Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Tipps zum Jobwechsel


von KeinTroll (Gast)


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Hallo,

kurz zu meiner Situation.
Ich habe studiert (Informatik/Softwareentwicklung) und bin nun seit ein 
paar Jahren bei meinem ersten, richtigen Job tätig, möchte jetzt aber zu 
einer anderen Stelle wechseln (nicht weil es aktuell komplett scheiße 
ist, sondern aus anderen Gründen).

Ich bewerbe mich also aus einer festen Stelle heraus und habe keinen 
Zeitdruck etc.

Dazu hätte ich jetzt ein paar Fragen zum Bewerbungsprozess:

Gibt man im Lebenslauf seine aktuelle Firma an oder hält man das 
allgemein geheim?

Wie detailliert muss der Lebenslauf sein? Reicht Studium + 
Berufserfahrung aus oder wollen die immer noch alles bis zur Grundschule 
wissen?

Arbeitszeugnis mitschicken/erforderlich?

Wie vermerke ich, dass ich aktuell einen Job habe?

Sonst noch Tipps, wie man hier am Besten vorgeht?

von Stefan F. (Gast)


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Die aktuelle Stelle sollte im Lebenslauf angegeben sein. Darunter folgen 
die vorherigen Arbeitsstellen. Ich gebe meinen Bildungsweg immer bis zum 
Abschluss der Realschule an. Was davor war, interessierte bisher 
niemanden.

Als Zeugnisse lege ich alle Arbeitszeugnisse, sowie die 
Abschlusszeugnisse von Schule und Berufsausbildung bei.

Sonstige Tipps:
Ich habe festgestellt, dass die Arbeitgeber sehr unterschiedliche 
Vorstellung davon haben, wie viele Details angemessen sind. Deswegen 
beginnt mein Lebenslauf mit einer Tabelle, die nur zwei Zeilen pro 
Arbeitsstelle enthält. Die dabei insgesamt erlernten Skills liste ich 
separat in einer sehr knappen Ansammlung von Stichpunkten auf.

Danach folgt nochmal eine Auflistung aller Arbeitsstellen mit Projekten 
in Text-Form. Bei jedem Projekt gebe ich die verwendeten Arbeitsmittel 
an, und welche Technologen ich dabei kennengelernt habe. Ich vermute, 
das liest in kein Schwein, manche wollen es trotzdem sehen.

Ich liste alle Fortbildungskurse mit Datum, Name des Trainers, Name der 
Firma (oder Schule), und Ort auf. Darunter der Hinweis, dass ich die 
Belege dazu gerne nachreiche, falls gewünscht.

von Gassit (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> Gibt man im Lebenslauf seine aktuelle Firma an oder hält man das
> allgemein geheim?
>
> Wie detailliert muss der Lebenslauf sein? Reicht Studium +
> Berufserfahrung aus oder wollen die immer noch alles bis zur Grundschule
> wissen?

Auf keinen Fall die Firma angeben! Kindergarten aber nicht vergessen! 
Ist wichtig ob kirchlich oder nicht und welche Konfession.

von Stefan F. (Gast)


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By the way:

Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine 
Bewerbungsaktionen informierst, bevor er es von deinem künftigen 
potentiellen Chef erfährt.

Dann hast du nämlich die Chance, das ordentlich zu klären. ist besser, 
als wenn er sich während deiner Abwesenheit unnötig aufregt.

von Möchtegern-Personaler (Gast)


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> Gibt man im Lebenslauf seine aktuelle Firma an oder hält man das
> allgemein geheim?


> Wie vermerke ich, dass ich aktuell einen Job habe?

1) Ja, die gibt man an. Dir steht es frei den Namen deiner jetzigen 
Firma zu nennen oder zu verschleißern alà "Mittelständische 
Software-Entwicklungshaus (300 MA).

Big Player wie IBM, Mickysoft und Co. brauch man nicht unbedingt 
verschleiern, es sei denn man schämt sich für diese Firmen zu arbeiten. 
Was ja auch Sinn ergeben kann, sonst würde man sich ja nicht bewerben 
(-;

2) Das vermerkst du indem du das "bis" bei "von - bis" leer lässt bzw. 
einfach nur schreibst "Firma ABC, seit 10/2018".

Viel Erfolg!

PS: Das Gras sieht auf der anderen Seite immer grüner aus.

von Cerberus (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> Gibt man im Lebenslauf seine aktuelle Firma an oder hält man das
> allgemein geheim?

Die neue Firma will das wohl schon gern wissen, aber was die mit dieser
Info machen oder werten, ist meist nicht abzuschätzen.
Auch wenn mit Einführung der DSGVO Bewerbern die Verfügungshoheit über 
ihre Daten gestärkt wurden, werden Firmen wohl ihr Anspruchsdenken und 
Personalpraktiken, so wie bisher, bei behalten.
Von der Rechtslage bräuchte man theoretisch sensible Daten erst dann
dem Unternehmen zur Verfügung stellen, wenn man Gelegenheit zum 
Vorstellungsgespräch und einer Betriebsbesichtigung gehabt hatte.
Vielleicht gefällt einem die Firma nicht und Gründe kann es viele
geben.
Vorher braucht der Betrieb persönliche Daten nicht.
Das könnte aber nur dann klappen, wenn sich alle Bewerber dran halten
würden. Da wäre ich skeptisch und die Firmen wohl noch in einer
besseren Situation.

> Wie detailliert muss der Lebenslauf sein? Reicht Studium +
> Berufserfahrung aus oder wollen die immer noch alles bis zur Grundschule
> wissen?

Beispiele gibts doch reichlich im Web.
Temporär Retrograde ist da die übliche Form. Ansonsten kann man
Tabellarisch in Blöcken oder Spalten, Ausführlich, Bedeckt oder Offen
dokumentieren. Das Spam-Risko muss man dann aber selbst tragen.
Personaler wollen gern einen roten Faden im LL heraus lesen.
Man hat da aber ein wenig Gestaltungsfreiheit.

> Arbeitszeugnis mitschicken/erforderlich?

Dazu muss man ja erst mal ein Arbeitszeugnis haben. Warum denn
beim Bestandsarbeitgeber die Pferde scheu machen? Selbst ein 
Zwischenzeugnis wird im Personalbereich der alten Firma
Aufmerksamkeit erregen.
Verschwörungs-Theoretiker würden wohl schlimmes vermuten.
Einmal pro Jahr darf man ein Zwischenzeugnis verlangen, oder
wenn sich an der Betriebsstruktur etwas signifikantes ändert,
z.B. wenn ein Vorgesetzter kündigt, bzw. wenn man die Abteilung
wechselt o.a. relevanten Ereignissen.

> Wie vermerke ich, dass ich aktuell einen Job habe?

z.B.
xx.xx.xxxx - Nov.2018 Ungekündigte Stellung als Entwicklungsingenieur
                      bei einem bekannten OEM in der Region München

Das du deinen Bestandsjob schützen willst, sollte man nachvollziehbar 
verstehen, nur leider denken Personaler nicht so sozial.

Am Besten man ruft da an, macht Smalltalk und klärt ein bisschen,
was die gern haben wollen. Das man seinen Job schützen möchte, weil
man den neuen AG noch nicht kennt, könnte verständlich sein, aber bei 
Personalern weiß man nie wie es ankommt.
Nach einer Woche ruft man da wieder an, ob die Bewerbung Anklang fand
und wenn die noch nicht gelesen wurde, klärt man sich terminlich gleich
ab, wann man wieder Kontakt aufnehmen darf. Man sollte, wenn man den
Job haben will, zeigen, dass man bei der Stange bleibt.
Trotzdem ist der Jobwechsel immer ein Risiko, weil es für gewöhnlich
kein Zurück gibt.

Jobwechsel sind in der Wirtschaft immer problematisch. Gefühle sind
da immer im Spiel, auf beiden Seiten.
Einerseits hat jeder Arbeitnehmer das Recht sich beruflich weiter zu 
entwickeln, andererseits könnte der Chef verärgert sein, dass man
das Unternehmen verlässt, vor allem wenn die Firma investiert
und an einem gut verdient hat. Das steckt kein Chef nicht einfach
so weg.
Wenn dann ein neuer Arbeitgeber anruft, um sich zu erkundigen, könnte
einem ein Ruf angedichtet werden, der einem gänzlich nichts nützt.
Es wäre also nicht verkehrt sich da erst mal bedeckt zu halten, aber
wie Personaler das werten, kann keiner sagen.

Einfach nur eine Bewerbung verschicken ist oft nicht zielführend.
Man muss auch zeigen, dass man interessiert ist.

von Cerberus (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Belege dazu gerne nachreiche, falls gewünscht.

Killerkriterium, denn Firmen rennen keinem Bewerber hinterher,
vor allem nicht bei den Durchschnittsbewerbern.

Stefanus F. schrieb:
> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
> Bewerbungsaktionen informierst, bevor er es von deinem künftigen
> potentiellen Chef erfährt.

Das ist die Kehrseite von Arbeitszeugnissen, denn inhaltlich müssen
Arbeitszeugnisse geschönt werden. Negatives darf da nicht rein.
Da das alle Personaler wissen, ignorieren die die Zeugnissinhalte
meist und fokussieren ihr Interesse auf den Urheber. Kleines Telefonat
und schon ist die Karriere (oder auch nicht) geklärt.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> onst noch Tipps, wie man hier am Besten vorgeht?

Kauf dir ein gescheites Bewerbungsbuch!

Und wer seinen aktuellen Job nicht nennt kommt schnell in die Ecke 
"Gestörte Persönlichkeit", erst recht wenn man auch das aktuelle Gehalt 
nicht nennen will.

Abiturzeugniss sehen Grosskonzerne auch gern in der Bewerbung, dazu 
Diplomurkunde und Teilnoten. Arbeitszeugnisse ohnehin. Wenn der 
Personaler keine Zeit oder Lust zum Lesen hat dann liest er es eben 
nicht. Wenn er es aber unbedingt lesen will und es nicht dabei, wirft er 
das Ganze in die Tonne.

Ach ja und aktuelle Kündigungsfrist nennen, respektive den ersten Tag ab 
dem Du arbeiten könntest.

von KeinTroll (Gast)


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Erstmal danke für die Antworten, war schon einiges hilfreiches dabei!

Cerberus schrieb:
> Einmal pro Jahr darf man ein Zwischenzeugnis verlangen, oder
> wenn sich an der Betriebsstruktur etwas signifikantes ändert,
> z.B. wenn ein Vorgesetzter kündigt, bzw. wenn man die Abteilung
> wechselt o.a. relevanten Ereignissen.
Aufgrund eines entsprechenden Ereignisses liegt mir gerade ein 
Arbeitszeugnis vor.

Um es nochmal etwas zu konkretisieren, ich möchte einerseits aus 
örtlichen Gründen wechseln und auch um neue Erfahrungen zu sammeln und 
auch mal was neues wagen. Deshalb möchte ich erst einmal ein paar 
Vorstellungsgespräche machen, um herauszufinden, ob es denn wirklich so 
möglich ist, wie ich es mir vorstelle.
Falls nicht, dann würde ich einfach bei meinem aktuellem Job bleiben. 
Deshalb möchte ich keine negativen Schwingungen erzeugen (was 
wahrscheinlich eh nicht passieren wird, da bei uns händeringend Leute 
gesucht werden).

von Berufsrevolutionär (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> Deshalb möchte ich erst einmal ein paar
> Vorstellungsgespräche machen, um herauszufinden, ob es denn wirklich so
> möglich ist, wie ich es mir vorstelle.

Nicht ganz das selbe wie ein Vorstellungsgespräch aber bei Jobmessen 
kann man  gut abschecken, was geht. Oder bei Fachmessen mal fragen ob 
grad einer dabei ist der was von freien Stellen erzählen kann.

von Cerberus (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> händeringend Leute
> gesucht werden).

Wird da mit Geldscheinen gewedelt? Nein? Dann ist das nicht händeringend
sondern manipulativ. Für Personaler nichts ungewöhnliches, weil die
ja ihre Existent auch rechtfertigen müssen, selbst wenn es nur darum
geht, den Arbeitsmarkt zu sondieren. Kein Unternehmen möchte in 
Maschinen,
Gebäude, usw. Betriebsmittel investieren, wenn es nicht genug 
Arbeitnehmer dafür gibt. Eingestellt wird da aber noch lange nicht.
Deshalb auch dieser Quatsch mit dem Fachkräftemangel. Alles nur Bluff.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
> Bewerbungsaktionen informierst
Es mag sein, dass das hilfreich ist. Aber genauso ist es unüblich. Denn 
dieser Chef weiß dann, dass der MA mental gekündigt hat. Und kündigt ihm 
mental genauso.

von Pawl P. (mastermind_88)


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Schreib doch einfach etwas dazu wie:

"Da ich mich aktuell in einem ungekündigtem Arbeitsverhältnis befinde, 
bitte ich Sie die Bewerbung und die Unterlagen vertraulich zu behandeln"

Lässt sich sicherlich besser formulieren.

von Stefan F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
>> Bewerbungsaktionen informierst
> Es mag sein, dass das hilfreich ist. Aber genauso ist es unüblich. Denn
> dieser Chef weiß dann, dass der MA mental gekündigt hat. Und kündigt ihm
> mental genauso.

Das kann ich auch eigener mehrfacher Erfahrung dementieren.

Wenn der Chef Dir vertraut, dass du bis zur letzte Stunde gute Arbeit 
leisten wirst und für eine ordentliche Übergabe sorgen wirst, dann ist 
ihm so eine Ankündigung 10x lieber, als wenn du quasi heimlich während 
eines Urlaubes verschwindest.

von Zocker_54 (Gast)


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> Re: Tipps zum Jobwechsel

Knastaufenthalte nur für Inbetriebnahme deklarieren.

Bei Endwigglerjobs das ganze besser als Fortbildungs-Maßnahme oder 
Elternteilzeit umschreiben.

von Jo S. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
>> Bewerbungsaktionen informierst
> Es mag sein, dass das hilfreich ist. Aber genauso ist es unüblich. Denn
> dieser Chef weiß dann, dass der MA mental gekündigt hat. Und kündigt ihm
> mental genauso.
----------
Unfassbar!
----------
>> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
>> Bewerbungsaktionen informierst

Es ist sicher das dümmste, das man machen kann.
-----------------------------------------------
Man schweigt, bis man einen neuen Arbeitsvertrag hat. Dann kündigt man 
schriftlich. Und erst ab diesen Tag gibt man seinen Vorgesetzten und 
Kollegen den Firmenwechsel mit Termin bekannt. Niemals vorher.

Merke: Deine Kollegen sind deine Konkurrenten.

Merke: Du bist in der Firma sofort abgeschrieben, wenn du deinem/n 
Chef/s mit Kündigung drohst. So, wie Lothar es formuliert hat.

Beides sind die größten Fehler, die man machen kann.
----------------------------------------------------

Wenn du gegenüber dem Chef eine eventuelle Kündigung als Druckmittel 
einsetzen willst, um deine Forderungen durchzusetzen, dann mach das nur 
nonverbal, aber niemals wörtlich. Steigerungsform: qualifizierendes 
Arbeitszeugnis verlangen.
=====================================================================
Ein paar Minuten lang in Ruhe mit hellem Verstand nachdenken -> dann 
kommt man selber auf die richtigen Antworten. Is ganz einfach. ;)
=====================================================================
Jo S.

von Jo S. (Gast)


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KeinTroll schrieb:
> Gibt man im Lebenslauf seine aktuelle Firma an oder hält man das
> allgemein geheim?
>
Das kannst du machen, wie du es für richtig hältst. Wenn du einen 
Nachteil befürchtest, dann nenne die Firma nicht.

> Wie detailliert muss der Lebenslauf sein? Reicht Studium +
> Berufserfahrung aus

Wenn man bereits mehrere Jahre im Beruf ist, dann wird der Lebenslauf in 
umgekehrter Reihenfolge geschrieben, also zuerst die aktuelle Position. 
Das ist der Hauptteil.

Beispiel:
"Seit Mai 2013 HW- und SW-Entwickler für ... bei der Firma ... /bzw./ 
bei einem Entwicklungsdienstleiter mit 600 Entwicklungsingenieuren ... 
beschäftigt.

"seit" -> man ist immer noch dort beschäftigt / ungekündigt

Stellenbeschreibung, Hauptaufgaben, Verantwortlichkeiten, Fähigkeiten, 
...

Studium: alles, das für die neue Stelle relevant ist mit angeben, den 
überflüssigen Rest weglassen.

Höchsten Schulabschluß angeben (ohne Zeugnis):
Juni 2008 Allgemeine Hochschulreife, Naturwiss. Gymnasium XY

> Arbeitszeugnis mitschicken/erforderlich?
Grundsätzlich ja.
>
> Wie vermerke ich, dass ich aktuell einen Job habe?
siehe oben: "seit..."
Und im Anschreiben, 2. Absatz: "Ich arbeite seit ... bei der Firma ... 
als ...


Allgemein: Der wichtigste Teil einer Bewerbung ist der Lebenslauf. Der 
Leser soll innerhalb von 3 Minuten ein klares Abbild des Bewerbers 
erkennen können.
----------------
Vlt. später mehr.
                        Jo S.

von Stefan F. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Merke: Du bist in der Firma sofort abgeschrieben, wenn du deinem/n
> Chef/s mit Kündigung drohst. So, wie Lothar es formuliert hat.

Wer hat denn etwas von Drohungen gesagt?

Wenn ich die Firma verlasse, dann zum Beispiel, weil ich mehr Geld 
bekommen möchte, als der Chef bezahlen will. In diesem Fall wird es den 
Chef nicht überraschen, dass ich langsam aber ohne Zeitdruck einen 
anderen Job suche.

Wenn ich mich im Team, der Firma oder diesem Land (wie es gerade bei 
einem Kollegen ist) nicht wohl fühle und das nach 2 Jahren nicht besser 
wird, dann ist es für alle Beteiligten gut, sich zu trennen - aber nicht 
übereilt.

Wenn die Firma keine Interessanten Aufgaben mehr für mich hat, und ich 
mir nutzlos vorkomme, dann dürfte es den Chef sogar erleichtern, dass 
ich freiwillig gehe.

Ich habe bisher noch keine Firma überraschend, unehrenhaft oder gar im 
Streit verlassen.

von Cerberus (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich habe bisher noch keine Firma überraschend, unehrenhaft oder gar im
> Streit verlassen.

Warum sollte man dir sagen, dass du ein Verräter bis, der die
Segnungen (fester Arbeitsplatz, vergleichbar großzügiges Einkommen)
des Unternehmen nicht zu schätzen weiß? Genau das wird der Chef
denken, weil er sich zumindest innerlich zur Herrenrasse zugehörig
fühlt. Die Gesellschaft besteht nun mal aus Kasten, egal wie jeder
anders darüber denkt. Beispiele in der Arbeitswelt gibts genug.

Stefanus F. schrieb:
> Wenn die Firma keine Interessanten Aufgaben mehr für mich hat, und ich
> mir nutzlos vorkomme, dann dürfte es den Chef sogar erleichtern, dass
> ich freiwillig gehe.

Ob das deinem Ruf gut bekommt, dürfte zumindest zweifelhaft sein.
Jeder Mensch hat einen Ruf, gleich für wie sozial sich jeder hält.
Arbeitszeugnisse werden dafür nachvollziehbar missbraucht.

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Cerberus (Gast)
> Datum: 22.11.2018 20:11

> Arbeitszeugnisse werden dafür nachvollziehbar missbraucht.

Wer interessiert sich denn für Arbeitszeugnisse? Bestenfalls noch 
Leihbuden.
Kindereien. Noch Fleiß und Betragen bewerten. Wie in der Grundschule.

Das persönliche Vorstellungsgespräch ist entscheidend

Beitrag #5632217 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Merke: Deine Kollegen sind deine Konkurrenten.

Sehe ich nicht so. Meine Kollegen sind meine Kollegen, manche mag ich 
mehr und manche weniger. Aber als Konkurrenz nehme ich sie nicht wahr. 
Jeder hat seine Aufgaben, und man hilft sich natürlich gegenseitig.

von Jo S. (Gast)


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Jo S. schrieb:
>>> Es ist sicher hilfreich, wenn du deinen jetzigen Chef über deine
>>> Bewerbungsaktionen informierst
>
> Es ist sicher das dümmste, das man machen kann.
> -----------------------------------------------
> Man schweigt, bis man einen neuen Arbeitsvertrag hat. Dann kündigt man
> schriftlich. Und erst ab diesen Tag gibt man seinen Vorgesetzten und
> Kollegen den Firmenwechsel mit Termin bekannt. Niemals vorher.
>
> Merke: Deine Kollegen sind deine Konkurrenten.

Meine Aussage beziehr sich auf den o.g. Zusammenhang - 
selbstverständlich nicht allgemein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> dass ich langsam aber ohne Zeitdruck einen anderen Job suche.
Aber zu diesem Zeitpunkt sage ich davon noch nichts. Ich weiß ja nicht, 
ob diese Jobsuche 2 Monate oder 2 Jahre dauert. Und eigentlich sollte 
man immer im "Jobsuchmodus" sein. Oder wenigstens im "Jobfindemodus", in 
dem man einen guten Job erkennt, wenn er einem direkt vor die Nase 
fällt...

Erst in dem Augenblick, wo ich den Arbeitsvertrag unterschrieben vor mir 
habe, aber dann so schnell wie möglich, sage ich dem "alten" Chef (und 
meinen Kollegen) Bescheid. Das und nicht mehr darf er erwarten.
Und so bin ich bisher jedesmal so gut gefahren, dass hinterher immer 
noch ein gemeinsames Pizzaessen oder ein Kaffee drin war, wenn man mal 
in die Gegend kommt.

von Stefan F. (Gast)


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Ich finde es sehr wichtig, dass man sich nicht im Streit trennt, ganz 
besonders, wenn man vor dem Jobwechsel keinen Anlass zu Streit hatte.

Wie frech/schnell man vorgehen kann, ohne Stress zu verursachen, ist 
sicher individuell unterschiedlich.

von Qwertz (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und eigentlich sollte man immer im "Jobsuchmodus" sein. Oder wenigstens
> im "Jobfindemodus", in dem man einen guten Job erkennt, wenn er einem
> direkt vor die Nase fällt...

Der Meinung bin ich nicht. Wenn man zufrieden ist im Job, dann braucht 
man auch nicht auf die Suche gehen. Verschwendete Zeit und Energie.
Auch wenn der Vergleich hinkt: Wenn du glücklich verheiratet bist, 
suchst du doch normalerweise auch nicht nach einem neuen, besseren 
Partner?

von Stefan F. (Gast)


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Oha, jetzt kommen wir aber auf übles Glatteis.

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