Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tief/Hochsetzsteller Umschaltbar?


von pb1966 (Gast)


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Hallo,

hat jemand schon mal einen Tief/Hochsetzsteller gebaut oder eine Idee 
den man umschalten kann? Die Idee ist mit Vin 18-40V 4 
Superkondensatoren auf 12V aufzuladen. Fällt Vin aus wird aus den 12V 
Vout 24V gemacht.

pb1966

: Verschoben durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Zwei Wandler mit Enable und einen Oringcontroller.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, das wird Schaltungstechnisch so aufwändig, dass man besser 
mit zwei einzelnen Reglern arbeitet, die für den jeweiligen 
Anwendungsfall optimiert sind.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ein Synchronwandler kann am Ausgang eine höhere, dieselbe oder 
niedrigere Spannung bereitstellen. Man benutzt statt eines Halbleiters 
und einer Diode zwei Halbleiter. Je nach Schaltungsart der Halbleiter 
arbeitet einer von beiden als Diode und das gibt einen Hochsetz- oder 
Tiefsetzsteller. Der Techniker spricht dann aber von einer Halbbrücke.

Wenn du noch Ein- und Ausgang vertauschen willst, brauchst du eine 
Vollbrücke. Das ist nicht ganz so leicht, aber generell möglich. 
Vielleicht malst du noch etwas zu Ein- und Ausgängen, damit die Richtung 
klar wird, in die Strom fließen soll.

Aber auch die schon vorgeschlagene Variante, zwei Regler mit Enable 
passend anzusteuern ist attraktiv.

von pb1966 (Gast)


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Ich habe einen Baustein LTC4020 gefunden der dem Synchronwandler als 
Vollbrücke entspricht. Vlt. lässt sich dessen LiOn Algoritmus auch für 
die SuperCaps verwenden. Der Ansatz mit einen Synchronwandler erscheint 
mir passend und reduziert den Aufwand an Bauteilen.

von Ingo L. (corrtexx)


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Boris O. schrieb:
> Wenn du noch Ein- und Ausgang vertauschen willst, brauchst du eine
> Vollbrücke. Das ist nicht ganz so leicht, aber generell möglich.
> Vielleicht malst du noch etwas zu Ein- und Ausgängen, damit die Richtung
> klar wird, in die Strom fließen soll.
Nee, eine Halbbrücke reicht. Du misst die Spannung an Ein -und Ausgang. 
Im Normalbetrieb lädt man den C auf die gewünschte Spannung auf. Fällt 
die Eingangsspannung unter einen bestimmten Wert, z.B. auf 15V, greift 
eine Spannungsregelung für die Eingangsseite.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pb1966 schrieb:
> Die Idee ist mit Vin 18-40V 4 Superkondensatoren auf 12V aufzuladen.
> Fällt Vin aus wird aus den 12V Vout 24V gemacht.
Man könnte wie bei einer Inline-USV immer aus den 18..40V die 12V 
machen. Und immer aus den 12V die 24V. Das wäre recht simpel.

> Die Idee ist mit Vin 18-40V 4 Superkondensatoren auf 12V aufzuladen.
> Fällt Vin aus wird aus den 12V Vout 24V gemacht.
Bei welchem Strom bzw. welcher Last auf der 24V Seite?

: Bearbeitet durch Moderator
von Swwitschi (Gast)


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Boris O. schrieb:
> Ein Synchronwandler kann am Ausgang eine höhere, dieselbe oder
> niedrigere Spannung bereitstellen.

Quatsch. Das könnte nur ein doppelter Synchronchronwandler, entweder als 
Boost-Buck oder als Buck-Boost. (Normalerweise macht man letzteren, 
Linear/Analog hat da einiges.)

Der zweite aktive Schalter verbessert (meist, betriebspunktabhängig)) 
die Effizienz, indem synchron zur Leitzeit der Body-Diode der Kanal 
aktiviert wird, oder noch etwas mehr (Forced Continuous).

Er ändert nichts an der Grundtopologie - Boost, Buck, Buck-Boost(Inv.)
Letzterer kann Auf- wie Abwärts... mit einem aktiven Schalter!


Direkte Antwort: Ja. Man könnte tatsächlich, ganz genau, wie Du 
meintest, pb1966, einen Wandler bzw. eine Wandler-Endstufe für beides 
nutzen - und zwar: Eine Synchron-Stufe (Halbbrücke).

Allerdings mit zwei Controllern an den Mosfets - etwas ungewöhnlich, 
aber machbar. Buck stromgeregelt + Spannungsschwellwertschalter 
(Supercaps 12V) an dessen Enable/Disable, und Boost.

Der Buck würde aus gehen, sobald die Supercaps voll sind. Den Boost 
betreibt man nur, wenn die 18-24V ausfallen.

Allerdings ist die Ladung von Supercaps weniger "gehaltvoll", als viele 
meinen... fällt das Ganze aus, könnten je nach Anwendung ja große 
Probleme entstehen. Und noch gibt es weitere Unklarheiten.


Bitte verrate den Zweck, das ganze drumherum, alle nicht genannten 
Daten. Denn da liegen sicher weitere versteckte Hürden am scheinbar 
weichen, freundlichen Boden. Des weiteren kann man immer auch tagelang 
über eine Lösung diskutieren, die - wie sich schlußendlich herausstellt 
- von vorne herein keinerlei Sinn hatte. Die Chancen stehen hoch, daß 
alles gar nicht paßt.

Außerdem:

Was die beste Lösung ist, richtet sich tatsächlich nach Strömen/Leistung 
und Lastprofil sowie Betriebszeiten, für das beste Aufwand/Nutzen 
Verhältnis.

von pb1966 (Gast)


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ich hab mal ein Bild angehängt wie ich mir das vorstelle. Rot ist der 
Stromfluss wenn Vin vorhanden ist und die Supercaps auf 12V geladen 
werden , fällt Vin aus erzeugt der SW aus den 12V nun 24V die am Ausgang 
zur Verfügung stehen. Die Diode entkoppet gegen Vin. Die Überwachung 
meldet das Vin ausgefallen ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pb1966 schrieb:
> ich hab mal ein Bild angehängt wie ich mir das vorstelle.
Zu kompliziert. Besonders das mit der Umkehr des Energieflusses.

Meinen Post oben mit der "Inline/Onlie-USV" und deren Energiefluss hast 
du aber prinzipiell schon gesehen?

Ich habe mal ein Bild gemacht, wie ich das als "Sekunden-USV" einsetze. 
Bei mir ist der rechte Wandler dann eben ein Stepdown auf 5V und 3,3V 
und 2,5V. Aber die Idee bleibt gleich:
Der Zwischenkreiskondensator wird über strombegrenzende Vorwiderstände 
aufgeladen. Beim Ausfall der Vin puffert der Kondensator dann die 
Zwischenkreisspannung ein gewisse Zeit lang.

Vorteil: da muss nix "umgeschaltet" werden, weil der Energiefluss immer 
in die gleiche Richtung ist.

> Die Überwachung meldet das Vin ausgefallen ist.
Wenn du die Energie immer über den "12V-Zwischenkreis" fließen lässt, 
dann ist "die Überwachung" recht simpel: ein Spannungsteiler reicht, um 
einer nachgelagerten Steuerung den Ausfall der Vin zu melden.

: Bearbeitet durch Moderator
von pb1966 (Gast)


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Lothar M : erscheint plausible und funktionell, ich habe aber Ströme bis 
zu 10A kurzeitig abzudecken, da bin ich um jede Diode froh die nicht 
habe. Einen Interessanter Ansatz eines SW habe in dem DB 
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/8705ff.pdf 
auf Seite 40 gefunden welcher eine genauere Betrachtung bedarf.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Bei 12V kann man einen PMOS als Diode mißbrauchen. Der Drop wird nur 
durch den Rds_on erzeugt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Bei 12V kann man einen PMOS als Diode mißbrauchen. Der Drop wird nur
> durch den Rds_on erzeugt.
Und die "obere" Diode kann man bei geeignetem Stepdown am Eingang auch 
sparen...

pb1966 schrieb:
> Einen Interessanter Ansatz eines SW habe in dem DB
> https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/8705ff.pdf
> auf Seite 40 gefunden welcher eine genauere Betrachtung bedarf.
Auch dafür musst du die 18..40V erst mal auf 12V bringen, und die 12V 
hinterher wieder auf 24V. Die Schaltung übernimmt nur die "Verwaltung" 
dieser Zwischenkreisspannung mit 12V. Sie entspricht quasi meiner 
R-C-D-Schaltung zwischen den beiden Schaltreglern.

: Bearbeitet durch Moderator
von OMG (Gast)


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pb1966 schrieb:
> hat jemand schon mal einen Tief/Hochsetzsteller gebaut

Es muss wieder einmsal gesagt werden: Tiefsetzsteller und
Hochsetzsteller sind einfach ganz schreckliche Worte.

Per Deutschzwang krampfhaft Ausdrücke geschaffen.

Man denke an die Gründerzeiten: nein, man "durfte" keine
englischsprachigen Ausdrücke verwenden, es musste

Kellerstapelzeiger

heissen. Es gibt viele andere Beispiele.

SCNR

von pb1966 (Gast)


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Die Idee ist den SW in den Boost Mode zu schalten und dann aus den 12V 
wieder 24V zu machen, kann aber sein das dies der LT8705 nicht kann

von Swwitschi (Gast)


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Noch mal:

Du versorgst eine Schaltung mit 18-40VDC.

Wer weiß, welche - aber ich vermute einen Step-Down / Buck davor,
der Dir aus 18-40VDC irgend etwas darunter macht.

Diese 18-40VDC stehen nicht immer zur Verfügung, bzw. könnten auch
mal ausfallen. Deshalb willst Du das hier mittels Supercaps puffern.
(Was allerdings für längere Zeiten hohe Kapazitäten fordern würde.)

Heißt:

Du willst die 24V genau an der gleichen Stelle haben, wo zuerst die
18-40V "rein kamen".

Richtig?

Kann man mittels einer Synchron- (Halbbrücken-) Stufe realisieren.

Nur würde diese Halbbrücke bei Vorhandensein der 18-24V als reiner
Step-Down die Supercaps aufladen (deshalb den Strom regeln, damit
dieser Aufladevorgang bei begrenztem Strom stattfindet).

Sobald Caps auf 12V, hört der Step-Down auf (Schwellwertschalter,
eventuell sogar der des Controllers ohne weiteres Hühnerfutter).

Sobald die 18-40V nicht mehr anliegen, startet die Boost Funktion.
(Ebenfalls: Schwellwertschalter bzw. schon integriert im Boost-Con.)

Dazu müßte die Halbbrücke eben an 2 Controller.

(Alternativ natürlich die gleiche Funktion über zwei separate
Regler samt eigener Halbbrücken - nur wäre das gar nicht nötig.)

Ja, oder nein, oder was?

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