Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reed Kontakt negativer Impuls bei steigender Flanke


von Steffen (Gast)


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Hallo,
Ich bin Steffen, elektronisch wenig bewandert und habe eine Frage.
Folgende Situation:
Ich habe einen Reed Kontakt und einen ESP8266. Nun möchte ich, dass 
jedes Mal, wenn ich mit einem Magneten den Reed Kontakt auslöse ein Pin 
am ESP kurzzeitig auf LOW gezogen wird. Der Pin soll immer nur kurz von 
HIGH auf LOW wechseln und wieder zurück, egal wie lange der Magnet den 
Reedkontakt schließt. Nehme ich den Magneten wieder weg, soll nichts 
passieren. Gehe ich mit dem Magneten nun wieder zum Reed Kontakt, soll 
wieder kurz das LOW Signal kommen.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und könnt mir helfen.
Mit dem Ganzen möchte ich den ESP aus seinem Deepsleep aufwecken und 
auch wieder schlafen legen, selbst wenn der Kontakt noch geschlossen 
ist.

Leider habe ich keine Ahnung wie ich das bewerkstelligen kann.

Liebe Grüße
Steffen

von Theor (Gast)


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Das Stichwort ist: "nicht retriggerbares Monoflop", denke ich.

Es gibt Schaltungen mit dem dem NE555. Suche mal nach "Monoflop NE555" 
und achte auf "nicht retriggerbare" Varianten.

Ein IC, dass etwas weniger Aufwand an Aussenbeschaltung benötigt, ist 
der http://www.ti.com/product/SN74121

Allgemeine Hinweise zu Monoflopfs und Schaltungen mit Transistoren 
findest Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Monostabile_Kippstufe

Hoffe, das hilft Dir weiter.

von Steffen (Gast)


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Auf die Monoflops bin ich auch schon gestoßen, wenn ich das richtig 
verstehe, schalten die aber den Ausgang weiterhin, wenn der Zustand am 
Eingang unverändert bleibt.

Wenn ich statt dem Reedkontakt jetzt mal einen klassischen 
An-Aus-Schalter nehme, möchte ich am Ausgang der Schaltung dauerhaft 
3,3V haben. Nur einmalig beim Einschalten des Schalters kurzzeitig 0V 
und dann solange 3,3V bis der Schalter das nächste mal eingeschaltet 
wird. Die 0V will ich nur beim Wechsel von Aus nach An kurzzeitig haben, 
nicht aber bei An, Aus oder dem Wechsel von An nach Aus.

von Dieter (Gast)


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Die Funktion koennte beim ESP mit hineinprogrammiert werden.

Suche die Seite elektronik-labor.de mit ATtiny 13 als Monoflop.
Waere die Loesung was fuer Dich?

von Thomas S. (thschl)


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deshalb sollst du auch nach einem "nicht retriggerbaren MF" schauen, da 
läuft die Zeit ab und es gibt  nur einen kurzen Impuls

von Steffen (Gast)


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@Dieter: Der ESP Schläft ja nur, wenn der Pin dauerhaft auf HIGH steht. 
Sobald ich Logik im ESP Abbilde, schläft er nicht mehr. Es geht hier 
darum, dass er im Deepsleep extrem wenig Strom verbraucht damit er im 
Batteriebetrieb die meiste Zeit fast nichts verbraucht.

@Thomas: Ich habe das so verstanden, dass der seine eingestellte Zeit 
ablaufen lässt egal ob das Eingangssignal nochmal kommt. Aber wenn das 
Eingangssignal länger dauert als die ablaufende Zeit, dass er dann sehr 
wohl erneut getriggert wird.

von Thomas S. (thschl)


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das was du denkst ist der retriggerbarer MF, der nicht retriggerbare 
lässt die Zeit ablaufen, egal was am Eingang ist

von hinz (Gast)


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Kann man den Portpin nicht auf Edge-Trigger einstellen?

von (prx) A. K. (prx)


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Das nützt bei einem prellenden mechanischen Kontakt nicht allzu viel.

von Theor (Gast)


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Steffen schrieb:
> Auf die Monoflops bin ich auch schon gestoßen, wenn ich das richtig
> verstehe, schalten die aber den Ausgang weiterhin, wenn der Zustand am
> Eingang unverändert bleibt.
>
> Wenn ich statt dem Reedkontakt jetzt mal einen klassischen
> An-Aus-Schalter nehme, möchte ich am Ausgang der Schaltung dauerhaft
> 3,3V haben. Nur einmalig beim Einschalten des Schalters kurzzeitig 0V
> und dann solange 3,3V bis der Schalter das nächste mal eingeschaltet
> wird. Die 0V will ich nur beim Wechsel von Aus nach An kurzzeitig haben,
> nicht aber bei An, Aus oder dem Wechsel von An nach Aus.

Ich denke, ich habe schon verstanden, dass ein Reedkontakt im 
wesentlichen das gleiche wie ein Schalter ist. Aber danke. ;-)


Ein Monoflop erzeugt grundsätzlich_ einen _zeitlich_ _begrenzten 
Impuls. Das ist seine Definition.

Falls es so wäre, dass der Ausgangszustand erhalten bleibt, solange der 
Trigger in dem Zustand bleibt der logisch auf die Auslösebdingung folt, 
dann bräuchte ich das Monoflop nicht. Dass ist nämlich gleichwertig mit 
dem Triggersignal selbst.


Das würde so aussehen (Auslösung durch positive Flanke oder evtl. Pegel 
bestimmter Minimaldauer):

      _____________~
T ___|
     ______________~
M ___|

Da wäre eine "Schaltung" die das identische Signal erzeugt, doch 
sinnlos. Ein simpler Draht würde ja reichen. Meinst Du nicht? Lies bitte 
den Wikipedia-Artikel. Da ist auch ein Diagramm.

von Thomas S. (thschl)


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von Theor (Gast)


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Steffen schrieb:
> [...]
> @Thomas: Ich habe das so verstanden, dass der seine eingestellte Zeit
> ablaufen lässt egal ob das Eingangssignal nochmal kommt. Aber wenn das
> Eingangssignal länger dauert als die ablaufende Zeit, dass er dann sehr
> wohl erneut getriggert wird.

Entschuldige, aber was genau hast Du denn so verstanden? Welches 
Beschreibung? Welchen Text oder welche Grafik?

Ich habe den Eindruck, dass wir viel mehr über Deine "Vorstellungen" 
reden, als über konkrete Aussagen zur Definition und Funktionsweise von 
realen Monoflops.

Da es allein aus allgemeiner Logik folgt (also kein spezielles 
elektronisches Wissen ist), dass ein hypothetisches Monoflop, dass sich 
so verhält, wie Du es in dem Zitat beschreibst, einem einfachen Draht 
gleichwertig ist, ist es "unwahrscheinlich" das es so funktioniert.

Im übrigen sind Zustandsgesteuerte Monoflops ohnehin ein seltener 
Sonderfall, denke ich. Aber selbst dann müsste man mit 
Schaltungsmaßnahmen dafür sorgen, dass es sich nicht so verhält, wie Du 
beschreibst. Denn immer noch gilt der Schluss: Was sich so verhält, ist 
einem Draht gleichwertig.

von Steffen (Gast)


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Ich versuche mal zu schreiben, was ich meinte (Zeiteinheiten habe ich 
mal weggelassen, weil nicht relevant):
Für das nicht retriggerbare Monoflop eingestellte Zeit: 5

Fall1:
Eingang ist aus, wird 2 lang eingeschaltet, und danach aus.
Ausgang ist aus, bleibt 5 lang eingeschaltet und danach aus.

Fall2:
Eingang ist aus, wird 1 lang eingeschaltet, 1 lang aus, 1 lang an, und 
danach aus.
Ausgang ist aus, bleibt 5 lang eingeschaltet und danach aus.
(Zeit wird nicht durch erneutes Eingangssignal retriggert)

Fall3:
Eingang ist aus, wird 8 lang eingeschaltet, und danach aus.
Ausgang ist aus, bleibt 10 lang eingeschaltet und danach aus.
(Zeit startet nach Ablauf der Zeit erneut, weil immer noch/schon wieder 
HIGH anliegt)

So habe ich die Dinger verstanden.
Das wäre ja nicht einem Draht gleich.

Erkennt der Monoflop den Wechsel des Zustands oder den Zustand selbst?
Also unterscheidet er zwischen Eingang immer noch und schon wieder HIGH?

von hinz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das nützt bei einem prellenden mechanischen Kontakt nicht allzu
> viel.

Dem kann man einen Kondensator gönnen.

von Theor (Gast)


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Bei allem Respekt. Wir drehen uns im Kreis, Steffen.

Ein Monoflop funktioniert genau so, wie es im Datenblatt beschrieben 
wird. Der Wikipedia-Artikel beschreibt gewisse Variationen.

Von meiner Seite aus, sind alle Fragen beantwortet. Die Schlüsse kannst 
Du nur selbst ziehen.

Viel Erfolg.

von Dieter (Gast)


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Wenn es eine ausreichende Zeit gibt, bis der Magnet wieder einschaltet, 
könnte ein RC Glied trickreich verwendet werden.
Pruefe auf alle Faelle ob die Funktionen, die hinz nannte, verfügbar 
sind. Diese haetten den geringsten Strommehrverbrauch verursacht.

von HildeK (Gast)


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Gerade wegen Fall 3 ist das Problem mit ein paar Zeilen SW in einem 
Tiny13 am einfachsten zu lösen. Ein Monoflop müsste da ja auf 
nachtriggerbar umgeschaltet werden, in Fall zwei nicht.
Auch den kannst du in Deep Sleep setzen, mit der Taste aufwecken und 
dann die verschiedenen Fälle abarbeiten.

Fall 1: Tastenflanke erkannt (Interrupt), Ausgang setzen, Timer starten 
mit 5, nach Ablauf Ausgang zurücknehmen und µC in Deep Sleep versetzen.

Fall 2: genauso, einfach zwischendurch gar nicht nach der Taste schauen, 
erst nach Ablauf des Timers (nach Erkennen der Flanke Interrupt 
ausschalten und erst wieder vor dem Deep Sleep aktivieren.

Fall 3: Vor dem Ausschalten des Ausgangs prüfen, ob der Taster noch 
gedrückt ist, wenn ja, Zeit neu starten, andernfalls abschalten und 
schlafen schicken. Die beiden anderen Fälle sind dadurch nicht betroffen 
bzw. mit abgedeckt, denn du prüfst ja nur vor dem Abschalten, ob die 
Taste noch gedrückt wird. Du musst also nur Fall 3 implementieren.

Einzig ein vierter Fall muss noch definiert werden (oder hast du den in 
Fall 3 mit eingeschlossen?):
- Taster 2 ein, dann 2 aus, dann wieder 2 ein. Was soll passieren, denn 
nach 5 ist er ja gerade gedrückt, das Drücken wurde aber unterbrochen?

Steffen schrieb:
> Erkennt der Monoflop den Wechsel des Zustands oder den Zustand selbst?
> Also unterscheidet er zwischen Eingang immer noch und schon wieder HIGH?
Nein, das wäre Zusatzlogik.
Mit Monoflops wirst du deutlich größeren HW-Aufwand haben und auch kaum 
weniger Strom verbrauchen. Auch ein Monoflop braucht in der aktiven 
Phase einiges mehr an Strom als im Ruhezustand.

von Logiker (Gast)


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Hallo Steffen,

die sind hier manchmal etwas wenig geduldig, wenn man so wie Du mehrfach 
die selbe Verständnisfrage hat/stellt (oder Anzeichen zeigt dass man es 
noch nciht so verstanden hat wie erklärt).

Zum Triggerverhalten des Monoflops hat hier zwar noch niemand was 
gesagt, aber sicher erwartet, dass Du dies aus dem Artikel/Datenblatt 
herausliest. So ziemlich jedes mir bekannte Monoflop trigert auf FLANKE, 
also nciht auf ZUSTAND. Also selbst ein nicht retriggerbares sollte wenn 
konstant logisch 1 am Eingang anliegt nur einmal triggern, nämlich beim 
ersten mal wo 0 auf 1 wechselt.

Und wenn ich das jetzt falsch erinnere dürft ihr es ausfühlich erklären, 
denn dann lernen wir alle etwas dazu!

von HildeK (Gast)


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Logiker schrieb:
> Und wenn ich das jetzt falsch erinnere dürft ihr es ausfühlich erklären,
> denn dann lernen wir alle etwas dazu!

Nein, du hast das völlig richtig in Erinnerung. Das Monoflop macht genau 
einen Puls, egal ob am Eingang sehr kurz oder auch sehr lange (im 
Vergleich zur Monoflopzeit) ein HIGH anliegt.

@Steffen:
du hast nichts über die absoluten Zeiten gesagt. Wenn das viele Sekunden 
sein können, dann sind Monoflops schnell im Nachteil: lange Zeiten 
erfordern große Kapazitäten und hohe Widerstände und sind nur ungenau zu 
realisieren.

von hinz (Gast)


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Logiker schrieb:
> So ziemlich jedes mir bekannte Monoflop trigert auf FLANKE,
> also nciht auf ZUSTAND.

Dann kennst du wenigstens den NE555 nicht.

von MaWin (Gast)


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Steffen schrieb:
> Ich hoffe ihr versteht was ich meine

Eigentlich programmiert man den ESP passend.
Aber wenn man es unbedingt in Hardware lösen will:
1
3.3V      3.3V    3.3V
2
 |         |       |
3
1k        1k   +-----
4
 |         |   |
5
 +--100nF--+---| ESP
6
 |             |
7
Reed           +-----
8
 |                 |
9
Masse            Masse

von my2ct (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eigentlich programmiert man den ESP passend.
> Aber wenn man es unbedingt in Hardware lösen will:

VIL/VIH min: -0.3V/0.75·VIO  max: 0.25·VIO/3.6V

Da muss der ESP dann durch ...

von Steffen (Gast)


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Logiker schrieb:
> Hallo Steffen,
>
> die sind hier manchmal etwas wenig geduldig, wenn man so wie Du mehrfach
> die selbe Verständnisfrage hat/stellt (oder Anzeichen zeigt dass man es
> noch nciht so verstanden hat wie erklärt).
>
> Zum Triggerverhalten des Monoflops hat hier zwar noch niemand was
> gesagt, aber sicher erwartet, dass Du dies aus dem Artikel/Datenblatt
> herausliest. So ziemlich jedes mir bekannte Monoflop trigert auf FLANKE,
> also nciht auf ZUSTAND. Also selbst ein nicht retriggerbares sollte wenn
> konstant logisch 1 am Eingang anliegt nur einmal triggern, nämlich beim
> ersten mal wo 0 auf 1 wechselt.
>
> Und wenn ich das jetzt falsch erinnere dürft ihr es ausfühlich erklären,
> denn dann lernen wir alle etwas dazu!


Dann passt das ja, ich war davon ausgegangen, dass er nicht auf Flanke 
Triggert sondern auf Zustand. Danke für deine Erklärung. Mit meinem, 
quasi nicht vorhandenen Wissen, bin ich nicht in der Lage das Datenblatt 
zu verstehen. Programmieren kann ich, aber Schaltungen verstehen halt 
nur sehr eingeschränkt.

MaWin schrieb:
> Steffen schrieb:
>> Ich hoffe ihr versteht was ich meine
>
> Eigentlich programmiert man den ESP passend.
> Aber wenn man es unbedingt in Hardware lösen will:3.3V      3.3V    3.3V
>  |         |       |
> 1k        1k   +-----
>  |         |   |
>  +--100nF--+---| ESP
>  |             |
> Reed           +-----
>  |                 |
> Masse            Masse

Wie würdest du denn den ESP Programmieren? So lange der Reedkontakt 
geschlossen ist, würde er doch die ganze Zeit laufen und viel Strom 
verbrauchen. So lange der Pin auf LOW ist, kann der ESP nicht schlafen 
gehen.
Was bewirkt deine Schaltung?

HildeK schrieb:
> Logiker schrieb:
>> Und wenn ich das jetzt falsch erinnere dürft ihr es ausfühlich erklären,
>> denn dann lernen wir alle etwas dazu!
>
> Nein, du hast das völlig richtig in Erinnerung. Das Monoflop macht genau
> einen Puls, egal ob am Eingang sehr kurz oder auch sehr lange (im
> Vergleich zur Monoflopzeit) ein HIGH anliegt.
>
> @Steffen:
> du hast nichts über die absoluten Zeiten gesagt. Wenn das viele Sekunden
> sein können, dann sind Monoflops schnell im Nachteil: lange Zeiten
> erfordern große Kapazitäten und hohe Widerstände und sind nur ungenau zu
> realisieren.

Der Reedkontakt kann eine Sekunde geschlossen sein oder auch 2 Stunden, 
offen sogar noch länger. Der Pin am ESP darf nur kurz auf LOW geschaltet 
werden, also mit ms Bereich.


Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, sendet der Monoflop nur 
einmalig und kurz (mit Kondensator und Widerstand eingestellte Zeit) das 
Signal, egal wie lange der Eingang geschaltet bleibt. Sobald er 
innerhalb der Zeit geschlossen und geöffnet wird, passiert nichts. Und 
sobald er außerhalb der Zeit geöffnet und geschlossen wird, gibt es ein 
neues Signal.

Wenn das so Funktioniert, ist es genau das was ich möchte.
Mit welchem Bauteil würde ich das HIGH vom Monoflop-Ausgang zu einem LOW 
am ESP wandeln?

von HildeK (Gast)


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Steffen schrieb:
> Der Reedkontakt kann eine Sekunde geschlossen sein oder auch 2 Stunden,
> offen sogar noch länger. Der Pin am ESP darf nur kurz auf LOW geschaltet
> werden, also mit ms Bereich.
Das deckt sich aber nicht mit dem Fall 3:
Steffen schrieb:
> Fall3:
> Eingang ist aus, wird 8 lang eingeschaltet, und danach aus.
> Ausgang ist aus, bleibt 10 lang eingeschaltet und danach aus.
> (Zeit startet nach Ablauf der Zeit erneut, weil immer noch/schon wieder
> HIGH anliegt)
Oder verstehe ich etwas falsch?

> Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, sendet der Monoflop nur
> einmalig und kurz (mit Kondensator und Widerstand eingestellte Zeit) das
> Signal, egal wie lange der Eingang geschaltet bleibt.
Ja. Das Monoflop reagiert nur auf z.B. die steigende Flanke des 
Eingangssignals. Ggf. alternativ auf die fallende (vom Baustein bzw. von 
der Konfiguration abhängig), nicht aber auf beide.

> Sobald er
> innerhalb der Zeit geschlossen und geöffnet wird, passiert nichts.
Ja, wenn es im Mode 'nicht nachtriggerbar' arbeitet. Bei 
nachtriggerbaren kann zwischendurch die Zeit neu gestartet werden.
Passen aber beide nicht zu deinem Fall 3, weil da soll ja bei weiterhin 
vorhandenem Zustand die Zeit verlängert werden.
Überdenke diesen Fall nochmals.

> Und
> sobald er außerhalb der Zeit geöffnet und geschlossen wird, gibt es ein
> neues Signal.
Ja. Wenn eben diese aktive Flanke wieder kommt.

von Steffen (Gast)


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HildeK schrieb:
> Oder verstehe ich etwas falsch?

Mit den Fällen habe ich nur versucht, zu erklären wie ich die 
Funktionsweise verstanden habe. Fall 3 ist explizit nicht erwünscht.

Was brauche ich für einen nicht nachtriggerbaren Monoflop und "Zubehör"?

Spannung ist 3.3V, Zeit soll im Bereich von 50-1000ms liegen, und es 
soll am Ende LOW rauskommen wenn getriggert.

von Steffen (Gast)


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Steffen schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Oder verstehe ich etwas falsch?
>
> Mit den Fällen habe ich nur versucht, zu erklären wie ich die
> Funktionsweise verstanden habe. Fall 3 ist explizit nicht erwünscht.
>
> Was brauche ich für einen nicht nachtriggerbaren Monoflop und "Zubehör"?
>
> Spannung ist 3.3V, Zeit soll im Bereich von 50-1000ms liegen, und es
> soll am Ende LOW rauskommen wenn getriggert.

Achso, und bei aufsteigender Flanke soll getriggert werden.

von MaWin (Gast)


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Steffen schrieb:
> Wie würdest du denn den ESP Programmieren? So lange der Reedkontakt
> geschlossen ist, würde er doch die ganze Zeit laufen und viel Strom
> verbrauchen

Wieso ? Du willst doch wohl hoffentlich nicht die Vetsorgungsspannung 
des ESP schalten. Man legt den Reed auf einen pin change Interrupt, und 
der ESP wird aufgeweckt, macht was, und geht wieder in sleep. Kein 
(relevanter) Stromverbrauch, egal wie lange der Kontakt geschlossen ist.

Steffen schrieb:
> Was bewirkt deine Schaltung

Schon vergessen, was du haben wolltest ?

von Steffen (Gast)


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MaWin schrieb:
> Steffen schrieb:
>> Wie würdest du denn den ESP Programmieren? So lange der Reedkontakt
>> geschlossen ist, würde er doch die ganze Zeit laufen und viel Strom
>> verbrauchen
>
> Wieso ? Du willst doch wohl hoffentlich nicht die Vetsorgungsspannung
> des ESP schalten. Man legt den Reed auf einen pin change Interrupt, und
> der ESP wird aufgeweckt, macht was, und geht wieder in sleep. Kein
> (relevanter) Stromverbrauch, egal wie lange der Kontakt geschlossen ist.
>
> Steffen schrieb:
>> Was bewirkt deine Schaltung
>
> Schon vergessen, was du haben wolltest ?

Der ESP soll in den Deepsleep. In diesem läuft intern nur die RTC und er 
lässt sich nur über den RST Pin erwecken. Im normalen Sleep 
funktionieren zwar normale Interrupts, er verbraucht aber auch deutlich 
mehr.

von Steffen (Gast)


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Ich habe dieses Bild gefunden:
http://www.trigonal.de/sel/blobs/mos4047mono1.png

Macht der genau das was ich will?
Wenn er getriggered wurde liegt an Q 3.3V und an Q mit Strich GND an?
An Clk kommt dann der Reedkontakt?

von HildeK (Gast)


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Dass Fall 3 nicht relevant ist, konnte ich so nicht deinen bisherigen 
Beiträgen entnehmen. Der geht nicht ohne weiteres mit einem Monoflop, 
aber problemlos mit einem μC.

Beim Monoflop hätte ich zuerst an einen der Typen 4528, 4538 oder HC123 
gedacht.

Die sind zwar alle als nachtriggerbar ausgeführt, da sie aber zwei 
Eingänge für alternative Triggerung auf die positive oder negative 
Flanke haben, kann man mit dem jeweils unbenutzten Eingang eine 
Nachtriggerung sperren, indem man ihn auf einen der Ausgänge legt.

Die feinen Unterschiede der drei kenne ich auch nicht auswendig, da 
musst du mal die Datenblätter vergleichen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn ich mal diese "Fälle" weglasse und einfach das eigentliche Problem 
"gib einen kurzen Low-Impuls auf die Reset-Strippe" anschaue, dann würde 
ich einfach mal MaWins Ansatz ausprobieren...
my2ct schrieb:
> VIL/VIH min: -0.3V/0.75·VIO  max: 0.25·VIO/3.6V
> Da muss der ESP dann durch ...
Na dann eben noch eine Diode mehr, dass mit der oberen Grenze nichts 
schief geht, wenn der Kontakt öffnet:
1
 .---------o---o------o--- 3V3
2
 |         |   |      |
3
1k        1k   -  +-----
4
 |         |   ^  |
5
 |         |   |  |
6
 o--100nF--o---o--| ESP
7
 |                |
8
Reed              +-----
9
 |                    |
10
 '--------------------o--- GND
Oder als Sahnehäubchen noch einen Transistor dazwischen. Der hält diesen 
"Abschaltimpuls" sowieso aus:
1
 .---------------o-----o--- 3V3
2
 |               |     |
3
 |              1k     |
4
reed             |  +-----
5
 |             .-o--|
6
 |           |/     |
7
 o--100nF--o-|      | ESP
8
 |         | |>     |
9
1k        1k   |    +-----
10
 |         |   |       |
11
 '---------o---o-------o--- GND

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Na dann eben noch eine Diode mehr,

Die ost im ESP schon drin.

von Steffen (Gast)


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Vielen Dank für eure Mühen und eure Geduld mit mir.
Ich habe jetzt auf Hinweis von MaWin die Diode wieder raus genommen.

  .---------o--- ------o--- 3V3
  |         |          |
 1k        1k      +-----
  |         |      |
  |         |      |
  o--100nF--o------| ESP
  |                |
 Reed              +-----
  |                    |
  '--------------------o--- GND

Wodurch würde hier der LOW Impuls nur einmal an den Reset Pin gehen und 
nicht bestehen bleiben, wenn der Reedkontakt geschlossen bleibt?

von HildeK (Gast)


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Steffen schrieb:
> Wodurch würde hier der LOW Impuls nur einmal an den Reset Pin gehen und
> nicht bestehen bleiben, wenn der Reedkontakt geschlossen bleibt?

Der Kondensator ist im Ruhezustand leer, hat also 0V zwischen den 
Anschlüssen.
Drückt man die Taste, so ändert sich das nicht sofort. Dadurch wird auch 
am rechten C-Anschluss kurz mal das Potential vom linken Anschluss 
auftauchen und das hat der Reedkontakt bestimmt. Das zieht also den 
Resetpin nach LOW.
Das C lädt sich dann 'langsam' über den rechten 1k auf, so dass danach 
rechts wieder 3.3V liegen.

Hinweis: solange der Reedkontakt geschlossen ist, fließen hier dauerhaft 
3.3mA über den linken 1k! Man kann die Rs und das C anpassen, aber auf 
Null kommst du nicht.

von Steffen (Gast)


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Danke für deine tolle Erklärung, jetzt hab ichs verstanden.
Ich werde die Schaltung mal ausprobieren und bedanke mich schon mal bei 
Allen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Hinweis: solange der Reedkontakt geschlossen ist, fließen hier dauerhaft
> 3.3mA über den linken 1k! Man kann die Rs und das C anpassen, aber auf
> Null kommst du nicht.
Das geht auch bei der Monoflop-Geschichte nicht, denn so ein Monoflop 
braucht ebenfalls einen Pullup.

Und wenn man etwas mehr über die Schaltdauer dieses Reedkontakts weiß 
(wie lange belegt? wie lange frei?), dann kann man diesen Reedpullup 
schon auch mal 100k groß machen. Denn selbst mit einem so hochohmigen 
Widerstand ist der Kondensator bei geöffnetem Schalter nach 100ms wieder 
vollstaändig entladen und das Spiel kann von vorn beginnen. Dann ist 
auch die Diode mit Sicherheit nicht mehr nötig.

Steffen schrieb:
> Ich habe jetzt auf Hinweis von MaWin die Diode wieder raus genommen.
Als Tipp für die Zukunft:
Du solltest Dioden oder andere Bauteile nicht auf Hinweise Anderer 
herausnehmen, sondern weil du im Datenblatt herausgelesen hast, dass sie 
nicht nötig ist. Denn es ist letztlich deine Schaltung, die nicht 
funktioniert. Und es hilft dir dann nichts, wenn Irgendwer dran schuldig 
ist.

von Steffen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Hinweis: solange der Reedkontakt geschlossen ist, fließen hier dauerhaft
>> 3.3mA über den linken 1k! Man kann die Rs und das C anpassen, aber auf
>> Null kommst du nicht.
> Das geht auch bei der Monoflop-Geschichte nicht, denn so ein Monoflop
> braucht ebenfalls einen Pullup.
>
> Und wenn man etwas mehr über die Schaltdauer dieses Reedkontakts weiß
> (wie lange belegt? wie lange frei?), dann kann man diesen Reedpullup
> schon auch mal 100k groß machen. Denn selbst mit einem so hochohmigen
> Widerstand ist der Kondensator bei geöffnetem Schalter nach 100ms wieder
> vollstaändig entladen und das Spiel kann von vorn beginnen. Dann ist
> auch die Diode mit Sicherheit nicht mehr nötig.
>
> Steffen schrieb:
>> Ich habe jetzt auf Hinweis von MaWin die Diode wieder raus genommen.
> Als Tipp für die Zukunft:
> Du solltest Dioden oder andere Bauteile nicht auf Hinweise Anderer
> herausnehmen, sondern weil du im Datenblatt herausgelesen hast, dass sie
> nicht nötig ist. Denn es ist letztlich deine Schaltung, die nicht
> funktioniert. Und es hilft dir dann nichts, wenn Irgendwer dran schuldig
> ist.

Alles klar.

Die ganze Schaltung läuft ca. 2 Stunden und wird danach abgestellt.
Der Reedkontakt kann über die gesamte Zeit nicht einmal geschlossen 
werden, fast die ganze zeit geschlossen sein oder immer mal wieder offen 
und zu sein. Wenn er geschlossen wird, wird er aber eher 5-15 Minuten 
geschlossen bleiben.
Jemand legt den Magneten per Hand auf den Kontakt und lässt ihn eine 
weile dort liegen. Diese Weile ist variabel, aber natürlich auf die 
Menschliche Bewegung limitiert.

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Das geht auch bei der Monoflop-Geschichte nicht, denn so ein Monoflop
> braucht ebenfalls einen Pullup.

Ja, da hast du natürlich recht.
Und dein gezeichneter Pullup mit 1k kann auch deutlich hochohmiger sein. 
Das wirkt sich nur auf die Erholzeit aus, bis nach Öffnen des Kontakts 
der Kondensator wieder leer ist und damit für den nächsten Zyklus 
bereit.

Ich hatte deswegen den Stromverbrauch angemerkt:

Steffen schrieb:
> Es geht hier
> darum, dass er im Deepsleep extrem wenig Strom verbraucht damit er im
> Batteriebetrieb die meiste Zeit fast nichts verbraucht.

Der Prozessor schläft wegen dem Ruhestromverbrauch so tief, dass er nur 
per Reset geweckt werden kann. Solange also der Magnet auf dem 
Reedkontakt liegt, steigt der Verbrauch in allen Schaltungsvarianten 
deutlich an.

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