Hallo, ich habe vor kurzem eine alte DDR Uhrmacherdrehbank (Andrä Zwingenberger) bekommen, bei welcher die Drehzahl über eine Pedale geregelt wurde. Da das arbeiten mit Pedale allerdings sehr störend ist möchte ich diese nun durch einen Drehregler ersetzen. In der Pedale war ein großer Schiebewiderstand verbaut und ein Bauteil, welches ich (ein totaler Anfänger) als Gleichrichter identifizieren würde. Ich hätte jetzt einfach ein Drehpotentiometer gekauft und damit den vorhandenen Widerstand ersetzt und den Rest der Bauteile einfach in Ruhe gelassen. Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, was das Potentiometer aushalten muss, bzw wie hoch der Widerstand sein sollte damit ich die Drehzahl in einem angemessenen Bereich regulieren kann. Da der Schiebewiderstand sehr heiß geworden ist und ich vermute, dass entsprechend robuste Potis auch recht teuer sind, würde ich mich natürlich auch über andere Vorschläge freuen, wie ich die Drehzahl regulieren kann. (Könnte ich da z.B. eine Phasenanschnittsteuerung einbauen oder macht der Gleichrichter bzw der Gleichstrommotor da dann Probleme) Meine Frage erscheint euch vielleicht dumm, aber ich hoffe, dass ihr einem Anfänger trotzdem kurz aushelfen könnt.
Leonhard schrieb: > In der Pedale war ein großer Schiebewiderstand verbaut und ein Bauteil, > welches ich (ein totaler Anfänger) als Gleichrichter identifizieren > würde. In einem solchen Fall helfen Fotos und/oder eine Skizze der Verkabelung gut weiter. Aus der Ferne sage ich mal, das vermutlich auch ein Phasenanschnitt geht, aber sicher ist das nicht. Es gibt hier viele alte Recken, evtl. ist auch jemand bei, der die Zwingenberger besser kennt.
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Was für ein Motor ist das? Das Poti kann man leicht messen, die Belastung abschätzen.
Es ist ein Universalmotor. Hier ersichtlich: ebay 223189399324 Ich würde so wenig wie möglich umbauen. Mach doch die Feder aus dem Fußpedal heraus und plaziere es in der Nähe der Maschine. Es kann ein Motor mit Spezialwicklung sein.
Klingt wie ein Fußanlasser von Nähmaschinen. Da ist (war) ja auch nur ein fetter Draht-Schiebewiderstand drin. Und das Poti sollte schon die Motorleistung in dem Fall abkönnen. Also eher doof. Aber: Ich habe festgestellt, dass sich das Potentiometer bei den Nähmaschinen ohne Auswirkungen (wie du schon vorgeschlagen hast) durch einen Phasenanschnittsdimmer austauschen lässt. Fühlt sich vom Drehmoment und allem genau so an, produziert nach langen Nähsessions aber kein Fußkäsefondue, weil der Widerstand im Anlasser glüht. https://www.youtube.com/watch?v=FYS90nghW4s Die Einfachste Variante wäre dann für dich vielleicht, den Widerstand im Pedal zu überbrücken und einen einfachen Unterputz-Einbau-Dimmer für Deckenleuchten zu verwenden, insofern die Leistung ausreicht.
Leonhard schrieb: > Ich hätte jetzt einfach ein Drehpotentiometer gekauft und damit den > vorhandenen Widerstand ersetzt und den Rest der Bauteile einfach in Ruhe > gelassen. Schlechte Lösung. Kaufe einen handelsüblichen Dimmer, es reicht sogar einer für Bohrmaschinenmotoren, denn auch der Nähmaschinenmotor aus deiner Uhrmacherdrehbank ist ein Allstrommotor. Ebay 2000W Dimmer 220V~ https://www.ebay.de/itm/2000W-AC-220V-SCR-Voltage-Regulator-Dimmer-Motor-Speed-Temperature-Control-TE478-/282066394351 2000W sind zu viel aber der Kühlkörper taugt eh nicht für 2000W ausser im Luftstrom eines Staubsaugers.
SebiR schrieb: > Die Einfachste Variante wäre dann für dich vielleicht, den Widerstand im > Pedal zu überbrücken und einen einfachen Unterputz-Einbau-Dimmer für > Deckenleuchten zu verwenden, insofern die Leistung ausreicht. An einer Drehmaschine wird das ein Nebenschlussmotor sein, dann ist es keine gute Idee das Feld auch zu dimmen.
Die Motoren von Hartha sind Spezialmotoren. Ich hatte auch schon mal ein Problem, wo ich den Anschluß nicht kenne. Bin da auch noch nicht weiter. Beitrag "Elektromotor 200W ELMO Hartha" Wenn es so ein ähnlicher ist, kommt man mit einem einfachen TRIAC-Dimmer nicht weiter. Mach mal ein Bild vom Motor. Hat der einen Anschlußkasten. Innen im Deckel ist da das Anschlußchema.
Hallo, danke für die vielen Antworten. Ich habe einmal die Maschine aufgeschraubt und ein paar Bilder vom Innenleben gemacht, damit ihr ein paar mehr Infos habt. https://imgur.com/a/16IHLEs Was das genau für ein Motor ist kann ich leider nicht herausfinden (oder mir fehlt das nötige Fachwissen um da effektiv was zu finden) Würde ja probieren euch einen Schaltplan zu zeichnen aber vermutlich würde ich dann nur falsche Sachen erzählen. Falls aber genauere Bilder benötigt werden so kann ich die Maschine noch etwas mehr auseinanderbauen um einen besseren Einblick zu geben.
Was das für ein Motor ist, ist sehr wahrscheinlich rechts neben dem 2. Bild nicht zu sehen..die Halterungen für die Motorkohlen. Das dürfte ein normaler Reihenschlußmotor sein, aka Universalmotor, die Tipp mit den Dimmer geht in die richtige Richtung, kaufe aber Einen der für induktive Lasten geeignet ist. An Deiner Stelle würde ich die Maschine unverändert lassen, ggf. das Fußpedal mit Plastikstrips in der voll durchgetretenen Stellung fixieren. Den Dimmer zusammen mit einer Steckdose und einem Schalter in ein extra Gehäuse einbauen und einfach zwischen Stomversorgung und Maschine zwischen stecken. Gruß, Holm
Das scheint ein Nähmaschinenmotor zu sein. Auf dem Typenschild steht etwas von Nählicht. Auf dem Bild sieht es nach einem Eingangsfilter aus, aber verbastelt. Mach keine Experimente und ersetze das Poti im Fußpedal durch etwas anderes.
michael_ schrieb: > Das scheint ein Nähmaschinenmotor zu sein. > Auf dem Typenschild steht etwas von Nählicht. > > Auf dem Bild sieht es nach einem Eingangsfilter aus, aber verbastelt. > Mach keine Experimente und ersetze das Poti im Fußpedal durch etwas > anderes. ---qualmendes? Gruß, Holm
Universalmotor da 4000U/min. Aber ob die Erregung in Reihe oder parallel geschaltet ist, konnte aus dem Bild nicht entnommen werden. Ich vermute, dass die Erregung (Äußere Wiklungen) direkt nach dem Einschalter mit N & L verbunden sind. Die Rotorwicklungen über den Widerstand laufen.
Falls es interessiert: Ich habe vor ein paar Jahren eine kleine Unimat SL 1000 geschenkt gekriegt. Die Motorleistung des Originalmotors war undiskutabel. Ich versuchte den Motor zu überholen, hat aber nicht genug gebracht. Ich entschloss mich dann einen 200W 24V DC Motor einzusetzen, drehte mir einen Flansch Adapter, damit ich noch die Originalbefestigungslöcher verwenden konnte. Ein Alu Treibrad mußte ich noch herstellen weil ich das Originalrad wegen des verschiedenen Achsendurchmesser nicht permanent ändern wollte. Mir ging es auch darum, falls notwendig, die historische Maschine wieder in den Originalzustand zurück versetzen zu können. Zur Drehzahlreglung verwende ich einen PWM regler mit 24V 30A Schaltnetzteil. Alles stammte aus der Bucht. Der Unterschied der Drehmaschinenleistung ist wie Tag und Nacht. Jetzt kann man mit der Maschine vernünftig drehen. Leider ist das Bett der Maschine nicht stabil genug. Sie neigt leicht zum vibrieren. Der Drehmoment ist auch bei geringen Drehzahlen ausreichend. Der alte Universal Motor ist im Vergleich zum DC Motor ein Spielzeug. Jedenfalls war diese Änderung ein voller Erfolg. Muß nur noch das Netzteil und den Regler in ein Gehäuse bauen. Ich würde übrigens empfehlen nicht auf den nostalgischen Charakter der SL Maschine reinzufallen. So nett das Maschinchen historisch ist, es kann wegen der mangelnden Stabilität nicht wirklich mit besseren ähnlichen besseren Maschinen neuerer Bauart mithalten. Man muß schon sehr vorsichtig damit arbeiten. Auch ist es sehr schwer die Backenfutter festzustellen.
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Holm T. schrieb: >> Auf dem Bild sieht es nach einem Eingangsfilter aus, aber verbastelt. >> Mach keine Experimente und ersetze das Poti im Fußpedal durch etwas >> anderes. > > ---qualmendes? > > Gruß, > > Holm Was soll dein Beitrag? Eigentlich bist du mir symphatisch. Glaubst du wirklich, andere wollen ein 100W Poti durch ein 0,5W Poti ersetzen? Wie verblödet sollte da man sein. Falls du in der Lage bist, eine Internetsuche nach dieser Maschine zu machen, findest du Beispiele, wo die Drehzahlregelung in der Maschine ist. Also sooo groß kann das Poti nicht sein. Komm runter!
Leonhard schrieb: > Was das genau für ein Motor ist kann ich leider nicht herausfinden (oder > mir fehlt das nötige Fachwissen um da effektiv was zu finden) > Würde ja probieren euch einen Schaltplan zu zeichnen aber vermutlich > würde ich dann nur falsche Sachen erzählen. Das ist eigentlich ganz einfach: Der Motor ist ein Kollektormotor für 220Volt in Reihenschlußtechnik. Zur Richtungsänderung ist der Kollektor oder der Stator umpolbar. Zur Drehzahl-Änderung ist - zumindest beim der Original-Drehstuhl - ein in einigermaßen feinen Stufen einstellbarer Vorwiderstand aus Widerstandswendeln in Keramik-Isolatoren in das Schwenkgehäuse (wo der eigentliche Motor drauf sitzt) eingebaut. Wenn dein Drehstuhl sowas wie Fußschalter oder Pedal hat, dann ist das jedenfalls NICHT original, sondern von jemand anderem dazugebastelt. Im Original ist die Drehzahleinstellung und die Durchzugskraft eher sehr mäßig und nur durch die damaligen Umstände zu erklären. Wenn man mit dem Stuhl heutzutage etwas anfangen will, dann wäre das Allererste, es so zu machen wie Gerhard, also den Motor durch einen Niederspannungsmotor zu ersetzen und diesem eine richtige Drehzahlregelung zu spendieren. Nochwas: Überprüfe mal die Ebenheit des Oberschlittens mit dem Haarlineal. Notfalls ganz vorsichtig eben schleifen. Sonst kriegst du die Drehstähle nie wirklich gut eingespannt, zumal du die Mutter auf dem Spanner nicht zu stark anziehen darfst, sonst platzt dir der Oberschlitten auf. W.S.
Wenn es wie W.S. schrieb ein Reihenschlußmotor ist, dann wäre die Regelung auf folgende Weise möglich zu verbessern: Die Erregung bzw. der Stator wird über einen Trafo direkt mit Wechselstrom (60 oder 110V) versorgt, wenn sich die Leitungen Stator und Rotor trennen lassen. Parallel (auch 110V) über Phasenanschnitt (Triac!) wird der Rotor angesteuert. Obiges muss man aber erst ausprobieren, ob die Werte auch passen und würde es so lösen, wenn der orignale Motor auf jeden Fall im Gerät verbleiben soll. Ansonsten ist die Lösung den Motor durch einen Niederspannungsmotor zu ersetzen und diesem eine richtige Drehzahlregelung zu spendieren, die unbestrittene bessere Lösung.
michael_ schrieb: > Holm T. schrieb: >>> Auf dem Bild sieht es nach einem Eingangsfilter aus, aber verbastelt. >>> Mach keine Experimente und ersetze das Poti im Fußpedal durch etwas >>> anderes. >> >> ---qualmendes? >> >> Gruß, >> >> Holm > > Was soll dein Beitrag? > Eigentlich bist du mir symphatisch. > Glaubst du wirklich, andere wollen ein 100W Poti durch ein 0,5W Poti > ersetzen? > Wie verblödet sollte da man sein. > Falls du in der Lage bist, eine Internetsuche nach dieser Maschine zu > machen, findest du Beispiele, wo die Drehzahlregelung in der Maschine > ist. > Also sooo groß kann das Poti nicht sein. > Komm runter! ..bissel spät.. Ich bin unten Micha. Es ist einfach nicht zweckmäßig das ursprünglich eingebaute linear betätigte "Hochleistungspoti" durch "etwas Anderes" zu ersetzen. Weder ist Sowas handelsüblich noch bin ich der Meinung das ein gewöhnliches 100W Drahtpoti das aushält, mal ganz abgesehen davon das man sich üble mechanische Probleme auf den Hals zieht. Die Grahpitscheiben in dem Keramikrohr halten extreme Temperaturen aus, vor Rotglut passiert da Nichts, Das sehe ich bei einem 100W Drahtpoti nicht so. Gruß, Holm
W.S. schrieb: [..] > Zur Drehzahl-Änderung ist - zumindest beim der Original-Drehstuhl - ein > in einigermaßen feinen Stufen einstellbarer Vorwiderstand aus > Widerstandswendeln in Keramik-Isolatoren in das Schwenkgehäuse (wo der > eigentliche Motor drauf sitzt) eingebaut. [..] > W.S. Nö. Der Widerstand besteht aus Säulen runder Graphitplättchen in Bohrungen innerhalb des Keramikkörpers die von außen zusammen gedrückt werden. Bei "Vollgas" wird der Widerstand kurzgeschlossen. Sowas verträgt extreme Leistungen, deshalb isses auch so gebaut. Gruß, Holm
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