Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Inkrementalgeber zu A/OFF/B Schaltung


von Pat P. (tsag)


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Hallo,

Ich habe eine Schaltung die Momentan eine Schaltwippe für einen kleinen 
Stellmotor verwendet. Die Schaltwippe hat Stellung A, Aus (ruhestellung) 
und B. Quasi ein Umschalter mit Mittelstellung (3 Leitungen)

Die Leistungen sind erst einmal zu vernachlässigen (kleine Ströme, 
kleiner Motor).

Nun möchte ich diese Schaltung mit einem Encoder ausrüsten. Dreht man 
nach Links wird A ausgelöst, rechts B, dreht der Encoder sich nicht 
alles aus.

Die einfachste Lösung wäre hier wohl einen µC zu verwenden, der das 
ganze auswertet und dann die Mosfets schaltet.

Nun würde ich das ganze gerne einmal ohne µC versuchen.

Als encoder hatte ich diesen hier eingeplant: 
https://de.farnell.com/broadcom-limited/aedb-9140-a14/encoder-3channel-500cpr-5mm-scheibe/dp/1161089?st=encoder 
. Dieser hat zudem auch nur sehr komische "Logiclevel", die bei meinem 
µC und 5V nicht als high oder low erkannt werden würden. Diese liegen 
bei 2.4V für high und 0.4V für low.


1.
Das Encoder Signal muss in Puls und Richtungsignal umgewandelt werden.
Hierzu habe ich diese Schaltung gefunden.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Drehgeber#Dekoder_mit_diskreten_Logik-ICs
Wo liest man hier das "Pulssignal" aus? CLK ist ja ein Taktsignal für 
die Schaltung, also Eingang. clock_Enable aktiviert die Schaltung (oder 
ist dieses hier das Puls Signal?). Wie schnell sollte hier das 
Taktsignal für die Schaltung sein und welche einfache Schaltung nutzt 
man hierzu?

2.
Die Richtungspulse in dauersignale umwandeln -> hier würde ich einen 
Monostabilen Multivibrator nutzen. Solange man dreht, ist eine richtung 
aktiv.

3.
Die "Aktivsignale" in abhängigkeit des Richtungssignals splitten. Das 
würde ich über (N)AND Logikgatter machen.

Klingt das soweit plausibel?

Grüße,

Patrick

: Bearbeitet durch User
von Harlekin (Gast)


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Patrick B. schrieb:
> Als encoder hatte ich diesen hier eingeplant:
> 
https://de.farnell.com/broadcom-limited/aedb-9140-a14/encoder-3channel-500cpr-5mm-scheibe/dp/1161089?st=encoder
> . Dieser hat zudem auch nur sehr komische "Logiclevel", die bei meinem
> µC und 5V nicht als high oder low erkannt werden würden. Diese liegen
> bei 2.4V für high und 0.4V für low.

Die Angaben im Datenblatt sind in der Tat verwirrend.

Meine Interpretation:
Low Pegel: 0.4V bei einem Strom von 10mA. Hier nehme ich an (Open 
Collector), dass der Stromfluss ins Bauteil als positiv definiert wurde.
High Pegel: 2.4V bei einem Strom von -0.5mA. Mit obiger Definition 
müsste dazu Strom aus dem Bauelement fliessen.

Fazit: Damit ein Spannungsabfall über einem angeschlossenen Pullup 
entsteht, müsste der Strom ins Bauelement fliessen. Solange der 
uP-Eingang  den Pullup nicht übermässig belastet, liegt ein wesentlich 
höherer Pegel als die 2.4V an.

von georg (Gast)


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Patrick B. schrieb:
> Klingt das soweit plausibel?

Kannst du ausprobieren, aber befriedigend wird das nicht:

1. Die Reaktion ist nicht von der Drehgeschwindigkeit abhängig, weil der 
Motor nur ein oder aus kennt. Das Bedienungsgefühl ist eher schlechter 
als mit den 2 Tasten.

2. Optimal ist eine überproportionale Reaktion wie bei Mäusen üblich, je 
schneller man dreht, desto grösser werden die Schritte pro Takt. Das 
hilft beim schnellen Positionieren, man muss dann nicht endlos kurbeln.

Georg

von c r (Gast)


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Geht's hier um einen Sicherheitsgewinn, damit man den Motor nicht 
unbeaufsichtigt fahren lassen kann?

Dann wär's doch vielleicht schon genug, den Schalter durch einen 
entsprechenden Taster mit Ruheposition in der Mitte zu ersetzen.

von Günter Lenz (Gast)


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Harlekin schrieb:
>Die Angaben im Datenblatt sind in der Tat verwirrend.

Für mich nicht.
Meine Interpretation:
Das Ding ist im Prinzip ein Zähler. Mit zwei Bit
kann man von 0 bis 3 Zählen, also

0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3  usw.

Und dieses Ding ist ein drei Bit-Zähler, damit zählt er
von 0 bis 7 , also

0 1 2 3 4 5 6 7 0 1 2 3 4 5 6 7 0 1 2 3 4 5 6 7 usw.

Der Indexausgang zeigt an wenn der Zähler einmal
durch ist, also sozusagen der Übertrag.

von Pat P. (tsag)


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c r schrieb:
> Geht's hier um einen Sicherheitsgewinn, damit man den Motor nicht
> unbeaufsichtigt fahren lassen kann?
>
> Dann wär's doch vielleicht schon genug, den Schalter durch einen
> entsprechenden Taster mit Ruheposition in der Mitte zu ersetzen.

So ist es Momentan aufgebaut, tut mir leid wenn es durch meinen Text 
nicht ganz ersichtlich wurde. Mit Sicherheitstechnik hat das ganze 
nichts zutun, es ist nur ein kleines Bastelprojekt. :)

Günter Lenz schrieb:
> Harlekin schrieb:
>>Die Angaben im Datenblatt sind in der Tat verwirrend.
>
> Für mich nicht.
> Meine Interpretation:
> Das Ding ist im Prinzip ein Zähler. Mit zwei Bit
> kann man von 0 bis 3 Zählen, also

Das "komisch" bezog sich in der tat auf die o.g. Logic Level.

Harlekin schrieb:
> Fazit: Damit ein Spannungsabfall über einem angeschlossenen Pullup
> entsteht, müsste der Strom ins Bauelement fliessen. Solange der
> uP-Eingang  den Pullup nicht übermässig belastet, liegt ein wesentlich
> höherer Pegel als die 2.4V an.

Das hört sich logisch an. Sobald ich ihn in meinen Händen habe, werde 
ich es einmal so ausprobieren.

georg schrieb:
> Kannst du ausprobieren, aber befriedigend wird das nicht:

Sehr guter Einwand! Daran habe ich noch garnicht gedacht, danke für den 
Tip!
Ich denke ich werde das ganze doch mit einem Mikrocontroller 
realisieren, dass scheint mir doch viel Einfacher. Mit einer H-Brücke 
kann ich den Motor dann über PWM ansteuern und die Geschwindigkeit 
regulieren.

Vielen Dank!

Patrick

von spess53 (Gast)


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Hi

>Das "komisch" bezog sich in der tat auf die o.g. Logic Level.

Wieso komisch? Liegt doch innerhalb der TTL-Pegel:

         Eingang          Ausgang
           L       H       L       H
TTL 5V    ≤ 0,8    ≥ 2,0    ≤ 0,4    ≥ 2,4

MfG Spess

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