Hallo zusammen, ich stehe vor dem Problem, dass ich eine Bahnhofsuhr im alt-look gerne mit zwei neuen Uhrwerwerken ausstatten möchte (eines für jede Seite). Was ich gerne erreichen würde: 1. Die zwei Uhrwerke sollen durch das Zeitsignal CEF77 oder GPS gestellt werden 2. Sie sollen einen "schleichenden" (nicht tickenden) Sekundenzeiger besitzen 3. Sie sollen miteinander synchronisierbar sein, so dass sie immer absolut synchron laufen 4. Es wäre schön, wenn diese das für Bahnhofsuhren typische Verhalten zeigen würden (Sekundenzeiger läuft vorauseilend, und wartet einen kurzen Moment, bis er auf die volle Minute springt) Deshalb meine Fragen: 1. Kennt jemand analoge Funkuhrwerke, welche sich koppeln lassen, so dass diese synchron laufen? Oder Quarzwerke, welche einen Anschluss für einen externen DEF77/GPS -Empfänger besitzen? 2. Kennt jemand analoge Uhrwerke, welche sich vollständig durch einen Microcontroller steuern lasen? Kenntnisse in Löten, Elektronik und Microcontroller-Programmierung sind vorhanden ;)
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Sind da keine Uhrwerke mehr drin? Mir ist nicht bekannt, dass andere Uhrwerke ausser die Nebenuhrwerke diese schnellere Sekunde haben, die dann auf den Minutenimpuls wartet. Diese haben für den Sekundenzeiger einen 230V-Motor, und für die Minuten/Stundenzeiger einen 12V/24V/wievielauchimmer Wechselimpuls.
Armin K. schrieb: > 4. Es wäre schön, wenn diese das für Bahnhofsuhren typische Verhalten > zeigen würden (Sekundenzeiger läuft vorauseilend, und wartet einn kurzen > Moment, bis er auf die volle Minute springt) Dieses Verhalten beruht einfach darauf, dass der Sekundenzeiger von einem Motor angesteuert wird, der geringfügig schneller läuft, als man es für eine Minute bräuchte. Die Synchronisation auf die nächste volle Minute erfolgt dann mit dem für solche Uhren üblichen Minutenimpuls. Diesen Impuls kannst du natürlich durch einen Mikrocontroller generieren lassen, er muss nur (wenn du eine originale Bahnhofsuhr nimmst) auf 24 V verstärkt werden. Außerdem ist es m. W. bei diesen Uhren üblich, dass die Impulse abwechselnd unterschiedliche Polarität haben. Die Minutenimpulse sind das Zeitnormal, welches auf Bahnhöfen zentral verwaltet wird/wurde. Alte Bahnhofsuhren haben daher nur einen Minutenzeiger. Bei der Einführung des Sekundenzeigers hat man darum diese Lösung mit dem leicht voraus eilenden Zeiger gewählt, denn die kann man zur vollen Minute einfach mechanisch synchronisieren. Da der Sekundenzeiger auch mit Toleranzen immer ein wenig zu schnell ist, muss man ihn in jedem Falle nur etwas warten lassen, um die Toleranz auszugleichen.
CEF und DEF kenne ich nicht, schnelle Schreibe? Die schleichenden DCF77-Funkuhrwerke von Conrad haben einen kleinen "Softwarefehler". Die Zeitumstellung zweimal im Jahr erfolgt immer erst einen Tag verspätet. In Bayern gehen die Uhren anders. Aber das ist nach Junckers Plänen bald nicht mehr wichtig.
Armin K. schrieb: > ich stehe vor dem Problem, dass ich eine Bahnhofsuhr im alt-look gerne > mit zwei neuen Uhrwerwerken ausstatten möchte (eines für jede Seite). > Was ich gerne erreichen würde: > > 1. Die zwei Uhrwerke sollen durch das Zeitsignal CEF77 oder GPS gestellt > werden > 2. Sie sollen einen "schleichenden" (nicht tickenden) Sekundenzeiger > besitzen > 3. Sie sollen miteinander synchronisierbar sein, so dass sie immer > absolut synchron laufen Diese 3 Punkte sind automatisch erfüllt, wenn du schleichende DCF-Uhrwerke einbaust. Gibt es für kleines Geld bei Conrad oder Völkner. > 4. Es wäre schön, wenn diese das für Bahnhofsuhren typische Verhalten > zeigen würden (Sekundenzeiger läuft vorauseilend, und wartet einen > kurzen Moment, bis er auf die volle Minute springt) Wie Jörg schon erläutert hat, ist das eine Notlösung. Warum sollte man das nachbauen wollen? > Deshalb meine Fragen: > 1. Kennt jemand analoge Funkuhrwerke, welche sich koppeln lassen, so > dass diese synchron laufen? Nein. Wozu sollte man das brauchen? DCF-Uhrwerke sind doch gekoppelt. Zwar nicht miteinander, aber mit dem gleichen Zeitnormal. > 2. Kennt jemand analoge Uhrwerke, welche sich vollständig durch einen > Microcontroller steuern lasen? Der nichtelektronische Teil ist im wesentlichen ein Getriebe und ein kleiner Schrittmotor. Auch bei den "schleichenden" Uhrwerken bewegt sich der Sekundenzeiger in Sprüngen. Nur halt in kleinen Sprüngen. Wenn du ein schleichendes Uhrwerk zerlegst, kannst du die Elektronik da drin mit einem µC deiner Wahl verschlimmbessern.
Hallo Christoph, ja, ich meinte natürlich DCF77. Habe den Beitrag unterwegs am Handy geschrieben...
wie groß ist denn die Uhr? den originalen Sekundenzeiger einer Bahnhofsuhr wirst du mit einem normalen Quarzuhrwerk kaum in Bewegung setzen können. in deiner Wunschliste hast du auch noch den springenden Minutenzeiger vergessen. außer einem Uhrwerk, das für solche Uhren gedacht ist, wirst du wohl nichts finden. sowas z.B. https://www.buerk-mobatime.de/pages/shop/shopAction/showProductDetails/id/459/ sind die originalen Uhrwerke noch drin?
Axel S. schrieb: > Der nichtelektronische Teil ist im wesentlichen ein Getriebe und ein > kleiner Schrittmotor. Auch bei den "schleichenden" Uhrwerken bewegt sich > der Sekundenzeiger in Sprüngen. https://www.youtube.com/watch?v=ZnsdTizRnOU
Es gibt eigentlich eine Ausweichmöglichkeit. Meiner Meinung nach ist es schade diese schönen historischen Uhren permanent verändern zu wollen (um nicht zu sagen, verschandeln oder verschlimmbessern:-) ). Ich würde einen einminütigen 24V Taktgeber bauen der die Uhren wie vorgesehen weiter schaltet. Für den Betrieb des Sekundenzeiger wird ja sowie schon eine 50Hz Spannungsquelle benötigt und wird durch die Minutenimpulse synchronisiert. DCF77 wäre ja nur der Gipfel der Bequemlichkeit:-) Ich finde persönlich nichts schlimmeres als Original technische Einrichtungen mit gefakter Technik auszustatten. Ein authentisch funktionierendes technisches Gerät ist historisch viel imposanter. Es ist doch schön wenn man genau aufpasst, zu sehen, dass der Sekundenzeiger kurz anhält um dann beim Umschalten des Minutenzeigers wieder weiter zu wandern. Das gehört doch bei dieser Art Uhr irgendwie dazu. Mit einen Vollbrücke lässt sich das Uhrwerk leicht ansteuern. Allerdings brauchen die nur einen 100-200ms Impuls. Wenn Du das nicht selber bauen möchtest, es gibt sie im Internet, Z.B.: https://www.nebenuhrsteuerung.de/
Axel S., ich hätte sie schon gerne komplett synchron. Ich habe beobachtet, dass normale Funkuhren doch über den Tagesverlauf etwas voneinander abweichen, bis sie nachts wieder synchronisieren. Es ist leider keine echte Bahnhofsuhr. Nur eine kleinere Replik einer altmodischen New Yorker Bahnhofsuhr mit aktuell extrem billigen China Quarz-Werken, die nach dem Mond gehen. Danke für die geschichtlichen/technischen Hintergrundinformationen. Das wusste ich bisher nicht. Mag sein, dass die Implementierung nur eine technische Notlösung war, aber ich finde, dass genau dieses Verhalten gerade den Reiz echter Bahnhofsuhren ausmacht :) Wäre aber auch kein Drama, falls das nicht möglich sein sollte. Servos + Getriebe wäre eine Möglichkeit, jedoch hatte ich auf eine weniger aufwendige Lösung gehofft. Der Aufbau eines komplett eigenen Uhrwerks mit den Hohlwellen usw.. ist doch etwas anspruchsvoll für einen Heimwerker ;) Ich werde aber mal eines der China-Werke zerlegen, und anschauen, wie ich da einen Microcontroller anschließen kann. Das Problem ist nur, dass diese meist nur einen einzigen Antrieb für alle Zeiger und eine feste Übersetzung beinhalten. Ich hatte gehofft dass es schon fertige Uhrwerke gibt, welche irgend eine Möglichkeit zur Ansteuerung aufweisen (I2C, SPI, ...), oder bei denen die Nachrüstung eines Funkmoduls von Werk aus vorgesehen ist.
Armin K. schrieb: > Ich habe beobachtet, dass normale Funkuhren doch über den Tagesverlauf > etwas voneinander abweichen, bis sie nachts wieder synchronisieren. Das liegt daran, dass sie mit einem billigen unabgeglichenen Quarz laufen und nur einmal täglich synchronisiert werden, damit der Empfänger nicht die ganze Zeit lang Strom zieht. Wenn du eine dauerhafte Stromversorgung aus Netzspannung hast, spricht aber nichts dagegen, den Empfänger die ganze Zeit mitlaufen zu lassen. > Ich werde aber mal eines der China-Werke zerlegen, und anschauen, wie > ich da einen Microcontroller anschließen kann Wird die beste Lösung sein. Ist bestimmt auch nur ein einfacher Synchronmotor drin.
Gerhard O., das ist leider kein Original. Sondern nur eine Replik einer New Yorker Bahnhofsuhr in kleinerem Format, mit schlechten China-Quarz-Werken. Also habe ich ich auch keine Skrupel, das Innenleben nach meinen Vorstellungen zu optimieren/anzupassen ;)
Armin K. schrieb: > Gerhard O., > > das ist leider kein Original. Sondern nur eine Replik einer New Yorker > Bahnhofsuhr in kleinerem Format, mit schlechten China-Quarz-Werken. Also > habe ich ich auch keine Skrupel, das Innenleben nach meinen > Vorstellungen zu optimieren/anzupassen ;) Habe es leider selber erst zu spät gemerkt. So gesehen ist Dein Vorhaben natürlich verständlich.
Roland L., ja, soetwas in die Richtung habe ich mir vorgestellt. Vielleicht gibt es das ganze auch etwas kleiner. Die Uhr ist nur eine verkleinerte Replik des Originals, und ich glaube nicht, dass ich zwei von den Dingern darin unter bekomme.
Armin K. schrieb: > 1. Die zwei Uhrwerke sollen durch das Zeitsignal CEF77 oder GPS gestellt > werden > 2. Sie sollen einen "schleichenden" (nicht tickenden) Sekundenzeiger > besitzen > 3. Sie sollen miteinander synchronisierbar sein, so dass sie immer > absolut synchron laufen > 4. Es wäre schön, wenn diese das für Bahnhofsuhren typische Verhalten > zeigen würden (Sekundenzeiger läuft vorauseilend, und wartet einen > kurzen Moment, bis er auf die volle Minute springt) Du willst genau das, was schon in den Uhren drin ist. Lass es einfach drin. Du brauchst nur eine DCF Mutteruhr/Hauptuhr. https://www.hugo-mueller.de/produkte/zeit-geben/hauptuhren/
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Hallo, es sollte nicht unmöglich sein, ein Uhrwerk von seiner Eletronik zu befreien und den Schrittmotor mit vom anderen anzusteuern. Wie viel oder wenig Aufwand das ist, kann man wohl nur mit den konkreten Uhrwerken klären. Gruß aus Berlin Michael
Michael B. schrieb: > Du willst genau das, was schon in den Uhren drin ist. > Lass es einfach drin. > Du brauchst nur eine DCF Mutteruhr/Hauptuhr. Nein. Lies weiter oben nach. wendelsberg
ich hab ein ws2812B Ring als "Sekundenzeiger" um die Uhr plaziert. Läuft alles an einem 9V Steckernezteil.
Armin K. schrieb: > Axel S., > > ich hätte sie schon gerne komplett synchron. Ich habe beobachtet, dass > normale Funkuhren doch über den Tagesverlauf etwas voneinander > abweichen, bis sie nachts wieder synchronisieren. Das ist eine Stromsparmaßnahme in Verbindung mit einem billigen Quarz. Aber wenn du die Elektronik sowieso ersetzen willst, kannst du die DCF-Zeit ja öfter synchronisieren. > Danke für die geschichtlichen/technischen Hintergrundinformationen. Das > wusste ich bisher nicht. Mag sein, dass die Implementierung nur eine > technische Notlösung war, aber ich finde, dass genau dieses Verhalten > gerade den Reiz echter Bahnhofsuhren ausmacht :) Wäre aber auch kein > Drama, falls das nicht möglich sein sollte. Mit einem fertigen Werk bzw. einer fertigen Mechanik kriegst du nur 100% synchron zueinander laufende Zeiger. Der hängende Sekundenzeiger bräuchte seinen eigenen Antrieb. > Servos + Getriebe wäre eine Möglichkeit, jedoch hatte ich auf eine > weniger aufwendige Lösung gehofft. Der Aufbau eines komplett eigenen > Uhrwerks mit den Hohlwellen usw.. ist doch etwas anspruchsvoll für einen > Heimwerker ;) Wie gesagt: ein Quarzwerk schlachten. Die elektrische Ansteuerung des Schrittmotors ist trivial. Die 3 Zeiger sind dann halt fest gekoppelt. > Ich hatte gehofft dass es schon fertige Uhrwerke gibt, welche irgend > eine Möglichkeit zur Ansteuerung aufweisen (I2C, SPI, ...), oder bei > denen die Nachrüstung eines Funkmoduls von Werk aus vorgesehen ist. Wäre mir nicht bekannt. Echte Mutter/Tochteruhrwerke gibt es noch. Im Prinzip ist eine Bahnhofsuhr ja eine Tochteruhr.
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