Diese putzige Schaltung, gesehen hier kürzlich in einem Thread, tut etwas, was ich prinzipiell früher für unmöglich gehalten hatte (ohne einen Beleg oder gar Beweis dafür zu haben): Sie besteht nur aus R und C, und bei bestimmten Frequenzen ist ihre Ausgangsspannung größer als die Eingangsspannung. Außerdem ist in diesem Bereich auch irgendwo die Phase 0°, so dass sie für Oszillatoren mit Verstärkung = +1 (z. B. Emitterfolger) geeignet ist. Bei all meinem Verständnis für Analogtechnik - ich kann nicht mit Worten erklären, warum und unter welchen Umständen (bei welcher Dimensionierung) dieser Effekt auftritt oder wann er am stärksten ist. Kann einer von euch das? Die Frage wäre: Wie müsste ich theoretisch die Bauteile dimensionieren, damit - das Maximum der Übertragungsfunktion maximal ist oder - die Übertragungsfunktion bei Phasendrehung 0° maximal ist? (Und wie groß wäre das?) Hat das Ding einen Namen? Ist das irgendwo erklärt? (Es ist kein Doppel-T-Filter!) DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > Bei all meinem Verständnis für Analogtechnik - ich > kann nicht mit Worten erklären, warum und unter > welchen Umständen (bei welcher Dimensionierung) > dieser Effekt auftritt oder wann er am stärksten ist. Ich zitiere mal sinngemäß aus der Diskussion, die Helmut verlinkt hat: Wenn Du eine passive Schaltung hast, die eine Phasenverschiebung von 180° erzeugt, und Du betrachtest jetzt nicht --wie üblich -- den Ausgang gegen Masse, sondern den Ausgang gegen den EINGANG, dann MUSS diese Spannung HÖHER sein als die reguläre Eingangsspannung (Eingang gegen Masse). Das ist einfach eine Folge dessen, dass 180° Phasen- verschiebung genauso aussieht wie eine umgekehrte "Polarität" der Wechselspannung.
In diesem Forum lerne ich immer wieder zwei Sorten von Dingen: 1. etwas, dass ich vorher nicht kannte. 2. wie leicht man sich voller Inbrunst blamieren kann, indem man einfach hinschreibt: "Das geht nicht..." Sehr interessant das ganze, gestern hätte ich auf die Frage, ob sowas geht, noch mit 'nein' geantwortet (und das, ohne weiter darüber nachzudenken).
M.A. S. schrieb: > gestern hätte ich auf die Frage, ob sowas > geht, noch mit 'nein' geantwortet (und das, > ohne weiter darüber nachzudenken). So geht es wohl vielen. Das ist schon besonders ... Man kann es wiederholen: "Wer hätte das gedacht?" :)
Der Zahn der Zeit schrieb: > Diese putzige Schaltung, gesehen hier kürzlich in einem Thread, tut > etwas, was ich prinzipiell früher für unmöglich gehalten hatte (ohne > einen Beleg oder gar Beweis dafür zu haben): Sie besteht nur aus R und > C, und bei bestimmten Frequenzen ist ihre Ausgangsspannung größer als > die Eingangsspannung. So what? Passive Schaltungen, die höhere Spannungen produzieren, als man reinpackt, sind so alt, dass man den Bart dreimal um die Erde wickeln kann. Viel zu oft hat man mit diesem Scheiß als aufwendig zu bekämpfenden parasitären Effekt zu tun... Wirklich interessant würde es erst, wenn mehr Energie hinten rauskommt, als vorne reingepackt wird. Aber sowas ist weit und breit leider nicht in Sicht...
c-hater schrieb: > So what? Passive Schaltungen, die höhere Spannungen produzieren, > als man reinpackt, sind so alt, dass man den Bart dreimal um die > Erde wickeln kann. Es mag mehrere Dinge geben, die tatsächlich schon länger existieren, allerdings von einer bestimmten Personenmenge / Gruppe erst später entdeckt werden. Imho kommt es nicht einmal darauf an, ob es sich dabei um eine Mehrheit (innerhalb einer weiteren Menge / Gruppe) handelt, sondern allein darauf, daß es für jene eben neu ist. Sich daran i. g. w. zu erfreuen - ist vielleicht eine Art Relikt der ehem. kindlichen Neugier-Begeisterung-Kombination. Aber darüber nun ausreichend Ärger zum Verfassen solch eines Posts zu verspüren, um jenen Kindern das Objekt der Freude madig zu machen, zeugt von einem Kindheits-Relikt ganz anderer "Färbung". Macht keinen Spaß.
Gute Antwort: Egon D. schrieb: > Du betrachtest jetzt nicht --wie üblich -- den Ausgang > gegen Masse, sondern den Ausgang gegen den EINGANG Das dürfte der Schlüssel sein. Also braucht man eine reine R/C-Schaltung, die 180° drehen kann. Das sollte nicht schwer sein: 3 RC-Tiefpässe hintereinander sollten es tun. Also Versuch: Obere Schaltung: Der einfache 3-fach Tiefpass, untere Schaltung: Entsprechend anders angeschlossen. Tatsächlich gibt es eine Stelle, wo die Phase gerade so eben vom Positiven (+90°) in's Negative geht und die Ausgangsspannung > 1 ist. Blöde Antwort: c-hater schrieb: > Passive Schaltungen, die höhere Spannungen produzieren, als man > reinpackt, sind so alt, dass man den Bart dreimal um die Erde wickeln > kann Ja, er hasst nicht nur C, sondern die ganze Welt. Das wissen wir ja. Hass ist zurzeit ja auch total hip. Meine Frage war aber 1. Nicht nach einer passiven, sondern nach einer reinen RC-Schaltung und 2. Die gleichzeitig 360° bzw. 0° die Phase dreht. Klug gesch...sprochen, aber kein erhellender Beitrag.
Helmut S. schrieb: > Schau mal hier. > Beitrag "Spannungsüberhöhung nur mit Widerstand und Kondensator" Entschuldige Helmut, du warst der erste mit den richtigen Tipp. Ich hab's irgendwie übersehen. Auch in dem Thread war man allgemein eher verblüfft.
Im Elektronik-Labor gibt es dazu noch ein paar interessante Ergänzungen, die es wert sind hier verlinkt zu werden: http://elektronik-labor.de/Notizen/RCgain.html http://elektronik-labor.de/Notizen/SinusOsz.html#phil Der Beitrag ist zwar älter, aber weil dieser kurz ist, hänge ich hier mal die Frage an. Vom passives RC-Filter mit Spannungsüberhöhung, was wäre das mechanisches Äquivalent zum Beispiel auf dem Meer (viele niedrige Frequenzen)?
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