Hallo, mir ist leider bei meinem Industrie-PC (Microsspace PC20 500MHz AMD Geode LX800) ein Fehler unterlaufen und ich habe im BIOS bei den Grafikeinstellungen "Output Display" von Auto auf TFT gesetzt. Seither habe ich kein Bild mehr auf dem Monitor. Der PC hat einen VGA-Anschluß. Ich habe zwar Screenshots vom Bios (siehe Anhang), aber meine unzähligen Versuche es blind wieder umzustellen blieben bisher erfolglos. Ich bin sicher, dass ich im richtigen Menü bin und Return drücken muss um in die Einstellungen zu gelangen, aber ich weiß dann nicht genau ob ich Space oder die Pfeiltasten (und welche Richtung ich) benutzen muss, um den Wert zu verändern und wie ich da wieder rauskomme (nochmal Return oder Esc?). Blind auf Default-Werte rücksetzen brachte auch keinen Erfolg. Und die eingebaute Speicherbatterie scheint nur für die Uhr zu sein. Ablöten brachte keinen Erfolg. Da stand ja auch schließlich "Save data in eeprom", als es noch ging. Hat jemand zufällig so einen (oder ähnlichen) PC und kann mir sagen was ich genau drücken muss? Vor allem wie ich an der Stelle den Wert verstelle und in welche Richtung ich die Pfeiltasten bewegen muss bzw. wie oft ? Es geht um die Einstellungen "Internal Adapter Mode" und "Output Display" (Pfad: Main Menu→ C. Motherboard Device Configuration → F. Video and Flat Panel Configuration). Wenn Windows vollständig gestartet ist, habe ich übrigens ein Bild auf dem Monitor. Ich nehme mal an über das Betriebssystem kommt man nicht irgendwie ins Bios? (Ich weiß, blöde Frage, die ich mir eigentlich selbst beantworten kann...)
Mal mit Load defaults + speichern versucht? Edit: sorry überlesen dass du das schon versucht hattest. Im Zweifelsfall Hersteller kontaktieren?
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Zienlich blöd das Ganze. Wenige Minuten nachdem ich meinen Beitrag abgeschickt habe, scheint die Lage jetzt vollkommen aussichtslos. Ohne noch weitere Versuche unternommen zu haben, wird jetzt scheinbar nicht mal mehr die Tastatur erkannt. Jedenfalls komme ich nun nicht mal mehr blind ins BIOS.
Gibt bzw. gab gerade zu der Zeit doch auch TFTs mit VGA-Eingang. Deinen Roehrenmonitor kannst du nicht auf ~31.5KHz und 60-70Hz einstellen?
Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert. Nimm die Knopfzelle, die das backuped raus, warte etwas und setze sie wieder ein. Dann sollten die von dir gemachten Einstellungen verworfen werden und die Setup Defaults geladen werden.
Ich hab einen TFT dran. Aber gute Idee, ich versuche morgen mal einen anderen zu besorgen. Der jetzige kann nämlich nur wenige Auflösungen.
Gerald B. schrieb: > Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem > Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert. Nimm die > Knopfzelle, die das backuped raus, warte etwas und setze sie wieder ein. > Dann sollten die von dir gemachten Einstellungen verworfen werden und > die Setup Defaults geladen werden. Da gibts nur eine eingelötete Lithiumbatterie. Die hatte ich schon über Nacht abgelötet. Mich wunderte halt die Meldung "Saving data in eeprom", wenn ich die BIOS-Einstellungen speicherte.
Gerald B. schrieb: > Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem > Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert. Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in einem nichtflüchtigen Speicher. Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:
1 | Setup EEPROM | 2kByte for CMOS backup in battery-less applications |
Timmo H. schrieb: > Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in > einem nichtflüchtigen Speicher. > Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:Setup EEPROM | > 2kByte for CMOS backup in battery-less applications Ich weiß ja nicht, wie das inzwischen ist, aber vor ca. 15 Jahren hatte so ein IPC Board einen separaten, sogar gesockelten 8 Pin DIL mit seriellem EEPROM drauf. Das war ein 24xx oder 93xx, Genaues weiß ich nicht mehr. Den mal gegen einen leeren Chip austauschen, bzw. auf einem Programmiergerät auslesen und mit dem Hex-Editor mal reingucken. Ich habe z.B. damals bei einem notwendigen Boardtausch das serielle EEPROM mit getauscht. So ist die MAC ID des Netzwerkchips erhalten geblieben und eine aufwendige Neuinstallation von Windows NT entfiel. Diese Trick kannte nicht mal der Herstellerservice der Maschine ;-)
Timmo H. schrieb: > Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in > einem nichtflüchtigen Speicher. > Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:Setup EEPROM | > 2kByte for CMOS backup in battery-less applications Müssten theoretisch mit "Load defaults" nicht auch diese Daten zurückgesetzt werden? Gerald B. schrieb: > Den mal gegen einen leeren Chip austauschen Daran habe ich auch schon gedacht, aber den müsste ich erst bestellen. Das lohnt nicht wirklich. Gestern ging bei Ebay ein leistungsfähigerer PC in der gleichen Baugröße für 2€ weg. Und für 9,90€ bekommt man die Dinger schon als Sofort-Kauf. Halt nicht in einem so schönen Metallgehäuse. Das passte vor allem genau auf das Gehäuse meines DSOs, wofür ich den PC eigentlich nur nutz(t)e.
MPC20 schrieb: > dass ich im richtigen Menü bin und Return drücken muss um in die > Einstellungen zu gelangen, Die Großbuchstaben stehen nicht zufällig vor den Menüpunkten. Also [L] für Load Defaults. Anschließend sollte (iirc) eine Sicherheitsabfrage [Y]yes/[N]no kommen. Achtung, im Bios liegt das [Y] auf der [Z]-Taste. Anschliesend [X] Save Values and Exit. Wenn allerdings deine Tastatur nicht mehr funktioniert........ Im vorigen Jahrtausend hatten einige PCs eine (undokumentierte) Fallback-Funktion. Nach eine gewissen Anzahl missglückter Startversuche schaltete das BIOS automatisch auf die Defaults zurück. Das war hilfreich wenn man es bei dem Versuch den Processortakt hochzuskillen etwas übertrieben hatte und der PC garnicht mehr bis ins BIOS startete. Einfach mehrere (5?) mal an..aus..an..aus..(zum Ausschalten im Zweifel einfach Stecker ziehen) Meist lief er dann wieder. Um ihn im Blindflug ins BIOS zu zwingen reicht es normalerweise einfach die Tastatur (DIN/PS2) abzuziehen.
Hab jetzt doch mal flüchtig auf das Board geschaut, aber ein einfaches 8-beiniges Eeprom konnte ich nicht ausfindig machen. Ich denke das Board wandert in den Elektroschrott und das Gehäuse in die Bastelkiste. Vielleicht kann man noch einen Raspberry einbauen :) Und die Tage hole ich mir in der Bucht einen Ersatz.
Eine sichere Methode zum BIOS-Ruecksetzen: Einfach alle Speicherriegel ziehen!
supergrobi schrieb: > Eine sichere Methode zum BIOS-Ruecksetzen: > > Einfach alle Speicherriegel ziehen! Diese Methode setzt rein gar nichts zurück. In klassischen Rechnern sind die BIOS Settings im CMOS-RAM, dessen Inhalt durch eine Batterie im ausgeschalteten Zustand gepuffert wird, der hat rein gar nichts mit den RAM-Riegeln zu tun. Denn der Inhalt der DDR-RAMs ist ohne Refresh und Spannung nach wenigen ms-sek weg (außer man kühlt sie mit flüssigem Stickstoff, dann kann es auch einige Minuten bis Stunden dauern). In diesem Fall sind die Settings sogar in einem nicht flüchtigen Speicher (EEPROM) gespeichert, dessen Inhalt auch ohne Spannung mehrere Jahrzehnte erhalten bleibt.
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Ich denke die Idee war damit einen Zustand herzustellen, der das BIOS veranlaßt die defaults zu laden (ohne Benutzerinteraktion).
> Ich denke die Idee war damit einen Zustand herzustellen, der das BIOS > veranlaßt die defaults zu laden (ohne Benutzerinteraktion). Richtig. Vermutlich hat der Rummauler noch nie einen voellig toten Rechner/Server vor sich gehabt, der mit gar nichts mehr zuckte und den Tastatureingaben voellig unbeeindruckt liessen. Die Methode hat bei mir schon diverse Systeme reanimiert. Ohne langes Suchen...
P.S.: Richtig lesen kann er auch nicht: BIOS-Ruecksetzen
custom part schrieb: > Gibt bzw. gab gerade zu der Zeit doch auch TFTs mit VGA-Eingang. Das ist nicht das Problem. Der LX800 hat zwei Möglichkeiten, einen Monitor anzusteuern, eine über VGA und eine direkt für TFT-Panels, die ohne weitere Monitorelektronik direkt digital angesteuert werden. Dabei kann man oft die Auflösung und das Timing des Panels innerhalb gewisser Grenzen konfigurieren, hier wird üblicherweise kein EDID-EEPROM ausgewertet, auch wenn das neuere TFT-Panels oft haben. Das ganze hat nichts mit TFT-Monitoren oder Röhrenmonitoren zu tun, die alle werden an einer normalen Monitorschnittstelle (wie VGA, DVI o.ä.) angeschlossen.
Wie ich im Internet gelesen habe, kann man per USB-Boot das BIOS neu flashen. Normal soll man das flashen nach dem booten aufrufen (DOS), aber wenn man eine passende AUTOEXEC.BAT bastelt koennte der Rechner sein BIOS neu flashen und evtl. koennte er dabei auch das CONFI EEPROM mitloeschen? https://www.manualslib.com/products/Digital-Logic-Microspace-Pc20-8768869.html https://www.manualslib.com/manual/5429/Amd-Geode-Lx800.html?page=47#manual
Das ist eine gute Idee, nur macht der Rechner ja leider inzwischen gar nichts mehr. Vielleicht einmal zu früh den Saft abgedreht, beim BIOS speichern. Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS und es startet weder das Betriebssystem noch bootet er von CD-ROM, was beides vorher noch ging. Die Lage ist aussichtslos oder man könnte auch sagen der Papagei ist tot.
Der Geode LX hat den 5536 als Companionchip. Dort hängt normalerweise ein LPC-Flash dran in dem das Bios drinsteckt. Such mal den 49xx020. Den kann man z.B. im Willem-Programmer extern flashen.
MPC20 schrieb: > Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS Wie bekommst Du das ohne einen Monitor, der irgendwas anzeigt, eigentlich mit?
Rufus Τ. F. schrieb: > MPC20 schrieb: >> Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS > > Wie bekommst Du das ohne einen Monitor, der irgendwas anzeigt, > eigentlich mit? Ich wusste noch, dass ich mit F1 ins Bios komme, sobald die LEDs der Tastatur leuchten. Und dass dies funktioniert hat, schloss ich daraus, dass nach dem Speichern der Einstellungen mit "X" der PC neu bootete. Aber jetzt leuchtet nur noch die Power-LED. Stecke ich die CF-Karte rein, leuchtet auch die HDD-LED dauerhaft. Aber booten tut die jetzt auch nicht mehr. Auch kein CD-ROM und an der Tastatur leuchtet auch keine LED mehr.
Ah. Dann hast Du vermutlich irgendwas gründlich ... hinbekommen. Der Hersteller ist zwischenzeitlich von Kontron aufgekauft worden, aber ob die dafür Support leisten wollen, ist fraglich. Mein Beileid; so richtig mies war der LX800 nicht, für seine Zeit.
Rufus Τ. F. schrieb: > Der Hersteller ist zwischenzeitlich von Kontron aufgekauft worden, aber > ob die dafür Support leisten wollen, ist fraglich. Ich hatte vorher schon nach dem BIOS gesucht und über Google nichts gefunden, dabei kann man das bei Kontron herunterladen. Dummerweise habe ich das erst bemerkt, als gar nichts mehr ging. > Mein Beileid; so richtig mies war der LX800 nicht, für seine Zeit. Na ja, es läuft inzwischen kein annähernd aktuelles Linux mehr auf der CPU ohne PAE und bei XP macht die Grafik Schwierigkeiten. Für das angeschlossene DSO war das schon grenzwertig. Schade finde ich es eigentlich nur wegen dem schönen Metallgehäuse. Es ist sehr klein und rundherum geschlossen und passte genau auf die anderen Komponenten.
MPC20 schrieb: > und bei XP macht die Grafik Schwierigkeiten. Ich hatte 'ne ganze Zeit lang einen Windows 2003 Server auf so einem Kistchen laufen. Die Graphik interessierte mich nicht, da die Kiste sowieso nur per RDP administriert wurde.
Danke für die ganze Mühe! Ich bin jetzt erst mal auf einen LEX-PC CV860 umgestiegen, von denen ich noch 3 herumliegen hatte. Einfach CF-Karte rein und XP neu aktiviert. Ist halt doppelt so groß und hat die 5-fache Stromaufnahme (und ein potthässliches Gehäuse). Deswegen hoffe ich, dass irgendwann noch mal ein MPC20 in der Bucht auftaucht.
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