Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator am Ausgang eines Labornetzgerätes


von Bob (Gast)


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Hallo,

ein Kollege wollte mir gestern weismachen, dass an einem Labornetzgerät 
ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte, um Spannungsspitzen 
abzufangen.
Ich habe ihn gefragt, wozu das gut sein soll. Der Elko lädt sich beim 
Einschalten des Netzteils auf und bleibt dann solange geladen, bis das 
Netzteil ausgeschaltet wird.

Was meint ihr?

MfG
Bob

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bob schrieb:
> dass an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen
> werden sollte, um Spannungsspitzen abzufangen.
Das müsste aber ein echt schlechtes Labornetzgerät und damit ein Grund 
für den Rausschmiss sein.

> dass an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen
> werden sollte, um Spannungsspitzen abzufangen.
Wer so ein schlechtes Labornetzteil hat und z.B. 10mA Konstantstrom 
einstellt und 10V, der macht trotz des Konstantstroms seine LEDs kaputt, 
weil zwar das Netzteil tatsächlich auf 10mA begrenzt, sich aber dieser 
"Pufferkondensator" schlagartig in die LED entlädt.

> Der Elko lädt sich beim Einschalten des Netzteils auf und bleibt dann
> solange geladen, bis das Netzteil ausgeschaltet wird.
Weil so ein Netzteil normalerweise nur in einem Quadranten regelt (Strom 
und Spannung haben gleiche Polarität) bleibt er sogar geladen, wenn man 
das Netzteil auf 30V hochdreht und anschließend wieder auf 5V 
herunterdrehen will.

Bob schrieb:
> ein Kollege wollte mir gestern weismachen, dass an einem Labornetzgerät
> ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte, um Spannungsspitzen
> abzufangen.
Woher kommen diese Spannungsspitzen?
Wenn die aus der angeschlossenen Schaltung kommen, dann muss der 
Kondensator nicht ans Netzteil, sondern gehört zum Entstörung in die 
Schaltung, die diese Störungen generiert.

: Bearbeitet durch Moderator
von Olaf (Gast)


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> Was meint ihr?

Es ist in den allermeisten Faellen Quatsch weil ein zusaetzlicher Elko 
am Ausgang die Regeleigenschaften eines Netzteils beeintraechtigt. Ein 
schlechtes Netzteil kann es sogar zerstoeren weil dann der Elko beim 
ausschalten rueckspeisst.
Es gibt aber schon mal eine seltene Ausnahme. Wenn man etwas macht wo 
man auf eine besonders extrem rauscharme Spannung Wert legt dann kann es 
sein das dies die Qualitaet der Spannung leicht verbessert. Allerdings 
bewegen wir uns dann in Bereichen welche die meisten hier weder messen 
noch wahrnehmen koennen. (z.B Quarzoszillator fuer eine PLL im 
zweistelligen Ghz Bereich) Und auch dann haengt es noch sehr von der 
Kombination aus Netzteil und Schaltung ab. Wie immer im Leben ist es 
dumm wenn man ein Konzept einfach ungeprueft uebernimmt ohne es zu 
testen. .-)

Olaf

von Stephan (Gast)


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Die Praxis zeigt aber immer wieder das in vielen Geräten eben doch ein 
Elko drin ist. Meist im Bereich 10-100µ.

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Bob schrieb:
>> dass an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen
>> werden sollte, um Spannungsspitzen abzufangen.
> Das müsste aber ein echt schlechtes Labornetzgerät und damit ein Grund
> für den Rausschmiss sein.

In meiner Ausbildungszeit gab es die mit großem eingebautem Elko 
(leider). Stand Philips drauf! Damals gab es noch keine LEDs, dafür 
waren andere Schaltungen in Gefahr.

Stephan schrieb:
> Die Praxis zeigt aber immer wieder das in vielen Geräten eben doch ein
> Elko drin ist. Meist im Bereich 10-100µ.

Scheint nicht ganz einfach zu sein, Linearregler 100% stabil zu bekommen 
ohne diesen Elko.

von Bob (Gast)


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Vielen Dank für Eure Ausführungen.

So ähnlich habe ich mir das auch schon gedacht, dass es ein miserables 
Netzteil sein muss, wenn noch ein "nachgeschalteter" Filter benötigt 
wird.
Und ja, die Störung soll laut Kollege von dem Netzteil selbst, und nicht 
der Schaltung, kommen ;).

von M. K. (sylaina)


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Stephan schrieb:
> Die Praxis zeigt aber immer wieder das in vielen Geräten eben doch ein
> Elko drin ist. Meist im Bereich 10-100µ.

Ja, den braucht der Regler ja auch als Ankerpunkt, ohne den schwingt 
nämlich das Netzteil weil der Regler idR schneller als die Regelstrecke 
ist bzw. die Regelstrecke schlicht zu träge ist, da muss man dann dem 
Regler einen Klotz ans Bein nageln und das ist der Elko am Ausgang.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Bob schrieb:

> Was meint ihr?

Elkos stützen die Spannung in Stromspitzen.

Wenn der Verbraucher also 1A im Mittel aber kurze Peaks bis 10A zieht 
(z.B. Glühlampe einschalten) dann würde ein Labornetzgteil, das nur 3A 
liefern kann, in diesen Spitzen mit der Spannung massiv (auf 1/3) 
einbrechen.

Ein Elko (wenn er gross genug ist) verhindert das, ist er zu gross, 
macht er das Ansteigen und Abfallen der Spannung beim Ein- und 
Ausschalten langsam.

Am Labornetzteil sollte aber ein grosser Elko nicht zu 
Startschwierigkeiten führen, wie das bei manchen Schaltnetzteilen der 
Fall sein kann.

von Edi M. (edi-mv)


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EIn Netzteil mit ELko muß nicht miserabel sein !

Ich habe mehrere Labornetzteile, Ende 70er bis Mitte 80er Jahre (Statron 
3203, 3217), die wurden aber noch Ende der 90er verkauft- die haben/ 
hatten einen recht groß dimensionierten Elko (470 µF) direkt an den 
Ausgangsklemmen !

Dieses Detail wurde in einem Forum als "Schaltungskiller" bezeichnet- 
was allerdings Quatsch ist- wer Laborgeräte anwendet, kennt die 
Eigenschaften seines Equipments. Dank der Robustheit wurden diese 
Netzteile jedoch in vielen Werkstätten im rauhen Betrieb "mißbraucht".

Der Elko diente übrigens zur Unterdrückung von Eigenschwingungen, und 
konnte durch kleinere Nicht- Elektrolyt- Kondensatoren (0,5 bis 1 µF) 
ersetzt werden.

Oft wurden die Elkos von Anwendern jedoch einfach "herausgeknipst". Das 
führt gelegentlich durch irgendeinen Impuls (kann ein Lichtschalter im 
Raum sein) zum "Quietschen"- es entsteht eben eine der Gleichspannung 
überlagerte Eigenschwingung, Aus/ Einschalten, Quietschen wieder weg.

Ich verwende diese Netzteile seit über 40 Jahren, und habe durch diesen 
Elko nichts gekillt.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich sehe noch einen anderen Grund für einen (kleinen) Elko am Ausgang:
Der Regler ist ja nicht beliebig schnell zum Ausregeln von kurzen bzw. 
schnellen Laständerungen. Da hilft der Elko, die Spannung einigermaßen 
konstant zu halten, hat also die Wirkung eines Stützkondensators.

Das hat natürlich einen Nachteil für den Fall "bei Strombegrenzung LED 
anschließen", und es ist daher ein Kompromiss zu finden zwischen den 
beiden Betriebsarten "Spannungregelung" und "Stromregelung".

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> und habe durch diesen Elko nichts gekillt.
Weil du diese Eigenheiten eben seit 40 Jahren kennst.
Und deshalb diese Dinger vorrangig als Spannungsquelle und nur 
nachrangig als Stromquelle verwendest.

von Teo D. (teoderix)


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Edi M. schrieb:
> EIn Netzteil mit ELko muß nicht miserabel sein !

Ich kenne keines ohne.
Je kleiner er ist, je besser (schnellere Lastausregelung) die Regelung. 
470µF sind meist an 0815 LNTs zu finden. Bessere haben da meist 47µF 
dran.

von Teo D. (teoderix)


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Dietrich L. schrieb:
> Das hat natürlich einen Nachteil für den Fall "bei Strombegrenzung LED
> anschließen",

Die Spannung lässt sich (hoffentlich) ja so fein einstellen, das man 
auch ohne CC LEDs testen kann. Die Temperatur-Drift der LED, spielt da 
ja keine Rolle.

von Thomas S. (thschl)


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Lothar M. schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> und habe durch diesen Elko nichts gekillt.
> Weil du diese Eigenheiten eben seit 40 Jahren kennst.
> Und deshalb diese Dinger vorrangig als Spannungsquelle und nur
> nachrangig als Stromquelle verwendest.

genau, und die Schaltungen mache auch ich nicht spannungslos durch 
ausschalten des Netzteils oder runter drehen der Spannung oder Strom, 
sondern durch ziehen des Bananensteckers

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Michael B. schrieb:
> Bob schrieb:
>
>> Was meint ihr?
>
> Elkos stützen die Spannung in Stromspitzen.
>
> Wenn der Verbraucher also 1A im Mittel aber kurze Peaks bis 10A zieht
> (z.B. Glühlampe einschalten) dann würde ein Labornetzgteil, das nur 3A
> liefern kann, in diesen Spitzen mit der Spannung massiv (auf 1/3)
> einbrechen.


Also genau dafür ist der Elko am Ausgang eines LNGs nicht. Wenn man ein 
LNG auf 3 A einstellt dann erwartet man auch, dass da nur 3 A raus 
kommen. Da sollen, auch wenns nur kurz ist, keine 5/7/10 A raus kommen. 
Sowas darf bei einem "normalen" Netzteil raus kommen aber definitiv 
nicht bei einem LNG.

von MaWin (Gast)


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Edi M. schrieb:
> EIn Netzteil mit ELko muß nicht miserabel sein

Doch, natürlich, ein LABORnetzteil ist dadurch gekennzeichnet, dass es 
Spannungsquelle und Stromquelle sein kann, je nach Einstellung.
Ein grosser kondensator am Ausgang macht es spannungsstabiler, aber 
ruiniert die Stromquelleneigenschaft, dafür wäre eine Drossel passender.

Wer natürlich den Unterschied zwischen Strom und Spannung und damit 
Stromquelle und Spannungsquelle nicht verstanden hat, sondern im 
Labornetzteil bloss eine einstellbate Spannungsquelle sieht, der mag 
glauben, dass grosse Ausgangskondensatoren nicht stören.

von Michael B. (laberkopp)


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M. K. schrieb:
> Wenn man ein
> LNG auf 3 A einstellt dann erwartet man auch, dass da nur 3 A raus
> kommen. Da sollen, auch wenns nur kurz ist, keine 5/7/10 A raus kommen.
> Sowas darf bei einem "normalen" Netzteil raus kommen aber definitiv
> nicht bei einem LNG.

Daher wird der grosse Elko ja extern angeschlossen,

Bob schrieb:
> ein Kollege wollte mir gestern weismachen, dass an einem Labornetzgerät
> ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte

und ist nicht schon im Labornetzteil eingebaut.

Also schreib nicht so einen Scheiss
" > Also genau dafür ist der Elko am Ausgang eines LNGs nicht. "
es ging nicht um eingebaute, sondern externe.

von Wolfgang (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Dieses Detail wurde in einem Forum als "Schaltungskiller" bezeichnet-
> was allerdings Quatsch ist- wer Laborgeräte anwendet, kennt die
> Eigenschaften seines Equipments.

Ein anständiges Labornetzgerät, dessen Strombegrenzung auf einen 
bestimmten Wert eingestellt ist, hat den Strom auf diesen Wert zu 
begrenzen und nicht aus irgendeinem Ausgangselko mal schnell einen 
dicken Strompeak zu liefern. Basta
Sonst soll es sich nicht Labornetzgerät schimpfen.

von Stephan (Gast)


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Michael B. schrieb:
> es ging nicht um eingebaute, sondern externe.

Neee ging es nicht. Es ging um:

Bob schrieb:
> ein Kollege wollte mir gestern weismachen, dass an einem Labornetzgerät
> ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte, um Spannungsspitzen
> abzufangen.

Einen ausganseitig angeschlossenen. Das kann auch ein interner sein.

von M. K. (sylaina)


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Michael B. schrieb:
> " > Also genau dafür ist der Elko am Ausgang eines LNGs nicht. "
> es ging nicht um eingebaute, sondern externe.

Doch, die letzten paar Posts gings sogar explizit um den Elko, der drin 
steckt und auch bei dem von dir zitierten gehts im Prinzip um den Elko. 
Man beachte den Grund, warum der Elko angeschlossen werden sollte:

Bob schrieb:
> um Spannungsspitzen
> abzufangen

Und das ist einfach totaler Quatsch bei einem LNG. "Spannungsspitzen" 
sind vom Regler des LNGs abzufangen, nicht von einem Elko an den 
Ausgangsklemmen.

von npn (Gast)


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Stephan schrieb:
> Einen ausganseitig angeschlossenen. Das kann auch ein interner sein.

Als Labornetzgerät bezeichnet man ein Gerät, was auf dem Arbeitstisch 
steht. Ein eingebautes Netzteil fällt nicht unter die Kategorie 
"Labornetzteil".

von Michael B. (laberkopp)


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Stephan schrieb:
> Neee ging es nicht. Es ging um:
> Einen ausganseitig angeschlossenen. Das kann auch ein interner sein.

Neee.....

Wenn er drin ist, muss er nicht angeschlossen werden.

Geh noch mal in die Grundschule, Satzverständnis.

M. K. schrieb:
> Doch, die letzten paar Posts gings sogar explizit um den Elko, der drin
> steckt

Aber immer nur als Beispiel wie es NICHT sein sollte.

von M. K. (sylaina)


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Michael B. schrieb:
> Aber immer nur als Beispiel wie es NICHT sein sollte.

Nicht nur als Beispiel: Egal ob Intern oder Extern: An die Klemmen eines 
LNGs gehören keine zusätzlichen Elkos um Spannungsspitzen abzufangen.

von alskdj (Gast)


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M. K. schrieb:
> An die Klemmen eines LNGs gehören keine
> zusätzlichen Elkos um Spannungsspitzen abzufangen.

Aber um Last-/Stromspitzen (oberhalb des eigentlichen
Strombereiches des LNG) abzufangen eventuell schon.

Wir sind wieder bei der Diskussion gelandet, wie groß
ein Ausgangselko sein darf, bzw. CC vs. CV.

Es soll ja Prinzipien mit sehr kleiner Kapazität geben
(allerdings mir nicht als Nachbauvorlage bekannt).

Manche Geräte bieten wohl eine Wegschaltung des C_out
für CC Betrieb, hörte ich. Ist vermutlich über Relais
gelöst, aber ist denn der Stromregler ohne die von
MaWin genannte Drossel so einfach stabil dann?

Ganz so einleuchtend, wie manche zu denken glauben,
sind die betr. Zusammenhänge leider nicht.

von alskdj (Gast)


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alskdj schrieb:
> zu denken glauben,

zu glauben scheinen

von Peter H. (peterhofbauer)


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Hallo!

Der Elko am Ausgang soll keine Spannungsspitzen beseitigen. Er ist nötig 
um
das Netzteil am schwingen zu hindern.
Schaut euch mal Schaltpläne an, so ein Elko oder Kondensator haben alle 
Netzgeräte. Manchmal ist noch ein R davor geschaltet.
Nur bei 4-Quadranten-Netzteile kann der auch fehlen.

Gruß Peter

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Die Praxis zeigt aber immer wieder das in vielen Geräten eben doch ein
> Elko drin ist. Meist im Bereich 10-100µ.

Man muss ganz klar unterscheiden ob es ein Elko ist den der Hersteller 
in das Geraet mit eingebaut hat, oder ob es einer ist den man selber 
aussen noch dran schraubt! Wenn der Hersteller das gemacht hat dann ist 
das vermutlich okay weil er halt seine Schaltung darauf abgestimmt hat. 
Und ja ich denke auch das dieser Elko dann eher klein sein sollte weil 
das ein Mass fuer die Qualitaet eines Labornetzteils ist wenn es in die 
Strombegrenzung geht.
Aber noch selber zusaetzlich dranschrauben ist eher kontraproduktiv.

Olaf

von Olaf (Gast)


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> Nur bei 4-Quadranten-Netzteile kann der auch fehlen.

Sowas gehoert zu den Dingen die man sich heute noch gerne selbst baut 
und wo sich das noch lohnt. Hab ich mir vor kurzem erst auf Basis eines 
LA6510 (gibt es bei Reichelt) gebaut...

Olaf

von M. K. (sylaina)


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alskdj schrieb:
> Aber um Last-/Stromspitzen (oberhalb des eigentlichen
> Strombereiches des LNG) abzufangen eventuell schon.

Bei einem normalen Netzteil, ja, aber definitiv nicht bei einem LNG. Wer 
sowas macht hat die Funktion eines LNGs nicht verstanden. Beim Auto 
zieht man auch nicht die Handbremse an um eventuell nicht zu schnell zu 
fahren.

...hach, da isser wieder, der Autovergleich...

von Michael B. (laberkopp)


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Peter H. schrieb:
> Der Elko am Ausgang soll keine Spannungsspitzen beseitigen. Er ist nötig
> um das Netzteil am schwingen zu hindern

Dazu reicht bereits der interne.

Dazu müsste man keinen weiteren Elko ausgangsseitig anschliessen.

von Edi M. (edi-mv)


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Was sitzen denn hier für "Experten" (MaWin, M. K.)hinterm Display ?

Elkos an den Ausgangsklemnmen wurden/ werden mit Sicherheit nicht
aufgrundwegen von Ahnungslosigkeit der Entwickler eingebaut, und 
verschlechtern tun die das LNG auch nicht.

Weder werden die Stromquelleneigenschaften verschlechtert noch sollen 
"Strom/- Spannungsspitzen abgefangen werden" (das wäre ja so ziemlich 
das letzte, wenn ein Netzteil sowas nötig hätte), noch ist ein 
Labornetzgerät kein Labornetzgerät, wenn es einen Elko an den 
Ausgangsklemmen hat.

Lesen hilft: Da stand was von Verhinderung von Eigenschwingungen. Die 
noch nicht mal auftreten müssen- nur können.

Genannte LNG's funktionieren seit Jahrzehnten äußerst stabil, die 
Strom(Begrenzungs-)Einstellung ist für Labor/ Versuchsaufbauten absolut 
hilfreich, falls Schaden durch plötzliches Stromansteigen befürchtet 
wird, der Strom ist ebenfalls stabil, entsp. den Angaben, u. v. m.

Abgesehen davon, daß diese analogen Geräte vielfach verwendbar sind- 
parallel/ reihenschaltbar, (fern-)steuerbar, u. v. m.

Und- wie geschrieben- wer Labor- Meßequipment verwendet, sollte wissen, 
was er tut, und dementsprechend seine Aufbauten verwenden.

Danke an @Olaf, der das so erkannte.

von Edi M. (edi-mv)


Angehängte Dateien:

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Hier noch der Schaltungsausschnitt des Statron 3203.

von alskdj (Gast)


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Edi M. schrieb:
> aufgrundwegen von

Auf Wegen, von Grund?  Von wegen - aufgrund!    ,-)

M. K. schrieb:
> alskdj schrieb:
>> Aber um Last-/Stromspitzen (oberhalb des eigentlichen
>> Strombereiches des LNG) abzufangen eventuell schon.
>
> Bei einem normalen Netzteil, ja, aber definitiv nicht bei einem LNG.

Das ist doch unabhängig vom Netzteiltyp.

Hat man als einzige Versorgungs-Option eine Spannungsquelle, welche im 
Originalzustand nicht fähig ist,  benötigte Strompulse in ausreichender 
Höhe zu liefern

[dabei - wie manches SNT - in Hiccup gerät, oder (aktuell über Gebühr) 
mit der U einbricht, oder (vorübergehend oder dauerhaft) ganz 
abschaltet],

kann eine zusätzliche Kapazität am Ausgang doch zweifellos helfen.

> Wer sowas macht hat die Funktion eines LNGs nicht verstanden.

Ich denke eher, Du hattest mich eben nicht verstanden.

> Beim Auto zieht man auch nicht die Handbremse an
> um eventuell nicht zu schnell zu fahren.
> ...hach, da isser wieder, der Autovergleich...

Der in dieser Form gerade völlig (in 2facher Hinsicht) daneben ging. 
Eher gepaßt hätte ein Elektromotor, der dem Beziner bei (zu) hoher Last 
kurz unter die Arme greifen kann - kurz, da nicht an einem fetten Akku, 
sondern einer bzgl. Energiegehalt vergleichsweise kleinen 
Pufferkapazität. Ach, womit ich wieder beim Kondensator bin... Analogien 
sind doch echt ein verwirrendes Thema, ich gebe es zu!


Übrigens: Man kann LEDs auch mit Vorwiderstand an Konstantspannung 
testen. (Für die Tests ist Effizienz ja meist total unwichtig.) Das geht 
bei jedem Netzgerät, und ist auch bei LNGen jeder Art eine völlig von 
der C_out unabhängige, etwas ungefährlichere Vorgehensweise. Für 
variablen Strom ein Poti, für Leistung auch mal ein Drahtpoti. Alles 
kein echtes Problem.

von MaWin (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Was sitzen denn hier für "Experten" (MaWin, M. K.)hinterm Display ?

Leute, die wenigstens die Frage gelesen haben, und nicht so 
hirnverbrannten Dummquatsch absondern wie du.

Edi M. schrieb:
> Und- wie geschrieben- wer Labor- Meßequipment verwendet, sollte wissen,
> was er tut, und dementsprechend seine Aufbauten verwenden

Du weisst offenkundig nicht, wann es nötig ist, eine strombegrente 
Spannungsquelle wie sie ein Labornetzteil darstellt mit einem 
zusätzlichen Elko zu puffern. Schade eigentlich.

Ja, um eine Spannungsspitze wie Bob beschrieb, geht es nicht, eher um 
die Spannungsdelle nach einer Stromspitze.

von alskdj (Gast)


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alskdj schrieb:
> benötigte Strompulse in ausreichender Höhe zu liefern

Genauer: Natürlich nur, um ein_wenig höhere Strompulse zuzulassen. Den
Grenzbereich leicht auszudehnen, mit etwas mehr C als original 
schon.
Es macht natürlich kaum/selten Sinn, bei einem 1A NT 6800µF 
dazuzuhängen.
(Auch o.g. "starke Glättung für PLL" dürfte mit PI/CLC einfacher 
sein...)

von Joachim B. (jar)


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Lothar M. schrieb:
> Das müsste aber ein echt schlechtes Labornetzgerät und damit ein Grund
> für den Rausschmiss sein.

war bei den Voltcraft (Straton) aber Standard.

Lothar M. schrieb:
> Wer so ein schlechtes Labornetzteil hat und z.B. 10mA Konstantstrom
> einstellt und 10V, der macht trotz des Konstantstroms seine LEDs kaputt,
> weil zwar das Netzteil tatsächlich auf 10mA begrenzt, sich aber dieser
> "Pufferkondensator" schlagartig in die LED entlädt.

wer natürlich die Spannung bei 10mA eingestellt nicht vorher 
kurzschliesst ist ja auch selber Schuld, aber das lernt man :)

von juergen (Gast)


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Ein Kondensator am Ausgang eines LNG ist unbedingt erforderlich!

Bei den von mir (in einem anderen Topic) vorgestellten zwei 
Schaltungskonzepten sind es jeweils 10uF am Ausgang. Das ist ein guter 
Wert. Ein LM723, entsprechend beschaltet, kommt damit klar! Andere 
Schaltungsentwürfe brauchen mitunter mehr Kapazität.

Fehlt ein solcher Kondensator, könnten von Induktivitäten hervorgerufene 
Spannungssspitzen schon mal ziemlichen Ärger machen.

Darüber hinaus: Die Berechnung des wechselspannungssmäßigen Verhaltens 
einer Transistorschaltung setzt einen Kondensator in der 
Betriebsspannungsquelle voraus. Demnach muß jede Spannungsquelle über 
einen Kondensator verfügen. Also muß ein LNG auch über einen Kondensator 
verfügen.

von npn (Gast)


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juergen schrieb:
> Ein Kondensator am Ausgang eines LNG ist unbedingt erforderlich!
Aber selten ist ein zusätzlicher (extern) nötig...

Dem TO ging es um einen zusätzlich angeschlossenen C.
Deshalb schrieb er:

Bob schrieb:
> an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte

Wenn er den sowieso eingebauten meinte, würde er schreiben
"...angeschlossen sein sollte" statt "angeschlossen werden sollte"

von Teo D. (teoderix)


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npn schrieb:
> Aber selten ist ein zusätzlicher (extern) nötig...

Da Fallen mir grad die Siemens-SNTs ein, die wir mal prüfen mussten. 
Anlaufstrom zu hoch fürs LNT. Dicken Elko drangedröselt und gut...
Das war aber dann auch schon in ~40J. :)

von juergen (Gast)


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npn schrieb:

> Wenn er den sowieso eingebauten meinte, würde er schreiben
> "...angeschlossen sein sollte" statt "angeschlossen werden sollte"

Das verstehe ich nicht.

von Lurchi (Gast)


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Die üblichen Schaltungen benötigen einen Kondensator am Ausgang. Oft ist 
da intern ein gar nicht so kleiner Elko drin (z.B. 100-1000 µF), der 
gelegentlich auch stören kann, etwa wenn man eine LED mit der 
Strombegrenzung testen will ohne die Spannung vorher runter zu drehen. 
In der Regel muss man davon ausgehen, dass die Strombegrenzung mit etwas 
Verzögerung anspricht, sei es von der Schalung her oder dem Elko im 
Gerät

Einfach so ersetzen durch einen kleinen Folien Kondensator kann man den 
Elko ggf. nicht, weil die Schaltung ggf. auch den ESR des ELKOs 
benötigt. Viele der Labornetzteile sind ähnlich LDOs aufgebaut, und da 
wir der Kondensator mit passendem ESR benötigt.

Ein externer Elko direkt am LNG macht eher wenig Sinn. Wenn dann eher 
ein extra Kondensator an der Last oder Schaltung die man testen will. Da 
kann mehr Kapazität auch mal sinnvoll sein um Stromspitzen zu reduzieren 
damit die Strombegrenzung nicht so schnell anspricht. Das Regelverhalten 
wird aber mit der extra Kapazität eher schlechter.

von Teo D. (teoderix)


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juergen schrieb:
>> Wenn er den sowieso eingebauten meinte, würde er schreiben
>> "...angeschlossen sein sollte" statt "angeschlossen werden sollte"
>
> Das verstehe ich nicht.

Solch Wortklauberei zu betreiben, macht doch keinen Sinn. Das kann doch 
nur der TO beantworten!

von npn (Gast)


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juergen schrieb:
> Das verstehe ich nicht.

Warum nicht?
Ich drück mich mal anders aus:
Was ist der Unterschied zwischen
"ist angeschlossen" und "wird angeschlossen"?

von Teo D. (teoderix)


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npn schrieb:
> Was ist der Unterschied zwischen
> "ist angeschlossen" und "wird angeschlossen"?

Kommt drauf an, von welcher Seite man das betrachtet! 
Schaltungs-Konstruktor o. Benutzer?

von Edi M. (edi-mv)


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Was soll das mit den LED für ein Szenario sein ?
Ich habe auch schon die Spannung heruntergedreht, und LED's direkt am 
Netzteilausgang geprüft... wieso sollte der Elko dann eine höhere 
Spannung haben, und die LED zerschießen ? Quatsch. Immerhin ist ja auch 
das Anzeigeinstrument an den Ausgangsklemmen.

@MaWiN:
"Leute, die wenigstens die Frage gelesen haben, und nicht so
hirnverbrannten Dummquatsch absondern wie du."

Ja, da spricht eindeutig der Experte.

"Ja, um eine Spannungsspitze wie Bob beschrieb, geht es nicht, eher um
die Spannungsdelle nach einer Stromspitze."

MaWin... ich sehe die Delle bei Ihnen...
Aber sorry- ich habe keine Lust, Ihnen was zu erklären.

Zusammengefaßt das Ganze:

In vielen Fällen ist ein Kondensator/ Elektrolytkondensator in 
Labornetzteilen bereits eingebaut. Der hat dort seinen Sinn.

Bei Netzteilen, die den nicht haben, wird die Regelschaltung 
(Regelzeitkonstante) den Elko nicht benötigen, eben schnell genug 
ausregeln, ohne ins Schwingen zu geraten.

Ich habe kein NT ohne, manchmal sind es keine Elkos, sondern MP- oder 
Folientypen, nicht mit so hoher Kapazität, wie die im Beispielgerät.

Einen Elko grundsätzlich am LNT anstöpseln und das LNT immer so 
verwenden, würde ich abraten- besser in die zu testende Schaltung 
einbauen.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Edi M. schrieb:
> Was soll das mit den LED für ein Szenario sein ?

Du stellst auf 3V (Uf~2,8V), 10mA ein und hältst die Strippen an deine 
LED...

von Teo D. (teoderix)


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Edi M. schrieb:
> Einen Elko grundsätzlich am LNT anstöpseln und das LNT immer so
> verwenden, würde ich abraten- besser in die zu testende Schaltung
> einbauen.

Ausnahmen wäre höchsten sowas wie etliche identische 
Baugruppen/Schaltungen zu testen.
...
Oder ein krudes ChinaTeil, das partout ohne nich will.... Bis das 
bereits bestellte vernünftige LNT für ein paar Euronen mehr, vor der Tür 
steht. ;)

von Edi M. (edi-mv)


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@Theoderix,
Ich habe das schon genau so verstanden... und warum sollte diese 
Einstellung eine LED zerschießen ?

Wie geschrieben... schon gemacht, wenn's mal schnell gehen mußte- mein 
LNT hat zwar keine so geringe Stromeinstellung, aber die LED zieht, wenn 
gut, ja nur ihren Strom, also nur die Spannung einigermaßen genau 
einstellen. Das Gerät hat ein Wendelpoti uznd spiegelhinterlegte 
Meßskalen, da kann man feinfühlig genug einstellen. Wenn man die 
Spannung herunterdreht, folgt die Anzeige auch schnell- das 
Meßinstrument zeigt ja genau die Ausgangsspannung an (in diesem Fall 
also "spannungsrichtige Messung").

Wird mit anderen Labor- NT's auch so sein- die Hersteller bauen 
normalerweise keine Bauelemente- Abschußvorrichtungen.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Ein Netzteil ohne Ausgangskondensator wird es quasi nicht geben. Das ist 
regelungstechnisch der totale Horror.
Zu diesem Thread: Wieso AusgangsELKO? Es gibt durchaus einige Netzteile, 
auch Labornetzteile mit Folienkondensatoren nund Keramikkondensatoren am 
Ausgang. Können wir uns für den weiteren Verlauf auf Kondensatoren ohne 
Spezifizierung des Dielektrikums einigen? Danke!
Wenn nun ein Kondensator schon notwendig ist: wie groß sollte er sein?
Es kommt drauf an, was das Netzteil können soll. Erstrebenswert ist ein 
möglichst kleiner Kondensator. Dann muss jedoch auch die Regelung 
schneller werden, um aus dem Eingangskondensator schneller Energie 
nachzuliefern. Jede Laständerung bewirkt größere Spannungseinbrüche. 
Schnelle Regler werden auch irgendwann schwierig. Der Mix zwischen 
schnellem Regeln und Gutmütigkeit ist da entscheidend.
Ein anderer Punkt ist die Netzteiltopologie: 50 Hz Trafo oder 
Schaltnetzteil? Ein Ringkerntrafo-Netzteil hat per Definition schon 
einen Zwischenkreis mit großen Kondensatoren vor dem Linearregler, ein 
Schaltnetzteil kommt mit weniger aus. Beim Schaltnetzteil bestimmt 
zusätzlich auch die Regelstrecke vom AC/DC-Netzteil, wie schnell aus dem 
Netzt in den Zwischenkreis auf Leistungsänderungen reagiert werden kann. 
Eine PFC-Stufe kann da schneller reagieren, als ein Ringkerntrafo, weil 
dieser nur um das Spannungsmaximum der Netzspannung herum überhaupt 
Energie in den Zwischenkreis überträgt.

-> Die Thematik der Stabilität zwingt zur Verwendung einer 
Mindestkapazität, damit das Netzteil stabil ist. Die dafür notwendige 
Mindestkapazität ist bereits fest eingebaut. Gelegentlich findet sich 
auch im Handbuch eine maximale Ausgangskapazität, die ist in der Regel 
einige Dekaden größer, als die intern verbaute.
Ich sehe es so, dass eine angeschlossene Schaltung die benötigten 
Kapazitäten ohnehin mitbringen soltle, beispielsweise als Eingang von 
lokalen POL-Reglern, PDN-Netzwerke und lokale Abblockkondensatoren am 
direkten Wirkungsort. Ein zusätzlicher Kondensator in der Zuleitung kann 
ggf. das Rauschen etwas drücken, wenn aber durch weitere Leitungen noch 
zusätzliche Induktivitäten reinkommen, wird das dynamische verhalten von 
geregelten Netzteilen nicht unbedingt besser.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Edi M. schrieb:
> also nur die Spannung einigermaßen genau
> einstellen.

Das ist der entscheidende Punkt.
Wenn man die Spannung zu hoch eingestellt hat und die LED anschließt, 
bekommt sie eine eventuell zu hohe Stromspitze.
Man muss also die Spannung kleiner/gleich der LED-Spannung einstellen, 
die LED anschließen und dann die Spannung hochdrehen. Dann wirkt die 
Strombegrenzung ohne Stromspitzen.
Aber wehe, man hat das einmal vergessen...

von Teo D. (teoderix)


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Edi M. schrieb:
> Ich habe das schon genau so verstanden... und warum sollte diese
> Einstellung eine LED zerschießen ?

Weil quasi nichts den Strom aus dem Kondensator begrenzt!
Noch nie passiert? LOL, dieses Lehrgeld zahlt eigentlich jeder... Früher 
o. später. Nobody is perfect. :DDD

von Edi M. (edi-mv)


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@Kevin K.,

Im Beitrag von 16:26 steht bereits, daß es auch andere Kondensatortypen 
sein können.

Ein Kondensator am Ausgang gewährleistet im Zusammenhang mit dem 
Innenwiderstand eine
definierte Regelzeit bei optimaler Schwingsicherheit.
Diese ist bei hochverstärkenden, bis in HF- Bereiche gehende 
Grenzfrequenzen der Bauteile und Komponenten gelegentlich wichtig- für 
universell verwendbare Schaltungen ganz sicher.
Darum bei dem Netzteil im Beispiel (Ua 30V, Ia max 10 A) ein 500µF, bei 
einem wesentlich hochohmigeren NT (Statron 4210) mit 600 V, 0,2 A genügt 
ein 5µF MP- Kondensator.

Eine Netzteil/ Spannungs-/Strom- Regelschaltung benötigt jedoch NICHT 
zwingend einen Kondensator am Ausgang.

Z. B. die einfachste Stromregler- Beschaltung des dreibeinigen 
Spennungsregler IC B317x (~ LM317) ist ohne angegeben.
In "electronica" Nr. 239 ("die integrierten Spannungsregler B3x7xV") 
sind mehrere Schaltungen mit diesen Reglern ohne Ausgangselko gezeigt.
Kleinere Schaltungen habe ich aus diesem IC problemlos auch ohne C 
versorgt.

von Edi M. (edi-mv)


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@Theoderix,
"Weil quasi nichts den Strom aus dem Kondensator begrenzt!"

Na ja, wenn die LED innen zu einem Kupferblock zusammengeschmort ist, 
ja, dann...
... aber dann war die LED sowieso hinüber.

"Noch nie passiert? LOL, dieses Lehrgeld zahlt eigentlich jeder... 
Früher
o. später."

Danke für die Warnung, auch an Dietrich L., ich werde jetzt immer ganz 
lieb die Spannung von unter UF atomgenau bis exakt Uf hochdrehen...

:-)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Edi M. schrieb:
> Danke für die Warnung, auch an Dietrich L., ich werde jetzt immer ganz
> lieb die Spannung von unter UF atomgenau bis exakt Uf hochdrehen...

Genau das brauchst du nicht!
Es reicht, wenn die Spannung deutlich unter UF eingestellt ist (es darf 
auch 0 sein). Dann kannst du sie langsam - schnell - also beliebig 
hochdrehen. Die Strombegrenzung (vorrausgesetzt, sie ist genügend 
niedrig eingestellt) wird es dann richten und die Spannung passend zur 
LED begrenzen.

von Wolfgang (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Elkos an den Ausgangsklemnmen ... , und verschlechtern tun die das
> LNG auch nicht.

Zumindest setzen sie die Strombegrenzungsfunktion vorübergehend außer 
Kraft.
Das nenne ich eine heftige Verschlechterung

von Analog OPA (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Bob schrieb:
>> dass an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen
>> werden sollte, um Spannungsspitzen abzufangen.
> Das müsste aber ein echt schlechtes Labornetzgerät und damit ein Grund
> für den Rausschmiss sein.

Es gaht dabei um die Spannungsspitzen, die ein Verbraucher generiert und 
die das Netz belasten. Das ist wichtig, wenn zwei Verbraucher 
angeschlossen sind.

von Edi M. (edi-mv)


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@Wolfgang,
Zumindest setzen sie die Strombegrenzungsfunktion vorübergehend außer
Kraft.
Das nenne ich eine heftige Verschlechterung

Eher nicht. Dann wären ...zig Hersteller, die dies ja genau mach(t)en, 
vor Gericht gezerrt worden.

Beanstandet wurde es ab und zu wohl... wie geschrieben, ich habe einige 
Geräte (alle Statron), aus denen der Elko "herausgeknipst" wurde.

Mir ist es nicht passiert, und kein Fall bekannt, daß der 
Ausgangskondensator Schaden verursacht hätte- die Kapazität dürfte den 
Ausgangswerten entsprechend angepaßt sein.
Sicher wurde die Schwingsicherheit gegen die Kapazität des 
Ausgangskondensators abgewogen.

Und... der Anwender sollte sein Gerät -hier war ja von Labornetzteil die 
Rede- und das angeschlossenes Testequipment kennen.

von Felix R. (felix_r698)


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Gerade bei kleiner oder dynamischer Last können auch manche namhaften 
und höherpreisigen Labornetzteile recht unschön ins schwingen kommen. Je 
nach Verwendungszweck kann da ein definierter Parallel- oder 
Serienwiderstand und/oder ein kleiner externer Elko/Foko schon durchaus 
hilfreich sein. In anderen Fällen aber das Gegenteil - man sollte also 
doch schon ungefähr wissen, was man da konkret tut.

von Edi M. (edi-mv)


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Ich habe mal in die Eckdaten der genannten LNT geschaut... (Statron 
3203) Sprungantwort der Regelung bei Zuschaltung maximaler Last nach 
max. 100 µS, Spannungs/ Stromeinbruch dabei max. 5mV/ 2mA , da ist also 
keine Strombegrenzungsfunktion "vorübergehend außer Kraft gesetzt".
Könnte bei Last unter der minimalen Strombegrenzung (50 mA) zwar anders 
sein, das ist aber nicht die bestimmungsgemäße Verwendung.

Der Ausgangskondensator, der vom Hersteller bestimmter Bestandteil der 
NT ist, ist also bei bestimmungsgemäßer Verwendung kein Problem.

Übrigens- es gab den Tip, eine Drossel zu verwenden... gerade einige 
Statron- LNT OHNE Elko an den Ausgangsklemmen (entfernt oder vorher 
nicht vorhanden) gerieten gern mit einer solchen ins Schwingen, wenn z. 
B. Autoradios mit einer vorgeschalteten hochinduktiven Entstördrossel am 
LNT betrieben werden sollten.

Felix R., wie schon weiter oben ausgeführt, einen nicht vom Hersteller 
vorgesehenen Kondensator einzusetzen, ist in manchen Fällen nützlich- 
das sollte dann aber Bestandteil des an das LNT gelegten Testobjekts 
sein.
Im Eröffungsbeitrag ging es aber um die grundsätzliche Anschaltung eines 
solchen.

von Manfred (Gast)


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Bob schrieb:
> dass an einem Labornetzgerät ausgangsseitig ein Elko angeschlossen werden sollte

Ich sehe das als Glaubenskrieg. Mein Labornetzteil hat einen Elko, bei 
einigen älteren Rohde&Schwarz war er abschaltbar.

Ich will ihn haben, Schäden hat er bei mir noch nicht verursacht.

von ZF (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Ich habe mal in die Eckdaten der genannten LNT geschaut... (Statron
> 3203) Sprungantwort der Regelung bei Zuschaltung maximaler Last nach
> max. 100 µS, Spannungs/ Stromeinbruch dabei max. 5mV/ 2mA , da ist also
> keine Strombegrenzungsfunktion "vorübergehend außer Kraft gesetzt".
Jeder Kondensator außerhalb der Regelschleife, auch ein eingebauter, 
steht bei nicht sinkfähigen Netzteilen außerhalb der Kontrolle des 
Netzteils. Selbstverständlich lässt ein auf 30V / 50mA eingestelltes 
Netzteil mit internem 470µF Kondensator an den Klemmen im 
Kurzschlussfall viel mehr Spitzenstrom als 50mA durch den Kurzschluss 
fließen, und ist damit als Stromquelle nur eingeschränkt geeignet.

> Könnte bei Last unter der minimalen Strombegrenzung (50 mA) zwar anders
> sein, das ist aber nicht die bestimmungsgemäße Verwendung.
Das genannte Netzteil mag diese Gebrauchseinschränkung haben, von einem 
richtigen Labornetzteil im typischen Elektroniklaboreinsatz erwartet man 
gutes Stromquellenverhalten auch für kleinere Ströme als 50mA.

> Der Ausgangskondensator, der vom Hersteller bestimmter Bestandteil der
> NT ist, ist also bei bestimmungsgemäßer Verwendung kein Problem.
Der integrierte Ausgangskondensator ist ein in vielen Netzteilkonzepten 
erforderliches Übel für die Spannungsregelung. Dieser Kondensator 
befindet sich aber außerhalb des Regelschleife und schränkt damit je 
nach Größe die Tauglichkeit des Netzteils als Stromquelle stark ein.

Ein ordentliches Labor -netzteil zu konstruieren ist nicht einfach. es 
muss sowohl einer idealen Spannungs- als auch einer idealen Stromquelle 
nahe kommen. Dies bei linearen wie pulsierenden Lasten und auch stabil 
bei stark induktiven oder kapazitiven Lasten.

von Karl K. (karl2go)


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Manfred schrieb:
> Ich will ihn haben, Schäden hat er bei mir noch nicht verursacht.

Mir schon: LED durchgepfiffen, weil zwar auf Konstantstrom eingestellt, 
aber den Kondensator am Ausgang nicht bedacht.

von Mani W. (e-doc)


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Karl K. schrieb:
> Mir schon: LED durchgepfiffen, weil zwar auf Konstantstrom eingestellt,
> aber den Kondensator am Ausgang nicht bedacht.

Selbst schuld am Desaster! ;-)

von Mani W. (e-doc)


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Manfred schrieb:
> bei
> einigen älteren Rohde&Schwarz war er abschaltbar.

Stell ich mir gut vor, wenn der wieder drauf ist mit nur einer
Led...

von M. K. (sylaina)


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alskdj schrieb:
> M. K. schrieb:
>> alskdj schrieb:
>>> Aber um Last-/Stromspitzen (oberhalb des eigentlichen
>>> Strombereiches des LNG) abzufangen eventuell schon.
>>
>> Bei einem normalen Netzteil, ja, aber definitiv nicht bei einem LNG.
>
> Das ist doch unabhängig vom Netzteiltyp.

Nö, ist es nicht. Der Kondensator am Ausgang eines LNGs dient eben genau 
nicht dazu, Spannungsspitzen abzufangen. Er soll verhindern, dass das 
System lustig vor sich hin schwingt.

Für einen Kondensator am Ausgang eines LNGs gilt daher die Regel: So 
klein wie möglich, so groß wie nötig.

Für den Kondensator einer sonstigen Spannungsquelle gilt: So groß wie 
möglich, so klein wie nötig.

Man beachte hier den kleinen, aber feinen, Unterschied.

Edi M. schrieb:
> Und... der Anwender sollte sein Gerät -hier war ja von Labornetzteil die
> Rede- und das angeschlossenes Testequipment kennen.

Das sehe ich auch so. Und man weiß ja auch, was man messen möchte. Es 
kann sinnvoll sein einen zusätzlichen Kondensator anzuschließen, das 
kommt aber auf den konkreten Fall an, in der Regel aber ist es nicht 
sinnvoll.

von Joachim B. (jar)


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Mani W. schrieb:
> Karl K. schrieb:
>> Mir schon: LED durchgepfiffen, weil zwar auf Konstantstrom eingestellt,
>> aber den Kondensator am Ausgang nicht bedacht.
>
> Selbst schuld am Desaster! ;-)

jain,

1. kann das immer mal passieren aus Schussligkeit
2. kann man ja immer einen R vorschalten

also so oft sollte es nicht passieren müssen.

von ArnoR (Gast)


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ZF schrieb:
> Der integrierte Ausgangskondensator ist ein in vielen Netzteilkonzepten
> erforderliches Übel für die Spannungsregelung. Dieser Kondensator
> befindet sich aber außerhalb des Regelschleife

Genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Kondensator, egal ob intern 
oder extern, befindet sich immer innerhalb der Regelschleife.

Er liegt ja direkt an den Ausgangsklemmen und diese Spannung wird auch 
vom internen Regelverstärker gemessen und nachgeregelt. Der 
Regelverstärker sieht daher genau die Auswirkung des Ausgangs- bzw. 
Lastkondensators.

Wer wissen will wie sich das genau verhält, kann ja mal diesen Beitrag 
lesen:

Beitrag "Re: Labornetzgerät - Fragen zum Schaltplan"

von ThinkPositiv (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Selbst schuld am Desaster! ;-)

Man kann sich auch erfreuen an dem kurzen hellen Blitz.
So teuer ist eine LED nicht ;-)

Ausserdem weiss man dann, dass der ESR des Elkos noch schön klein ist.

von ZF (Gast)


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ArnoR schrieb:

> Genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Kondensator, egal ob intern
> oder extern, befindet sich immer innerhalb der Regelschleife.
>
> Er liegt ja direkt an den Ausgangsklemmen und diese Spannung wird auch
> vom internen Regelverstärker gemessen und nachgeregelt. Der
> Regelverstärker sieht daher genau die Auswirkung des Ausgangs- bzw.
> Lastkondensators.

Hallo Arno,

das ist mutig formuliert. Der Spannungsregler in klassischen 
Linearreglerdesigns kann den Kondensator sourcen, aber nicht sinken 
(dies höchstens durch Entladewiderstände, nötig etwa nach 
Sollwertänderung). Der Stromregler hat keinerlei Kontrolle über das 
Unwesen was dieser Kondensator an der Last treibt. Damit ist der 
Kondensator zu 3/4 nicht ordentlich von den Reglern kontrollierbar.

In vielen Applikationen mag das egal sein, in einem richtigen 
Labornetzteil, was auch als präzise Stromquelle benutzt wird, will man 
das nicht.

von M. K. (sylaina)


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ZF schrieb:
> In vielen Applikationen mag das egal sein, in einem richtigen
> Labornetzteil, was auch als präzise Stromquelle benutzt wird, will man
> das nicht.

Deswegen ja auch:

M. K. schrieb:
> So
> klein wie möglich, so groß wie nötig.

;)

von Edi M. (edi-mv)


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Zum Thema Konstantstromquellen habe ich eine nicht- alltägliche Lösung, 
ich habe gerade ein Thema hier aufgemacht:
Beitrag "Mit Uran, Glas und Eisendraht- Li- Ion- Ladegerät mit klassischem Bauteil"

von Felix R. (felix_r698)


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Edi M. schrieb:
> Zum Thema Konstantstromquellen habe ich eine nicht- alltägliche Lösung,
> ich habe gerade ein Thema hier aufgemacht:
> Beitrag "Mit Uran, Glas und Eisendraht- Li- Ion- Ladegerät mit
> klassischem Bauteil"

Kann man diese Urdoxdinger wohl bei dir auch kaufen?

von alskdj (Gast)


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alskdj schrieb:
> M. K. schrieb:
>> An die Klemmen eines LNGs gehören keine
>> zusätzlichen Elkos um Spannungsspitzen abzufangen.
>
> Aber um Last-/Stromspitzen (oberhalb des eigentlichen
> Strombereiches des LNG) abzufangen eventuell schon.

M. K. schrieb:
>>> Bei e. normalen Netzteil ... aber definitiv nicht bei einem LNG.
>>
>> Das ist doch unabhängig vom Netzteiltyp.
>
> Nö, ist es nicht.

Doch, ist es.

alskdj schrieb:
> Hat man als einzige Versorgungs-Option eine Spannungsquelle, welche
> im Originalzustand nicht fähig ist, benötigte Strompulse in ausrei-
> chender Höhe zu liefern
>
> [dabei -wie manches SNT- in Hiccup gerät, oder (aktuell über Gebühr)
> mit der U einbricht, oder (vorübergehend oder dauerhaft) ganz
> abschaltet],
>
> kann eine zusätzliche Kapazität am Ausgang doch zweifellos helfen.
> (Ergänzung:)
> Natürlich nur, um ein_wenig höhere Strompulse zuzulassen. Den
> Grenzbereich leicht auszudehnen, mit etwas mehr C als original
> schon.
> Es macht natürlich kaum/selten Sinn, bei einem 1A NT 6800µF
> dazuzuhängen.

M. K. schrieb:
> Der Kondensator am Ausgang eines LNGs dient eben genau
> nicht dazu, Spannungsspitzen abzufangen.

Wovon ich gesprochen hatte (und welchem - eindeutig reellen - Zweck
das dient), hatte überhaupt nichts damit zu tun. Und schon gar nicht
hatte ich das behauptet, dem Du hier eindeutig widersprechen wolltest.

Du würfelst hier von mir geschriebenes so durcheinander, daß es Deiner
Aussage widersprüchlich scheint. Argumentiert hatte ich dort oben aber
ganz anders. Zitiere aus meinen Beiträgen also bitte auch vollständig,
oder zumindest nicht sinnentstellend - das wäre wirklich nett. Es ist
ja keine große Tragik, aber stellt meine Aussagen einfach falsch dar.

von M. K. (sylaina)


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alskdj schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Der Kondensator am Ausgang eines LNGs dient eben genau
>> nicht dazu, Spannungsspitzen abzufangen.
>
> Wovon ich gesprochen hatte (und welchem - eindeutig reellen - Zweck
> das dient), hatte überhaupt nichts damit zu tun.

Stimmt, du schriebst "Stromspitzen"...ist das Gleiche in grün und auch 
dazu dient der Elko eines LNGs eindeutig nicht.

von alskdj (Gast)


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von Ralf D. (doeblitz)


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ArnoR schrieb:
> Genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Kondensator, egal ob intern
> oder extern, befindet sich immer innerhalb der Regelschleife.

Das ist falsch. Ein externer Kondensator befindet sich mindestens im 
CC-Modus eben nicht innerhalb der Regelschleife, denn Ziel ist die 
Regelung des Stroms durch die Last und nicht des Stroms durch 
Last+Zusatzkondensator.
Und bei einem externen Kondensator kann der Strom durch die Last nicht 
mehr gemessen und für die Regelung genutzt werden.

Das Netzteil hält dann den Ausgangsstrom vielleicht auf 300mA konstant, 
aber wenn der Elko da zusätzlich noch einen Peak von ein paar hundert mA 
in die LED fließen läßt, dann merkt das Netzteil davon nichts. Und genau 
das ist eben das Grundproblem mit Elkos am Ausgang.

von M. K. (sylaina)


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Ralf D. schrieb:
> Das ist falsch. Ein externer Kondensator befindet sich mindestens im
> CC-Modus eben nicht innerhalb der Regelschleife, denn Ziel ist die
> Regelung des Stroms durch die Last und nicht des Stroms durch
> Last+Zusatzkondensator.
ArnoR hat nichts anderes geschrieben. Wärst du seinem Link gefolgt und 
hättest ihn gelesen hättest du gesehen, dass er sich explizit auf die 
Spannungsreglung bezieht und sogar explizit schrieb, dass beim 
Stromregler der Kondensator außerhalb des Regelkreises ist.

Ralf D. schrieb:
> Und bei einem externen Kondensator kann der Strom durch die Last nicht
> mehr gemessen und für die Regelung genutzt werden.

Genau das sagt auch ArnoR ;)

Ralf D. schrieb:
> Das Netzteil hält dann den Ausgangsstrom vielleicht auf 300mA konstant,
> aber wenn der Elko da zusätzlich noch einen Peak von ein paar hundert mA
> in die LED fließen läßt, dann merkt das Netzteil davon nichts. Und genau
> das ist eben das Grundproblem mit Elkos am Ausgang.

Richtig, und deshalb soll ja auch der Elko am Ausgang eines LNGs so 
klein wie möglich sein. Da extern noch einen weiteren dranzudübeln macht 
schlicht keinen Sinn wie es dem TE empfohlen wurde. Wer soetwas 
empfiehlt hat keine Ahnung wie ein LNG funktioniert.

von ArnoR (Gast)


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Ralf D. schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> Genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Kondensator, egal ob intern
>> oder extern, befindet sich immer innerhalb der Regelschleife.
>
> Das ist falsch. Ein externer Kondensator befindet sich mindestens im
> CC-Modus eben nicht innerhalb der Regelschleife...

In dem Beitrag ging es eben nicht um den Konstantstrombetrieb, sondern 
um den Konstantspannungsbetrieb. Ich darf nochmal vollständig zitieren:

ArnoR schrieb:
> ZF schrieb:
>> Der integrierte Ausgangskondensator ist ein in vielen Netzteilkonzepten
>> erforderliches Übel für die Spannungsregelung. Dieser Kondensator
>> befindet sich aber außerhalb des Regelschleife
>
> Genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Kondensator, egal ob intern
> oder extern, befindet sich immer innerhalb der Regelschleife.

von Edi M. (edi-mv)


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@Felix R.:
"Kann man diese Urdoxdinger wohl bei dir auch kaufen?"

Ich muß die nicht mal verkaufen- die liegen oft auf den Flohmärkten, und 
bei Ebay sind die auch ständig verfügbar, weil... verwendet einfach 
keiner mehr.

Suchbegriff "eisen- urdox" ins Suchfeld... voilá- gleich 24 Angebote, 
gibt immer jede Menge. Und viele Anbieter von Röhrentechnik haben die 
auch als Regalbeschwerer.

Gibt Urdoxe, Eisenwasserstoffwiderstände, und in Kombination Eisen- 
Urdoxe.
Da sollte sich -je nach Zweck und vorhandenen Bauteilen- was finden.

von Felix R. (felix_r698)


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@Edi M.: Danke, war aber nur eine rhetorische Frage.

von ZF (Gast)


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ArnoR schrieb:
> In dem Beitrag ging es eben nicht um den Konstantstrombetrieb, sondern
> um den Konstantspannungsbetrieb. Ich darf nochmal vollständig zitieren:

Hallo Arno,

dann mach das bitte auch und zitiere wirklich vollständig und lass nicht 
die zweite Hälfte des Satzes weg:
ZF schrieb weiter:
> und schränkt damit je nach Größe die Tauglichkeit des Netzteils
> als Stromquelle stark ein.

Es ging und geht um Labornetzteile. Solche müssen sowohl gut als 
Stromquelle als auch als Spannungsquelle arbeiten können, sonst 
verdienen sie den Namen Labornetzteil nicht. Hat ein Netzteil an den 
Klemmen einen großen Kondensator der dem Zugriff des Stromreglers 
entzogen ist, dann taugt es nicht als Stromquelle.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Edi M. et alii,

anbei ein Beispiel eines der wenigen Labornetzteile, die nicht über eine 
große Ausgangskapazität verfügen:

Das DCG-Modul

https://www.heise.de/ct/artikel/Kleinkraftwerk-291224.html

aus dem c't-lab-Projekt.

https://www.heise.de/ct/projekte/machmit/ctlab/wiki

Autor Carsten Meyer von der c't-Redaktion führt dazu aus:

[...
Aufgeschwungen

Am Ausgang findet sich nicht der sonst obligatorische 
Abblockkondensator, sondern ein Boucherot-Glied aus C30 und R58. Wir 
haben es vermieden, hier einen dicken Elko vorzusehen, weil der seinen 
Inhalt impulsartig über eine plötzlich angeschlossene Last ausschüttet, 
ohne dass die Strombegrenzung eingreifen kann. Sie können deshalb bei 
einem auf 20 mA eingestellten Sollstrom ohne Weiteres die Spannung auf 
15 V hochdrehen und erst dann eine LED anschließen: Die bekommt dann 
über R58 nur die relativ kleine Ladung aus C30 ab und bleibt intakt. 
Selbst in besseren Industriegeräten findet man an dieser Stelle Elkos 
von 100 µF und mehr, und die wären dergestalt für so manches Bauteil 
tödlich.

An dieser Stelle noch ein Hinweis zum Boucherot-Glied (oft auch als 
Snubber oder Zobel-Glied bezeichnet, wobei letzteres aufgrund der 
Assoziationsnähe zum Fortpflanzungsorgan des gleichnamigen Pelztieres 
weniger gebräuchlich ist): Die enorm hohe Ausgangsimpedanz im 
Strombegrenzungsbetrieb entdämpft den aus Lastkapazität und 
Leitungsinduktivität entstehenden Schwingkreis, was zu einer 
Schwingneigung führt. R58 reduziert die Güte des Kreises auf ein 
ungefährliches Maß. Soll die Schaltung nur Ströme im Bereich einiger 
hundert mA liefern, können Sie den Wert von C30 verkleinern und den von 
R58 erhöhen, etwa in der Kombination 47nF und 10 Ohm. Das 
Impulsverhalten der Schaltung verbessert sich dadurch, wenn auch nur im 
Bereich sehr kleiner Ströme.
...]

Edi M. schrieb:
> Was sitzen denn hier für "Experten" (MaWin, M. K.)hinterm Display ?

Der von Dir als "Experte" titulierte MaWin pflegt übrigens die DSE-FAQ.

In dieser findest Du auch zahlreiche Schaltpläne für Labornetzteile, im 
übrigen auch das oben erwähnte DCG-Modul:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1

Bei einer ganzen Reihe davon hat Mawin kommentiert, ob und warum die 
Schaltpläne Murks sind.

=> Die Anführungsstriche einfach weglassen! :)

von ArnoR (Gast)


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ZF schrieb:
> Es ging und geht um Labornetzteile. Solche müssen sowohl gut als
> Stromquelle als auch als Spannungsquelle arbeiten können, sonst
> verdienen sie den Namen Labornetzteil nicht. Hat ein Netzteil an den
> Klemmen einen großen Kondensator der dem Zugriff des Stromreglers
> entzogen ist, dann taugt es nicht als Stromquelle.

Da stimme ich mit dir vollkommen überein, schlimmer noch, ich bin sogar 
der Meinung, das ein Labornetzteil mit großem Ausgangskondensator auch 
als Spannungsregler nicht gut ist. Das habe ich in diversen Threads zum 
Thema vertreten und begründet.

von Edi M. (edi-mv)


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@Peter M.,

Nun, es gibt eben solche Leute, die schlauer sind, als Generationen von 
Entwicklern, die solche Geräte einst erstellt haben.
Stand ja auch im Satz danach was zu.

Ich wüßte auch nicht, warum ein Ausgangskondensator (der serienmäßig 
drin ist, und ganz sicher mit Verstand bemessen wurde), plötzlich "seine 
Ladung ausschütten" sollem, und damit eine Schaltung zerschießt. So ein 
Elko ist sicher so gering wie möglich bemessen, und wird durch die 
Beschaltung an den Ausgangsklemmen -sowie durch die Last angeschlossene 
Last selbst- schnell genug entladen, um plötzlichen Änderungen schnell 
genug folgen zu können (ich hartte dazu die Herstellerangaben eines LNT 
genannt), damit hat er kaum genug Ladung, um etwas zu zerschießen.

Das Beispiel mit der LED... auch mit den genannten, recht "dicken" 
Netzteilen war das nie ein Problem.

Wenn ich nun einen größeren Akku mit Strom aus einem LNT beschicke, und 
z. B. ein Autoradio daran spielt, wird das NT bei jeder Laständerung 
unbeeindruckt Strom oder Strom konstant halten. Wenn dann das Radio 
durch eine durchbrennende Endstufe vollen Dampf aus der angeschlosssenen 
"Zusatzkapazität" holt, und abbrennt... liefert das NT immer noch 
konstanten Strom oder Spannung.

OK, es gibt sicher Szenarien, in denen ein größerer Ausgangskondensator 
störend wirkt, oder wirklich etwas zerschießen kann. (Oder selbst 
zerschossen werden kann !)

Es ist Sache des Bedieners, Testaufbauten an einem LNT sicher 
anzuordnen.

von Stefan F. (Gast)


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Das perfekte Labornetzteil für wirklich alle Fälle gibt es nicht. 
Entweder hat es funktionelle Einschränkungen oder ist kompliziert zu 
bedienen.

In beiden Fällen kommt es darauf an, dass der Bediener sein Gerät kennt. 
Nur dann er es sachgemäß benutzen.

Das gilt mehr oder weniger für jedes Werkzeug.

von Edi M. (edi-mv)


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@Stefanus F,

Genau so ist es !

von Lurchi (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Da stimme ich mit dir vollkommen überein, schlimmer noch, ich bin sogar
> der Meinung, das ein Labornetzteil mit großem Ausgangskondensator auch
> als Spannungsregler nicht gut ist. Das habe ich in diversen Threads zum
> Thema vertreten und begründet.

Der Aussage kann ich zustimmen, es hängt aber von der Anwendung ab.
Im Prinzip reicht für eine gute Spannungsregelung ein Relativ kleine 
Kapazität so im Bereich von vielleicht 1-10µF, wenn alles gut abgestimmt 
ist.

Das hat aber zur Folge, dass die Strombegrenzung ggf. schneller 
anspricht als gewohnt und man in dem Fall ggf. doch je nach Anwendung 
einen Elko dazu schalten will.

Das Zobel-glied am Ausgang ist im Prinzip schon sehr passend, denn es 
kommt auch auf den ESR Wert des Kondensators an. Ein Kondensator ohne 
ESR hilft für die Stabilität wenig. Ein Elko kann da auch die Funktion 
des Zobelgliedes übernehmen, mit der Teils relativ hohen ESR. Ein 
Folienkondensator und Widerstand ist allerdings besser kontrollierbar 
und altert weniger.

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