Hallo zusammen, ich würde gerne einen Diaprojektor per Microcontroller steuern. Das wurde hier im Forum schon mal angesprochen (Beitrag "Dia-Projektor per PC Steuern"), und die grundsätzliche Machbarkeit (mit Relaiskarte) bestätigt. Die Buchse an meinem Projektor ist eine 14-polige DIN-Buchse mit folgender Belegung: Pin 1 -- Dia-Transport rückwärts (in Verbindung mit Pin 3) Pin 2 -- Dia-Transport vorwärts (in Verbindung mit Pin 3) Pin 3 -- Pluspol der internen Gleichspannung, max. 34V Pin 4 -- Triac, Gate Pin 5 -- Trafo sekundär, 23,3V AC (gegen Pin 6) Pin 6 -- Trafo sekundär, 23,3V AC (gegen Pin 5), Triac A1, Bezugspunkt Pin 7 -- Spule des Abschaltrelais der internen Lichtregelung in Verbindung mit Pin 3 (für externe Lichtsteuerung mit Pin 3 verbinden) Pin 8 -- Triac A2 Pin 9 -- Triac A2, Potentiometeranschluß für interne Lichtregelung Pin 10 -- Potentiometeranschluß für interne Lichtregelung Pin 11 -- nicht belegt Pin 12 -- nicht belegt Pin 13 -- Minuspol der internen Gleichspannung Pin 14 -- nicht belegt Ich bräuchte davon nur eine einzige Funktion, nämlich Dia-Transport vorwärts (Pin 2). Da ich ziemlicher Anfänger im Microcontroller-Bereich bin, habe ich ein paar grundsätzliche Fragen: - Ist es grundsätzlich möglich, diese Funktion mit Microcontroller zu bauen? - Braucht es vermutlich nur einen Impuls auf den entsprechenden Pin, um den Diatransport auszulösen? Oder sind das bei diesen DIN-Steckern kompliziertere Signale? - Wenn ja, wie kriege ich raus, wie der Impuls beschaffen sein muss? - Welche Bauteile bräuchte ich wohl, um diese Schaltfunktion zu bauen? Bitte seht mir meine sehr allgemeinen Fragen nach, ich bin wirklich noch Anfänger. Wenn es dazu irgendwelche Dokumente gibt, könnt ihr mich auch gerne darauf verweisen... lg Requin
Nimm ein Relais, das dein uC schaltet und das Pin 2 und Pin 3 verbindet. Schon ist es isoliert und hält auch hohe Belastungen aus.
Requin schrieb: > - Wenn ja, wie kriege ich raus, wie der Impuls beschaffen sein muss? Soetwas sollte im technischen Handbuch zum Projektor stehen. Da in der Beschreibung zum Pin 2 steht "Dia-Transport vorwärts (in Verbindung mit Pin 3)", ist es nahe liegend, dass zwischen Pin 2 und 3 normalerweise ein Taster für den Transport hängt. Diesen Tastendruck könntest du dann mit dem Relais nachstellen. Entscheidend ist die Gerätebeschreibung. Du alleine weißt, was das für ein Projektor ist.
Requin schrieb: > Ich bräuchte davon nur eine einzige Funktion, nämlich Dia-Transport > vorwärts (Pin 2). Könnte es eigentlich sein, daß Du ganz einfach mit einer Art Fernbedienung (wohl sogar einer kabelgebundenen) glücklich wärst? Geht es Dir vielleicht allein darum, aus sitzender Position, wenige Meter entfernt, in Ruhe "mitbetrachten" zu können? Falls ja, veränderte das die Anforderungen stark - und ein µC wäre dazu nicht nötig. Allerdings wäre es vermutlich für bestimmte Fälle - auch mit µC, aber besonders, falls meine Vermutung zuträfe - praktisch (vertrau mir da), auch mal "rückwärts" gehen zu können...
Wolfgang schrieb: > ist es nahe liegend, dass zwischen Pin 2 und 3 > normalerweise ein Taster für den Transport hängt. Genauso war es in der Ansteckfernbedienung für unseren alten Diaprojektor (Voigtländer?). Es gab noch eine zweite Taste für Transport rückwärts und zwei Tasten, die es in dem Projektor des TE nicht gibt und die den Motorfokus des Voigtländer bedient haben. Sonst war keinerlei Elektrik in der FB vebaut. Ein kleines Relais wäre also genau das richtige.
Vielen Dank für eure Antworten! So wie ich verstehe, schaltet der Diaprojektor weiter, wenn zwischen Pol 2 und Pol 3 eine Verbindung hergestellt wird, das ist alles? "Soetwas sollte im technischen Handbuch zum Projektor stehen." Leider nein... zumindest nicht in der Bedienungsanleitung. "Geht es Dir vielleicht allein darum, aus sitzender Position, wenige Meter entfernt, in Ruhe "mitbetrachten" zu können?" Nein, der größere Kontext ist folgener: Ich habe ein Tonbandgerät aus den 60ern mit Musik; auf dem Tonband sind Impulse zur Steuerung eines Diaprojektors drauf. Leider ist der Ausgang des Tonbandgerät ein 5poliges DIN (https://www.retrokabel.de/de/product_info.php?info=p35_diaprojektorkabel-uher-k911-kompatibel.html). Ich muss die Impulse in die 14polige DIN-Buchse des Projektors bringen; da dachte ich einerseits an eine Löt-Lösung (wobei ich da genauso wenig Erfahrung habe wir mit µCs) oder eben gleich eine digitale Bastellösung, d.h. dass ich sowohl Musik als auch Impulse digital steuere.
Requin schrieb: > Ich habe ein Tonbandgerät aus > den 60ern mit Musik; auf dem Tonband sind Impulse zur Steuerung eines > Diaprojektors drauf. Die Frage ist nun, was das für 'Impulse' auf dem Tonband sind. Da ein Tonbandgerät normalerweise nur Frequenzen im Hörbereich speichert und wiedergibt, wird es sich wohl um Signaltöne handeln. Der gängige Weg, um so etwas auszuwerten, sind Tondekoder wie z.B. ein LM567 (auch als NE567/SE567 erhältlich), der den Ton erkennt und ein Schaltsignal am Ausgang liefert. Dieses Signal kann z.B. über eine Transistorstufe ein Relais tasten, welches den Projektor weiterschaltet.
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Na, ist doch alles da: Von Pin 13 gegen Pin 3 kommen 34 V= Mit Diode + Elko + Spannungsregler (7805 könnte gehen) hast du die Betriebsspannung für die schon genannten Bauteile Tondecoder und Relais, wovon Pin 3-2 geschaltet werden. Der 5-polige DIN-Stecker vom Tonband liefert üblicherweise an Pin 5 3 den rechten linken Audiokanal gegen Pin2 (Masse). Wo jetzt Audio, oder Signalton rauskommen, musst du selber rausfinden.
Requin schrieb: > auf dem Tonband sind Impulse zur Steuerung eines > Diaprojektors drauf. Upps, mir fällt gerade ein, das es auch mal die Variante mit Schaltband gab. Dafür war auf das Tonband eine Leitfolie geklebt, die mit einer Art 'Bürste' abgetastet wurde. Wenns sowas ist, kannst du die Bürstenkontakte direkt an den Diaprojektor (Pin 2 und 3) anschliessen. Edit: Ich lese gerade nochmal, das du einen MC einsetzen willst statt Hardwaredekoder. Stichworte dazu wäre 'Goertzel Algorithmus' und 'Guitar Tuner'.
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Danke für eure Antworten! Ich denke, ich werde die Variante mit Tondecoder mal versuchen und bestelle die entsprechenden Teile. Eine Frage noch: Pin 3 liefert ja anscheinend 34 Volt, mein Relais (Songle SRD-05VDC-SL-C) ist aber nur bis 30 Volt ausgelegt, soweit ich das verstehe. Könnt ihr ein anderes Relais empfehlen? @Matthias S: Die Impulse sind auf einer Spur des Tonbandes als Töne drauf... und die entsprechende DIN-Buchse ist nur dafür da, diese Signale weiterzugeben.
Requin schrieb: > Leider ist der Ausgang des Tonbandgerät ein 5poliges DIN > Ich muss die Impulse in die 14polige DIN-Buchse des Projektors bringen Na ja, das sind schon ganz andere Signale, der Ton vs. der Schaltimpuls, das kann mman nicht hinverdrahten, man braucht eine Elektronik (z.B. NE567). Ich würde erst mal das Tonband auf PC überspielen, damit du das Tonbandgerät wegschmeissen kannst. Dann die Impulse suchen, das sollten ja Töne sein die aber unhörbar sind. Dann kann der PC das Audiofile wiedergeben und gleich selbst die Tonimpulse herausfiltern. Das muss nicht in real time passieren, man kann auch erst das Audiofile mit einem Programm analysieren lassen und nur die Zeitmarken der Töne bestimmen, und dann beim abspielen wie eine Zeitschaltuhr die Impulse Tonsynchron ausgeben, z.B. über einen seriellen Port. Hat man die Dias digitalisiert, braucht man gar nichts auszugeben, sondern kann einen Film draus schneiden der vom PC abgespielt wird.
Michael B. schrieb: > z.B. über einen > seriellen Port. Naja, dann ist es vermutlich am besten, ein Adapter 'MIDI zu Projektor' zu basteln, das auf z.B. Program Change Kommandos reagiert. MIDI Kommandos können so gut wie von jedem Sequenzer Programm zusammen mit Audio abgespielt werden. DMX wäre natürlich auch eine Idee...
Das wird ja immer verrückter hier: Tondecoder, Goertzel Algorithmus, MIDI-Adapter... Was der TO braucht, ist eine Schaltung, die bei Anliegen einer (NF-)Wechselspannung (=TON) an seiner Tonband-DIN-Buchse mit Hilfe eines Relais die Pins 2 und 3 der DIA-Projektor-Buchse brückt. Es gab Tonbandgeräte, da war sowas schon eingebaut, oder als Zusatzteil erhältlich. Um welches Gerät geht es eigentlich? Falls selbst gebaut werden muss, eignet sich z.B. solche eine Schaltung (http://www.dieelektronikerseite.de/Circuits/Audio%20Signal-Detektor.htm) als Grundlage. Mit dem TL081 dann die Basis eines Transistors ansteuern, der dann wiederum ein Relais treibt. Und warum muss es unbedingt mit µC sein? Das passt nämlich mit der Aussage: "Ich bräuchte davon nur eine einzige Funktion, nämlich Dia-Transport vorwärts (Pin 2)." überhaupt nicht zusammen.
KomplizierterGehtsNicht schrieb: > Was der TO braucht, ist eine Schaltung, die bei Anliegen einer > (NF-)Wechselspannung (=TON) an seiner Tonband-DIN-Buchse mit Hilfe eines > Relais die Pins 2 und 3 der DIA-Projektor-Buchse brückt. ... nicht irgendeiner Wechselspannung, sondern das Tonwechselsignals muss in der Tonuntermalung der Diaschau erkannt werden. Als diese Technik aktuell war, hat noch keiner an Goertzel Algorithmus auf dem PC oder Midi-Steuerung gedacht. Das Thema ist so um die 40 Jahre alt. https://de.comp.audio.narkive.com/s3U4MITs/audio-program-steuert-prasentation
Ich kenne das auch noch (Grundig-Tonbandgerät?) als zusätzlicher Tonkopf, der nebendran gestellt wurde und das Band in einer Schlaufe dort durchlief. Dazu brauchte man ein Stereo-Gerät, oder es wurde eine dritte Viertelspur benutzt, damit war das Band nur in einer Richtung nutzbar. Die einfachere Lösung war ein Ton "Schlag gegen Weinglas" oder ähnliches als Signal für den Vorführer zum Weiterschalten.
Zu meinem Tonbandgerät TK745 von Grundig (Anfang der Siebziger) wäre das hier das Zusatzgerät gewesen: https://www.radiomuseum.org/r/grundig_sono_dia_272a.html dazu noch ein "Dia-Nachrüstsatz 137" Vorgänger waren sono-dia 271 und 270 https://www.radiomuseum.org/r/grundig_sono_dia_271.html?language_id=1 https://i.ebayimg.com/images/g/s4oAAOSwpONZXiKT/s-l1600.jpg https://www.radiomuseum.org/r/grundig_sono_dia_270.html mit Googles Hilfe finden sich auch noch Schaltpläne u.ä.
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Wolfgang schrieb: > ... nicht irgendeiner Wechselspannung, sondern das Tonwechselsignals > muss in der Tonuntermalung der Diaschau erkannt werden. Ist das Tonwechselsignal auf einer eigenen Spur (einem Stereokanal)? Dann ist es relativ einfach. Oder ist es in die Untermalung gemischt? Dann muss man z.B. mit dem genannten Tondekoder selektiv arbeiten. Requin schrieb: > Eine Frage noch: Pin 3 liefert ja anscheinend 34 Volt, mein Relais > (Songle SRD-05VDC-SL-C) ist aber nur bis 30 Volt ausgelegt, soweit ich > das verstehe. Könnt ihr ein anderes Relais empfehlen? Offizielle betreibst du es dann außer Spec. Aber viele Relais hören bei 30VDC auf und ganz so kritisch würde ich das bei der noch geringen Überschreitung nicht sehen. Ich nehme mal an, das wird ein Einzelstück für deinen Privatgebrauch. Mag sein, dass die Lebensdauer ein wenig darunter leidet. Sind die 34V auch Gleichspannung? Bei Wechselspannung geht nämlich viel mehr und bei Gleichspannung könnte man auch einen Transistor nehmen.
Die Schaltungsminiatur vom Radiomuseum: https://www.radiomuseum.org/images/schema/preview/d/d_grundig_sono_dia_271_sch.png ist zwar undeutlich, aber man erkennt nach dem Tonkopf zwei Germanium pnp-Transistoren als Wechselspannungsverstärker, dann ein Diodendetektor mit Elko und Diode nach Masse der einen dritten Transistor als Schalter für ein Relais ansteuert. Alles breitbandig ohne jede Filtermaßnahme. Auf der Tonspur war nur je ein Tonburst aufgezeichnet.
Wenn das Relais die NENNSPANNUNG 30 V hat, sind sind kurze Pulse von 34 V kein Problem. Üblicherweise wird so ein Relais nur bei dauerhaft (!) angelegten 30 V eben nicht zu warm. Aber wenn du ängstlich bist, misst du den Spulenwiderstand des Relais' und verpasst ihm einen Vorwiderstand von ungefähr 1/8,5 (nächstgelegener E-Wert) des Spulenwiderstands.
Jacko schrieb: > Wenn das Relais die NENNSPANNUNG 30 V hat, sind sind kurze > Pulse von 34 V kein Problem. Es ging, wenn ich das richtig verstanden hatte, nicht um die Ansteuerspannung, sondern um die Kontaktbelastung. 30VDC ist die nominelle Grenze dieses Relais.
Ich würde das ganze potentialgetrennt aufbauen, gerade wenn es in der Hektik einer Disko oder eines Festivals benutzt wird. Also ein NE567, die Idee ist nicht schlecht, dazu je ca. vier Kondensatoren und Widerstände, eine LED am open-collector-Ausgang zur Kontrolle, eventuell ein Poti zum Tonfrequenz-Feinabgleich. Dann einen Photomos von Panasonic, der schaltet auch Wechselspannungen. Zur Spannungsversorgung einen winzigen DC/DC-Wandler der die Spannung aus dem Projektor potentialfrei auf die 5...12V des NE567 heruntersetzt. https://www.conrad.de/de/photomos-relais-o5714901.html?sort=Price-asc Conrad 504846 AQY212EH 60V 550mA AC oder DC 1,63 € oder Conrad 504859 AQY210EH 350 V 130 mA 1,65 € Da muss natürlich ein Vorwiderstand davor.
Michael B. schrieb: > Ich würde erst mal das Tonband auf PC überspielen, damit du das > Tonbandgerät wegschmeissen kannst. Dann die Impulse suchen, das sollten > ja Töne sein die aber unhörbar sind. Ja hier ist wieder der Wegschmeisser.
DIe Töne sind sicher hörbar, das war immer ein Stereogerät, mit Mono-Ton und einer Spur nur für den Toneburst. Wie sollte das Tonbandgerät unhörbare Töne aufzeichen? Über 10 kHz wird das bald zu schwach werden und Infraschall ist auch eher unterdrückt. Aber ein Notebook mit Audacity wäre eine Ersatzlösung. Nostalgischer ist das andere.
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Hallo REQUIN! Vielleicht habe ich hier das passende Teil für dich, dass dir den ganzen Spaß mit einem Relais-Basteln erspart. Ich habe nämlich von alten Diaprojektoren ein Adapter-Kabel übrig, und zwar von besagtem 5-poligen Audioausgang auf 15-poligen D-Sub Stecker (ich denke, du hast dich verzählt, als du 14 polig geschrieben hast?). Bei Interesse, bitte melden!
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