Forum: Fahrzeugelektronik Fragen über Verhalten einer Lichtmaschine und mögliche Ursachen


von noips (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich benötige Hilfe beim Verständnis der Lichtmaschine, kennt sich jemand 
mit der Thematik vielleicht aus.

Zustand der Lima: Regler optisch i. O., Kohlen sind noch nicht 
verschließen (ca. 1 bis 1,5 cm lang) Federungsfunktion i. O. . 
Schleifringe haben Rillen, an einem von den beiden tiefer, Tiefe max. 
1mm. Lima ist mit Freilauf, Funktion des Freilaufs i. O.

Ich stelle folgendes Verhalten an der Lichtmaschine fest:

(Gemessen am Stecker Zigarettenanzünder)

Ohne zuschaltbare Verbraucher ca. 14,3 - 14,4 V Ladespannung.

Folgende Verbraucher an: Licht, Sitzheizung beider Vordersitze, Gebläse 
auf max., Scheibenheizungen vorne u. hinten, Radio mittlere Lautstärke 
--> Ladespannung ca. 12,4 - 12,7 V, d. h. Batterie wird nicht aufgeladen 
(u. U. sogar entladen).

Dazu habe ich folgende Fragen:

1. Ist das der Normalzustand oder soll die Lima bei richtiger Funktion 
auch bei allen Verbrauchern an trotzdem noch eine Spannung liefern, 
damit die Batterie aufgeladen oder wenigstens nicht entladen wird?

2. Wenn dies nicht normal sehe ich bis jetzt 2 mögliche Ursachen: Regler 
tut seine Funktion nicht mehr zuverlässig oder Regler in Ordnung aber 
Erregerstrom ist "verfälscht" weil Übergangswiderstand 
Kohlen-Schleifringe wegen Rille an den Ringen zu groß. Welcher dieser 
Gründe ist wahrscheinlicher? Welche andere Gründe sind möglich?

Danke schon mal!

von Manfred (Gast)


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noips schrieb:
> Folgende Verbraucher an: Licht, Sitzheizung beider Vordersitze, Gebläse auf 
max., Scheibenheizungen vorne u. hinten, Radio mittlere Lautstärke
> --> Ladespannung ca. 12,4 - 12,7 V,

Na reicht doch, über 12,5 V wird da nichts ernsthaft entladen. Batterie 
abklemmen, einen Tag stehen lassen hat die auch "nur" noch 12,5 Volt.

Im Stand(gas) reicht die Leistung meistens nicht, die Heizungsorgie zu 
versorgen.

Im Fahrbetrieb wird die Spannung sicherlich über 14 V gehen.

> Gemessen am Stecker Zigarettenanzünder

... ist nur begrenzt aussagefähig, da wäre schon eine Messung direkt an 
den Batteriepolen sinnvoll. Besser noch Lade- / Entladestrom, dafür 
sollte man eine Stromzange haben.

von noips (Gast)


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Manfred schrieb:
> Na reicht doch, über 12,5 V

Hab schon oft gehört, dass Lima mindestens ca. 13,xx V liefern muss, 
damit Batterie vernünftig geladen werden kann. Beim Anlassen wird ja 
jedes Mal 'ne Menge Energie entzogen, die muss ja wieder rein, sonst 
bleibt man irgendwann stehen. Wenn aber im Winter mit vielen 
Verbrauchern nur 12,4V in Fahrt rauskommen, da wird nicht nachgeladen. 
Nach paar Mal anlassen ist die leer.

Manfred schrieb:
> Im Stand(gas) reicht die Leistung meistens nicht, die Heizungsorgie zu
> versorgen.

Hab ich auch schon experimentiert, die Ladespannung ist nur wenig von 
der Drehzahl abhängig, max. 0,1-0,2 V mehr (egal ob mit oder ohne el. 
Last), wenn man über 2.000 U/min hochdreht. Da tut der Regler seinen Job 
schon gut, solange kaum Verbraucher an sind.

Manfred schrieb:
> ... ist nur begrenzt aussagefähig,

ist nicht genau, aber die Tendenz ist ja klar erkennbar. Die 
Ladespannung fällt von 14,4 auf 12,4 runter. Lima hat 120A 14,5V 
Nennwerte. Die Frage ist, ob es normal ist, dass die Spannung bei 
Belastung so zusammenbricht. Jetzt ist auch noch warm, letzten Winter, 
wenn die ersten Paar Minuten nach Start auch noch die Glühkerzen an 
sind, da fällt die Spannung machmal auf knapp 12V ab.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Das klingt eigentlich nach einem Spannungsabfall innerhalb der 
Verkabelung, eventuell auch schlechte Masseverbindung, wenn sowohl 
Leerlaufspannung, als auch Spannung unter Last, von der Motordrehzahl 
unabhängig sind (was ja für einen funktionierenden Regler innerhalb der 
LiMa spricht).

noips schrieb:
> (Gemessen am Stecker Zigarettenanzünder)

von MaWin (Gast)


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noips schrieb:
> Ist das der Normalzustand

Ja, wenn die LiMa nicht so viel Leistung liefert, wie die Verbraucher 
benötigen, dann wird der Akku nicht geladen und die Spannung sackt auf 
die Akkzspannung ab, der mit 12.6V recht voll ist.

Erhöhe mal die Drehzahl, vielleicht reicht es der LiMa dann zum Laden

von noips (Gast)


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noips schrieb:
> Hab ich auch schon experimentiert, die Ladespannung ist nur wenig von
> der Drehzahl abhängig, max. 0,1-0,2 V mehr (egal ob mit oder ohne el.
> Last), wenn man über 2.000 U/min hochdreht.

ACHTUNG !!! Diese Aussage muss ich korrigieren. Habe gerade überprüft. 
Die 12,4 V bei hoher Last gibt es nicht im Standgas sondern so ab 1.400 
U/min. Im Standgas sinkt die Spannung bei hoher Last auf ca. 11,7V. Ab 
1.400 U/min ändert sich allerdings fast nichts mit der Ladespannung, die 
bleibt dann auch bei über 2.000 U/min im Bereich von 12,4-12,6V ca.

Also, wie ich hier rauslese, seid ihr schon der Meinung, dass die 
Spannung (bei Fahrt, nicht Standgas) auch bei eingeschalteten "starken" 
Verbrauchern nicht so absinken darf, wenn Lima und Verkabelung i. O. 
sind?

Sehe ich das richtig, dass die Rillen in den Schleifringen (solange da 
noch ne gute Restdicke Kupfer ist) kein Problem sein sollten. Wenn der 
Kontaktwiderstand Kohle-Kupfer auch erhöht sein sollte, so wird der 
Regler das ja ausgleichen, weil er die Erregung "hochschraubt" solange 
er Abweichung der Ladespannung vom Sollwert sieht. Stimmt es so?

von wendelsberg (Gast)


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noips schrieb:
> Also, wie ich hier rauslese, seid ihr schon der Meinung, dass die
> Spannung (bei Fahrt, nicht Standgas) auch bei eingeschalteten "starken"
> Verbrauchern nicht so absinken darf, wenn Lima und Verkabelung i. O.
> sind?

Ja, aber immer an der Batterie messen, nur das interessiert die auch.
Der Messwert am Zig-Anz. wird durch die fliessenden Stroeme zu den 
Verbrauchern verfaelscht.

wendelsberg

von Reiner O. (elux)


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noips schrieb:
> Lima ist mit Freilauf, Funktion des Freilaufs i. O.

Was ist das für ein Generator/Auto?
Ohne diese Angaben kann man heute keine ernst zunehmenden Aussagen mehr 
treffen.
"Freilauf" bedeutet, das es sich vermutlich um einen Compact Generator 
handeln sollte, da wäre es dann interessant, was für ein Fahrzeug, was 
für Steueranschlüsse am Generator etc.


MfG
Elux

von Thomas (kosmos)


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Ein Autohersteller wird die Lima nie so stark auslegen. Da wird eher so 
gerechnet das die Heckscheibenheizung nach x Min ausgeschaltet wird... 
dass also dann keine Dauerlast darstellt.

Wenn du aber so Probleme damit hast verbaue doch eine stärkere Lima heut 
zu tage kosten die nicht mehr soviel. Und eine stärkere Batterie gleich 
mit dazu.

von Thomas (kosmos)


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Der Freilauf ist einfach ein spezielles Riemenrad so das die Lima mit 
höherer Drehzahl weiterlaufen kann obwohl die Motordrehzahl schon 
runtergeht. Im VW Konzern hatten das früher nur die größeren Motoren 1,9 
und 2,0....die kleineren hatten das meist nicht verbaut. Könnte gut sein 
das das heute alle Motoren/Limas haben.

von LBO (Gast)


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Um was für ein Fahrzeug geht es eigentlich? Nachdem es noch 
Schleifkohlen hat, wahrscheinlich älter.

Heutzutage wird die Ladespannung durch das Bordspannungsmanagement aktiv 
geregelt. Beispielsweise bei meinem KFZ (Octavia 5E) mit AGM-Batterie 
wird überhaupt bei 90% geschätztem Ladezustand der Ladestrom versucht 
auf 0 zu halten. Hierbei steigt die Spannung bei steigender Last und 
umgekehrt.
Die Batterieströme werden über einen dicken Shunt nahe der Batterie 
gemessen.

von phil (Gast)


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Mit all den Verbrauchern hast du vermutlich irgendwas zwischen 800 und 
1000Watt an Leistungsaufnahme.

Da bleibt bei ner "normalen" Lima nicht mehr viel Luft um auch noch die 
Batterie zu laden...

von noips (Gast)


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Die Frage nach dem Auto und Lima:

Auto ist VW Sharan 1.9 TDI, Baujahr 2002

Lima dementsprechend ein eher einfacher Typ Marke Bosch, Anschlüsse nur 
eigentlicher Stromausgang und ein 2-poliger Stecker am Regler. Daten 
sind 120A und 14,5V, genaue Bezeichnung nicht zur Hand. Baujahr Lima 
steht auch 2002, muss also Original sein und auf das Auto/max. 
Verbraucherlast abgestimmt sein.

bis jetzt sehe ich 2 Ansichten:

1. Zusammenbruch der Spannung nicht OK, Lima muss auch unter max. im 
Fahrzeug verbaute Last die Batterie noch laden können.

2. alles im grünen Bereich, weil vom Hersteller nicht so berechnet, dass 
Lima dauerhaft alle Lasten deckt. Der Nutzer muss es wissen und 
mitdenken/abwäge, was er wann und für wie lange einschaltet.

Im zweiteren Fall müsste so was ja in der BA stehen. Auch bei Fahrern 
ohne techn. Hintergrund/Verständnis (wie bei vielen Frauen) werden in 
diesem Fall im Winter bei viel Kurzstrecken die Autos reihenweise 
ausfallen, trotz intakter Batterie und intakter Lima und Kabel/Kontakte. 
Dies kann aber wohl nicht der Fall sein, oder.

von noips (Gast)


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Nachtrag: das Autos wegen leerer Batterie stehen bleiben kommt ja häufig 
genug vor, nur das hat ja wohl immer irgendwelche Defekte als Grund und 
nicht weil Fahrer bei völlig funktionsfähigem el. System falsches 
Verbrauchermamagement an den Tag legen.

von Ralf H. (ralf_h131)


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Du musst zwingend die Spannung an der Batterie messen, was am 
Zigarettenanzünder ankommt ist doch so was von Banane! Da sitzt jede 
Menge Verkabelung mit Spannungsabfällen dazwischen, was aber die 
Batterie nicht interessiert.

Da das Auto von 2002 ist: Da sind bei VW oft die dicken Leitungen zw. 
Lichtmaschine und Batterie mürbe, auch wenn sie außen noch intakt 
aussehen! Das Kupfer innen ist durch einziehende Feuchtigkeit oxidiert 
und leitet nicht mehr richtig. Gilt auch für die Masseleitung zw. Motor, 
Karosserie und Batterie. Gerade die Massepunkte gammeln gerne mal unter 
der Leitung.

Aber wie bereits oft geschrieben: Erst mal an der Batterie messen! 
Danach geht es mit der Diagnose weiter.

Ralf

von Hersteller (Gast)


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LBO schrieb:
> Um was für ein Fahrzeug geht es eigentlich? Nachdem es noch
> Schleifkohlen hat, wahrscheinlich älter.
>


Was ist das denn für ein Schwachsinn? Wie kommt die Spannung denn sonst 
an den Läufer? Induktion? Guter Wille?

von Chris K. (Gast)


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Was auch gerne passiert, ist dass das Erdungsband vergammelt. Damit dann 
hoher Widerstand und großer Spannungsabfall. Prüf mal das Erdungsband, 
sieht das noch gut aus? Sind die Schrauben fest und frei von Korrision?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

<opa erzaehlt vom Krieg>
Ich hatte mal einen etwas lockeren Keilriemen an der LiMa - das war 
fies, denn die hat sich dann schon noch mitgedreht, und zwar so schnell, 
dass die Ladekontrollleuchte ausgegangen ist.
Aber halt nicht mehr schneller; sowie die Lima Strom haette abgeben 
sollen, wurde der Schlupf groesser und so die Autobatterie trotz 
laufendem Motor und erloschener Ladekontrolle von den Verbrauchern 
leergezuzelt.
</opa erzaehlt vom Krieg>

Gruss
WK

von Hersteller (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> <opa erzaehlt vom Krieg>
> Ich hatte mal einen etwas lockeren Keilriemen an der LiMa - das war
> fies, denn die hat sich dann schon noch mitgedreht, und zwar so schnell,
> dass die Ladekontrollleuchte ausgegangen ist.
> Aber halt nicht mehr schneller; sowie die Lima Strom haette abgeben
> sollen, wurde der Schlupf groesser und so die Autobatterie trotz
> laufendem Motor und erloschener Ladekontrolle von den Verbrauchern
> leergezuzelt.
> </opa erzaehlt vom Krieg>
>
> Gruss
> WK

Schwachsinn, das beschriebene Fahrzeug hat einen automatischen Spanner 
für den Flachriemen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Hersteller schrieb:
> Schwachsinn, das beschriebene Fahrzeug hat einen automatischen Spanner
> für den Flachriemen.

Woher willst du wissen, was ich fuer ein Fahrzeug beschrieben habe?

Gruss
WK

von Arno (Gast)


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120A ist zwar eine Menge, aber schau dir die Absicherung der Verbraucher 
an... wenn du eine elektrische Scheibenheizung vorne hast (wobei mir neu 
wäre, dass VW sowas 2002 verbaut hat) braucht die gern alleine schon 
50A. Dann kann es durchaus sein, dass der Diesel nach dem Kaltstart noch 
nachglüht oder das Kühlwasser elektrisch aufheizt. Zu der 
Heckscheibenheizung schaltet sich meist auch die Spiegelheizung ein - in 
Summe kann es durchaus sein, dass die Batterie zuliefern muss, wenn du 
alles einschaltest. Vor allem im Leerlauf, da erreicht die Lima die 120A 
nicht.

Ist aber auch kein Problem. Die Batterie hat wahrscheinlich rund 
70Ah-100Ah, beim Anlassvorgang werden maximal ca. 2Ah entnommen (extrem: 
30s bei 2kW Anlasserleistung -> 200A) da kann die Batterie auch noch für 
15 Minuten geschätzte 20-30A zuliefern, die die Lichtmaschine nicht 
bringt. Dann geht die Frontscheibenheizung normalerweise von selbst aus, 
auch die Heckscheibenheizung ist nicht mehr nötig, der elektrische 
Zuheizer und das Nachglühen der Glühkerzen wird schon viel früher 
automatisch beendet, die Lüftung stellt man runter und die Batterie wird 
wieder geladen werden.

Kritisch wird das erst, wenn das Auto zwei Wochen lang jeden Tag nur 
morgens 5 Minuten gefahren wird. Oder wenn das Auto "ewig" steht und 
irgendetwas (Marderwarner, Innenbeleuchtung) dauerhaft nennenswert Strom 
verbraucht. Dann altert die Batterie deutlich schneller, der 
Innenwiderstand erhöht sich und bei Kälte reicht der Startstrom 
irgendwann nicht mehr, um den Motor beim Anlassen zu drehen.

MfG, Arno

von noips (Gast)


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Danke für alle Antworten.

Zum Thema wo messen:

Der Unterschied - Messung an der Batt.Klemme zu Messung am Zig.Anz. ist 
kleiner 0.1V auch bei Last, bevor ich das herausgefunden habe, habe ich 
auch an den Batteriepolen gemessen.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo noips,

noips schrieb:
> Danke für alle Antworten.
>
> Zum Thema wo messen:
>
> Der Unterschied - Messung an der Batt.Klemme zu Messung am Zig.Anz. ist
> kleiner 0.1V auch bei Last, bevor ich das herausgefunden habe, habe ich
> auch an den Batteriepolen gemessen.

Hinweis:
Als Youngtimer-Fahrer kenne ich nur die Lichtmaschinen alten Stils.

Der Messpunkt "Zigarettenanzünder" ist nicht wirklich relevant.
Entscheidend ist, was von der Ausgangsspannung an der Lichtmaschine bei 
der Batterie ankommt.
Als misst Du entweder die Ausgangsspannung der Lichtmaschine und die 
Ladespannung an den Batteriepolen oder den Spannungsabfall auf den 
Leitungen zur Batterie.

Ich hatte mal soviel Abfall, dass die Autobatterie nicht mehr geladen 
wurde und der Wagen nicht mehr startete.

Den gemessenen Spannungsabfall habe ich nicht mehr im Kopf.
Es war soviel, dass ich dann liebevoll drei Stunden lang alle 
zugänglichen Kontakte mit 1000er-Schleifpapier behandelt habe. Da 
zugehören beispielsweise:

Batteriepole
Batterieklemmen
Masseband von Batterie-Minus an Karosserie
Masseband von Karosserie an Motor
Alle Kontaktstellen, Schrauben und Muttern der Aufhängung der 
Lichtmaschine am Motor
Alle Anlageflächen und Ringkabelschuhe der Plus-Leitung an der 
Lichtmaschine

Als ich fertig war, brach' die Spannung auch bei Fernlicht kaum ein.

Im übrigen darf die Lichtmaschinenspannung bei Leerlauf unter Last 
einbrechen, aber nicht bei >=2000 Touren.

Wenn Du Übergangswiderstände ausschließen kannst und es doch noch 
Probleme gibt, empfiehlt sich der Lichtmaschinenprüfstand eines 
Bosch-Diensts.

Bitte berichte, wie es weiter geht!

: Bearbeitet durch User
von turboholics (Gast)


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Hi!
Wenns eine LiMa mit dem 2pol Stecker ist, liegt auf dem Stecker nicht 
mehr die klassische Erregerleitung. Da kommt dann ein Signal vom Tacho 
"mach was!". Nicht mehr vom Zündschloss.

Wenn die LiMa im erhöhten Leerlauf auch direkt am Gehäuse keine 13,8V 
bringt, bau ne andere ein. Bevorzugt eine gebrauchte originale als eine 
billige neue aus Fernost.

Sonst noch zum Lesen: 
https://www.hella.com/techworld/de/Technik/Elektrik-Elektronik/Lichtmaschine-pruefen-41623/#

VG

von Chris S. (Firma: hier&da) (keiningenieur)


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Dran denken das heutige Limas ein Batterielademnagament haben soll 
heißen das nicht nur die Drehzahl zum laden wichtig ist sondern auch der 
Lastzustand.

Bei meinem KFz ist es so das bis 30km/h volle Spannung 14,xx anliegen 
und ab 31km/h die Spannung runter geht um im Teillastbetrieb 
ökonomischer zu sein sowie Belastungen für den Motor zu reduzieren. Von 
32 - 82km/h liegen dann nur noch 12,6V an welche nur auf 14,xxV 
angehoben wird, wenn man im Schubbetrieb ist, also Fuss vom Gas. Ab 
83km/h gibs dann wieder volle Spannung....
Bsp von meinem jpn Kfz was nicht für dt Kfz gilt.....

Somit müsstest du die B+ Leitung ein Signal vorgauckeln was denn die 
Lima machen soll da ich vermute das du eine 3polige Buchse hast an der 
Lima...

https://www.hella.com/municipal/assets/media/621_IBS_12V_KI_HELLA_DE.pdf
https://www.kfztech.de/kfztechnik/elo/generator/generator_mfr.htm

Wo du die Spannung misst ist Vumpe, Schawnkung von Batteriemesspunkt zu 
Messpunkten ganz hinten sind minimal. Auch son Hersteller will keine 
überdimensionale Elktroheizung.....

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

noips schrieb:
> Beim Anlassen wird ja
> jedes Mal 'ne Menge Energie entzogen, die muss ja wieder rein, sonst
> bleibt man irgendwann stehen.

Sicher? Es wird viel Strom benötigt und die Spannung darf dabei nicht zu 
stark einbrechen.
10s mit 300A sind rund 0,85Ah, finde ich nicht so sonderlich viel...

Manfred schrieb:
> Im Stand(gas) reicht die Leistung meistens nicht, die Heizungsorgie zu
> versorgen.
Richtig. Bei 2000 U/min sollte sie die Ladespannung aber auch mit der 
Last wieder erreichen.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Hersteller schrieb:
> Schwachsinn, das beschriebene Fahrzeug hat einen automatischen Spanner
> für den Flachriemen.

auch Spanner können schwach werden!

noips schrieb:
> Schleifringe haben Rillen, an einem von den beiden tiefer, Tiefe max.
> 1mm.

Riefen an der Lima lesen sich nicht toll, evtl. sollten die abgedreht 
werden.

aber evtl. ist auch nur eine zu schwache LiMa verbaut auch nicht selten, 
Pfennigfuchserei halt bei Basismodellen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas G. (andreasgs)


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Sers Männer,

Den Sharan gabs schon seit der ersten Generation mit 
Frontscheibenheizung.

Da die Generatoren Ausstattungsabhänging gesteuert werden würde ich bei 
euch nem 120er eher nicht auf eine FSH schließen.

Um den Regler zu Prüfen: Stecker abziegen und Gas geben. Etwa 2000rpm 
oder mehr. Mit abgezogen Stecker geht der Generator in Notlauf und 
stellt fest 13,5V an seinem Bolzen ein. Die kann man dann zwischen 
Gen-Gehäuse und Bolzen Messen.

Der Bosch hat eine Pentagramm schaltung. Da kann es schonmal vorkommen, 
dass eine der 5 Phasen oder die dazugehörigen Dioden kaputt gehen. Dann 
kommt zwar noch Strom Raus, aber nicht mehr die Nennleistung.

Den Regler gibts inkl. Neuer kohlen als Ersatzteil. Genauso wie den 
Decoupler / Freilauf.

Bis auf die neuen Audimodelle mit 48V Asynchronmaschine haben alle 12V 
Generatoren ein schleifringsystem für die Fremderregung. Das ist state 
of the Art.

Greeez
A.

von batman (Gast)


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noips schrieb:
> Lima dementsprechend ein eher einfacher Typ Marke Bosch, Anschlüsse nur
> eigentlicher Stromausgang und ein 2-poliger Stecker am Regler. Daten
> sind 120A und 14,5V, genaue Bezeichnung nicht zur Hand. Baujahr Lima
> steht auch 2002, muss also Original sein und auf das Auto/max.
> Verbraucherlast abgestimmt sein.

Japp, das ist seit Jahrzehnten Standard. Für mich ist die klar defekt, 
z.B Statorwicklung oder Gleichrichter. Es sei denn es funkt da ein BMS 
dazwischen oder eine abgefallene Sense-Leitung zum Netz (vom 
Lima-Stecker kommen Lamp und ?).

von der_tom (Gast)


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Abend!

Ich habe mal eine Vergleichsmessung an meinem KFZ (Ford Mondeo BJ 2014 
mit Benzinmotor und 150A-Lima) gemacht.


Nur mit laufendem Motor und LED-Tagfahrlicht sind es ca. 13A, die ins 
Bordnetz fliessen

Wenn ich die oben genannten Verbraucher zuschalte (inkl. 
Frontscheibenheizung, die sich alleine bereits 50A genehmigt), lande ich 
letztendlich bei 130A.

Mit Batterieladestrom und eventuellen weiteren dieseltypischen 
Verbrauchern (Glühkerzen, Zusatzheizung) wird es mit einer 120A-Lima 
schon (zu) knapp.


Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, solange ohne einer 
Frontscheibenheizung die 14V ereicht werden, ist alles in Ordnung.


mfG Thomas

von noips (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Sicher? Es wird viel Strom benötigt und die Spannung darf dabei nicht zu
> stark einbrechen.
> 10s mit 300A sind rund 0,85Ah, finde ich nicht so sonderlich viel...

Sicher! Rechne mal weiter: mit einem Ladestrom von 850 mA brauchst du 
pro Startvorgang allein im nicht realen Idealfall 1h Fahrt, bis die 
gleiche Ladung wieder drin ist. Wenn von der Lima bei eingeschalteten 
Verbrauchern nur 12,4V an den Batteriepolen ankommen, wird der Strom 
nicht viel höher als 850mA (wenn überhaupt) sein. Wenn du Tag für Tag 
pro Startvorgang nur 15 bis 20 min in die Arbeit fährst, dann werden 
diese "nicht sonderlich vielen" 0,85Ah in paar Tagen zum Grund, warum du 
nach der Arbeit Abends um 18:00 Uhr bei -5 Grad auf dem Parkplatz den 
Schlüssel drehst und der Starter nur 1 mal hustet.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

@noips: wenn die Lichtmaschine auch bei höheren Drehzahlen keine höhere 
Spannung liefert hast Du sicher recht. Nur: mein alter Golf 3 liefert 
auch erst ab ca. 2000U/min volle Ladespannung wenn viel Last an ist, 
sieht man schon, weil im Standgas dann die Scheinwerfer erkennbar etwas 
dunkler werden.
Genau diese 20-30min früh und abend bin ich jahrelang gefahren, auch bei 
-12 Grad und etwas drehen bis er ansprang war kein Problem.

Im Standgas bin ich aber auch nie zur Arbeit oder zurück getuckert...
Ich halte einen Test im Standgas mit viel einfach nicht für 
aussagekräftig.

Gruß aus Berlin
Michael

von L. H. (holzkopf)


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noips schrieb:
> Ohne zuschaltbare Verbraucher ca. 14,3 - 14,4 V Ladespannung.

Das ist eindeutig eine zu hohe Bordnetzspannung.
Wenngleich man die U normalerweise an den Akkupolen mißt, ist es 
letztlich völlig wurscht, wo man die U zu messen beliebt.

Weil der Sinn eines Bordnetzes darin besteht, daß überall die gleiche U 
herrscht.

Die 14,3 - 14,4V sind deshalb zu hoch, weil bei Bleiakkus die 
"Gasungsgrenze" bei 14,4V liegt.
Diese Grenze beinhaltet, daß bei 14,4V die gesamte zur Ladung zugeführte 
Energie (bei vollem Akku) nur noch in Gasung umgewandelt wird.

Genauer gesagt, nur noch in Wasserspaltung (Knallgas).
Bei früheren Ladegeräten, lud man Bleiakkus so lange auf, bis sie 
"köchelten", diese Grenze also erreicht war.

Tatsächlich beginnt diese Wasserspaltung aber schon viel früher, was 
natürlich an sich unerwünscht ist.
Weshalb Bordnetzspannungen i.d.R. unter 14V liegen.
So ca. bei 13,8 bis 13,9V.

Das dürfte auch bei neueren Limas nicht anders sein, weil das durch das 
Verhalten von Bleiakkus bestimmt wird und nicht durch das von Limas.

Daß die Kohlen von Limas unterschiedlich verschleißen und sich Rillen in 
den Schleifringen bilden, ist völlig normal.
Wechsele Deinen Regler aus und bau einen neuen ein.

Kannst Du auch selbst machen - ist gar kein Problem.

Grüße

von noips (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Im Standgas bin ich aber auch nie zur Arbeit oder zurück getuckert...
> Ich halte einen Test im Standgas mit viel einfach nicht für
> aussagekräftig.

Ich habe ja nicht nur im Standgas getestet. Steht oben.


L. H. schrieb:
> Weshalb Bordnetzspannungen i.d.R. unter 14V liegen.
> So ca. bei 13,8 bis 13,9V.

Das stimmt nicht. Habe schon viele Regler gesehen, die auf 14,xx 
ausgelegt sind. Google doch mal. Mein Regler hat 14,5 V Sollwert.

Auch Ladegeräte sind auf über 14V ladespannung ausgelegt. Habe 2 
unterschiedliche, alle beide laden bei 14,4 (im Winterprogramm sogar 
14,6 oder 14,8V, weiß nicht mehr genau, aber definitiv über 14,5V).


L. H. schrieb:
> Kannst Du auch selbst machen - ist gar kein Problem.

Ist mir wohl bekannt. Wenn ich den Regler nicht ausgebaut hätte, dann 
könnte ich hier weiter oben nicht schreiben wie lang die Kohlen sind und 
dass die Schleifringe Rillen haben. :-)

von batman (Gast)


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der_tom schrieb:
> Ich habe mal eine Vergleichsmessung an meinem KFZ (Ford Mondeo BJ 2014
> mit Benzinmotor und 150A-Lima) gemacht.
...
> lande ich
> letztendlich bei 130A.

Hättste einfach die Spannung gemessen, die hier gefragt ist.

von batman (Gast)


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L. H. schrieb:
> Die 14,3 - 14,4V sind deshalb zu hoch, weil bei Bleiakkus die
> "Gasungsgrenze" bei 14,4V liegt.

Aha. Herr Professor hat gesprochen. :)

von Peter M. (r2d3)


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Hallo batman,

batman schrieb:
> Japp, das ist seit Jahrzehnten Standard. Für mich ist die klar defekt,
> z.B Statorwicklung oder Gleichrichter. Es sei denn es funkt da ein BMS

Die von Dir unterstellte Diagnose "klaren Defekt" der Lichtmaschine ohne 
Prüfung von Spannungsabfall auf dem Weg zum Verbraucher kann ich nicht 
nachvollziehen.

Bei meinem ersten Youngtimer bin ich mit der ausgebauten Lichtmaschine 
zum Boschdienst gewandert, die mir einen einwandfreien Zustand derselben 
attestierten.

Es waren lediglich Übergangswiderstände, die ich mit Putzen und Polieren 
aller Kontakte beseitigen konnte.

Eine defekte Lichtmaschine alten Stils (mit den aktuellen Modellen kenne 
ich mich nicht aus) kann man erst nach Ausschlussdiagnose von Leitungs- 
und Reglerproblemen (Länge, s.o.) treffen.

von batman (Gast)


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An Übergangswiderstände, die bei über 1V@100A Spannungsabfall 
verursachen, und sich durch Wegpolieren beseitigen lassen, glaub ich aus 
physikalischen Gründen (Ptot=UI) eher nicht.
Bei meinem Batmobil spielen die ansonsten auch keine Rolle, da die Lima 
die Spannung am Zielort (Hauptverteiler) mißt und regelt. Aber das ist 
bei Bosch u.a. oft nicht so.
Bei der unbekannten Konstruktion kann ich natürlich auch nur vermuten.

von Thomas (kosmos)


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die Lichtmaschine misst in der Regel direkt an ihrem Ausgang, man kann 
diesen internen Zweig aber auch bis zur Batterie legen um den 
Spannungsabfall mit ausregeln zu lassen, was aber dann für die Batterie 
zu viel sein wird.

von Chris S. (Firma: hier&da) (keiningenieur)


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Wäre schön wenn man mal nachträglich alle Daten gleich in den 
Anfangspost packen könnte...

Aber warum gehst du davon aus das die Lima vllt einen Defekt hat ?

Wer sagt nicht das es am Riementrieb liegt ? Beim Diesel wird meist eine 
Riemenscheibe mit Schwingungsdämpfer(Gummi) verwendet der den inneren 
und äußeren Ring miteinander verbinden. Kann also sein das dein äußerer 
Ring Schlupf hat bei zu hoher Last

Erfahrung von nem Opel Combo, dachten wäre die Lima war aber die 
Riemenscheibe daher mal der Einwurf...

Frage welche Riemenscheibe hat er denn ?

von turboholics (Gast)


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Sharan hat nen Freilauf wie beim Fahrrad. Gummidämpfer sitzt in der 
Kurbelwellenriemenscheibe, eht aber normal nicht kaputt

Wie oben schon geschrieben: Wenn schon Riefen in den Kontaktbahnen sind 
und die Kohlen unterschiedlich verschlissen sind, Lima tauschen und 
fertig. In der Zeit die seit dem Eröffnungsposting vergangen sind hätte 
ein Austauschteil schon 3x da sein können... .

VG

von Cerberus (Gast)


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KFZ-Batterien halten so 5-7 Jahre und ein Diesel benötigt schon
ein Kraftpaket, dass locker >300 A liefern kann, weil der Anlasser
locker über ein KW leisten muss.
Spannungsmessungen an der Lima sind nicht so einfach, weil einem
die Batterie in die Suppe spuckt.
Wenn man den Eindruck hat, dass die Batterie nicht richtig geladen
wird, kann man den Säurewert ausspindeln.
Mit einem externen Ladegerät kann man dann sehen, ob die Batterie
noch voll geladen wird.
Wenn das Kraftpaket sein Lebensendet erreicht hat, wird die wohl
erneuert werden müssen.

Ein Praxiserlebnis von mir:
Diesel ca. 47KW, Batterie 6 Jahre alt,
Wenn die Batterie extern geladen wurde, springt der Motor sofort an.
Wenn die Batterie von der Lima geladen und der Motor ein paar mal
gestartet wurde, also normal belastet wurde kommt mal der Zeitpunkt,
wo sich der Motor beim Anlassen etwas schwer tat.
In diesem Grenzbereich fing es dann aus dem Motorraum an zu qualmen.
Ursache ist das Massekabel zwischen Batterie und Masse, wo die
Isolierung anfing zu schmelzen. Mit einer neuen Batterie gleicher
Leistung war dieser Effekt behoben. Bei Gelegenheit wechsle ich
das Massekabel gegen ein Stärkeres aus. Kabelschuhzange habe ich
vor ein paar Tagen ersteigert und stärkeres Kabel und Kabelschuhe
liegen schon bereit.

von noips (Gast)


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batman schrieb:
> An Übergangswiderstände, die bei über 1V@100A Spannungsabfall
> verursachen, und sich durch Wegpolieren beseitigen lassen, glaub ich aus
> physikalischen Gründen (Ptot=UI) eher nicht.

dann guck dir das mal an, da etwas weiter runter scrollen, die 
Wärmebilder zeigen wie sich gealterte Verbindung zwischen Kabellitzen 
und Kabelschuh erwärmt und die Fotos weiter unten mit den Folgen.

https://www.sgaf.de/content/150-110-a-sicherungsproblem-415974

Mit Polieren war bestimmt einfach gründliche Reinigung und Bearbeitung 
mit Schleifpapier gemeint.

von noips (Gast)


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Habe schon längere Zeit an einen Bekannten mit dem gleichen Fahrzeug (1 
Jahr älter als meins, gleicher Motor) gedacht, dass ich bei ihm mal 
Messen könnte.

Was gerade gut gepasst hat: Er hat die Lima vor ca. 2-3 Monaten Tauschen 
lassen, die Reparatur hat bei bekanntem Meister mit Freundschaftspreis 
inkl. neue Lima 300 gekostet, gehe davon aus, dass die Lima kein 
Billigschrott ist.

Er hat keine Frontscheibenheizung, bei ihm messe ich ohne verbraucher 
genau 14,5 V (soviel zu Bordspannung unter 14V wegen Ausgasung) und mit 
allen Verbraucher (ohne Frontscheibe) ca. 13,5V. Bei mir habe ich danach 
nochmal gemessen, der Unterschied mit und ohne Frontscheibe macht ca. 
0,9 bis 1V aus.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo noips,

noips schrieb:
> Er hat keine Frontscheibenheizung, bei ihm messe ich ohne verbraucher
> genau 14,5 V (soviel zu Bordspannung unter 14V wegen Ausgasung) und mit
> allen Verbraucher (ohne Frontscheibe) ca. 13,5V. Bei mir habe ich danach
> nochmal gemessen, der Unterschied mit und ohne Frontscheibe macht ca.
> 0,9 bis 1V aus.

für einen systematischen Test brauchst Du vier Hände.

Wenn Du eine Lichtmaschine alten Typs hast, die die Spannung bei sich 
intern misst und nicht mit einer Sense-Leitung irgendwo im Auto,
dann solltest Du für diesen Test mit erhöhter Drehzahl (>=2000 Touren) 
an der Batterie messen und dann die Verbraucher zuschalten.

Messungen am Zigarettenanzünder sind nicht aussagekräftig.
Meine alte VDO-Spannungsanzeige suggeriert mir immer den Untergang, 
während an der Batterie spannungstechnisch alles bestens ist.
Das ist einfaches Ohm'sches Gesetz:
Das VDO-Analoginstrument misst nicht an der Batterie, sondern irgendwo 
im Innenraum - an einer Leitung an der Spannung abfällt - und das ist 
ein Unterschied.
Genauso irreführend ist die scheinbar bequeme Messung am 
Zigarettenanzünder.

Von dem Messergebnis hängt die weitere Vorgehensweise ab.

Ohne systematische Vorgehensweise mit Ausschlussdiagnose bleibt nur noch 
"Versuch und Irrtum" mit zufälligem Teiletausch übrig - kann man machen, 
muss man aber nicht machen.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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noips schrieb:
> Er hat keine Frontscheibenheizung, bei ihm messe ich ohne verbraucher
> genau 14,5 V (soviel zu Bordspannung unter 14V wegen Ausgasung) und mit
> allen Verbraucher (ohne Frontscheibe) ca. 13,5V. Bei mir habe ich danach
> nochmal gemessen, der Unterschied mit und ohne Frontscheibe macht ca.
> 0,9 bis 1V aus.

Kannst ja mit Deinen Akkus und Limas machen, was Du willst.
Ist Deine Sache. :)

Wenn Dich das mit der Ausgasung interessieren sollte, kannst Du das u.a. 
auch hier unter "Gasung" nachlesen, wozu es führt, wenn z.B. mit 14,5V 
Bordnetzspannung Akkus geladen werden:
http://struik-tvs.eu/German/Dcamper/Dwerner.pdf

Empfehlenswert sind immer Bordnetz-Messungen sowohl im Leerlauf, als 
auch bei höheren Drehzahlen, die dem entsprechen, wie durchschnittlich 
Limas im Fahrbetrieb drehen.

Ausnahmslos alle Drehstrom-Limas befinden sich bereits im Motor-Leerlauf 
(ca. 900U/min) ganz unten im Bereich ihrer steil ansteigenden 
Kennlinien.
Wie gut sie dann bei höheren Drehzahlen Spannung generieren bzw. 
nachregeln können, läßt sich ja überprüfen.

Grüße

von phil (Gast)


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Solltest das Dokument selber erstmal lesen (und verstehen)

von noips (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Messungen am Zigarettenanzünder sind nicht aussagekräftig.

Das ist hier schon mehrfach erwähnt worden. Nur, das lässt sich nicht 
pauschal sagen. In manchen Fahrzeugen wird das zutreffen. Bei mir liegt 
Zigarettenanzünder auf Dauerplus und scheint eine recht kurze Verbindung 
zur Batterie zu haben, die nicht auch noch zu anderen Verbrauchern Strom 
führt. Ich habe oben schon geschrieben, dass ich in erster Zeit früher 
immer an den Batteriepolen gemessen habe, bis ich festgestellt habe, 
dass ich am Zigarettenanzüder das Gleiche messe. Seitdem mache ich es am 
Zigarettenanzünder.

von noips (Gast)


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@ L. H.

Ich stelle das Thema Ausgasung nicht in Frage. Ich sage nur, dass es 
nicht stimmt, dass wegen derselben die Boardspannung in Fahrzeugen 
unbedingt auf unter 14V geregelt wird.

von L. H. (holzkopf)


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noips schrieb:
> Ich stelle das Thema Ausgasung nicht in Frage.

Hätte ja auch wenig Sinn, das zu tun. :)
Wir sind uns dann wohl auch darin einig, daß der Umfang der Ausgasung 
von der Ladeendspannung abhängt.

> Ich sage nur, dass es
> nicht stimmt, dass wegen derselben die Boardspannung in Fahrzeugen
> unbedingt auf unter 14V geregelt wird.

Kommt auch ein wenig darauf an, welchen Akku man hat und/oder was man im 
Endeffekt erreichen können will.

Jedenfalls wird bei Naß-Blei-Akkus bei einer U von 14,4V der Elektrolyt 
nur noch in Knallgas "aufgespaltet".
Diese Aufspaltung beginnt aber bereits bei unter 14V, was natürlich 
weniger Knallgas-Erzeugung beinhaltet.
Die auch für die sogen. Säure-Umschichtung ausreicht, die ja an sich 
erwünscht ist.

Unbenommen ist bei dem ganzen Sums natürlich, daß man mit einer 
Bordnetz-U von z.B. 13,8 bis 13,9V einen Naß-Akku nicht so "voll" 
aufladen kann, wie man das mit 14,4 oder noch mehr V tun kann.

Ob Letzteres aber nun tatsächlich generell für Akkus nachteilig ist, 
kann ich Dir nicht genau sagen.
Vielleicht ist es ja nur für Naß-Akkus nachteilig und geht zu Lasten von 
deren Lebensdauer.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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L. H. schrieb:
> Jedenfalls wird bei Naß-Blei-Akkus bei einer U von 14,4V der Elektrolyt
> nur noch in Knallgas "aufgespaltet".

Ein weit verbreiteter Irrtum. Die "Gasungsspannung" beträgt 2,4V *pro 
Zelle*, würde also bei einer 6s-Konfiguration nur zutreffen, wenn alle 
Zellen exakt dieselbe Spannung (inkl. Ladezustand) haben. Das ist in der 
Realität natürlich der unwahrscheinlichste Fall, da Zellen niemals 
identisch sind. Besonders in der Situation um 100% Ladestand steigen die 
Einzelspannungen schnell an und laufen entsprechend auseinander.

D.h. während über den ersten vollen Zellen die Spannung schon >2,4V 
ansteigt, müssen die letzten noch ein Weilchen bei <2,4V laden. Die 
letzte Zelle bekommt dann durch den hohen Spannungsabfall über den 
anderen Zellen nur noch einen winzigen Ladestrom und braucht bei 14,4V 
Klemmenspannung quasi noch ewig, um voll zu werden. Um eine 
akkumulierende Sulfatierung und damit baldigen Ausfall der schwächsten 
Zelle über die nächsten Teilzyklen abzuwenden, muß also die Gasung der 
anderen Zellen auch über einen längeren Zeitraum in Kauf genommen 
werden, da diese insgesamt weniger schadet, als der Totalausfall einer 
Zelle.

Langer Rede kurzer Sinn: Eine Starterbatterie darf nicht nur, sie soll 
gasen.

Man kann übrigens auch nicht sagen, daß eine Batterie bei 14,4V "voller" 
wird als bei 13,9V. Wahr ist, die Spannung bedingt den Strom und damit 
die Ladezeit aber nicht die nutzbare Kapazität.

von der_tom (Gast)


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Abend!

> Ich habe mal eine Vergleichsmessung an meinem KFZ (Ford Mondeo BJ 2014
> mit Benzinmotor und 150A-Lima) gemacht.
...
> lande ich
> letztendlich bei 130A.

> Hättste einfach die Spannung gemessen, die hier gefragt ist.

Ich wollte mit meinem Beitrag eher die Grössenordnung des Laststromes in 
den Rum werfen....


Aber bitte sehr hier nachgemessen:

Mit den angegebenen Verbrauchern messe ich an der Batterie 14,55V und am 
Zigarettenanzünder 14,35V.

Wenn ich noch zusätzlich Fernlicht (dank H1 bleibt Abblendlicht an), 
Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte einschalte und auf die Bremse 
trete, sinkt die Spannung am Zigarettenanzünder auf 13,75V ab.

Dabei merkt man am Motorklang, dass schön langsam Schluss ist.


Alles im Leerlauf gemssen mit noch lauwarmen Motor (Drehzahlanhebung bei 
kaltem Motor!).



mfG Thomas

von noips (Gast)


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Um das hier abzuschließen:

Die Messung am gleichen Fahrzeug meines Bekannten mit neuer Lima hat in 
etwa das gleiche Verhalten gezeigt wie bei mir. Aus diesem Grund lässt 
sich wohl sagen:

Bei diesem Fahrzeug (und wahrscheinlich auch bei vielen anderen) ist es 
normal, dass die Lima bei maximaler el. Belastung (alle Verbraucher) die 
für das Nachladen der Batterie nötige Spannung nicht aufrechterhalten 
kann. Somit muss man vor allem bei häufigen (erst recht wenn fast 
ausschließlich) Kurzstrecker entweder den Ladezustand der Batterie 
regelmäßig überprüfen und z. B. mit ext. Ladegerät nachladen oder aber 
auf den Komfort verzichten, den die stromfressenden Verbraucher bieten. 
Hier sind die im gewissen Vorteil, die täglich längere Strecken fahren 
müssen. Nach den ersten ca. 10 km Sitz- und Scheibenheizungen 
ausschalten und den Rest der Strecke freut sich die Batterie auf 14,5V 
Ladespannung (wenn da noch nicht so viel Knallgas drinen ist ;-) )

von noips (Gast)


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der_tom schrieb:
> Mit den angegebenen Verbrauchern messe ich an der Batterie 14,55V und am
> Zigarettenanzünder 14,35V.

Danke schön! Das erinntert mich an die dritte (hier oben schon erwähnte) 
Option: stärkere Lima einbauen und weder nachladen noch auf Komfort 
verzichten.

von noips (Gast)


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Ich danke allen Beteiligten. Vielleicht kann ja jemand sonst außer mir 
was daraus nehmen.

von batman (Gast)


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Da müßte man erstmal an der Lima messen, ob diese überhaupt unter 
Nennspannung fällt oder es nur der nicht kompensierte Leitungswiderstand 
ist. In jedem Fall eine schlechte Lösung für den winterlichen Betrieb - 
aber da gibts wohl kein Gesetz dagegen.

von L. H. (holzkopf)


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batman schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Jedenfalls wird bei Naß-Blei-Akkus bei einer U von 14,4V der Elektrolyt
>> nur noch in Knallgas "aufgespaltet".
>
> Ein weit verbreiteter Irrtum. Die "Gasungsspannung" beträgt 2,4V *pro
> Zelle*, würde also bei einer 6s-Konfiguration nur zutreffen, wenn alle
> Zellen exakt dieselbe Spannung (inkl. Ladezustand) haben. Das ist in der
> Realität natürlich der unwahrscheinlichste Fall, da Zellen niemals
> identisch sind. Besonders in der Situation um 100% Ladestand steigen die
> Einzelspannungen schnell an und laufen entsprechend auseinander.

Wieso ein Irrtum?
Zwar ist alle Theorie grau, darf aber für sich in Anspruch nehmen, von 
Idealzuständen auszugehen.
Und dabei sind nun mal 6 * 2,4V = 14,4V

Daß dies dann in der Realität auch ganz anders aussieht, ist nahezu 
zwangsläufig an den "schleichenden" Akku-Zusammenbruch gekoppelt.

Auf "Spitzfindigkeiten" brauchen wir dabei m.E. gar nicht weiter 
einzugehen.

> Langer Rede kurzer Sinn: Eine Starterbatterie darf nicht nur, sie soll
> gasen.

Aber nur unter der Restriktion, daß die Lade-U bis zu ca. 13,8V geht!
Die 13,8V sind ja nicht irgendwie "vom Himmel gefallen" oder aus "den 
Fingern gesaugt", sondern haben auch hinsichtlich in der Praxis völlig 
unkalkulierbarer Ladeend-U schon ihre Berechtigung!" :)

Aus dem w.o.g. Link zitiert:

"Wenn die Ladeschlussspannung eines Akkus nicht bekannt ist, dann sollte 
sie nicht höher sein als 2,3
V je Zelle (13,8 V beim 12 V Akku). Damit ist man auf der sicheren 
Seite. Wenn auch der Akku nicht
optimal geladen wird, so wird er in keinem Fall durch Überladen 
beschädigt. Die Ladeschlussspannung
liegt je nach Akkutyp zwischen 2,3 V und 2,48 V je Zelle (13,8 V - 14,9 
V beim 12 V Akku). Ein
Überladen vernichtet unwiderruflich die Akkukapazität. Achtung: Je nach 
Umgebungstemperatur kann
bei Ladeschlussspannungen über 2,3 V je Zelle (13,8 V beim 12 V Akku) 
der Akku gasen, es kann
Säure austreten und es besteht Explosionsgefahr durch die Entwicklung 
von Knallgas. Die Ladeschlussspannung
ist stark temperaturabhängig, siehe „Temperatur“. Mit der 
Ladeschlussspannung
darf der Akku nur zeitlich begrenzt geladen werden. Ladeautomaten haben 
die automatische Umschaltung
auf die geringere Erhaltungsladespannung."

> Man kann übrigens auch nicht sagen, daß eine Batterie bei 14,4V "voller"
> wird als bei 13,9V. Wahr ist, die Spannung bedingt den Strom und damit
> die Ladezeit aber nicht die nutzbare Kapazität.

Ach, weißt Du was:
Häng doch einfach mal einen Akku an ein elektronisches Ladegerät, das 
automatisch auf Erhaltungs-U umschaltet.

Dann häng den Akku ab und mess dessen U (ruhig auch nach einiger 
Beruhigungs-Zeit).

Und dann häng ihn an ein konventionelles Ladegerät, bis er "köchelt".
Womit Du ihn weiter auflädst.
Dann wirst Du schon sehen, welche U er danach liefern kann, wenn er 
wirklich "voll" aufgeladen ist.

Steht auch nicht in Widerspruch zum vorher Zitierten:
"...Wenn auch der Akku nicht
optimal geladen wird, so wird er in keinem Fall durch Überladen 
beschädigt..."

Und da willst Du mir/uns sonstwas weismachen??
Da mußt Du - zumindest, was mich anbelangt - schon mit wirklich 
stichhaltigen Argumenten daherkommen. ;)

Viel interessanter ist, da auch viel weitergehend, die Frage:
Warum sollten denn eigentlich Nass-Akkus auf einmal mit einer Bordnetz-U 
von 14,5V und mehr aufgeladen werden?
Wenn einiges dagegen spricht, das so zu tun.

Zu manchen Fragen gibt es auch viele unterschiedliche Antworten.
Je nach Sichtweise halt. ;)

Die Kernfrage besteht aber seit Jahrtausenden unverändert:
cui bono?

Grüße

von batman (Gast)


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Ja bleib mal bei deinen Erkenntnissen von Spielzeugeisenbahnern und 
Laubenpiepern. Mit Kfz-Technik mußt du dich ja offensichtlich nicht 
beschäftigen.

von L. H. (holzkopf)


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batman schrieb:
> Ja bleib mal bei deinen Erkenntnissen von Spielzeugeisenbahnern und
> Laubenpiepern.

Naja, ich will Dir nicht gerade unterstellen, daß armselige Argumente zu 
Deinen Stärken gehören.

> Mit Kfz-Technik mußt du dich ja offensichtlich nicht
> beschäftigen.

U.a. habe ich mich höchstwahrscheinlich auch damit schon viel länger 
beschäftigt als Du.
Lerne aber immer noch täglich dazu.

Grüße

von MeierKurt (Gast)


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L. H. schrieb:

> Lerne aber immer noch täglich dazu.
>
Meine Glaskugel sagt: Das wird noch ein weiter Weg.

btw: Ich habe mich auch schon mit der Ausgasungstheorie blamiert (der 
Tod tritt bei 20°C nach 13,7V ein...).
Aber nur einmal. Danach habe ich mir mal in Ruhe angesehen, welche 
Bordspannung eine LiMa bei gängigen Pkw mit herkömmlichen Blei-Naßakkus 
so liefert. Mmh, 14,4V rum...
Kann also nicht sooo relevant sein das mit der Ausgasung ab 13,7V.
"Früher" war die Spannung evtl. wirklich bei 13,7V. Nur hatten damals 
die Akkus auch nicht länger gehalten (ich würde sogar behaupten: Im 
Gegenteil).

Wenn eine Meinung (sei sie auch noch so toll theoretisch untermauert und 
im Internet nachlesbar) der Realität widerspricht, sollte man vielleicht 
bei übersichtlichen Umständen nicht als Erstes die Realität anzweifeln.

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