Hallo Zusammen, ich habe ein kleines Projekt im Sinne mit dem Raspberry Pi Zero. Genauer gesagt ein Powerbank betriebener Musikspieler. Leider sind die Raspberry Pies nicht wirklich für Batteriebetrieb ausgelegt. Auch nach dem Herunterfahren wird ca 25mA Strom gezogen. Darum habe ich überlegt ob es möglich wäre mit einem LTC6994-1 und einem IRLL014 eine Abschaltverzögerung von 33 Sekunden zu realisieren und so die Stromaufnahme weiter zu reduzieren. Die Idee ist, mittels Kippschalter das Raspberry Pi über einen MOSFET einzuschalten. Sobald der Schalter geöffnet wird, wird dies über einen GPIO eingelesen und "Shutdown -h now" ausgeführt. Ca. 30 Sekunden später unterbricht der MOSFET die Stromzufuhr zum Raspberry Pi. Gespiesen wird dieses Board per USB, Anschliessend über einen JST Stecker zum Raspberry Pi Zero Pin 1: V+ Pin 2: Status Kippschalter Pin 3: GND Im Anhang mein angedachtes Schema. Die Widerstände rund um den LTC6994-1 habe ich auf http://beta-tools.analog.com/timerblox/LTC6994 berechnet. Könnte das so funktionieren? Oder mache ich einen Überlegungsfehler und das ganze kann so nicht realisiert werde? Mit freundlichen Grüssen Andreas
Es ist eine ganz schlechte Idee, die GND Leitung zu unterbrechen. Damit wirst du Dir früher oder später selbst ein Bein stellen. Wenn schon, dann unterbricht man den Plus-Pol der Stromversorgung. Deine hochohmigen Spannungsteiler könnten in der Nähe des Raspberry Pi (wegen EMV) Probleme bereiten. Ich würde keine Widerstände unter 10k Ohm verwenden. Warum verwendest du nicht einfach ein bistabiles 2-Spulen Relais?
1 | +----Spule----+----o +5V |
2 | | | |
3 | +----|<|------+ |
4 | | 1N4148 |
5 | 10k |/ |
6 | I/O Pin o---[===]---+-----| BC337-40 |
7 | | |\> |
8 | 1000µF === | |
9 | | | |
10 | GND GND |
Der Mikrocontroller soll den I/O Pin beim Herunterfahren auf High schalten, etwa 10 Sekunden später schaltet das Relais die Stromversorgung aus. Wenn es länger dauern soll nimmst du halt einen größeren Kondensator (oder mehrere parallel). Die andere Spule des Relais verbindest du mit einem Taster zum Einschalten.
Hallo Stefanus vielen Dank für die Antwort. Habe mir schon gedacht das es nicht optimal ist die GND Verbindung zu unterbrechen. Ich werde mir deine Relais Schaltung mal Anschauen. Danke vielmals
:
Bearbeitet durch User
Bistabile Relais habe zwei Spulen. Eine zum Einschalten (mit Taster) und eine zum Ausschalten. Sie behalten den Schaltzustand auch ohne Stromversorgung bei. Die Ausschalt-Spule soll der Raspi selbst ansteuern. Wenn der Raspi beim herunterfahren seinen I/O Pin auf High setzt, lädt sich der dicke Elko langsam auf. Der Transistor leitet zuerst schwach und dann langsam immer mehr, bis genug Strom durch die Spule fließt so dass das Relais aus schaltet. Das Kommando zum Ausschalten gibst du dem Raspberry Pi wie gehabt in einem Terminalfenster oder du bastelst Dir ein Icon zum Anklicken. Einen Ausschalt-Taster würde ich vermeiden, weil ich da zu oft aus Versehen drauf drücken würde (kenne ich vom Laptop schon, habe eine Katze).
Stefanus F. schrieb: > Das Kommando zum Ausschalten gibst du dem Raspberry Pi wie gehabt in > einem Terminalfenster oder du bastelst Dir ein Icon zum Anklicken. Einen > Ausschalt-Taster würde ich vermeiden, weil ich da zu oft aus Versehen > drauf drücken würde (kenne ich vom Laptop schon, habe eine Katze). Das kommt auf die Anwendung an. Ich habe mehrere Raspis im Headless-Betrieb für Datenaufzeichnungen und Steuerungen. Einen Zugriff darauf habe ich über ssh, aber will zum Herunterfahren nicht immer erst eine Verbindung aufbauen. Da ist so ein Taster dafür schon ganz praktisch. Die Katze kommt da nicht dran.
So, ich habe meine Schaltung komplett überarbeitet. Ich habe die Bemerkungen von Stefanus versucht zu berücksichtigen. Die Musikbox wird Headless gesteuert. Ein Kippschalter soll zum einschalten dienen und auch zeigen ob die Musikbox an ist. Mittels NE555 wird ein ca 11ms Puls generiert wenn der Kippschalter auf ON geschalten wird. Dies sollte reichen um die SET Spule zu aktivieren und die 5V Speisung zu aktivieren. NC7SZ08 dient als Pegelwandler um den Status des Kippschalter auf einen GPIO von Raspberry Zero zu bringen. Sobald der Kippschalter geöffnet wird, wird der Shutdown Befehl ausgeführt. Dies sollte dann durch einen GPIO die Reset Spule aktiviert und so die 5V Speisung trennen. Ist dies ein besserer Ansatz? Mit freundlichen Grüssen Andreas
Probiere mal aus, ob du mit dem 1000µF hin kommst. Verzögert es das Abschalten ausreichend? Die 11ms sind vielleicht zu kurz, bist du sicher, dass das Relais so schnell umschaltet? Ich hätte da ja lieber einen Taster verwendet, dann braucht man gar keinen Timer. Aber egal, du kannst das mit dem Schalter so vereinfachen:
1 | Um-Schalter |
2 | 5V o------o |
3 | \ 1000µF 22 Ohm Relais Spule für An |
4 | o----+-----||-----[===]------+---XXXXXX------| GND |
5 | | | |
6 | | +-----|<|-------| |
7 | +--o | 1k |
8 | | +-------[===]---+----------o Zum µC 3,3V High=An, Low=Aus |
9 | | | |
10 | | |~| 2,2k |
11 | | |~| |
12 | | | |
13 | GND GND |
(Der Teil mit der Ausschalverzögerung ist nicht eingezeichnet) Der Kondensator lässt nur einen kurzen Impuls durch die Spule des Relais fließen. Beim aus-Schalten entlädt sich der Kondensator durch die Diode, so dass das Relais nicht darauf reagiert. Der 22 Ohm Widerstand begrenzt den Entladestrom. Falls du doch lieber den NE555 verwenden möchtest, dann solltest du erwägen auf der rechten Seite anstelle des dicken Transistors ebenfalls einen NE555 zu verwenden. Man könnte dazu auch einen kleinen Mikrocontroller (z.B. ATtiny13A) verwenden, den muss man dann natürlich auch programmieren können/wollen.
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