Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bewegungs-Sensor gesucht


von Tobias Z. (tobiasz)


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Hallo allerseits,
Bei einer art Fernbedienung soll die Hintergrundbeleuchtung der Tasten 
aktiviert werden, sobald das Gerät in die Hand genommen wird. Also, wenn 
es beispielsweise 20° in irgend eine Richtung gekippt wird. Ein 
Prozessor zur Auswertung eines Sensors mit z.B. I2C Bus steht hier 
leider nicht zur Verfügung. Ich fand Schocksensoren, aber diese 
detektieren eher einen Aufprall.
Gibt es Chips mit analogem Ausgang, welche auf eine (Winkel-) 
Beschleunigung reagieren?
Danke vielmal für jeden Tipp!

von hinz (Gast)


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Neigungsschalter

von Tobias Z. (tobiasz)


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> Neigungsschalter

Danke für den Hinweis. Solche kenne ich mit Quecksilber drin und die 
reagieren auf absolute Neigungen. Eine Suche diesbezüglich hat mich 
grade auch nicht weiter geführt. Hast du einen konkreten Tipp bezüglich 
Bauteil?

Ich kann mich schwach an irgend ein Bauteil mit einer Kugel in einem 
Hohlraum erinnern. Wenn sich die Kugel leicht bewegt, wird ein Signal 
erzeugt.
Vielleicht gibts heute sowas als MEMS?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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DIe Kugelschalter habe ich schon lange nicht mehr gesehen, das war 
ziemlich primitiv, zwei Drähte und eine Metallkugel von irgendeinem 
Bausatzhersteller.

Bei Conrad gibt es "Erschütterungsmelder" aus der Alarmanlagenbranche
https://www.conrad.de/de/Search.html?search=ersch%C3%BCtterungsmelder
aber die sind recht teuer.

von Stefan P. (form)


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Du bekommst mit einem beliebigen analogen (auch MEMS-) 
Beschleunigungssensor durch die Messung der Gravitation auch eine 
Raumwinkelabhängige Ausgangsspannung. Dahinter noch ein Monoflop mit 
Schmitt-Trigger-Eingang und fertig ist Dein 
Fernbedienungslichtmachgerät.

von Tobias Z. (tobiasz)


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Danke für die Hinweise!
Inzwischen hab' ich tatsächlich was interessantes gefunden.
Ein recht günstiger (bei Stückzahlen) Beschleunigungssensor mit 
Analogausgang.

http://kionixfs.kionix.com/en/datasheet/KXTC9-2050%20Specifications%20Rev%202.pdf

von Stefan F. (Gast)


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Es gibt Beschleunigungs-Sensoren mit analogem Ausgang, die keine 
Initialisierung benötigen: 
https://eckstein-shop.de/GY-61-ADXL335-3-Achsen-Beschleunigungssensor-Module-Magnetfeld-3-5V-fuer-Arduino

Nachtrag: ich sehe, dass du bereits auch einen geeigneten Chip gefunden 
hast. Der ist vielleicht sogar besser geeignet, weil er etwas 
empfindlicher reagiert.

von MaWin (Gast)


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Die Sensoren mit Kugel gibt es noch immer und sie haben den Vorteil 
keinen Strom zu verbrauchen. Der uC bekommt einen PinChange Interrupt 
und bleibt bis dahin in sleep.
Alle Analog/MEMS Sensoren nuckeln die Batterie leer.
Aber icb weiss schon : Hauptsache modern aber blöd konstruieren.

von J. Zimmermann (Gast)


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Anderes Verfahren: Vielleicht reagiert ein induktiver Näherungsschalter 
auf die Annäherung Deiner "Hand/Körper-Eigenkapazität"?
mfg
Achim

von MiWi (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Sensoren mit Kugel gibt es noch immer und sie haben den
> Vorteil
> keinen Strom zu verbrauchen. Der uC bekommt einen PinChange Interrupt
> und bleibt bis dahin in sleep.
> Alle Analog/MEMS Sensoren nuckeln die Batterie leer.
> Aber icb weiss schon : Hauptsache modern aber blöd konstruieren.

Hauptsache erst einmal blöd in die Runde motzen ohne zu Nachzudenken.

Die Kugel kann auch so liegen das sie den Kontakt schließt - und dann 
ist Dauerstrom angesagt... denn wenn der Prozessor darauf reagieren soll 
muß man die Leckströme von dessen Eingang berücksichtigen - und da bist 
Du schnell einmal bei Querströmen von einigen uA damit das über den 
ganzen Temperaturbereich sauber funktioniert...

Abgesehen davon prellt die Kugel, das willst Du nicht in SW auswerten. 
Die höhrt auch in einem Bunker mit 10m dicken Betonböden eine Ameise 
über den tisch krabbeln.

Die Sensorkugel ohne weitere Elektronik im Hintergrund ist also mit 
Abstand der blödste und ungeeignetste Sensor den es gibt um 
gelegentliches in die Hand nehmen zu erkennen...

Wir haben einen aktiven MEMS, einen solchen Rüttelschalter und einen 
ausreichend aktiven Prozessor, der das alles auswertet - und das Werkl 
benötiget inkl. linearem Spannungsregler um die 600-800nA (Nano).

Die Selbstentladung der dafür verwendeten Batterien liegt in der 
gleichen Größenordnung.

Da zuzelt nix an der Batterie wenn man ein bischen nachdenkt und es 
halbwegs richtig macht.
Ich denke das sich der aktive Stromverbrauch heute nochmals um 200nA - 
300nA reduzieren läßt (die Entwicklung ist ca. 7 Jahre alt).



MiWi

von Lutz (Gast)


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Ich werde gleich in den Keller gehen und einen Schrein zimmern um euch 
zu huldigen!

von my2ct (Gast)


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MiWi schrieb:
> Die Kugel kann auch so liegen das sie den Kontakt schließt ...

Das kommt drauf an, welche Neigung der Tisch hat, auf dem die FB 
abgelegt ist. Von vernünftig aufgestellten Tischen rollt nicht einmal 
ein runder Bleistift runter.

von supergrobi (Gast)


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OT:
Ein Eierfon faellt auch von einem perfekt ausgerichtetem Tisch 
herunter!

Selbst erlebt!

von Harald A. (embedded)


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Vielleicht ja auch ein MEMS wie der MMA8453, der kostet sehr wenig und 
braucht 6uA ohne große Verrenkungen zu machen. Jaja, ich weiß, es soll 
ohne Prozessor sein, man könnte einen kleinen uC daneben setzen, der 
nichts anderes tut als den MMA8453 einmalig nach Power-Up zu 
konfigurieren und dann schläft (nochmal 1uA). Der MMA hat dann einen 
Schaltausgang, der wie gewünscht reagiert.
Kann für den TE passen, muss aber nicht!

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