Ich bin gerade auf der Suche nach einer Lösung für elektronische Türschilder in einem Bürogebäude. Da sollen über 3 Etagen verteilt ca. 30 Displays (ca. 3-7", gemischt, je nach Anwendung) genutzt werden, meist als Belegungsanzeige für den Raum. Alles zentral gesteuert. Im Gebäude gibt es eine existierende WLAN Infrastruktur mit "Virtual Cell" Technologie, also die BSSID ist überall gleich so als wäre es ein starker AP. Diese würde ich gern nutzen. Leider sind bislang alle Lösungen die ich gefunden habe entweder mit Netzteil für die Anzeigen oder wenn Batteriebetrieben (Kabellos) mit eigener, spezieller Funktechnik, wie z.B. das System von Lancom. Ich denke um Energie zu sparen triggern spezielle Sender die Displays die dann ihrerseits über WLAN ihre Änderungen abrufen. Sicher liegt viel in der Verwaltungssoftware, aber grundsätzlich würde mich interessieren welche Techniken hier verwendet werden um mit möglichst wenig Energie auszukommen und ob man sowas auch mit OpenSource-Mitteln und frei verfügbaren Displays bauen könnte. Also mir geht es weniger darum eine komplette Lösung hier präsentiert zu bekommen ;-) sondern um Ideen, Anregungen, Erfahrungen mit solchen Systemen. Der kommerzielle Markt gibt da schon einiges her, aber irgendwie nicht das was ich mir erhofft hätte, eine Lösung fürs LAN (also ohne Cloud-Dienste) auf bestehender WLAN-Infrastruktur (also unabhängig von irgendwelchen Sonder-Sender-Lösungen) und mit ortsunabhängigen, batteriebetriebenen, farbigen (1-3 Zusatzfarben zu Schwarz) Displays.
:
Bearbeitet durch User
WLAN und Batteriebetrieb passt halt leider nicht zusammen. Da musst du dich entscheiden: Entweder WLAN und dann halt Stromanschluss, oder Batteriebetrieb und dann auf Basis eigener stromsparender Funktechnik. Natürlich kann man sich auch eine Lösung vorstellen bei der das WLAN nur jeden Tag mal eingeschaltet wird um Updates zu suchen. Dann reicht dir ein Display und ein ESP. Dann ist es simple Rechnerei wie lange deine Batterie hält.
:
Bearbeitet durch User
Grundsätzlich würde ich auch so denken. Das System von Lancom macht das aber so. Über Zeitslots, irgendwie und mit einer "iBeacon" Technologie, parallel zum WLAN. Ich kann mir schon vorstellen das das geht, man darf das WLAN nur nicht permanent betrieben, sondern nur "alle Nase" lang. Am besten halt nur dann wenn das Display auch wirklich aktualisieren soll. Für Besprechungsräume wäre ein Intervall von 10 Minuten sicher ausreichend. Das dürfte schon einges an Energie sparen. Aber womöglich kann man auch gerichtet etwas senden was das Display veranlasst überhaupt erst zu starten. Das wäre perfekt. Ich glaube so ähnlich macht das GSM doch auch?
In der ct war ein Artikel mit Bauvorschlag drin, mit ESP32. Auch mit Deep Sleep und Polling: https://github.com/jamct/DoorsignEPD/
Olli Z. schrieb: > Grundsätzlich würde ich auch so denken. Das System von Lancom macht das > aber so. Über Zeitslots, irgendwie und mit einer "iBeacon" Technologie, > parallel zum WLAN. Kannst du natürlich auch so machen. Es gibt ja schon viele Funkmodule im 400 oder 800 MHz Band. Da gibts auch recht passive Empfänger die sicher nicht viel Strom brauchen. Aber das von null auf zu entwickeln wird nicht so ganz schnell und einfach gehen. z.B.: https://www.conrad.de/de/empfaengermodul-zr2-2-5-vdc-1418307.html?sc.ref=Product Details
:
Bearbeitet durch User
Johannes S. schrieb: > In der ct war ein Artikel mit Bauvorschlag drin, mit ESP32. Auch mit > Deep Sleep und Polling: > https://github.com/jamct/DoorsignEPD/ Stimmt! Aber der arbeitet auch mit Polling-Intervallen. Für Besprechungsräume wäre ein Intervall von 10 Minuten sicher ausreichend. Das dürfte schon einges an Energie sparen. Aber womöglich kann man auch gerichtet etwas senden was das Display veranlasst überhaupt erst zu starten. Das wäre perfekt. Ich glaube so ähnlich macht das GSM doch auch? Also nur so theoretisch betrachtet: Wie würde man sowas selbst konstruieren, wenn man verfügbare e-Ink Displays und uC (meinetwegen einen ESP...) mit WLAN kaufen würde? Und wie würde man diese verwalten? Es macht ja nicht viel Sinn bei der Änderung für ein Display gleich alle zu aktivieren. Oder ist der Ansatz mit dem geziehlten Aufwecken (Wake-Over-WLAN sozusagen ;-) überhaupt nicht sinnvoll? Ist es sinnvoller das sich die Badges selbst immer wieder verbinden und von einer MQ abrufen ob und was zu tun ist? Ich find halt eine selektive Aktivierung wäre optimal für den Stromverbrauch.
Cyblord -. schrieb: > Aber das von null auf zu entwickeln wird nicht so ganz schnell und > einfach gehen. Keine Frage! Neben einem solchen Vorhaben interessiert mich vor allem die verwendbare Technologie. Einen eigenen Sender, ja, so ähnlich wie Keyless-Systeme im Auto das machen. Aber die Herausforderung wäre ja das mit ganz stinknormaler WLAN-Technik umzusetzen, weil diese bereits flächendeckend verfügbar ist. Eigene Sendetechnik heißt ja wieder dafür eigene Infrastruktur aufzubauen.
Olli Z. schrieb: > Also nur so theoretisch betrachtet: Wie würde man sowas selbst > konstruieren, wenn man verfügbare e-Ink Displays und uC (meinetwegen > einen ESP...) mit WLAN kaufen würde? Und wie würde man diese verwalten? Tja wie? Man muss das ganze entwicklen. ESP kümmert sich um WLAN, Funkmodul und steuert das EInk Display an. Verwaltungssoftware musst du selber schreiben und die muss den zugeöhrigen Funksender ansteuern. > Es macht ja nicht viel Sinn bei der Änderung für ein Display gleich alle > zu aktivieren. Du kannst ja im Aufweck-Signal eine Display-ID mitschicken. Oder mehrere. Nur diese Displays aktivieren dann ihr WLAN. > Aber die Herausforderung wäre ja das > mit ganz stinknormaler WLAN-Technik umzusetzen, Nur mit WLAN wird halt nicht gehen. Darum ja ein Aufwecksignal per 400/800 MHZ Sender.
:
Bearbeitet durch User
Olli Z. schrieb: > Für Besprechungsräume wäre ein Intervall von 10 Minuten sicher > ausreichend. sicher auch ein Stundenintervall, zu einer Besprechung 10 min vor Begin einzuladen sollte nicht üblich sein... Bei ESP32 Lösung hat jedes Display ja eine induviduelle IP und Hostnamen, da muss eben jedes Display seine Daten abholen. Die ct Lösung holt fertige Bilder ab, das sind viele Daten die mit einer einfachen Funklösung zu übertragen wären. Da müsste man das Display intelligent machen und nur ein paar Strings/Positionen für ein festes Anzeigeraster übertragen. Auf dem Display muss das dann entsprechend gerendert werden.
Hallo, Olli Z. schrieb: > Aber womöglich > kann man auch gerichtet etwas senden was das Display veranlasst > überhaupt erst zu starten. Das wäre perfekt. Senden kannst Du, was Du willst und wie Du willst. Entscheidend ist doch, daß im Display ein Empänger immer auf Empfang ist, der das auch hört. Der muß dann auch auswerten können, ob er gemeint ist. Da liegt das Problem mit dem Stromverbrauch. WLAN ist da vom Prinzip eben ungünstig im Stromverbrauch. Gruß aus Berlin Michael
Olli Z. schrieb: > Eigene Sendetechnik heißt ja wieder dafür > eigene Infrastruktur aufzubauen. Wobei das nicht das Problem ist. IEEE 802.15.4, was die Basis für viele Kurzstreckenfunksysteme bildet, kann Meshes bilden. Du musst eben nur die Strecke zwischen zwei Knoten überwinden. Und 802.15.4 ist extra für batteriebetriebene Systeme ausgelegt, auch weil es sehr schmalbandig ist und damit mit wenig Energie genauso weit kommt wie WLAN. Das hier wäre ganz nett: http://www.ti.com/product/cc1350 oder wenn Du noch etwas wartest http://www.ti.com/product/cc1352r Damit hast Du sowohl den 2.4GHz Bereich als auch den Sub-1GHz Bereich (weniger Kanalkapazität, aber geringere Dämpfung innerhalb von Gebäuden). Das wäre ideal. Als Applikationsprotokoll könntest Du Thread oder 6lowpan nehmen. Auf jeden Fall wäre das deutlich sinniger als zwanghaft an WLAN zu hängen. Das wird nichts rechtes. fchk
Auch die CC13xx brauchen >5 mA im Rx Mode, das ist für Batteriebetrieb schon wieder verdammt viel. Vor allem bei 30 Displays, da ist dann jeden Tag eines für Batteriewechsel fällig. Das niederfrequente Polling macht da schon Sinn und dann geht es auch mit WLan, das ist eben bei der bestehenden Infrastruktur am einfachsten zu integrieren. Nachts und WE kann man ja auch abschalten.
Aus meiner Sicht ist WLAN-Poll für eine reine WLAN-Lösung auch das einzig vorstellbare. Kurzfristig auf Änderungen reagieren kann das System dann natürlich nicht. Es müsste entweder eine Mindestzeit "schlafen", was wiederrum abhängig zur Batterielaufzeit ist, oder max. so lange bis das nächste Ereigniss eintritt, z.B. ein geplanter Belegungswechsel. Vermutlich wäre es schlau den Intervall mitgeben zu können, so könnte man auf Displays mit höherer zu erwartender Wechselfrequenz öfter zugreifen. Zusätzlich könnte man mit etwas Elektronik am Gerät noch nachtriggern, z.B. einem einfachen Update-Button, oder einem PIR-Sensor der auslöst wenn jemand davor steht und das letzte Intervall länger als eine Minute her ist...
Olli Z. schrieb: > Aus meiner Sicht ist WLAN-Poll für eine reine WLAN-Lösung auch das > einzig vorstellbare. Ja. > > Kurzfristig auf Änderungen reagieren kann das System dann natürlich > nicht. Es müsste entweder eine Mindestzeit "schlafen", was wiederrum > abhängig zur Batterielaufzeit ist, oder max. so lange bis das nächste > Ereigniss eintritt, z.B. ein geplanter Belegungswechsel. > > Vermutlich wäre es schlau den Intervall mitgeben zu können, so könnte > man auf Displays mit höherer zu erwartender Wechselfrequenz öfter > zugreifen. > > Zusätzlich könnte man mit etwas Elektronik am Gerät noch nachtriggern, > z.B. einem einfachen Update-Button, oder einem PIR-Sensor der auslöst > wenn jemand davor steht und das letzte Intervall länger als eine Minute > her ist... Dann hast du ja deine Lösung. Ich würde aber trotzdem mal die Batterielaufzeit für ein paar mögliche Intervalle ausrechnen.
Ausrechnen... hmm, ich fürchte ich müsste da einen Prototyp bauen und mir ein Energiemeter zulegen um das zu prüfen. So bischen Apollo-Mäßig ;-) bis der Wert stimmt. Ich wüsste jetzt nicht wie ich das rechnen sollte. Allein die variable Sendeleistung vom WiFi-Adapter.
:
Bearbeitet durch User
Solarzelle am display? Außerdem nachts weniger updates, das spart 50-66% Aber das löst natürlich nicht das grundsätzliche Problem
Solarzelle im Bürogebäude? Hmm, das wird wohl wenig bringen, denn die moderne LED-Beleuchtung gibt nur wenig UV-Licht ab. Grundsätzlich muss man abwägen zwischen Lebensdauer der Batterie und zeitnaher Anzeige von Änderungen. Es gibt ja auch Türschilder mit Touch die dann interaktiv auf das reagieren was man vor Ort tut, wie z.b. den Termin stornieren, quittieren oder verschieben oder sogar vor Ort reservieren. Da ist es ja dann relativ einfach. Aber bei einer reinen Anzeige muss man etwas orakeln. Ja, außerhalb der Bürozeiten die Updates aussetzen. Aber Bürozeiten sind auch immer etwas variabel. Dennoch ist es eine gute Idee wenigstens von 22 Uhr bis 05 Uhr einfach keine Updates zu machen. Mit dem PIR-Detektor war nur so ein spontaner Gedanke. Kann man den so niederenergetisch betreiben? Er wäre ja quasi immer aktiv. Zudem müsste man ihn so unempfindlich einstellen das wenn jemand nur dran vorbeiläuft (rein/raus aus dem Büro) das dies kein Updateimpuls auslöst, sonst saugt er die Batterie schnell leer, sondern nur dann wenn jemand unmittelbar davor steht und kurze Zeit (1-2 Sekunden) stehen bleibt. Aber vielleicht ist das auch nicht so eine gute Idee mit dem PIR.
:
Bearbeitet durch User
In den Supermärkten gibt es doch mittlerweile diese eInk-Preisschilder. Wie funktionieren denn die? Einerseits müssen dort die Preise anpassbar sein, andererseits wechselt doch nicht jemand alle paar Tage tausende Batterien.
Olli Z. schrieb: > Ausrechnen... hmm so überschlägig kann man das schon bestimmen, vielleicht in Excel reinhacken damit man ein bisschen mit den min/max Schätzungen spielen kann. Wenn der ESP 1x pro Stunde für 10s aktiv ist und angenommen 200 mA braucht sind das 200 mA x 10 s x 1 h / 3600 s = 0,55 mAh. Dazu kommt noch DeepSleep von vielleicht 10µAh. Also etwa 0,56 mAh. Pro Tag sind das dann 13,etwas mAh. Mit AA Alkali-Mangan Batterien mit 2000 mAh wäre man dann bei ca. 140 Tagen. Wenn der ESP jetzt nur 100 mA braucht müssten die Batterien ca. 1 Jahr halten. Wenn man den 10x so oft weckt hält die Batterie auch nur 1/10 so lange.
Michael schrieb: > In den Supermärkten gibt es doch mittlerweile diese eInk-Preisschilder. > > Wie funktionieren denn die? Einerseits müssen dort die Preise anpassbar > sein, andererseits wechselt doch nicht jemand alle paar Tage tausende > Batterien. Richtig, so wie bei MediaMarkt und Co. Das erkläre ich mir so das dort eine spezielle Senderinfrastruktur vorhanden ist die die Tags befüttert. Zum einen müssen da nur extrem kleine Daten übertragen werden, zum anderen nur zu definierten Zeitpunkten (NOCH eher selten, also vielleicht 2-3 mal pro Woche für die Angebote). Ich wollte jedoch eine Lösung ohne zusätzliche Infrastruktur aufzubauen und das vorh. WLAN nutzen. Das sendet aber immer und nicht nur bei Updates. Falls man einen WLAN-Empfänger ähnlich wie einen CAN-Empfänger auf eine bestimmte SSID lauschen lassen könnte ohne das dies großartig Strom kosten würde, so könnte man die Update-SSID nur dann ausstrahlen lassen wenn es etwas zu ändern gibt. Dabei würden dann natürlich ALLE Schilder aufwachen, ausser man kann die SSID für jedes Schild individuell wählen (z.B. "UPD_5A660EF8" oder sowas).
Johannes S. schrieb: > das dann 13,etwas mAh. Mit AA Alkali-Mangan Batterien mit 2000 mAh wäre > man dann bei ca. 140 Tagen. Wenn der ESP jetzt nur 100 mA braucht > müssten die Batterien ca. 1 Jahr halten. Wenn man den 10x so oft weckt Diese wirklich grobe Rechnung gibt ja schon etwas Hoffnung. Gut, das Displayupdate braucht auch etwas, dann noch Verlust am Spannungsregler usw. Ich müsste glatt mal schauen was die kommerziellen Anbieter so für Batterielaufzeiten haben. Aber mehr als ein Jahr kommt da sicher auch nicht zusammen. Die Kapazität könnte man durch parallelschalten ja noch etwas aufpimpen, also statt 2 Batterien (ca. 3,3V) dann eben 2x2, also 3,3V mit 4000mAh.
Michael schrieb: > In den Supermärkten gibt es doch mittlerweile diese eInk-Preisschilder. > > Wie funktionieren denn die? Nicht mit WLAN! Das ist der einzige Trick.
Für solche Türschilder wirst Du wohl eine CR2032 (d.h. wartungsarm) brauchen; das WLAN-Modul wollen wir im ersten Schritt mal ausklammern und nur das Display anschauen: Wir haben aktuell ein E-Ink-Display bei einem Produkt in Verwendung und für Neuentwicklungen werden wir es nicht mehr anwenden - natürlich braucht es keinen Strom, wenn das Display mal die Anzeige hat, aber das ganze Ding hat etliche Kondensatoren für die Charge Pumps (z.B. Pervasive Displays - ca. 15 Kondensatoren à 2u2/25V) und benötigt für eine saubere Anzeige (d.h. um Ghosting zu vermeiden) mehere Umladevorgänge, die Strom kosten (Charge Pumps alleine brauchen für einige ms fast 100mA von der Batterie). Im Gegenzug benötigen typische LCDs ca. 50µW im Dauerbetrieb und sind viel einfacher anzusteuern. Wenn wir mal nur diesen Anteil berücksichtigen und 16h Betrieb pro Wochentag (!), dann ergibt das mit 235mAh*2V/50uW=9400h = 590 Werktage - das geht natürlich davon aus, daß eine RTC-Uhr im System ist, aber das läßt sich ja mit den Datenübertragungen in Einklang bringen.
Jürgen W. schrieb: > Im Gegenzug benötigen typische LCDs ca. 50µW im Dauerbetrieb und sind > viel einfacher anzusteuern. Wenn wir mal nur diesen Anteil Danke Jürgen für diese wertvolle Info! Das mit dem etwas schwierigen Bildaufbau von e-Ink kenne ich. Von daher ist das eigentlich echt nur für Bereiche gedacht wo sich praktisch nie was ändert. Wenn Du nun von einem "typischen LCD" ausgehst, meinst Du damit ein unbeleuchtetes, kleines aber grafikfähiges Display? Bietet das ausreichend Kontrast? Evtl. im inversbetrieb mit hellem Hintergrund so wie man das in den Radios früher gemacht hat? Ggf. auf Wunsch mit LED um den Hintergrund etwas aufzuhellen? Oder meinst Du sogar richtige Farb-LCDs, also mit Beleuchtung aber nicht permanent?
Ja, genau so ein passives meine ich. Hinsichtlich Kontrast ist zwar e-ink besser, ich gehe aber mal davon aus, daß die Anzeige in einem halbwegs beleuchteten Gang ist und damit wird das egal. Der Stromverbrauch beim LCD entsteht ja, weil COM ggü. den Pixeln ständig die Polarität wechselt, damit sich die Flüssigkristalle nicht "einbrennen" (oder so). Hinsichtlich Beleuchtung: Du könntest dazu ein sog. "Transflektives" LCD verwenden (z.B. LS027B7DH01A von SHARP - ein Kollege von mir hat das in einem neuen Gerät und das sieht sehr gut aus); da kann man bei Bedarf eine OLED hinten dransetzen und ca. 0,25% des Lichts gehen durch - diese Technik verwendet praktisch jedes monochrome Display (z.B. die Sportuhr Polar M430).
:
Bearbeitet durch User
Jürgen W. schrieb: > Hinsichtlich Kontrast ist zwar e-ink besser, ich gehe aber mal davon > aus, daß die Anzeige in einem halbwegs beleuchteten Gang ist und damit > wird das egal. Da hast Du absolut recht. Durch unbeleuchtete Flure rennt da niemand. Zumal per Verodnung sämtliche Bürobeleuchtung nur noch mit Bewebungsmeldern ausgestattet sein darf. Das d.h. wenn jemand da ist, ist auch Licht an, das können wir mal so als gegeben hinnehmen :-) > Der Stromverbrauch beim LCD entsteht ja, weil COM ggü. den Pixeln > ständig die Polarität wechselt, damit sich die Flüssigkristalle nicht > "einbrennen" (oder so). Also die Displays die ich noch so kenne (128x64 Pixel) brauchen ca. 10mA, wenn man den LCD-Controller direkt nativ anspricht, also meist 4-Bit IO und nicht über einen zusätzlichen I2C-Wandler geht, der auch Strom braucht. Womöglich gibt es hier aber auch spezielle Energiesparende LCDs? Ich denke den meisten Strom braucht der interne Step-Up-Wandler um die nötige Spannung für den LCD-Effekt aufzubauen (irgendwie 12-15V oder sowas?). > Hinsichtlich Beleuchtung: Du könntest dazu ein sog. "Transflektives" LCD > verwenden (z.B. LS027B7DH01A von SHARP - ein Kollege von mir hat das in > einem neuen Gerät und das sieht sehr gut aus); da kann man bei Bedarf > eine OLED hinten dransetzen und ca. 0,25% des Lichts gehen durch - diese > Technik verwendet praktisch jedes monochrome Display (z.B. die Sportuhr > Polar M430). Guter Tipp, schau ich mir gern mal an. Was LCD-Technik angeht bin ich eher Einsteiger. In der Zeit wo ich mich mal damit beschäftigt hatte waren 2-3 Zeilige Displays der Stand der Technik ;-))
:
Bearbeitet durch User
die 50µW für LCD im Dauerbetrieb gelten wohl eher für simple "7segment" Varianten mit ein paar grafischen Elementen die über µCs mit integriertem LCD Treiber gesteuert werden. Sobald Pixelgrafik involviert ist sind mehrer Spannungen notwendig und diese werden i.A. auch hier mit chargepumps generiert... Ein typ. DOGM mit 128x64 braucht bei 3.3V typ 270µA also ~900µW.
@ shufti: Guckst Du hier: https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/Sharp%20PDFs/LS027B7DH01_Rev_Jun_2010.pdf Seite 14, stationärer Zustand.
Hi, du meinst sowas: Man nehme dazu 1x Ikea Bilderrahmen, 1x ESP32 1x 3500mah Battery Code von G6EJD: https://www.youtube.com/watch?v=9KB7MXV_2IQ&t=136s modifiziert diesen mit Hilfe von diesem Youtuber https://www.youtube.com/watch?v=imqMvRMUJo0 und fertig ist das Update
@wissenwasser da hiess es aber auch: /Im Gegenzug benötigen typische LCDs ca. 50µW im Dauerbetrieb/ und dieses extra low power quasi static LCD ist sicher nicht typisch... @blue2monster wenn der IKEA Bilderrahmen mit dem ePaper käme, schon ...
Die Stromversorgung kann doch über ein Akku sichergestellt werden. Aufgeladen wird er durch einen Generator der bei Türbewegung angetrieben wird. Alternativ eine Kurbel anbringen für die Wartenden. Es gibt auch diese Mausefallen die die Energie beim Zuschlagen nutzen um eine SMS zu versenden.
Pfiffige Ideen! :-) Die Kurbel ist witzig, man könnte aber auch statische Aufladung nutzen „Bitte ordentlich am schild reiben“ ;-))) Das mit dem laden durch Türbewegung könnte sogar klappen...
:
Bearbeitet durch User
Auch wenn ich diese Sharp Memory LCD toll finde, sind sie leider schwer zu beschaffen. Könnte man solche Türschilder denn nicht auch als alten eBook-Reader bauen? Die haben doch eigentlich alles drauf was man braucht, inkl. WiFi und Batterie. Entweder die gesamte Elektronik, ausser dem Display-Treiber austauschen gegen einen ESP32 oder versuchen das Board umzuprogrammieren mit eigener Software.
@schufti: Die displays bekommst du bei eckstein Elektronik oder waveshare in allen Größen. Dann nur noch in den ikea Rahmen einlegen und das passpartout mit einem Teppichmesser anpassen. Code von g6ejd oder c't hochladen und freuen. Ich poste die nachsten tage mal das Innenleben
Ja, die Displays habe ich auch gefunden. Da sprichst Du aber von e-Ink ("Farbe") oder e-Paper (s/w) Technologie. Die gibts auch in 4" bzw. 7", was für eine Raumbelegungsanzeige schon ganz ordentlich ist. Theoretisch könnte man sogar noch einen simplen resistiven Digitizer davor bauen und könnte so sogar interaktivität durchführen. Aufgrund der lahmen Aufbauweise von e-* Technologie ist das aber wohl eher kein Spaß für den Anwender. Daher sehe ich hier für Türschilder eher zwei Anwendungsarten. Einmal interaktiv, mit Touch und Memory LCD. Und einmal für die reine Anzeige als e-* Was ich fast schon etwas komitsch finde ist, das es keine fertigen "OEM" Produkte in dieser Art gibt. Also ein e-Ink/e-Paper Display direkt im Gehäuse mit Batteriefach und Platz für einen Mikrocontroller. Aber das wär wohl zuviel verlangt :-) Das Problem mit dem Stromverbrauch ist in erster Linie das des WLAN-Teils. Den darf man nur kurzzeitig, intervallartig betreiben, was die Steuerbarkeit "von aussen" stark einschränkt. Meine erste Idee, nur ein Update zu machen wenn jemand davor steht (mittels PIR-Sensor) spricht gegen Räume die an frequentierten Gängen liegen. Um das Schild nur dann upzudaten wenn es auch ein Update gibt, wird ein externer Trigger benötigt. Bei WLAN habe ich noch keinen Weg gefunden mit bestehenden APs ein Signal zu senden, welches nur eines oder nur die Gruppe der Schilder im Empfangsbereich aktiviert. Hier könnte man nur durch einen anderen Funksender (wo man auch eine Infrastruktur für aufbauen muss) ein andersartiges Signal verschicken, welches ein im Schild befindlicher, Lowpower Empfängerbaustein aufnimmt und per GPIO ein Wakup vom Schildprozessor auslöst. Zwar könnte man sich so eine Infrastruktur mittels DLAN (Steckdose) und MESH-Repeatern vereinfachen, weil sie ja nur ein Wakeup senden und keine Daten, aber der Aufwand bleibt trotzdem.
Die Sharp Memory LCD Displays brauchen auch im unveränderten Zustand (Idle) Strom. So ca. 100µA. Ok, das dürfte eine einfache 2000 mAh Batterie locker mal so 2 Jahre mitmachen. Ich werde mir mal so ein kleines Display (gibts als 1,3" von Adafruit) besorgen und es mit einem e-Ink vergleichen. Ein Unterschied ist natürlich schonmal, das man beim Memory LCD ständig einen Refresh durchführen muss, d.H. man braucht einen Frambuffer im MCU. Das sollte aber für einen ESP32 kein Problem darstellen denke ich.
Olli Z. schrieb: > Ich werde mir mal so ein > kleines Display (gibts als 1,3" von Adafruit) besorgen und es mit einem > e-Ink vergleichen. Von TI gibts ein Board passend zu deren Launchpads "430BOOST-SHARP96". https://ch.farnell.com/texas-instruments/430boost-sharp96/sharp-lcd-boosterpack-msp430-launchpad/dp/2429519 Jedoch scheinen die nicht mehr erhältlich zu sein. Das Display selbst ist ein Sharp LS013B4DN04 und scheint auch nicht mehr erhältlich zu sein. Ich habe vor ca. 2 Jahren eines bestellt, aber hat mir nicht so gefallen. Der Hintergrund ist schön hell, aber gesetzte Pixel sind nicht schwarz, sondern je nach Winkel spiegelnd.
:
Bearbeitet durch User
Blue2monster schrieb: > Gibts auch kommerziell > Getjoan.Com Also ich habe mir zum testen inzwischen ein Starter-Set von LANCOM gekauft. Dieses beinhaltet neben einem entsprechend ausgerüsteten AP mit NFC-Funktechnik auch 5 7" Displays (schwarz/rot). Das ganze Zeug kommt laut FCC ID von der SES-imagotag GmbH, die überwiegend den Einzelhandel mit automatischen Preisschildern versorgt. Was mir bei dieser Lösung absolut nicht gefällt ist, das man eine zweite WLAN-Infrastruktur aufbauen muss. Für die Funkübertragung nutzen die einen Träger der "zwischen" den üblichen WLAN-Kanälen im 2,4GHz Band liegt. Die Bandbreite pro NFC-Kanal ist aber extrem klein, wodurch Updates vom Display einfach etwas Zeit brauchen. Im Grund ist es aber auch eine Art WLAN-Technik, nur das vermutlich viel weniger Overhead zum tragen kommt. Das werde ich mir die Tage mal mit einem TV-Stick anschauen was der so funkt ;-) Im Display sind 3 1000mAh 3V Batterien, welche parallel geschaltet sind. Die Stromaufnahme für eine Datenübertragung wird im FCC Protokoll mit ca. 28mA angegeben.
Johnny B. schrieb: > Jedoch scheinen die nicht mehr erhältlich zu sein. Das liegt am Display, das nicht mehr hergestellt wird. Es gibt aber einen Nachfolger: http://www.ti.com/tool/BOOSTXL-SHARP128
Also die eInk-Displays lassen sich ganz gut ablesen. Wenn auch der Kontrast ohne zusätzliche Beleuchtung nicht so gigantisch ist. Auf den Bilder im Internet sieht der Hintergrund weiß aus, in wirklichkeit ist er aber beige-grau, ich würde mal schätzen auf einer Grauskala von Weiß (0%) bis Schwarz (100%) ca. 15%. Das Rot ist auch etwas "schmutzig", aber durchaus als solches zu erkennen. Ein ganz komischer Effekt ist, das das Display sich anfängt rot zu färben, wenn man es auf den Kopf legt, also Displayfläche nach unten... Aber Memory-LCD und eInk kann man nicht wirklich vergleichen und dienen unterschiedlichen Einsatzgebieten. Bei seltenen Updates ist das Geflacker und der Bildaufbau von eInk akzeptabel. Bei interaktiven Displays wäre Memory-LCD sicher die bessere Wahl. In beiden Fällen sollte die Auflösung beachtet werden, damit auch kleinere Schriften gut lesbar bleiben.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.