Hallo Leute, wann braucht man eigentlich parallel zu den FETs eines BLDC Reglers/Treibers Freilaufdioden? Da die Regelung ja irgendwo zwischen 15-50kHz laufen wird, sollten doch eigentlich die Bodydioden der FETs ausreichen, oder? Wenn nein, was wären die Kriterien, die dafür sprechen sie vorzusehen und wie müssten sie dimensioniert sein? Gruß und danke :)
Die Bodydioden haben deutlich schlechtere Eigenschaften als vernünftige Shottky-Freilaufdioden > Wenn nein, was > wären die Kriterien, die dafür sprechen sie vorzusehen und wie müssten > sie dimensioniert sein? Sie müssen den Strom führen können und der Betriebsspannung stand halten. Weiter sollten sie schnell sein, aber das sind Shottky-Dioden eigentlich immer
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Ingo L. schrieb: > Die Bodydioden haben deutlich schlechtere Eigenschaften als vernünftige > Shottky-Freilaufdioden Das lässt sich nicht verallgemeinern. Es gibt MOSFets/IGBTs, bei denen die Bodydiode optimiert ist, als z.B. Freilaufdiode zu dienen. Sowas wird im Datenblatt erwähnt.
Hansi schrieb: > die Bodydioden der FETs ...können übrigens auch unterschiedliche Eigenschaften haben. Zuallererst wäre zu erwähnen, daß es spezialisierte FETs gibt. Abhängig von den genauen Anforderungen der geplanten Anwendung. Z.B. mit stark reduzierter Sperrerholzeit (reverse recovery), aber auch - das Gegenteil - welche mit besonders geringer V(f). Das geht durch diverse Modifikationen der Grundkonstruktion. Allerdings gibt's auch bei Standard-FETs Unterschiede, weil es ja ganz verschiedene Herstellungsverfahren / Technologien gibt. Z.B. Planar und Trench. Solch eine erfolgreiche oder gar perfekte Auswahl der Bauteile (also an die Anwendung angepaßt) ist meist nicht durch simple Nutzung der parametrischen Suche bei Distris abgetan. Man muß da schon zuvor halbwegs wissen, wonach genau man suchen soll. Die Kenntnis der aktuellen Möglichkeiten ist vorteilhaft. Das gründliche Studium der Datenblätter ersetzt sie jedoch nicht. Ingo L. schrieb: > Die Bodydioden haben deutlich schlechtere Eigenschaften als > vernünftige Schottky-Freilaufdioden. Hierbei hat man es etwas einfacher, da gegebene Anforderungen (parametrisch wie auch bzgl. Verlustleistung) mit zwei Teilen etwas leichter zu erfüllen sind. Nachteil: Platz und Kosten. Die "beste Wahl" ist immer abhängig von den Umständen. Hobby- Einzelstücke sind auch etwas anderes als kommerzielles, ganz besonders kritisch bei kostensensitiven Großserien. Bei Dir geht es aber wohl um ein Lernprojekt. Trotzdem wäre interessant, welche zukünftige Art Entwicklung Du anstrebst. Bleibt es beim reinen Hobby, bleibt natürlich alle Freiheit.
Matthias S. schrieb: > Es gibt MOSFets/IGBTs, bei denen die Bodydiode > optimiert ist, als z.B. Freilaufdiode zu dienen. Da war ich wohl zu langsam...
Wirklich jeder hier weiß was gemeint ist und dann kommt so was... Sind wir hier in der Schule, auf der Arbeit,im Studium oder handelt es sich eventuell sogar um ein offizielles Dokument? Doch eher nicht... Aber selbst wenn es so wäre - davon würde die Welt auch nicht unter gehen. Na ja das Teaserwort Wiederstand funktioniert ja hier auch immer zuverlässig, eigentlich traurig.... https://de.wikipedia.org/wiki/Korinthenkacker Inbesondere sollten sich angesprochen fühlende unbedingt das nachlesen was im Wikiartikel unter Trivia zu lesen ist. Randolf
>Platz und Kosten.
Externe Freilaufdioden heizen den MOSFET-Chip nicht auf.
oszi40 schrieb: > Externe Freilaufdioden heizen den MOSFET-Chip nicht auf. Na, was denkst Du wohl, was das hier bedeutet? most fett schrieb: >> vernünftige Schottky-Freilaufdioden. > > Hierbei hat man es etwas einfacher, da gegebene Anforderungen > (parametrisch wie auch bzgl. Verlustleistung) mit zwei Teilen > etwas leichter zu erfüllen sind. Hätte ich unbedingt "Vorteil: " davorsetzen müssen für Dich? :)
Hansi schrieb: > wann braucht man eigentlich parallel zu den FETs eines BLDC > Reglers/Treibers Freilaufdioden? Die braucht man nie und ein vernünftiger Entwickler wird auch keine einbauen. In einem BLDC Regler steckt nichts anderes als eine 3-phasige Inverterbrücke. Bei einer Halbbrücke leitet aber immer einer der beiden MOSFETs, die Leitverluste der Diode sind somit irrelevant da der Strom über den Kanal des MOSFETs fliesst. Entscheidend wäre also einzige und alleine das Schaltverhalten der Diode (insbesondere die Reverse Recovery Ladung). Hier könnte man theoretisch durch eine externe Diode Vorteile erzielen. Praktisch funktioniert das jedoch nicht, da der Laststrom nach dem abschalten des FETs vom Kanal des FETs in die Diode kommutieren muss. Die Bodydiode des FETs befindet sich auf dem selben Chip, der Strom wird also zuerst in diese kommutieren. Zwischen Chip und einer externe Diode befindet sich jedoch eine parasitäre Streuinduktivität (einige 10 nH) welche den Strom erst aufbauen müsste. Die kleinen Spannungsdifferenzen und Schaltzeiten reichen nicht aus damit der Laststrom in das externe Gehäuse wechseln kann.
Zum Freilauf werden Schotty Dioden geschaltet. Die sind besser als die im MOS integrierten. Bei aufwendigen Treibern, werden die MOS, wie beim aktiven Gleichrichter oder speziellen DCDC-Wandlern mit niedriger Ausgangsspannung aktiv so geschaltet, dass die Diodenverluste vermieden werden. Die Dioden sind in dem Fall mehr als Rückfallkomponente zu sehen, oder arbeiten nur, weil man die Einschaltzeiten des MOS bewußt knapp hält, damit die Brücke nicht als Kurzzeitschluss beim Umschalten fungiert. Wie immer kommt es auf die Variante der Ansteuerung der Endstufen an! D.h. die Freilaufdioden sieht man immer erst einmal vor und prüft dann gründlich ob diese wirklich weggelassen werden können. Jemand wie asdf, der immer nur mit den etwas bessern, teureren Treibern/Ansteuerungen arbeitet, wird hier gleich wieder laut schreiben, dass dies Unsinn wäre...
asdf schrieb: > Die braucht man nie... ...und die hätten auch (meistens) gar keinen Platz. Eine Schottky-Diode, die bei, sagen wir mal, 20A nicht mehr als 0,5Volt Flussspannung hat, ist ein fettes Teil. Die Verwirrung entsteht wahrscheinlich dadurch, weil die Body-Diode des MOSFET oft in das Schaltsymbol eingezeichnet ist. Der Neuling denkt nun, das wäre ein extra Bauteil.
Dieter schrieb: > Bei aufwendigen Treibern, werden die MOS, wie beim aktiven Gleichrichter > oder speziellen DCDC-Wandlern mit niedriger Ausgangsspannung aktiv so > geschaltet, dass die Diodenverluste vermieden werden. Dieser Schwachsinn kann nicht dein ernst sein, oder? Es gibt wohl niemand der auf die Idee käme, eine 3 phasige Brücke so anzusteuern, dass die Bodydioden (abgesehen während der Schaltflanke) den Strom führen. Alleine dass man das sauber herkriegen würde (der Schaltzustand der Brücke hinge dann von der Stromrichtung ab) würde einen immensen Aufwand verursachen, man müsste die Schaltsignale abhängig von den Phasenströmen generieren. Dieter schrieb: > Jemand wie asdf, der immer nur mit den etwas bessern, teureren > Treibern/Ansteuerungen arbeitet, wird hier gleich wieder laut schreiben, > dass dies Unsinn wäre... Ist es auch...
asdf schrieb: > Die braucht man nie und ein vernünftiger Entwickler wird auch keine > einbauen. Hmm, ich habe hier einen 1,5kW BLDC-Motor, der gelegentlich ordentlich rekupieren soll. Wie willst du das über eingebaute Body-Dioden wegkühlen?
Sorry, das gibt es schon. BLDC-Steuerungen mit 4-Quadrantenbetrieb. Zweitens gibt es MOSFET-Typen bei denen eine extra Topologie entwickelt wurde, damit die interne Freilaufdiode die Qualität hat, dass auf die externe Diode meistens komplett verzichtet werden kann. Das sieht man natürlich an der Kennlinie im Datenblatt des MOSFET. Das gehört auch zur Prüfung auf den Verzicht von weiteren Freilaufdioden.
Dieter schrieb: > damit die interne Freilaufdiode die Qualität hat Man kann vieles klein machen, aber die Wärme bleibt. Die Kunst ist, so zu konstruieren, daß möglichst dort keine Wärme entsteht. :-)
unvernünftiger Entwickler schrieb: > Hmm, ich habe hier einen 1,5kW BLDC-Motor, der gelegentlich ordentlich > rekupieren soll. Wie willst du das über eingebaute Body-Dioden > wegkühlen? Wenn beim Rekuperieren Leistung über deine Body-Dioden fließt, dann ist deine Mosfet-Ansteuerung schlecht. Wie er schon geschrieben hat, "ersetzen" die Mosfets die Dioden, indem sie im richtigen Moment eingeschalten werden.
Ich stimme mit asdf insofern überein, als dass die BLDC Brücke so angesteuert wird, dass immer ein FET (high Side oder low side) per Brücke leitend ist und somit den Strom im Drain-source Kanal führt. Die Diode (egal ob intern oder extern), kommt im Normalbetrieb lediglich als Freilauf zum Einsatz, nämlich während der Totzeiten, in denen beide FETs kurzzeitig ausgeschaltet sind. Diese Totzeiten sollten so kurz wie möglich sein, weshalb die Durchlassverluste der Freilaufdiode ebenfalls so klein wie möglich sind. Ergo sehe ich primär die reverse recovery Ladung als Problem bei Freilaufdioden. Ob das Problem mit externen Dioden gelöst wird, halte ich für fragwürdig, mit demselben Argument wie von asdf aufgeführt. Die body Diode ist im Package des Fets inbegriffen (bzw korrekt formuliert ist sie ein Nebenprodukt / Nebeneffekt des Fets und liegt somit direkt auf dem Chip.) und hat insofern wesentlich weniger parasitäre Induktivität als die externe Diode. Bei Totzeiten von 100-200ns frage ich mich also, wieviel Strom wirklich durch die externe Diode fließt, und wie viel durch die body Diode. Gruß,
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Für die Aufteilung des Stromes zwischen der Bodydiode und einer externen Diode ist nicht t_rr relevant, sondern die Zeit in der der Strom durch die Dioden fließen soll. Bei einer Brücke wo die MOSFETs einen Großteil des Stromes aktiv gesteuert übernehmen ist das dann eher die Totzeit die man den MOSFETs zu gesteht. Bei einer einfachen Schaltung und in der ersten Testphase kann das schon mal etwas länger sein. Der unerwünschte Strom beim Ausschalten (Reverse-recovery Ladung) wird durch eine parasitäre Induktivität nur etwas gedehnt, fließen tut er trotzdem wenn die Diode langsam ist.
avr schrieb: > Wenn beim Rekuperieren Leistung über deine Body-Dioden fließt, dann ist > deine Mosfet-Ansteuerung schlecht. Al3ko -. schrieb: > Ich stimme mit asdf insofern überein, als dass die BLDC Brücke so > angesteuert wird, dass immer ein FET (high Side oder low side) per > Brücke leitend ist und somit den Strom im Drain-source Kanal führt. > Die Diode (egal ob intern oder extern), kommt im Normalbetrieb lediglich > als Freilauf zum Einsatz Wow, ich scheine ja noch ahnungsloser als ich dachte, ich kann an meinem Fets leider die schaltrichtung nicht umkehren, da habt ihr eindeutig die besseren;-) Ich erzeuge beim rekupieren eine Spannungserhöhung, um den Saft wieder in den Akku zu drücken? Ich pulse dabei gegen Masse und lasse wie bei einem stepUp-Schaltregler den Strom dann durch die Body-Diode in den Akku laufen. Der Strom fließt also durch die Body-Diode in den Akku. Wie umgeht ihr die Body-Diode? Wie macht ihr das vernünftiger?
unvernünftiger Entwickler schrieb: > ich kann an meinem Fets leider die schaltrichtung nicht umkehren, da > habt ihr eindeutig die besseren;-) Vielleicht hast du ja gar keine Mosfets ;-) Mosfets haben einen leitenden Kanal. Wenn eingeschaltet, kann Strom entweder von Drain nach Source oder von Source nach Drain fließen. Strom kann in beide Richtungen fließen, sofern die nötige Gate-Source Spannung anliegt. unvernünftiger Entwickler schrieb: > Wie umgeht ihr die Body-Diode? Wie macht ihr das vernünftiger? Gate-Source Spannung anlegen, damit der FET einschaltet. Gruß,
unvernünftiger Entwickler schrieb: > asdf schrieb: >> Die braucht man nie und ein vernünftiger Entwickler wird auch keine >> einbauen. > > Hmm, ich habe hier einen 1,5kW BLDC-Motor, der gelegentlich ordentlich > rekupieren soll. Wie willst du das über eingebaute Body-Dioden > wegkühlen? Und was hat das Rekuperieren mit den Bodydioden zu tun? Du hast meine Erklärungen nicht verstanden. Hier scheinen einige nicht zu verstehen, dass in einer Halbbrücke immer einer der beiden Schalter leitfähig ist. Der Strom kann (abgesehen von der Schaltflanke) nur durch einen MOSFET Kanal fliessen. Welcher MOSFET der Brücke das ist hängt rein vom Schaltzustand ab, unabhängig von Strom- oder Leistungsflussrichtung. Dieter schrieb: > Sorry, das gibt es schon. BLDC-Steuerungen mit 4-Quadrantenbetrieb. Du hast es nicht begriffen. Für eine 3-phasige Inverterbrücke spielt es keine Rolle in welchem Quadranten sie betrieben wird. Der Umrichter in einem BLDC ist inhärent immer 4-Quadranten fähig. Wenn man die Energie beim Rückspeisen nicht aufnehmen kann muss man ihm diese Fähigkeit explizit nehmen. Unabhängig davon hat das ganze aber nichts mit der Leitdauer der Bodydioden zu tun. > Zweitens gibt es MOSFET-Typen bei denen eine extra Topologie entwickelt > wurde, damit die interne Freilaufdiode die Qualität hat, dass auf die > externe Diode meistens komplett verzichtet werden kann. Das sieht man > natürlich an der Kennlinie im Datenblatt des MOSFET. Selbstverständlich sind die Bodydioden in MOSFETs optimiert, sie bestimmen in einer Halbbrücke ja massgeblich die Schaltverluste. > Das gehört auch zur Prüfung auf den Verzicht von weiteren Freilaufdioden. Es gibt keine "Prüfung auf Verzicht von weiteren Freilaufdioden". Die Verluste in einer Inverterbrücke setzen sich aus Leit- und Schaltverlusten zusammen. Die Leitverluste werden ausschliesslich von den Kanalwiderständen der FETs bestimmt. Die Schaltverluste vom Schaltverhalten der FETs und deren Bodydioden. Und wie schon oben erklärt reicht die Zeit zum abkommutieren des Stromes in ein externes Bauteil nicht aus. Selbst wenn man eine externe Diode vorsehen würde - die Schaltverluste wären die selben. Schon mal einen SiC Umrichter gebaut? Hier haben die Bodydioden Vorwärtsspannungen von 4 V, komischerweise kommt trotzdem niemand auf die Idee zusätzliche Freilaufdioden einzubauen. Lurchi schrieb: > Der unerwünschte Strom beim Ausschalten (Reverse-recovery Ladung) wird > durch eine parasitäre Induktivität nur etwas gedehnt, fließen tut er > trotzdem wenn die Diode langsam ist. Es ging in meinem Posting nicht darum die Ladung zu begrenzen sondern dass der Laststrom gar nicht die Zeit hat in ein externes Bauteil (welches z.B. eine wesentlich kleineres Qrr aufweisen würde) abzukommutieren. Darum macht es keinen Sinn eine Diode mit besserem Schaltverhalten parallel zu schalten - die würde den Strom im Schaltmoment niemals führen.
Al3ko -. schrieb: >> Wie umgeht ihr die Body-Diode? Wie macht ihr das vernünftiger? > > Gate-Source Spannung anlegen, damit der FET einschaltet. Und wie bestimmt ihr dann den richtigen Abschaltzeitunkt für den oberen Zeig? Strom messen? Abschätzen? Drehzahl-Spannungs-Tabellen? Ich muss mal schauen, ob das mit meinen Timern machbar wäre, das sieht mir jedoch nicht trivial aus.
Leider liegt "asdf" für alle Varianten von Ansteuerungen so nicht ganz richtig. Er hat im Kopf die Sinusinverterbrücke, die sauber mit PWM gesteuert wird und entsprechende Technik im Chip (mit Mikrocontroller) und Sensoren verbaut hat. Einfache Steuerungen stützen sich auf die Freilaufdioden (intern oder zusätzlich extern) ab. Man kann aber den Mosfet aber auch so schalten, dass er die Diode in dem Falle parallel entlastet, wie Al3ko bereits andeutete: "Mosfets haben einen leitenden Kanal. Wenn eingeschaltet, kann Strom entweder von Drain nach Source oder von Source nach Drain fließen. Strom kann in beide Richtungen fließen, sofern die nötige Gate-Source Spannung anliegt." Die Krux dabei ist, dass hierbei der Mosfet sehr exakt gesteuert werden muss. Sonst gibt es kurze Schlüsse durch die Brücke. Und das machen die aufwendigen teuren Steuerungen schon gut. Dafür werden die vielen Meß-/Sensoreingänge solcher IC verwendet. Von der Abwärme sind die Endstufen aber meist so dimensioniert, dass bei einem erkannten Ausfall von Sensorik, der Inverter als Schutz schnell abschaltet/oder in den safe mode fährt. Für "asdf" spricht, dass er nur lebt in dieser Welt. Die anderen Welten kennt er nicht. Also nicht immer alles in den falschen Hals bekommen. Angemerkt sei noch, dass externe Freilaufdioden in der Regel näher an der induktiven Last angebracht werden, also vor dem MOSFET.
Hi Dieter, Dieter schrieb: > Leider liegt "asdf" für alle Varianten von Ansteuerungen so nicht ganz > richtig. Er hat im Kopf die Sinusinverterbrücke, die sauber mit PWM > gesteuert wird und entsprechende Technik im Chip (mit Mikrocontroller) > und Sensoren verbaut hat. > > Einfache Steuerungen stützen sich auf die Freilaufdioden (intern oder > zusätzlich extern) ab. Dann möchte ich in diesem Zusammenhang fragen: Wie sieht eine einfache Steuerung aus? All meine Unterlagen (Bücher, Skripte, Papers etc.) hinsichtlich Antriebstechnik für BLDC verwenden PWM Betrieb. Ob nun Sinus-PWM oder etwas anderes sei mal zweitrangig. Insofern lebe ich genau wie asdf in meiner eigenen, kleinen Welt :) Hilf mir, über den Tellerrand zu schauen: Welche einfache Steuerung gibt es für BLDC? Magst du bitte einen Link oder eine Referenz geben? Danke,
unvernünftiger Entwickler schrieb: > Und wie bestimmt ihr dann den richtigen Abschaltzeitunkt für den oberen > Zeig? Strom messen? Abschätzen? Drehzahl-Spannungs-Tabellen? > Ich muss mal schauen, ob das mit meinen Timern machbar wäre, das sieht > mir jedoch nicht trivial aus. Wo siehst du das Problem? Wenn der untere Schalter einschalten soll schaltet der obere ab. Die Steuersignale für Highside und Lowside sind einfach immer invertiert, wobei das Einschalten des einen Schalters kurz verzögert wird um einen Brückenkurzschluss zu vermeiden ("Interlock Delay Time" oder "Totzeit"). Was willst du mit einer Strommessung? Die Brücke schaltet um wenn das Modulationssignal dies vorgibt, das ganze hängt nicht von der Stromrichtung ab. Dieter schrieb: > Die Krux dabei ist, dass hierbei der Mosfet sehr exakt gesteuert werden > muss. Sonst gibt es kurze Schlüsse durch die Brücke. Und das machen die > aufwendigen teuren Steuerungen schon gut. Dafür werden die vielen > Meß-/Sensoreingänge solcher IC verwendet. Nein. Shoot-through gibt es nur wenn die Totzeit zu kurz ist. Wer das nicht auf die Reihe kriegt hat etwas Grundlegendes verbockt. Dieter schrieb: > Angemerkt sei noch, dass externe Freilaufdioden in der Regel näher an > der induktiven Last angebracht werden, also vor dem MOSFET. Alleine an dieser Aussage lässt sich leider erkennen, dass du von Leistungselektronik zu wenig verstehst. Das A und O in jedem Umrichter mit Spannungszwischenkreis ist es immer, Kommutierungspfade so niederinduktiv wie möglich aufzubauen.
asdf schrieb: > Wo siehst du das Problem? Wenn der untere Schalter einschalten soll > schaltet der obere ab. Die Steuersignale für Highside und Lowside sind > einfach immer invertiert, wobei das Einschalten des einen Schalters kurz > verzögert wird um einen Brückenkurzschluss zu vermeiden ("Interlock > Delay Time" oder "Totzeit"). > Was willst du mit einer Strommessung? Die Brücke schaltet um wenn das > Modulationssignal dies vorgibt, das ganze hängt nicht von der > Stromrichtung ab. Ich möchte ja nur in den Akku zurückspeisen und nicht antreiben, sobald die induzierte Spannung unter Akku-Spannung fällt. Ich bin noch ganz bei der Rekupation. Also ein Puls gegen Masse, um den Stromfluss anzuwerfen und dann in den Akku laufen lassen, solange die induzierte Spannung hoch genug ist. Da müsste ich in der PWM mehrfach hin und her schalten, das wird auf meinem kleinen Controller dann schon recht sportlich. Wie machst du das?
Die einfachste Steuerung ist die 6-Puls-Steuerung. https://modellelektronik.de/index.php/Thread/68-Einfache-Steuerung-f%C3%BCr-BLDC-Motoren-und-synchrone-Linearmotoren/
Dieter schrieb: > Die einfachste Steuerung ist die 6-Puls-Steuerung. > > https://modellelektronik.de/index.php/Thread/68-Einfache-Steuerung-f%C3%BCr-BLDC-Motoren-und-synchrone-Linearmotoren/ Das ist leider etwas am Thema vorbei, wir wissen denke ich alle, wie im einfachsten Falle ein BLDC angesteuert werden kann. Mir geht es um die Rekupation. Ich lasse den Strom beim Rekupieren momentan über die Body-Dioden zurück in den Akku laufen. Um die Spannung zu überhöhen, schalte ich im ersten Schritt beide FET der aktiven Spule gegen Masse(und damit kurz), um den den Stromfluss anzuregen, dann schalte ich einen unteren FET wieder ab und der Strom fließt weiter über die obere Body-Diode in den Akku, solange die induzierte Spannung höher als die Batterie-Spannung ist(Prinzip Schaltregler). ASDF schlägt vor, nicht die Body-Dioden zu verwenden, sondern die FETs entsprechend zu steuern. Ich will nur wissen, wie ihr das mit z.B. einem SAMD21 oder einem STM32 der Preisklasse hinbekommt. Vorzugsweise kompatibel mit einer BEMF-Auswertung. Für Hinweise wäre ich dankbar.
unvernünftiger Entwickler schrieb: > Ich will nur wissen, wie ihr das mit z.B. einem SAMD21 oder einem STM32 > der Preisklasse hinbekommt. Magst du mir die genau Typbezeichnung des stm32 nennen? danke,
Al3ko -. schrieb: > Magst du mir die genau Typbezeichnung des stm32 nennen? Bisher hatte ich nur SAMD21-Controller zur Motorsteuerung in Verwendung. Da gibt es keine genaue Bezeichnung, ich hätte es vielleicht besser in Euro ausgedrückt, Ein Cortex der Preisklasse 1-3 Euro.
unvernünftiger Entwickler schrieb: > ich hätte es vielleicht besser in > Euro ausgedrückt, Ein Cortex der Preisklasse 1-3 Euro. Das passt schon. :) Ginge nicht ein Brückentreiber, der eine Totzeit eingebaut hat? Oder einen selbst gebauten Totzeitgenerator mittels RCD Netzwerk, wenn es günstig sein soll? Gruß,
unvernünftiger Entwickler schrieb: > Das ist leider etwas am Thema vorbei, wir wissen denke ich alle, wie im > einfachsten Falle ein BLDC angesteuert werden kann. Mir geht es um die > Rekupation. Ich lasse den Strom beim Rekupieren momentan über die > Body-Dioden zurück in den Akku laufen. Um die Spannung zu überhöhen, > schalte ich im ersten Schritt beide FET der aktiven Spule gegen > Masse(und damit kurz), um den den Stromfluss anzuregen, dann schalte ich > einen unteren FET wieder ab und der Strom fließt weiter über die obere > Body-Diode in den Akku, solange die induzierte Spannung höher als die > Batterie-Spannung ist(Prinzip Schaltregler). Nach welchem Schema berechnest du denn momentan die Einschaltzeit um "den Stromfluss anzuregen"? Was für ein Motormodell verwendest du für die Regelung? Dein Motormodell muss ja an einem gewissen Punkt eine Spannung berechnen welche du an die Maschine anlegen willst. Diese kannst du direkt mit der Brücke einstellen - der Stromfluss stellt sich dann von selbst ein.
Der nächste Schritt von der 6 Puls Steuerung ist die Verwendung von PWM um die Ausgangsspannung ebenfalls mit zu steuern. (Trapezoidal Drive Control) Zum Beispiel hier: https://www.daedalus.ei.tum.de/en/archiv/bldc-regler Der folgende Schritt wäre der Sinusinverter. Rekuperation: Die 6-Puls Steuerung mit unterlegter PWM wird hierzu leicht modifiziert. Die Seite, auf der das als Übersicht zu finden war, habe ich auf die Schnelle nicht wiedergefunden. Beim Sinusinverter wird das ganz einfach und automatisch erreicht, in dem der Sinusverlauf der Ansteuerung um einen Phasenversatz hinterherhinkt, dabei die Frequenz parallel mit zurückfährt, ähnlich wie das beim Synchronmotor wäre.
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