Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schatz oder Elektoschrott


von Der Peter (Gast)


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Hallo liebes Forum, ich habe auf dem Dachboden einen Röhrenverstärker 
Congraf HS-1500 wiedergefunden. Das letzte mal vor vielleicht 15-20 
Jahren angeschlossen. Damals als Kundenrückläufer im Schnäppchenmarkt 
für vielleicht 100 Mark gekauft. Damals nur mal kurz getestet, die 
Endstufe war sehr sehr leise. Die Röhrenbestückung (habe reingeschaut ) 
4  5881 sowie 4  12AX7WAXT. Im Netz leider keine Unterlagen gefunden. 
Vielleicht bin ich zu blöd für Google...  Soll man überhaupt einen 
Reparaturversuch starten, oder besser gleich in den Elektoschrott?

von Bürovorsteher (Gast)


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Oh, ein Teil aus den Weiten Russlands!

von Holm T. (Gast)


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...sehr leise? Könnte daran liegen das der Kunde die Ausgangstrafos 
bereits zerschossen hat.

Ob Schrott oder Schatz entscheidet ob Du Lust hast Dich mit dem Ding zu 
befassen und es zu untersuchen bzw. zu reparieren.

Gruß,
Holm

von pegel (Gast)


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von Der Peter (Gast)


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Holm T. schrieb:
> sehr leise? Könnte daran liegen das der Kunde die Ausgangstrafos bereits
> zerschossen hat.

Die Ausgangstrafos sind neben den Röhren wohl das teuerste...

von Der Peter (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Holm T. schrieb:
> sehr leise? Könnte daran liegen das der Kunde die Ausgangstrafos bereits
> zerschossen hat.
>
> Die Ausgangstrafos sind neben den Röhren wohl das teuerste...

Ich hatte eher vermutet, das es ein Fehler der Spannungsversorgung ist.

von Röhricht (Gast)


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Hallo

finanziell und von Wirkungsgrad (Energiebedarf für einige Watt 
Lautsprechleistung) ist das Elektroschrott.

Aber um mal etwas mit Röhren zu machen, etwas nostalgisches zu machen 
und Technikgeschichte kennen zu lernen ist das schon eine schöne Sache.

NF-Verstärker und erst recht die welche mit Röhren aufgebaut sind, sind 
eigentlich recht gut nach zu vollziehen wenn man einmal die Grundlagen 
hat, also beschied weis wie eine Röhre funktioniert (die verschiedenen 
Typen) und was es für Verstärkertypen gibt (Klasse D kann man wohl außen 
vor lassen).

Da braucht es selten (gar nicht) eine genaue Beschreibung des genauen 
Verstärkers.

Allerdings sind diese Grundlagen nicht in ein oder zwei Tagen erlernt 
und direkt mit solch einen "großen" Verstärker an zu fangen ist nicht 
optimal - aber wohl machbar.
Achtung: In der Röhrentechnik sind hohe und somit gefährliche Spannungen 
üblich und auch die ganze Schaltungsgestaltung (Erdung, Isolierung...) 
entsprechen nicht unbedingt heutigen Sicherheitsstandards, also 
unbedingt vorher genau informieren und lieber doppelt nachdenken was man 
macht.

von MaWin (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Soll man überhaupt einen
> Reparaturversuch starten, oder besser gleich in den Elektoschrott?

Der Verstärker wäre funktionierend durchaus interessant für die 
Röhrenfraktion, so schlecht ist er nicht und nicht steinzeitalt.

Ob sich eine Reparatur lohnt, hängt aber von deinen Fähigkeiten ab, denn 
ein Verkauf als defekt mindert den Preis doch erheblich und reparieren 
lassen ist meist teurer als die Käufer bezahlen vollen, die es selber 
versuchen würden.

von MaWin (Gast)


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Man kann ihn immer noch für 650 kaufen
http://www.hupra.com/Audio_amplifiers_EN.htm

von Hannes H. (mui)


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Falls du dich nicht mehr mit dem Teil auseinandersetzen möchtest hätte 
ich Interesse daran. Bin selber vor kurzem in das Thema Röhrenverstärker 
eingetaucht und hätte Lust auf ein neues Bastel- / Reparierprojekt.

VG,
Hannes

von Gaskartoffel (Gast)


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Hannes H. schrieb:
> Falls du dich nicht mehr mit dem Teil auseinandersetzen möchtest hätte
> ich Interesse daran.

Falls der Deal zustande kommt, ist die Frage erschöpfend beantwortet, 
ansonsten kannst ja noch über die Reparatur berichten...

Brauchste zwei Bajonettkappen? Ø? Nippelabstand vom Boden?

von Andrew T. (marsufant)


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Der Peter schrieb:
> Soll man überhaupt einen
> Reparaturversuch starten, oder besser gleich in den Elektoschrott?

Reparieren.

Mehr dazu:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-111-4070.html

dort Beitrag vom 20.4.2011 ff.

von Mario M. (thelonging)


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Die roten russischen Widerstände haben die schlechte
 Angewohnheit, hochohmig zu werden. Und den Elkos würde ich nach 30 
Jahren auch nicht mehr über den Weg trauen.

von Der Peter (Gast)


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Gaskartoffel schrieb:
> Brauchste zwei Bajonettkappen? Ø? Nippelabstand vom Boden?

Ist lieb gemeint, aber danke, ich hatte die nur für die Fotos abgezogen!

Vielen Dank für eure lieben Tips!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Da ist ja nicht einmal Staub drinnen. Sehr unüblich.

MfG

von Der Peter (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Da ist ja nicht einmal Staub drinnen. Sehr unüblich.
>
> MfG

Der Raum in dem das alles gelagert war wurde ja auch 20 Jahre nicht 
betreten.

von Der Peter (Gast)


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Hier mal ein Bild der Netzteilsektion. Zwei Brückengleichrichter und 
zwei Trimmer.  Vielleicht negative Gittervorspannung für die 
Endpenthoden?! Warum mag der Verstärker zwei Doppeltrioden pro Kanal 
haben? Eine Triode Vorverstärker und eine Triode Phasenumkehrstufe hätte 
doch auch gereicht. Ach verdammt, ich brauche einen Schalt und 
Bestückungsplan...

von glubschi (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> sehr leise? Könnte daran liegen das der Kunde die Ausgangstrafos bereits
>> zerschossen hat.
>
> Die Ausgangstrafos sind neben den Röhren wohl das teuerste...

Falls diese kaputt wären, wäre das etwas unschön.

Im krassen Gegensatz zu den Röhren könntest Du die aber in ein paar 
Stunden selbst neu bewickeln - die Kosten dafür dürften eher 
Kinkerlitzchen sein.
Nur müßte halt das Wickel-Ergebnis auch den Anforderungen entsprechen. 
Allerdings wäre das durchaus machbar, und man würde Dir bei Bedarf wohl 
auch genau erklären, wie.

Ohne Stromlaufplan könntest Du ihn noch komplett verkaufen, klar. Aber
gib nicht gleich auf, falls das nicht so einfach ist - denn man könnte 
auch die Ausgangsüberträger ohne "Drumherum" anbieten, zu geringeren 
Versandkosten.

Falls in Ordnung, gäbe es vermutlich relativ viele Interessenten = guter 
Preis. Oder kaputt, dann weniger solche, schlechterer Preis, evtl. 
Wartezeit. Aber verkaufen könntest Du sie wohl trotzdem, denn selbst neu 
zu wickeln, kommt durchaus in Frage.

Am besten sollte festgestellt werden, was los ist. Auch, wenn es ohne 
vorh. Schaltplan etc. schwieriger ist.

von Holm T. (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> sehr leise? Könnte daran liegen das der Kunde die Ausgangstrafos bereits
>> zerschossen hat.
>
> Die Ausgangstrafos sind neben den Röhren wohl das teuerste...

..nein, die sind heute zu Tage deutlich teurer als die Röhren!

Empfehlung: Falls Du Dich nicht selber ran traust, schicke das Ding zu 
"oldeurope" oder mir zur Reparatur ..oder auch in einen anderen 
Fachbetrieb.
Ich denke so lange die Ausgangstrafos in Ordnung sind (beide auf einmal 
defekt ist etwas unwahrscheinlich) holst Du die Rep-Kosten aquf jeden 
Fall bei einem Verkauf wieder rein (wahrscheinlich auch wenn Du es 
behältst, das ist Anschauungssache).
Wäre sonst schade drum.

Gruß,

Holm

von Der Peter (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Ach verdammt, ich brauche einen Schalt und Bestückungsplan...

Bin noch kein Stück weitergekommen, hatte Null Zeit für garnix.
Aber ich habe jetzt diesen Schaltplan, siehe Anhang gefunden. Vielleicht 
ist mein Gerät so aufgebaut?!

von nachtmix (Gast)


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Der Peter schrieb:
> Eine Triode Vorverstärker und eine Triode Phasenumkehrstufe hätte
> doch auch gereicht.

Nur für kleinere Leistungen.
Bei großen Aussteuerungen kann in den Spitzen Gitterstrom fliessen und 
dann bricht in dem Moment, wo das bei der von der Kathode der 
Phasenumkehrröhre angesteuerten Endröhre passiert, die durch den 
Kathodenwiderstand gegebene Gegenkopplung zusammen, was zu extremen 
Verzerrungen führt.
Deshalb verwendet man hinter der Phasenumkehrstufe gerne noch zwei 
Trioden als Pufferstufe.

von Der Peter (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Bei großen Aussteuerungen kann in den Spitzen Gitterstrom fliessen und
> dann bricht in dem Moment, wo das bei der von der Kathode der
> Phasenumkehrröhre angesteuerten Endröhre passiert, die durch den
> Kathodenwiderstand gegebene Gegenkopplung zusammen, was zu extremen
> Verzerrungen führt.

Also darf man Endröhren nicht niederohmig ansteuern?!

Beitrag #5611609 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker S. (sjv)


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Der Peter schrieb:
> Also darf man Endröhren nicht niederohmig ansteuern?!

Falsch,
wenn man bis in den Gitterstrombereich aussteuert, muß man sie 
niederohmig ansteuern. Die Treiberstufe muß den Gitterstrom liefern.
Bei normalen Geräten für den Hausgebrauch ist das aber nicht üblich.

von Peter D. (peda)


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Der Peter schrieb:
> Also darf man Endröhren nicht niederohmig ansteuern?!

NF-Röhren sind so dimensioniert, daß die Nennleistung ohne Gitterstrom 
erreicht wird. Gitterstrom bedeutet Verzerrung, und die will man nicht 
haben.

Manchmal werden aber Senderöhren als NF-Verstärker mißbraucht. Diese 
Senderöhren arbeiten dann für maximale Leistung mit Gitterstrom.

von michael_ (Gast)


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.... und Wasserkühlung!

Beitrag #5613732 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5651191 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5651225 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5651470 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerd H. (gh-thar)


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Ein herzliches Hallo an alle...

ich habe ebenfalls diesen Verstärker. Der läuft bei mir seit vielen 
Jahren problemlos (auch an sehr niedriger Last), ist ein echtes 
Arbeitstier ;-) Nachdem jetzt seit längerem nicht mehr betrieben fängt 
er leider an im Sekundentakt zu "spratzen" ...sonst alles in Ordnung. 
Mist! Ich werde wohl auch mal ein Reparaturversuch unternehmen müssen. 
Röhrentausch und Austausch der Elkos an erster Stelle, dann weitersehen.

Ich habe noch die techn. Parameter gefunden (siehe Anlage), vielleicht 
hilft das. Und noch zwei Bilder vom Innenleben. Es scheint auch 
unterschiedliche Versionen zu geben (mit 3 bzw. 4 
Vorverstärker/Splitterröhren).

Gruß in die Runde

von Typenhebel (Gast)


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Moin in die Runde,

der Verstärker ist meiner Meinung nach in jedem Fall kein Schrott und 
lohnt auf jeden Fall repariert zu werden, lässt er doch so manchen 
teuren modernen Röhrenverstärker leistungsmäßig und klanglich in der 
Ecke stehen.

Was mich jedoch stutzig macht ist, dass sowohl der Verstärker von Peter, 
als auch Gerd als HS 1500 bezeichnet werden, jedoch mit vier 
Vorstufenröhren bestückt ist.

Ich dachte immer de HS 1500 sei der mit den 3 Vorstufenröhren und der HS 
2000 der mit vier Röhren.

Weiterhin ist bei meinem Gerät die Vorstufe mit Kondensatoren und 
Widerständen so bestückt, wie bei Peter zu sehen, jedoch ist das 
Netzteil anders aufgebaut. Die zwei kleinen Trimmer und die Widerstände 
drumherum fehlen.

Leider konnte ich mich noch nicht näher mit dem Gerät beschäftigen, 
sonst hätte ich sicher auch was zur Beschaltung beitragen können.

Gruß
M.

von Holm T. (Gast)


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Typenhebel schrieb:
> Moin in die Runde,
>
> der Verstärker ist meiner Meinung nach in jedem Fall kein Schrott und
> lohnt auf jeden Fall repariert zu werden, lässt er doch so manchen
> teuren modernen Röhrenverstärker leistungsmäßig und klanglich in der
> Ecke stehen.

Woran machst Du das fest? An den Ebay-Angeboten aus China?

Gruß,
Holm

von Toxic (Gast)


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Gerd H. schrieb:
> Nachdem jetzt seit längerem nicht mehr betrieben fängt
> er leider an im Sekundentakt zu "spratzen" ...sonst alles in Ordnung.

Zum Wegwerfen aufjedenfall zu schade....

Was das "spratzen" angeht: Die Roehren duerften wie ueblich - gesockelt 
sein - im Laufe der Zeit korrodieren die Kontakte.Einfach mal alles 
Roehren ein bischen hin - und her bewegen.Im laufenden Betrieb wirst Du 
wahrscheinlich schon deutliche Kratz/Spratzgeraeusche wahrnehmen.
Wenn Du Glueck hast,hat sich dann das Problem innerhalb weniger Sekunden 
erledigt und Du darfst dasselbe Prozedere nach ein paar Monaten 
routinemaessig nochmal tun.

von Typenhebel (Gast)


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Nein, an solche Geräte habe ich nicht gedacht und wenn dann nur in 
Alpträumen. ;)

Ebay+China schließen 'teuer' eher aus und das Wort billig in jeder 
Hinsicht häufig, nicht immer, ein. Woran ich das fest mache, hilft die 
o.g. Frage nicht zu beantworten. Über misslungene SRPP Vorstufen und 
falsche Konzepte im Verstärkerbau und Co. wird sich ausgiebig woanders 
ausgelassen. Das dürfte sicher reichen.

Zum HS 2000
Nach einigen Recherchen habe ich jetzt den Eindruck gewonnen, dass es 
auch unterschiedliche Vorstufenplatinen gab, die scheinbar auch 
unterschiedlich bestückt sind. Leider konnte ich noch keinen Schaltplan 
auftreiben.

Gruß
Mirko

von Gerd H. (gh-thar)


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Hallo,

habe schon versucht die Röhren zu tauschen und die Kontakte gereinigt... 
hat allerdings nichts geholfen, die Geräusche bleiben und werden immer 
schlimmer. Komischerweise werden die Geräusche leiser, wenn ich die 
Eingangsregler auf mitte drehe, komisch. Werde jetzt mal die Elkos und 
Gleichrichterdioden tauschen, mal sehen was wird.

Ich vermute, dass grundsätzlich der HS 2000 mit 4 Röhren auf der 
Vorstufenplatine bestückt ist und der HS 1500 nur 3 davon hat. Mein 
Exemplar ist vermutlich ein 2000er im 1500er Kleid. Im Vergleich zu den 
aktuellen Hupra-Verstärker hat man die gleiche Röhrenbestückung jedoch 
in der Tat ein geändertes Vorstufenlayout und eine "modernere" 
Gleichrichtung. Hab mir gerade eine neue Hupra HS 2000 (ohne 
Eingangwahl) bei Ebay geschossen, kann einfach die Finger nicht davon 
lassen.

Hat jemand Erfahrung mit anderen Röhren außer der originalen Sovtek 
5881wxt bzw. 12ax7wxt?

Nur so am Rande, der Verstärker ist wirklich der Hammer, treibt alle 
Lasten ohne zu muckern. Hab das über Jahre erleben dürfen.

Gruß Gerd

von Typenhebel (Gast)


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Gerd H. schrieb:
> Hallo,
> habe schon versucht die Röhren zu tauschen und die Kontakte gereinigt...
> hat allerdings nichts geholfen, die Geräusche bleiben und werden immer
> schlimmer. Komischerweise werden die Geräusche leiser, wenn ich die
> Eingangsregler auf mitte drehe, komisch. Werde jetzt mal die Elkos und
> Gleichrichterdioden tauschen, mal sehen was wird.
>
> Ich vermute, dass grundsätzlich der HS 2000 mit 4 Röhren auf der
> Vorstufenplatine bestückt ist und der HS 1500 nur 3 davon hat. Mein
> Exemplar ist vermutlich ein 2000er im 1500er Kleid. Im Vergleich zu den
> aktuellen Hupra-Verstärker hat man die gleiche Röhrenbestückung jedoch
> in der Tat ein geändertes Vorstufenlayout und eine "modernere"
> Gleichrichtung. Hab mir gerade eine neue Hupra HS 2000 (ohne
> Eingangwahl) bei Ebay geschossen, kann einfach die Finger nicht davon
> lassen.
> Hat jemand Erfahrung mit anderen Röhren außer der originalen Sovtek
> 5881wxt bzw. 12ax7wxt?
> Nur so am Rande, der Verstärker ist wirklich der Hammer, treibt alle
> Lasten ohne zu muckern. Hab das über Jahre erleben dürfen.
>
> Gruß Gerd

Welche art Geräusche treten denn auf bei dem Gerät?

 Ich habe mit einigen Röhren gute Erfahrungen gemacht, die derzeit 
produziert werden. Insbesondere von Elektro Harmonix, Gold Lion und 
Sovtex.

Aber Obacht! Die 5881wxt liefert lt. Datenblatt höhere Grenzwerte, als 
die "normalen" 5881. Das Verwirrspiel wird noch komplexer. Häufig wird 
die 6l6 als gleichwertig mit der 5881wxt bezeichnet. Das stimmt aber so 
wegen der höheren Anodenverlustleistung und höheren Grenzwerte nicht. 
Die einzige Ausnahme bildet die 6l6gc und die gibts glaube nur von 
sovtek. Der Hupra HS2000 in meinem Fall arbeitet mit fester 
Gittervorspannung und in einem Bereich, wo normalerweise einer 6l6 oder 
5881 sicher bald die Luft ausgeht. Ich habe allerdings die Messwerte von 
Spannungen etc nicht mehr genau im Kopf.

Was ich noch etwas dürftig fand waren übrigens die Trimmer (in meinem 
Verstärker vier Stück für jede Röhre auf der Unterseite), die für die 
negative Gittervorspannung da sind. Die sollte man meines Erachtens 
rausschmeißen und gekapselte einbauen. Bzw. Hier die Spannungen messen 
und gucken ob die Trimmer noch funktionieren.

Die Masseführung kann man noch optimieren, muss man aber nicht. Der 
zentrale Massepunkt ist bei den Lautstärkepotis unterhalb auf dem 
Chassis geschraubt. Das ist so nicht optimal, was den Kontakt angeht, 
meine Meinung...

Wenn 50Hz brummen auftritt, würde ich mir die Siebelkos alle mal genauer 
anschauen. Auch die drei auf der Vorstufenplatine. Netzteil - neg. 
Vorspannung.

Die Potis ergaben bei mir ein leichtes NF-Brummen, daher habe ich sie 
einst getauscht.

Dein Fehler ist bestimmt eine Masse oder Potiproblem im Eingang.

Gruß
M & M

von Typenhebel (Gast)


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Mir ist gerade noch eingefallen - wenn ich mich recht erinnere, besitzt 
die Endstufe, neben der Erzeugung der Gittervorspannung aus dem Netzteil 
noch 4 Arbeitswiderstände an den Endstufenröhren an der Kathode, die 
auch direkt mit einer normalen Schraube einfach aufs Chassis geschraubt 
waren. Das ist kontaktmäßig auch nicht besonders clever gelößt und kann 
durch schlechten Kontakt und Oxidation zu Fehlern führen.

Dennoch - nach dem Tuning eine gute Kiste.

M & M

von Gerd H. (gh-thar)


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Hallo,

habe nun die Ursache gefunden... Liegt tatsächlich nicht am 
Röhrenverstärker sondern an meiner neu installierten DLan-Verbindung im 
Haus. Sobald ich die Devolos aus dem Netz nehmen, sind die Geräusche 
weg. Ein leichtes Netzbrummen bleibt, das war aber schon immer da und 
stört nicht weiter, da es mit der Lautstärke nicht zunimmt. Re-Capping 
lasse ich also erstmal bleiben ;-)

 Anbei übrigens noch ein Bild des "neuen" Hupra HS 2000, ist 
zwischenzeitlich bei mir eingetroffen.

Gruß Gerd

von Typenhebel (Gast)


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Gerd H. schrieb:
> Hallo,
> habe nun die Ursache gefunden... Liegt tatsächlich nicht am
> Röhrenverstärker sondern an meiner neu installierten DLan-Verbindung im
> Haus. Sobald ich die Devolos aus dem Netz nehmen, sind die Geräusche
> weg. Ein leichtes Netzbrummen bleibt, das war aber schon immer da und
> stört nicht weiter, da es mit der Lautstärke nicht zunimmt. Re-Capping
> lasse ich also erstmal bleiben ;-)
>
>  Anbei übrigens noch ein Bild des "neuen" Hupra HS 2000, ist
> zwischenzeitlich bei mir eingetroffen.
>
> Gruß Gerd

Hallo Gerd,

exakt dieses Gerät habe ich auch. Meinem muss ich nur nochmal das 
Rauschen abgewöhnen, welches doch recht stark in ruhigen Phasen der 
Musik in Erscheinung tritt.

Ist dieses Problem auch bei Deinem Gerät zu bemerken?

M & M

von Gerd H. (gh-thar)


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Hallo,

mein Congraf HS 1500 hat ein leichtes Brummen (Netzfrequenz), ist aber 
nicht weiter störend, da dies mit zunehmender Lautstärke nicht zunimmt. 
Bei meinem Hupra HS 2000 ist eine leichte "Unruhe" ohne Signal zu hören 
(eigentlich kein Rauschen). Kann aber nicht ausschließen, dass dies 
durch Reststörungen aus dem DLAN-Signal kommt. Hier kein Brummen. Damit 
kann ich leben ;-)

Gruß

Gerd

von Björn J. (papa_bjoern)


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Hallo Leute,
ich habe gerade diesen Thread gefunden und möchte als Einstand
den Schaltplan meines Congraf HS-1500-Verstärkers einstellen.  :-)
Ich habe diesen Amp seit einer Woche bei mir im Keller zum Testen.
Es war ein NOS-Ebay-Kauf für 350,- Euro...
Ich bin vom Preis/Leistungs-Niveau sehr angetan. Nachdem ich durch
"reverse-engineering" die Schaltung aufgenommen habe, werde ich
im nächsten Schritt Messungen mit Hilfe eines Audio-Analyzers von
Wandel&Goltermann (NFA-1) durchführen. Ich bin gespannt, was dabei
herauskommt. :-)
Auf jeden Fall ist der Amp sehr leise - nur ein leises Röhren-Rauschen
ist in in nächster Nähe aus meinen Hochwirkungsgrad-Speakern zu hören...

Gruß  Björn

von Karl B. (gustav)


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Hi,
so wie gezeichnet, funktioniert die Endstufe nicht.
Steuergitter und Schirmgitter sind vertauscht.
Rechts Auschnitt aus Grundig Gerät.

ciao
gustav

von Björn J. (papa_bjoern)


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Hi Gustav,

danke für den Hinweis - ich hatte die Endröhren gedreht und dabei
vergessen die Vebindungen anzupassen. Wird gleich erledigt.

Gruß  Björn

von Björn J. (papa_bjoern)


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Hier die aktualisierte Version:

Gruß  Björn

von Karl B. (gustav)


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Björn J. schrieb:
> Auf jeden Fall ist der Amp sehr leise - nur ein leises Röhren-Rauschen
> ist in in nächster Nähe aus meinen Hochwirkungsgrad-Speakern zu hören...

Hi,
allgemeiner Hinweis:
die Strom- und Spannungsangaben überprüfen. Wenn da keine 
Auffälligkeiten:
Dann den Ausgangsübertrager anderweitig testen.
Evtl. ist der in die Sättigung gefahren worden. (Ganz übel.)

Und: Immer zu den Lautsprechern am Lautsprecherausgang 
"Schutzwiderstände" von ca. 47 Ohm fest dranlöten. Denn im Leerlauf geht 
der Übertrager kaputt.
Kann leicht beim Experimentieren passieren, dass LS-Anschlüsse keinen 
Kontakt mehr haben.

Dann kann eine nicht richtig funktionierende Phasenumkehr als Ursache in 
Frage kommen, wenn es zu leise ist.
Beim "Grundig" ist das anders gelöst als bei Deiner Schaltung.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Björn J. (papa_bjoern)


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Hi Gustav,

ich verstehe Dich nicht ganz - durch beide Endöhren fließen etwa 40 mA 
Ruhestrom - also ist der AÜ fast nicht vormagnetisiert. Idealerweise 
würde ich, anstatt beide Röhren mit einer gemeinsamen negativen 
Vorspannung zu beaufschlagen (beide Röhren sollten in diesem Fall 
"gepaart" sein), für jede Röhre ein eigenes Poti für die 
Ruhestromeinstellung spendieren. Sobald ich die Messungen des Amps im 
Originalzustand gemacht habe, werde ich diese Modifikation auf jeden 
Fall machen - dann muß ich keine gepaarten Röhren nehmen.  ;-)
Ein 100 Ohm "Schutzwiderstand" an den Lautsprecherklemmen kommt in 
meinen Geräten immer zum Einsatz. :-)

Gruß  Björn

von Björn J. (papa_bjoern)


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Hallo Gustav,

ich glaube - wir haben uns missverstanden.  :-)
Mit leise meinte ich "ohne Musik". wenn ich einen
CD-Player anschließe, dann kommt wünderschöner satter Sound.

Gruß  Björn

von fdsa (Gast)


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Björn J. schrieb:
> Hochwirkungsgrad-Speaker

Du scheinst ganz schön was vorzuhaben... Dein Amp bringt
ziemlich viel Leistung, daran noch extrem gute Speaker,
dann wackelt aber wirklich die Hütte.

Welche LS genau hast Du denn?

von Björn J. (papa_bjoern)


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Hallo,

ich höre mit Altec-Lansing Stonehenge III-Monitoren.
Eigentlich reichen da 1-3 Watt.
Die Endstufe habe ich mir aus Neugier gekauft-Du hast völlig
Recht-die leistung brauche ich nicht.
Es gibt aber ein schönes Sprichwort, daß das erste Watt das
wichtigste ist.

Gruß  Björn

von fdsa (Gast)


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Björn J. schrieb:
> die leistung brauche ich nicht

Macht nichts - können und nicht müssen ist immer
besser als sollen und nicht können (bzw. dann im
Fall der Fälle wollen und dabei sterben müssen).

VG

von meyer (Gast)


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hallo habe noch 2  congraf hs 900  habe sie von einem alten laden 
gekauft sind wohl noch nie angeschlossen gewesen
mfg. hans georg

von Peter Schmuck (Gast)


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Hallo Hans Georg

Ich habe auch einen Hs900, tolles Gerät.
Ist bei deinen ein Schaltplan dabei, ich suche schon länger einen, wäre 
echt froh drum

Gruß Peter

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