Ich muss ein paar Fakra-Buchsen/Stecker crimpen. Das verwendete Kabel ist ein 1.8mm RG178-U (https://www.voelkner.de/products/947586/BKL-Electronic-1511006-5-Koaxialkabel-Aussen-Durchmesser-1.80mm-RG178-B-U-50-Transparent-5m.html) Jetzt habe ich bereits die ein oder andere billige Crimpzange für div. Kabelschuhe, usw. und frage mich ob sich eine solche Anschaffung lohnt: https://www.voelkner.de/products/500499/TOOLCRAFT-818645-Crimpzange-7teilig-Koaxial-Steckverbinder-BNC-TNC-LWL-Stecker-RG6-RG8-RG11-RG58-RG59-RG62-RG174-RG179.html Dafür gibt es auch weitere Einsätze (so ca. 20,- € pro Stück) nachzukaufen. Oder ist das "Schrott" ? Toolcraft, hört sich an wie Aldi ;-) Wie gesagt, ich mache das nur privat und immer mal ein paar Crimpungen pro Quartal fürs Auto oder sonstiges Elektronikzeugs, also nix wildes eigentlich. Für Tipps bin ich aber dankbar, womöglich übersehe ich wichtige Entscheidungskriterien?!
Olli Z. schrieb: > Oder ist das "Schrott" ? Nö, Crimpzangen für BNC-Stecker und ähnliches sehen alle so aus, deren Gesenk ist ein Sechskant. Sofern der zum jeweiligen Stecker passt, ist das schon in Ordnung. Es ist halt ... nicht unbedingt eine Freude, das jeweilige RG-irgendwas-Kabel abzuisolieren, so daß es zum jeweiligen Stecker passt; damals zu RG58-Zeiten (Koax-Ethernet!) gehörte das Spezial-Abisolierwerkzeug, das mit drei Klingen Außenmantel, Schirm und Isolation des Innenleiters abmantelt, in jede Werkzeugtasche. Das brauchst Du, passend zu Deinem Kabel, denn das willst Du nicht separat von Hand machen. Und das stelle ich mir bei RG178 nichttrivial vor ... RG58 war demgegenüber ja noch gemütlich dick. -- Nachtrag: https://de.farnell.com/greenlee-communications/lc-cst-mini/abisolierwerkzeug/dp/3863323 Das ist so ein Abisolierwerkzeug. Sowas brauchst Du auf jeden Fall auch.
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Klasse, vielen Dank! Daran habe ich in der Tat garnicht gedacht... bzw. hatte ich das bislang in der Tat mit Hand gemacht, aber wohl bei deutlich dickeren Koax. Und garnicht so leicht zu finden für 1,8mm Kabel! Die meisten fangen erst bei 4mm an.
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Olli Z. schrieb: > Ich muss ein paar Fakra-Buchsen/Stecker crimpen. Das verwendete Kabel > ist ein 1.8mm RG178-U Was sind denn "ein paar" ? Bei mir war es immer wichtig dass ich den Innenleiter ordentlich verlötet oder gecrimpt habe. Der äußere Schirm und kein einziger Draht davon darf irgend einen Kontakt mit dem Innenleiter haben. Manche Leute bekommen das aus irgend einem Grund nicht hin. Nach dem Chrimpen können sie dann den Stecker natürlich wegschmeißen. Man kann ja zur Sicherheit auch vor dem Chrimpen noch mal nachmessen. Die Drähte der Schirmung dürfen auch nicht beschädigt werden. Wenn man da einfach unvorsichtig mit einem Messer lang geht, dann sind die ganzen Drähte schon mit einer Sollbruchstelle versehen. Also wenn man kein Spezialwerkzeug (oder schlechtes) hat, dann ritzt man die Plastikummantlung einfach nur weit genug an und zieht den Rest per Hand auseinander. Wenn man kein Grobmotoriker ist, dann kann man so auch ein paar kleine Kabel bearbeiten, aber das spezielle Werkzeug dafür ist ja auch nicht so teuer.
Olli Z. schrieb: > Für Tipps bin ich aber dankbar, womöglich übersehe ich wichtige > Entscheidungskriterien?! Das Wichtigste: Hast du eine gute Standlupe oder Kopflupe? Wenn nicht: besorgen. Gute Sicht auf sowas ist essentiell. Ansonsten kann mal auch bei solchen dünnen Kabeln das Abisolieren von Hand machen. Das geht. Zuerst vorsichtig längs einschneiden, dann Isolation seitlich etwas abspreizen, um per kleinem, scharfen, spitzen Seitenschneider die Isolation abzuschneiden (damit man den Drähten nicht zu nahe kommt). Lieber nen Zentimeter mehr, den Innenleiter kann man anschließend geeignet kürzen. Kommerziell werden die Innenleiter auch gecrimpt, aber amateurmäßig lötet man sie vorsichtig an - weil man meist keine teure Spezialzange zur Hand hat. Für das Draufcrimpen des Außenrohres brauchst du jedoch ein passendes Sechskant-Gesenk. Entweder als Zange oder als kleiner Gesenk-Block für den Schraubstock. Gib nicht zuviel Geld aus für die "paarmal" pro Jahr. Siehe z.B.: https://www.ebay.de/itm/Crimper-hex-die-for-Ratchet-type-Crimp-Tool-336T-RG174-RG178-RG179-RG180-RG316/150544189106?hash=item230d2206b2:g:4gwAAOSwjVVV1Sxg:rk:6:pf:0 W.S.
Habe sowohl eine Lupenlampe (LED mit 3,5 Dioptrin) als auch eine Kopflupe mit Lampe. DAS gehört für mich in der Tat zur absoluten Grundausstattung einer jeden Elektronikwerkstatt ;-) Ich habe mir jetzt das Abisolierwerkzeug aus dem obigen Link von Farnell bestellt. Für rund 20,- € tu ich da nicht lang umeinander :-) Danke für den Tipp mit dem Crimper. Ich habe ja bereits zwei Zangen, aber alles Noname und weiss nicht wirklich ob die Einsätze passen. Auch wäre mir ein Lieferrant in Deutschland lieb, weil ich sonst wieder 3-4 Wochen warten muss...
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Habe mir jetzt doch diesen Toolcraft (Conrad) Crimper mit den Schnellwechsel-Einsätzen bestellt. Ist sicher nicht mit Knippex, Weidmüller und Co. vergleichbar, keine Frage, aber für meine Zwecke wohl hoffentlich ausreichend gut. Zumal es dafür ne Menge Einsätze gibt die man dann nachkaufen kann.
Obwohl ( oder weil ) ich sowohl im Job, sowie im Hobby sehr oft Koaxstecker crimpe, bin ich von den Abisolierwerkzeugen schnell wieder abgekommen. Kein einziges konnte überzeugen, weil die Einstellung der Messer sehr frickelig ist und trotzdem die Ergebnisse nicht reproduzierbar waren. Einmal war alles wie es soll, beim nächsten Kabel wurde das Abschirmgeflecht verletzt. Mit einem mäßig scharfen Cuttermesser und etwas Gefühl kann man auch extrem feine Koaxleitungen abisolieren.
Jetzt bin ich wieder total verwirrt. Einer so, der andere so. Ok, also als gelernter Elektriker habe ich den Umgang mit Kabelmessern durchaus drauf. Jetzt ist alles bestellt und ich werde sehen ob sich die ein oder die andere Methode bei mir bewährt.
Olli Z. schrieb: > Jetzt bin ich wieder total verwirrt. Einer so, der andere so. Hallo Olli, das Leben ist vielfältig und spannend. Der Eine so, der Andere so. Ein Abisolierer ist bei mir schnell eingestellt, wenn ich zunächst das Kabel länger lasse und dann, wenn alles richtig eingestellt ist den entscheidenden Schnitt setze. Mit Kabelmesser kommt es immer darauf an, dass die gesamte Isolierung an der Stelle durchgeschnitten wir. Aber die feinen Haardrähtchen drann bleiben. Mit Kabelbiegen und Isolierung abreißen lassen veränderst Du die Kabelqualität an der Anschlußstelle oder franst aus, ... usw. Also, stellt sich der gewünschte Erfolg ein, hast Du alles richtig gemacht. Wie gesagt, das Leben ist vielfältig und es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Resümee, ich crimpe mit Rosenberger und schneide mit Weidmüller. Auf dem Bau meines Schwagers habe ich mit Jokari "entmantelt". Gruß Bernd
Und? Taugt die Toolcraft Zange was? Stehe gerade vor der gleichen Frage. Bin eigentlich ein Fan von "anständigen" Zangen (Weidmüller Stripax sonst Knipex), muss aber jetzt ganze 6 Stecker an RG179 Crimpen. Da frag ich mich schon, ob man 90-300€ ausgeben muss, um das ordentlich hin zu bekommen. Bin auch auf die Toolcraft gestoßen, RS bietet eine Pressmaster für 105€ dazu an. Kennt die wer? Die sieht dann doch recht offensichtlich nach Schrott aus... https://www.reichelt.de/crimpzange-bnc-stecker-crimpzange-3-p146185.html
Hauke Haien schrieb: > Die sieht dann doch recht offensichtlich nach Schrott aus... > https://www.reichelt.de/crimpzange-bnc-stecker-crimpzange-3-p146185.html Die ist nicht so schlecht, die gibt es mit verschiedenen Einsätzen, die Ratsche selbst ist immer gleich. Ich habe die für RG-58/142/400 und die funktioniert einwandfrei, wenn das Kabel was taugt. Ich habe die Anfang der 90er Jahre angeschafft, als 10BaseT-Netzwerke noch modern waren und damit bestimmt Hunderte BNC-Stecker gecrimpt. Solange "richtiges" RG58 verwendet wurde, mit genügend Schirmgeflecht und masshaltigem Mantel, geht die einwandfrei. Leider gab es dann bald überall nur noch billig-China-RG58 als Netzwerkkabel, kaum Schirm drin und spürbar dünner, da fielen dann reihenweise die Stecker ab, aber da kann die Zange nichts für. Für Deine 6 Stecker würde ich die als ausreichend einstufen. Gruß... Bert
Hauke Haien schrieb: > Die sieht dann doch recht offensichtlich nach Schrott aus... > https://www.reichelt.de/crimpzange-bnc-stecker-crimpzange-3-p146185.html Hallo Hauke, bei Stückzahlen in homöopathischer Größe spielt eigentlich nur der Einsatz eine Rolle. Solange man den auswechseln kann, ist die Zange anderweitig auch noch zu gebrauchen, sprich schlechtere Stecker. Zwanzig Euro sind meiner Meinung nach nicht die Welt, und Du kannst ausprobieren, ob sie die von dir erwarteten Ergebnisse erzeugt. Bei einer teureren Zange beträgt die Preisspanne zwischen günstiger Verkäufer und "Abzocker" sicher mehr, als die 20 Euro. ... oder auf deutsch: "no risk, no fun". Happy crimping Bernd
Vielen Dank für eure Antworten, habe ich leider erst gerade gesehen. Ich habe mir nun auch die Toolcraft von Völkner gekauft und konnte meine Stecker damit einwandfrei Crimpen. Die Verarbeitung kann zwar nicht mit Knipex mithalten, aber die Einsätze sind OK und die Ergebnisse einwandfrei. Für Experimente mit der Billig-Billigversion fehlt mir gerade die Zeit, und bei 6-8€ netto pro Stecker bzw. Einbaubuchse wollte ich nicht unbedingt das Risiko eingehen, die auch noch zu versauen. Also: Toolcraft funktioniert zumindest für eine Handvoll Crimpungen ohne Probleme. Für Tagtäglichen Gebrauch würde ich dann aber doch lieber eine Knipex o.ä. kaufen.
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