Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 18650 2P5S Akkuladen mit Labornetzteil und BMS


von HendrikStr (Gast)


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Hallo,

ich habe eine kleine Frage zum Aufladen von 18650er Akkus. Ich möchte 
zwei (oder mehr) Akkupacks bestehend aus 5*18650er Lithiumzellen 
parallel benutzen und auch aufladen. Hierfür dachte ich mir, dass ich 
ein BMS auf jeden der 5er Packs löte und dann einfach mit einem 
Labornetzteil 21 Volt auf beide (oder mehr) parallel geschalteten Packs 
lege. Denkfehler drinne, der den ganzen Kram in Feuer aufgehen lässt 
oder alles i.O., das BMS werden dafür sorgen, dass alle Zellen 
Ladeschluß bei 4,19-4,20 Volt haben werden?

Grüße, Hendrik

von MaWin (Gast)


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Ein BMS im Sinne einer Platine die eine Akkuschutzschaltung enthält 
sollte vor Überladen, Tiefentladen und Überstrom schützen, und zwar auf 
Basis jeder einzelnen Zellenspannung, führt aber nicht unbedingt ein 
Balancing durch.

Daher sind bei Ladeabschaltung nicht unbedingt alle Zellen gleichvoll, 
es wird abgeschaltet so bald die erste 4.2V erreicht, auch wenn die 
anderen noch 4.0V haben. Es kommt also auch nicht auf genaue 21V an.

So ein geschützter Akku kann geladen werden in dem er an ein 
strombegrenztes Netzteil kommt mit einer Spannung die zumindest der 
Ladeschlusspannung des Akkus entspricht und maximal der Spannung die der 
BMS Chip verträgt, wenn es auf einen Strom eingestellt ist der unter der 
Überstromgrenze des BMS liegt.

Die Parallelschaltung zweier so geschützter Akkus kann aber in die Hose 
gehen: Es können beim Zusammenschalten Ausgleichsströme fliessen über 
der Überstromabschaltung, und beim Laden/Entladen teilt sich der Strom 
nicht gleichmässig auf, so kann ein Skkupack den ganzen Strom abbekommen 
und sich abschalten weil er über der Überstromgtenze liegt.

Besser also die nackten Zellen parallel schalten an nur 1 BMS, und mit 
dessen Maximalstrom leben.

von Stefan F. (Gast)


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Di meinst vermutlich einen Balancer, der sicherstellt, dass die Spannung 
gleichmäßig auf die Zellen verteil wird.

Die Lade-Schluss-Spannung musst du schon selber am Netzteil einstellen 
und sicherstellen, dass sie sich garantiert nicht nach oben verändert, 
wenn du nicht das haus abfackeln willst.

Nenne mich paranoid, aber ich denke, dass die meisten Labornetzteile 
nicht für unbeaufsichtigten Betrieb vorgesehen sind. Ganz besonders 
nicht die Geräte mit Potentiometer.

Was die Spannung angeht rate ich Dir, mit 5 x 4,1V zu arbeiten. Ein 
bisschen Sicherheitsabstand kann nicht schaden und sorgt für erheblich 
längere Lebensdauer.

von HendrikStr (Gast)


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Oh, danke an euch für die sehr schnelle Antwort euch! :-)

@MaWin:
Ich wollte ein solches BMS aus dem Anhang nehmen, nach meinem 
Verständnis schaltet das Teil doch pro Zelle den Strom ab, sobald er die 
Werte erreicht, oder ist bei einem solchen BMS die Ladung beendet, 
sobald "irgendeine" Zelle die 4,2 Volt erreicht? Das der nicht balancen 
kann, ist mir bekannt. Habe bislang aufgrund dem Text hiernach keinen 
Grund dafür gesehen, wenn die Zellen identisch sind.

Ich weiß nicht genau was in solch einem BMS passiert, aber aufgrund der 
Anschlüsse dürfte er insgesamt 5 Spannungen zum Laden nutzen, also 4,2 
8,4 12,6 16,8 und 21 Volt. Über die Zellenanschlüsse B1-B4 4,2 bis 16,8 
Volt. Wenn genau diese Spannungen an den jeweiligen Zellen anliegt, dann 
sollten doch alle bis 4,2 Volt laden, egal ob eine wieso auch immer 
zuerst 4,2 Volt hat, da diese dann durch ihren Kanal (z. B. B1) bereits 
4,2 Volt hat und in Reihe über den zweiten Kanal B2 von den 8,4 nichts 
mehr aufnimmt, weil der Strom gegen 0 geht. Oder bin ich da total auf 
dem Holzweg?!

@Stefanus:
Okay, werde das Thema Sicherheitspuffer mal im Hinterkopf bedenken, ist 
wohl die sichere Variante

Grüße, Hendrik

von Teo D. (teoderix)


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Die Sicherheitsbedenken wurden ja schon geäußert und das zu recht. 
Funktoniren tut das aber prinzipiell. Vorausgesetzt am LNT Lässt sich 
Strom u. Spannung einigermaßen genau einstellen UND das Teil ist 
ausreichend LANGZEIT-STABIL!
Was passieren kann ist, das die Fets am BMS heißlaufen. Diese sollten 
also schon um einiges mehr vertragen, als am LNT eingestellt ist.
Deshalb sicherheitshalber (Messfehler etc.) nur auf ~90% laden (LNT 
Spannung ~4,1V) und bei ~1/20C abschalten.



PS: Das am LNT noch der max. Ladestrom ein zu stellen ist, musste ich 
hoffentlich nicht explizit erwähnen?!

von MaWin (Gast)


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HendrikStr schrieb:
> oder ist bei einem solchen BMS die Ladung beendet, sobald "irgendeine"
> Zelle die 4,2 Volt erreicht?

Natürlich, steht doch im Datenblatt, bei akzeptablen 4.28V, kein 
Balancing.

von Teo D. (teoderix)


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MaWin schrieb:
> Natürlich, steht doch im Datenblatt, bei akzeptablen 4.28V, *kein*
> Balancing.

Ja wer lesen kann...

OK, dann laufen die Fehts halt nich heiß.

von HendrikStr (Gast)


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Okay, danke fürs aufschlauen! :-)

Ich hab in der Zwischenzeit mal ein bisschen Google bemüht und bin auf 
http://t1p.de/w26k gestoßen. Da wird in einer Passage meine Frage zu dem 
Abschalten bereits beantwortet, habe das also vollkommen falsch 
verstanden und kann mich echt nur bei euch bedanken; wieder was dazu 
gelernt :-)

Also komme ich um ein BMS mit Balancing-Funktion nicht drumherum.
Hab gerade mal in der Bucht geschaut und bin auf diese BMS 
http://t1p.de/22ex gestoßen. Ladeströme sind mir relativ egal, also es 
kommt dort nicht auf die Zeit an, kann von mir aus bei 1 Ampere laden, 
Entladeströme werden bei unter 5 Ampere liegen.

Hab ich das neue Wissen nun richtig angewendet oder liegt da wieder n 
Fehler vor? ;-)

Grüße, Hendrik

P.S. Vermutlich wird es ein DIY DPS5015, habe das Teil schon für einen 
anderen Zweck im Einsatz, war meines Erachtens nach recht präzise, ist 
preiswert und sieht noch dazu gut aus ;-)

von Teo D. (teoderix)


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HendrikStr schrieb:
> Hab ich das neue Wissen nun richtig angewendet oder liegt da wieder n
> Fehler vor? ;-)

Etwas überdimensioniert (erst mal was kleineres finden...) aber OK.

HendrikStr schrieb:
> P.S. Vermutlich wird es ein DIY DPS5015,

??? -> Wir sind zu faul zum suchen!

Wie willst du nun diese Batterie laden?

von HendrikStr (Gast)


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Ahh ich dachte die kennt man, bin hier in dem Forum das erste Mal :-)

Im Endeffekt wird das ne Art Labornetzteil, finde ich zumindest. Das 
sind diese Netzteile http://t1p.de/w3xg , die sind erstaunlich genau, 
bieten ne Hand voll Schutzfunktionen, sind preiswert, sehen schick aus 
und da kommt dann "irgendein" passiges Netzteil hinter, denke irgendwas 
im Bereich 60 Volt und um gute 15 Ampere. Gibt nette Gehäuse dazu. Hab 
genau den schon im Einsatz aber für n anderen Zweck, bin sehr zufrieden. 
Würde als Labornetzteil dann die größte Ausbaustufe wählen, also 50 Volt 
20 Ampere.

Werde mit den Akkus sobald China geliefert hat auch erst mal ein 
bisschen spielen.

Achja, falls es jemanden interessiert was das werden soll:
Im Grunde eine Art langeweile Projekt. Ich will ne mobile 
Campingstromversorgung haben für etwas energiehungrige Sachen wie n 
großer Teufel BT-Lautsprecher oder ne Luftstandheizung. Aber es steht 
eindeutig der Lerneffekt und das Basteln im Vordergrund, ist halt für 
den Winter um nicht vor der Glotze zu versacken.

Grüße, Hendrik

von Stefan F. (Gast)


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Schreibe mal vollständige Sätze:

Ich bin...
Ich denke...
Ich habe...
Ich würde...
Ich werde...

"Ich" ist kein verbotenes Wort.

> Ich will ne mobile Campingstromversorgung haben

Na also, geht doch!

von hmmmm (Gast)


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so sprach der Führer ;-)

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