300mA Stromquelle wäre natürlich die insgesamt schönere Lösung, 
aber wenn es einfach sein soll, dann geht ein Vorwiderstand.

> Beachte bitte den Schutz der Augen, kurzwelliges UV erzeugt sehr
> unangenehme Reizungen!

Nicht nur der Augen, auch der Haut. Der Strahlung ist es egal ob sie 
Bakterien, Haut oder Augen "grillt".

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Vermutlich ist dein CCFL aber für stärkere Röhren, sagen wir 40W mit
> 50mA an 800V

Bei der geringen Länge der HV-Leitungen wohl kaum.


> Wenn der CCFL Inverter auch
> für 4W wäre, an dann 560V, bringt er 7mA was bei 29V an der T5 Röhre nur
> noch 0.2W wären.

Bei nur 7mA ist die Brennspannung der T5 etwas mehr als 29V.

von Purzel (Gast)


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Es ist aber schon klar, dass mit einem Furz wenig passiert. Eine 
Beleuchtung bewirkt wenig. Fuer effektive Entkeimung benoetigt man 
heftig Leistung. Es soll ja absorbiert werden und etwas bewirken.

Die 4W wuerd ich nicht mal im Spuehlkasten laufen lassen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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um die Aufmerksamkeit etwas von der elektrischen Seite abzulenken:

Welcher Volumenstrom soll denn so entkeimt werden. Und welche Rate ist 
erwünscht?

Reden wir über eine Silhorko-Eurowater Anlage oder etwas was noch 
kleiner als eine 5 m3 Pool-Anlage sein soll?

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