Hallo, ich traue mich mal, hier einen "Hilferuf" loszulassen, und dann noch als erster Beitrag, hoffentlich klappt das. Als begeisterter, aber mäßg begabter Audiobastler baue ich gerade einen analogen Vorverstärker. Da gibt es eine Baugruppe, bestehend aus einen 50k-Poti, danach ein nichtinvertierender 5532 als Puffer (V=1) und danach ein invertierender OP, wieder V=1. Invertierend muss sein, da vor dem Poti eine andere Baugruppe steckt, die die Phase dreht. Das Teil ist auf einer kleinen Platine ordentlich aufgebaut und funktioniert an zwei Labornetzgeräten einwandfrei. Baue ich das Teil in den Verstärker ein, hängt es an einem LM317/337-Netzteil (+/15V), das allerdings extern ist und über 50cm lange Leitungen verbunden ist. Ausser den Betriebsspannungen ist nichts angeschlossen, 33k als Abschlusswiderstand. Nach Einschalten raucht der invertierende OP sofort ab, der nichtinvertierende arbeitet unbeeindruckt weiter. Dabei steigt die Stromaufnahme des invertierenden OP auf ca. 400 mA an. Ich kann keine Schwingung irgendwo auf dem Oszilloskop erkennen, bin mir aber nicht sicher, da nicht viel Zeit für eine Messung ist. Vielen Dank schon mal im Voraus für einen Tipp. Bela
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Bela H. schrieb: > Nach Einschalten raucht der invertierende OP sofort ab, der > nichtinvertierende arbeitet unbeeindruckt weiter. Dabei steigt die > Stromaufnahme des invertierenden OP auf ca. 400 mA an. Ich kann keine > Schwingung irgendwo auf dem Oszilloskop erkennen, bin mir aber nicht > sicher, da nicht viel Zeit für eine Messung ist. Ich denke auch, daß es stark schwingt, denn sonst raucht so ein strombegrenzter OpAmp kaum ab. Dein Aufbau mit dem Nezteil weit weg vom, OpAmp und keiner Erwähnung von Abblockkondenstaorren oder Bandbreitenbegrenzung, klingt auch kritisch. Im Datenblatt http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ne5532.pdf ab 9.1 hast du einen Aufbau als invertierender Verstärker, aber weil du nur Audio verstärkst, sollte ein kleiner Keramikkondensator vom Ausgang zum invertierenden Eingang von 1nF ((1/100kHz Bandbreite)/Rückkopplungswiderstandswert) denn niemandem ist geholfen, wenn man dann mehr als 100kHz noch verstärkt.
Bela H. schrieb: > Vielen Dank schon mal im Voraus für einen Tipp. Stell mal einen Schaltplan ein! Ist der OP eventuell beim Einschalten, ne Zeit unsymmetrisch versorgt?
Bela H. schrieb: > Vielen Dank schon mal im Voraus für einen Tipp. P.S.: Hast du bedacht, daß der NE5532 je eine Diode von invertierenden Eingang zum nichtinvertierenden und zurück hat ? Wer also erlaubt, daß mehr als 0.7V Differenz an seinen Eingaängen entsteht mit hoher Stromlieferfähigkeit, hat eventuell einen hohen Querstrom, der den OpAmp zerstört. Der RC4580 ist ein NE5532 ohne diese Dioden.
Wahnsinn, danke, schon drei Antworten. Die Betriebsspannungen sind mit 2 x 100 nF pro OP geblockt, dazu auf der Platine 2 x 47 uF. Über dem Widerstand Ausgang/invertierender Eingang liegen 100pF. Zu wenig? Bei Inbetriebnahme mit den beiden Labornetzgeräten habe ich erst das eine, dann 0,5 s später das andere eingeschaltet, alles ok. Da waren auch noch 30 cm Leitung dazwischen. Ein LM4562 zeigt dasselbe Verhalten, nur knallts nicht sofort, dafür teurer :-( Wie schon gesagt, der nichtinvertierende Op (auf der Platine 2 cm entfernt und natürlich an den gleichen Betriebsspannungen) arbeitet unbeeindruckt weiter. Schaltplan stelle ich gerne ein, ist aber eigentlich lachhaft, nichts, was man bei diversen Webseiten und Literatur nicht schon 1000fach gesehen hat. Es ist wie verhext ...
Zeig uns einen Schaltplan. Ich habe noch nie einen OP zum Abrauchen gebracht (>40 Jahre Erfahrung). Die NE5532 sind nicht sonderlich empfindlich.
Bela H. schrieb: > aue ich das Teil in > den Verstärker ein, hängt es an einem LM317/337-Netzteil (+/15V), das > allerdings extern ist und über 50cm lange Leitungen verbunden ist Hast Du am Ausgang der 317/337 über jede der Spannungen je eine Diode geschaltet? Vermutlich nicht. So wie es sich darstellt, kommen die Ausgangsspannugen unterschiedlich schnell hoch, und Du hast für einige us ein voltage reversal. Das zerstört Deinen OPV.
Bela H. schrieb: > Schaltplan stelle ich gerne ein, ist aber eigentlich lachhaft Ach, wir warten also noch auf die dritte Salamischeibe Nach "Ausser den Betriebsspannungen ist nichts angeschlossen" hiess es plötzlich Abblockkondensatoren gibt es doch, Bandbreitenbegrenzung auch, was mag noch alles kommen ? Vermutlich nur ein Ausschnitt der Schaltung, damit man noch 3 Salamischeiben nachlegen kann.
Danke noch mal für die Beiträge. Habe nicht viel Übung im Posten, daher vielleicht die etwas unbeholfene Aufmachung. Andrew: Die LM317/337 sind auf einer gekauften Platine, ausser dem Gleichrichter sind noch zwei andere Dioden bei den Reglerpins verbaut. Das könnten doch diese Dioden sein, oder? Michael: Ich meinte, das keine weiteren Audio-Baugruppen eingangs- und ausgangsseitig angeschlossen sind, die irgendwelchen Unsinn machen könnten. Sorry für die Salami. Martin: Schaltplan kommt.
Bela H. schrieb: > Schaltplan, vorne ist das Poti noch dran Der invertierende, der abraucht, hat doch gar keinen "C1A". Sorge auch dafür, daß jede Masseleitung (von jedem Abblockkondenstaor und jedem OpAmp-Einagng und jedem Widerstand) selbst und getrennt zum Massesternpunkt läuft, wo auch einzeln die Masse der Eingänge und Ausgänge hinführt.
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Das hat jetzt zwar nichts mit deinem Problem zu tun, aber trotzdem der Hinweis: dein erster OPV hat nicht V=1 sondern V=2. Bela H. schrieb: > danach ein nichtinvertierender 5532 als Puffer (V=1) Zum Abrauchen: ein wenig seltsam ist das schon. Hast du schon mal nachgemessen, dass die Spannungen aus LM317/337 stimmen? Direkt am Pin des OPV gemessen (falls was falsch verdrahtet sein sollte). Miss am besten sowohl mit dem Multimeter im DC-Bereich (ob der Mittelwert stimmt) als auch mit dem Oszi (ob nicht ab und zu eine unerwartete Spannungsspitze auf der Versorgung liegt). Bist du sicher, dass es keine Probleme mit unterschiedlichen Massepotentialen gibt? Wenn du die GND-Klemme des Oszis in deiner Schaltung anschließt, dann legst du diesen Punkt auf PE. Vielleicht ist durch das Netzteil ein anderer Punkt der Schaltung mit PE verbunden und du schließt damit (über die Oszi-Masse) beide Punkte kurz. Der NE5532 ist ja ein Doppel-OPV, du scheinst jeweils nur einen der beiden zu nutzen, oder? (sonst könntest du ja nicht unterscheiden, dass nur der inv aber nicht der n-inv abraucht). Was hast du jeweils mit dem ungenutzten OPV gemacht? verschalte ihn am besten als Spannungsfolger und gib Masse auf den Eingang. Bei den Labornetzteilen kannst du eine Strombegrenzung einstellen, bei der Versorgung im Verstärker geht das nicht. Aber vielleicht kannst du in die +15V und -15V je einen kleinen Widerstand (50 Ohm) einschleifen. Dann fließen zumindest keine 400mA mehr, und du kannst erkennen, auf welcher Schiene der unerwartete Stromfluss stattfindet.
Hallo, baue mal da einen Widerstand mit ein paar KOhm rein, und sorge in Zukunft dafür, dass die +/- Betriebsspannung auch symmetrisch hochfährt.
Hallo allerseits, hab den Fehler gefunden. Fast schon peinlich. Muss ich aber erstmal kurz die gesamte Schaltung erläutern: Ein Gehäuse mit zwei Netzteilen drin und ein zweites Gehäuse mit den Verstärkermodulen drin, Verbindung über eine 6-polige Neutrik-Steckverbindung. Im Netzteilgehäuse befinden sich zwei Trafos (2 x 18V, 1 x 60V), jeweils verbunden mit der gekauften LM317/337-Platine und einer zweiten Platine mit Gleichrichtung und einer Regelung mit Längstransistor auf 60V DC. Somit gibt es die Betriebsspannungen +/- 15V und +60V, bezogen auf eine gemeinsame Masse. Im Verstärkergehäuse befindet sich die erwähnte Schaltung mit den beiden OPs, einer nichtinvertierend und daher direkt mit Masse verbunden und der andere nichtinvertierend und daher nicht mit Masse verbunden. Zusätzlich noch ein Class-A-Verstärkermodul, das die erwähnten 60V braucht. Masse sternförmig in beiden Gehäusen mit 1,5 qmm. Erstmal: Die OPs schwingen nicht und sind nach allen Regeln der Kunst geblockt, die beiden Netzteilplatinen arbeiten soweit einwandfrei. Worans gelegen hat: Ich hab dummerweise immer ein- und ausgeschaltet, indem ich die Steckverbindung abgezogen und wieder angesteckt habe. Eine Messung mit dem Speicherscope hat letztendlich gezeigt, das das Massepotenzial beim Einstecken des Steckers für einen kurzen Moment weggelaufen ist und die +/- 15V-Versorgungen der OPs bezogen auf Masse unregelmäßig auf bis zu 30V gegangen sind. Das hat gereicht für den invertierenden OP, der das wegen seiner Masseverbindung gemerkt hat. Der Nichtinvertierende hat davon nichts mitbekommen, da seine Betriebsspannung immer insgesamt 30 V war. Beim anschließenden Messen der Spannungen nach Einstecken waren natürlich die Werte in Ordnung und der Schaden trotzdem da. So wurde erstmal nach Schwingungen oder Fehler in der Schaltung geschaut, logisch. Jetzt verwende ich einen zweipoligen Netzschalter zum Einschalten und lasse die Steckverbindung während des Betriebes in Ruhe. Alle Betriebsspannungen steigen sanft auf ihren Wert an, bezogen auf Masse. Nochmal danke für die Tipps, die haben mir geholfen, zumindest beim Ausschluss der möglichen Fehlerursachen. Bela
Man muss echt loben, dass du die Gesamtsystem-Beschreibung gleich zu Beginn des Threads gepostet hast. Man könnte sich ja gar nicht ausmalen, wie nervig es wäre mit Häppchen von Informationen deinen Fehler zu erraten.
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