Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos". Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn eigentlich? Welche der Software wird mit einem klassischen Lizenz-Schlüssel aktiviert? Ich stelle mir das so vor: Man lädt von github den Quellcode herunter (inkl. src/CheckActivationKey.cpp), compiliert ihn für das Zielsystem. Startet man dann die exe/bin kann man das Programm eingeschränkt nutzen oder man gibt den gekauften Aktivierungsschlüssel ein.
In der von dir genannten Konstellation ändert der findige Nutzer einfach den source und ist fertig. Der übliche Weg läuft über getrennte Lizenzen. Die GPL Variante ist 100% gratis und funktional, allerdings musst du deinen eigenen Code offenlegen. Die bezahlte Variante erlaubt dir deinen eigenen Code unter verschluss zu halten und bietet besonderen Support, aber kostet Geld. Dieses Modell ist zb. bei qt so im Einsatz
Ardour (https://community.ardour.org/download), z.b. steht unter der GPL, und den Quellcode kannst du kostenlos bei GitHub runterladen (und selber kompilieren). Willst du ein fertig gebautes Programm, dann musst du zahlen...
Windowser schrieb: > Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos". > [...] Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt? Zitate mit Quellenangaben bitte.
Theor schrieb: > Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt? > Zitate mit Quellenangaben bitte. ??? kann ich nicht genau bentworten, aber synergy für PI und windows soll man kaufen https://symless.com/synergy bis v1.5 war es frei und googelt man weiter im RPM findet man http://rpmfind.net/linux/rpm2html/search.php?query=synergy irgendwie ein Widerspruch
Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek. Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld. https://www.qt.io/download wendelsberg
Windowser schrieb: > Beispiele für kostenpflichtige open source software Bei Datenbanken gibt es oft kostenpflichtige Versionen mit Support, obwohl der Quellcode frei verfügbar ist. Ähnlich oft auch bei Programmiersprachen. Kostenpflichtige Linux-Systeme (Für Unternehmen) gibt/gab es doch auch? Als auf die Schnelle gegoogletes Beispiel: https://www.it-business.de/talend-sucht-systemintegratoren-fuer-deutsche-version-des-etl-tools-a-186631/index2.html
Ist MPLABX und die XC-Compiler nicht open sorce, oder täusche ich mich da? Für die PRO-Lizenzen muss man trotzdem Geld berappen. Theoretisch müsste das so sein, weil die IDE stammt ja von Netbeans ab. Bin nicht wirklich ein Experte, daher bin ich mir nicht zu 100% sicher.
https://blog.codecentric.de/2012/05/verwendung-gpl-lizenzierter-komponenten-in-kommerziellen-projekten/ Grüsse, René
Windowser schrieb: > Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos". > Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn > eigentlich? Red Hat Enterprise Linux beispielsweise. Die Code/Update-Channels werden gegen Einwurf kleiner Münzen zeitweise freigeschaltet. Andererseits ist der Source Code öffentlich und via CentOS gibts das Ergebnis auch fast identisch kostenlos. Diese Variante gibts öfter. Man zahlt für den Support, nicht für die Basisinstallation. Bei Windows ist es quasi umgekehrt, man zahlt für die Basisinstallation und begrenzter Support in Form kostenloser Fixes und Updates ist darin enthalten.
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PICianer schrieb: > Ist MPLABX und die XC-Compiler nicht open sorce, oder täusche ich mich > da? Die Compiler ja, aber nicht die Code-Optimierer. Gert
wendelsberg schrieb: > Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek. > Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld. Es ist nicht nur für private Zwecke frei. Man kann damit auch kommerzielle Software schreiben, auch closed-source. Windowser schrieb: > Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn > eigentlich? Der Erfinder der GPL, Richard Stallman hat ein Weilchen davon gelebt, seinen Editor EMACS auf Band zu speichern und zu verschicken. Das war aber noch in einer Zeit, als nur wenige das Privileg einer Internet-Verbindung hatten. Man konnte sich die Software kostenlos runterladen, und wer nicht die Möglichkeit hatte, konnte sie sich für einen Obolus auf Band zuschicken lassen. Freilich würde dieses Prinzip heute nicht mehr so funktionieren.
Joachim B. schrieb: > Theor schrieb: >> Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt? >> Zitate mit Quellenangaben bitte. > > ??? kann ich nicht genau bentworten Klar. Aber du bist ja auch nicht der TE und damit eigentlich gar nicht angesprochen. Ich kann Theor da nur beipflichten. Basierend auf "ich habe mal irgendwo gelesen" oder "irgendwer hat mal gesagt" kann man nicht zielführend diskutieren. Was wissen wir denn, in welchem Zusammenhang das gesagt oder geschrieben wurde? > synergy für PI und windows soll man kaufen > im RPM findet man > http://rpmfind.net/linux/rpm2html/search.php?query=synergy > irgendwie ein Widerspruch Gar nicht. Ich finde diesen Ansatz sogar höchst sympathisch. "Du hast dich für ein Betriebssystem entschieden, für das du bezahlen mußt. Dann bezahle auch für diese Software." Der Hintergrund ist auch einleuchtend. Für Linux kriegt der Entwickler seine Tools (Compiler, Debugger, Libs) selber für Umme. Wenn er was für Windows entwickeln will, muß er u.U. selber Geld an Microsoft abdrücken. Ist nur gerecht, wenn er sich das wiederholt. Ganz nebenher ergibt sich ein edukativer Effekt für den Anwender. "Vielleicht steige ich doch lieber von Windows nach Linux um." wendelsberg schrieb: > Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek. > Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld. Nicht wirklich vergleichbar. Qt und andere Bibliotheken bieten sich für dual licensing geradezu an. Aber dem TE ging es recht offensichtlich um Anwendungssoftware. Fun Fact: Qt hat über Jahre hinweg den o.g. Ansatz verfolgt: frei für freie Systeme, kommerziell für kommerzielle Systeme. Ich bin mal auf einer User Conference mit dem T-Shirt meines Arbeitgebers rumgelaufen: "Quid pro quo - If you're open source, we are. If you're commercial, we are too." Was nun die Frage des TE angeht: für Massensoftware findet man das am ehesten als kommerzielle Distribution oder gleich SaaS. Die Software selber ist zwar open Source, aber für die Arbeit des Paketierens und/oder den Betrieb will jemand Kohle sehen. Noch eine Variante betreiben gleich mehrere Bekannte: sie entwickeln Software nach Kundenwunsch oder stellen Systeme nach Kundenwunsch zusammen. Dabei gibt es im Vertrag aber immer eine Klausel, wonach das Gesamt(kunst)werk nachher open Source ist. Manchmal kriegt der Kunde ein zeitlich begrenztes Exklusivrecht, manchmal nicht. Eine Frage des Preises am Ende. Noch ne andere Variante fährt mein Arbeitgeber. Unser Produkt ist open Source. Aber Kunden können neue Features sponsoren. Entweder indem sie selber Code beisteuern. Oder indem sie Entwicklerzeit bezahlen, damit wir das neue Feature bauen. Am Ende ist es aber open Source und alle kriegen es.
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