Hallo, Ich habe hier eine "antike" Heizungsanlage. Ein grosser Pufferspeicher kann mit Sonnenkollektoren oder einem Holzofen beheizt werden. Nach einer Wochenlangen Dunkelphase lief die Pumpe heute nach einem sonnigen Tag weiter, obwohl die Panel-Temperatur niedriger war, als die Speichertemperatur. (Bzw. sie würde auch jetzt noch weiterlaufen, wenn ich die Sicherung nicht abgeschaltet hätte) Anbei sind Photos der Heizungssteuerung. Von unten kommen vier Leitungen mit Temperatursensoren, die Anschlüsse sind beschriftet mit: (Messwerte bei Betrieb in Klammer) KOLL (0.75V) SPU (2.51V) VLKS (3.55V) SPU (2.49V) Die zwei dicken Kabel in der Mitte gehen auf das Bedienungspaneel mit ein paar LEDs und einem Schalter zur Überbrückung der Pumpe. Die Spannungsversorgung scheint in Ordnung (12.16V). Auf der Oberseite sind vier Potis. Ich würde mich sehr über Ideen zur Fehlersuche bzw. -behebung freuen.
Prüfe als erstes mal die Relais. Da könnten sich die Kontakte verklebte haben.
Bänz schrieb: > Nach einer Wochenlangen Dunkelphase lief die Pumpe heute nach einem > sonnigen Tag weiter, obwohl die Panel-Temperatur niedriger war Deine Anlage Typ=? kenne ich nicht. Wenn die Pumpe durchläuft, würde ich mal die Sensoren genauer ansehen/messen. Evtl. ist irgendwo ein Draht ab? Die Werte sollte der Hersteller kennen. Ansonsten mal die Schaltung zur Ansteuerung der Pumpe untersuchen. Klebt evtl. Relais?
Der Hersteller ist 5 Jahre nach der Installation pleite gegangen. Ich habe heute Nachmittag den Sensor bei den Pannels angeschaut und konnte keinen offensichtlichen Defekt feststellen, beide Pins waren stramm verbunden. Ich messe 30kOhm über den Sensor bei ca 10°C.
Bänz schrieb: > (Messwerte bei Betrieb in Klammer) > KOLL (0.75V) > SPU (2.51V) > VLKS (3.55V) > SPU (2.49V) Scheint aber iO zu sein? So ohne Plan, auf die Schnelle, sehen auf dem Bild, die Lötstellen an den Potis, etwas merkwürdig aus?! Sonnst heißt's halt, sich durch die Schaltung wühlen....
Prüfe mal ob die Elkos zur Glättung der Gleichspannung noch ausreichend funktionieren. Wenn die Brummspannung zu groß wird, bleibt die Schaltung in irgendeinem Zustand hängen.
Dieter schrieb: > Prüfe mal ob die Elkos zur Glättung der Gleichspannung noch > ausreichend > funktionieren. Reicht da ein Multimeter auf AC? Entschuldigung, ich hatte nur Elektrotechnik Grundkurs. Also über dem Elko nach dem Gleichrichter sind es 300mV AC. Am 12V-Ausgang messe ich noch 2mV AC. Beim Elko(?) beim Controller messe ich 0mV AC. Aber 7.55V DC, wie kommt das?
Bänz schrieb: > heute Nachmittag den Sensor bei den Pannels angeschaut und > konnte keinen offensichtlichen Defekt feststellen Dann miss nochmals ob ähnliche Werte auch auf der Leiterplatte ankommen, die Du oben auf dem Dach am Sensor gemessen hast.
Die Firma "Jenni" (CH) existiert aber noch... Haben sie möglicherweise nicht selbst entwickelt und gebaut, ist ein Versuch wert. http://jenni.ch/home.html Im Zweifel könntest du dort Hilfe mit technischen Unterlagen bekommen. Wenn die Relais nicht festkleben, tippe ich am ehesten auf schlecht Verbindungen zu irgendeinem Sensor (oder auch Marderbiss möglich). Kannst ja mal einzeln die Sensoren abschließen (also Eingang offen lassen) oder einen Kurzschluss am Sensoreingang herstellen (DrahtBrücke) und dabei beobachten bzw. schildern, welche Effekte das bewirkt. Kondensatoren sind sicherlich eine mögliche Problemursache, meiner Erfahrung nach aber sind die (relativ einfachen Schaltungen, da nur Komparativen) recht robust dagegen. Ich habe in der Praxis schon so einige Solarregeungen im Alter >> 20 Jahre gesehen, die ohne Prob. noch funktionieren..
Klingt mir nach Fühler-Defekt. Beobachte mal abgeklemmt mit Ohm-Meter ob sich der Widerstandswert mit der Temperatur ändert. Aber nicht täuschen lassen, kann sein, dass da ein Widerstand paralell irgendwo mit drin sitzt. Oder andersrum - schließ halt ein Poti anstatt des Fühlers zu Testzwecken an, und regel mal. Kann aber sein, dass das Zritlich versetzt ist. Also ne Minute oder mehr immer mal abwarten.
oszi40 schrieb: > Dann miss nochmals ob ähnliche Werte auch auf der Leiterplatte ankommen, > die Du oben auf dem Dach am Sensor gemessen hast. Das habe ich bei der Leiterplatte gemessen. Also ich habe für die Widerstandsmessung den Sensor abgeklemmt. Beim Sensor am Kollektor müsste ich das Kabel aufschneiden, ansonsten ist das dort für eine Messung nicht zugänglich. Michael M. schrieb: > Die Firma "Jenni" (CH) existiert aber noch Ah, schau an. Aber ich wüsste nicht mal wonach ich genau fragen sollte. Die Anlage ist übrigens 30+ Jahre alt :)
Bänz schrieb: > Aber ich wüsste nicht mal wonach ich genau fragen sollte. Nach Unterlagen für diese Solar-Regelung. Lässt sich am Telefon sicherlich beschreiben, notfalls Bilder per Mail... Wenn sie schön jenseits der 30 ist, ist's wahrscheinlich, dass sie die selbst "gestrickt" haben ;-) Damals wurde noch etwas offener mit der Technik umgegangen, waren ja keine Geheimnisse drin :-)
Thomas schrieb: > Oder andersrum - schließ halt ein Poti anstatt des Fühlers zu > Testzwecken an, und regel mal. Danke für die Idee! Die Pumpe schaltet ein, wenn der Widerstand unter ca. 8kOhm fällt. Aber die Pumpe schaltet auch ein, wenn der Sensor mit 20-30kOhm dran ist. (Grosses Fragezeichen)
Bänz schrieb: > Aber die Pumpe schaltet auch ein, wenn der Sensor mit 20-30kOhm dran > ist. Dann überlege mal genauer, was sich in den letzten Tagen vor dem Fehler an Deinem Haus geändert hat. Erdung? Kabel? Schirmung, Blitzableiter? ...
Schaltet die Pumpe aber auch wieder aus, wenn Poti anders rum gedreht? Welchen Widerstandswert hat den den Fühler, wenn dieser die Pumpe einschaltet? Versuchen den Fehler einzugrenzen.
Viel Regen gab's die Zeit. Auf der Fühlerleitung kann ich abgeklemmt 0.3mV DC messen, für die Widerstandsmessung sollte das keine Rolle spielen? Ein Pin vom Fühler ist übrigens mit dem Kabelschirm verbunden, falls das eine Rolle spielt. Thomas schrieb: > Schaltet die Pumpe aber auch wieder aus, wenn Poti anders rum gedreht? Über 50kOhm habe ich nicht gemessen. Aber offen ist die Pumpe aus. Thomas schrieb: > Welchen Widerstandswert hat den den Fühler, wenn dieser die Pumpe > einschaltet? 0.4mA bei 0.92V = 2.3kOhm (Grosses Fragezeichen) Allerdings nicht simultan gemessen. Und dem Multimeter traue ich bei dem kleinen Strom nicht ganz.
Ich mache mal Feierabend, vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!
Sensor defekt, Messung spannungsabhängig?! Schon mal mit den Anderen verglichen? Es wäre ziemlich ungewöhnlich, wenn da unterschiedliche Typen verbaut wären.
Der Hersteller hat sich viel Zeit für eine Antwort genommen. Hätte ich nicht erwartet. Im Leerlauf (bzw. Multimeter-Messspannung) scheint der Widerstandswert vom NTC-Fühler zu stimmen. Nur unter Spannung bricht er ein. Wie kann das passieren? Werde das Ding mal abbauen es das Wetter zulässt.
Sicher irgendwas durchoxidiert und das schwimmt noch in der Suppe.
Macht diese Schaltung noch was anders? Also weißt du das sie sonst funktioniert? GGf könnte der Trafo oder Sicherung durch sein und das Relais ein Öffner?!
1. Wenn Trafo defekt -> keine Funtion 2. Wenn Sicherung defekt -> keine Funtion
Bänz schrieb: >(Dieter schrieb: ...) > Also über dem Elko nach dem Gleichrichter sind es 300mV AC. Am > 12V-Ausgang messe ich noch 2mV AC. > > Beim Elko(?) beim Controller messe ich 0mV AC. > Aber 7.55V DC, wie kommt das? Die C's scheinen in Ordnung zu sein. Für die Controller müßte auf dem Board eine niedrigere Spannung als 12V stabilisiert erzeugt werden. Enweder ein Festspannungsregler, oder über eine ZD. > Im Leerlauf (bzw. Multimeter-Messspannung) scheint der Widerstandswert > vom NTC-Fühler zu stimmen. Nur unter Spannung bricht er ein. Wie kann > das passieren? Vielleicht erwärmt sich der NTC durch den Strom, was früher nicht passierte da er noch einen guten Wärmeübergang zum Rohr zum messen hatte.
Bänz schrieb: > Nur unter Spannung bricht er ein. Betriebsspannung noch stabil? Wasser im Kabel? Mal ersatzweise anderes Kabel getestet?
oszi40 (Gast)
> Wasser im Kabel? Mal ersatzweise anderes Kabel getestet?
Und dann ? Was soll dann passieren. Meinst Du, das das am Widerstand was
ändern würde ? Es gibt keine Kabel mehr mit Stoffummantelung, die
hierfür empfindlich wären.
Ihr habt mitlerweile eine große Erfindungtsgabe. Wirklich.
Ich habe es noch mit einem Labornetzteil gegen-geprüft. Ab 3V wird der Fühler niederohmig und wird erst wieder hochohmig wenn ich die Spannung ganz wegnehme. Habe mal Ersatz bestellt.
Bänz schrieb: > Habe mal Ersatz bestellt. Habe Deine Schaltung nicht im Kopf. FALLS der Fühler früher nur KURZ Spannung bekam, ist er nie heiß geworden. Gibt es zufällig irgendwo ein Zeitglied was jetzt nicht mehr funktioniert?
Kommst Du nicht mit die Finger an den Fühler ran. So das Du ihn mal handwarm bringst und gleichzeitig auf ohmmeter schausst. Was er daraus macht. Hoffe das du den Fühler mit vorwiderstand als Spannungsregler getestet hast.
Bänz schrieb: > Ab 3V wird der > Fühler niederohmig und wird erst wieder hochohmig wenn ich die Spannung > ganz wegnehme. Klinkt doch nach einem Galvanisch-Element in der Leitung (o. Fühler) -> Bruch mit Suppe.
An die Sonde käme ich nur mit unangemessener Gewaltanwendung. Das überlasse ich einem Heizungstechniker. Aber für Freunde des Rätsels könnte ich eine Dreieck- oder Rechteckspannung anlegen und schauen wie schnell sich der Widerstand verändert.
Ergänzung: Habe das Kabel am Anschlusskasten bei der Sonde aufgetrennt. Am offenen Kabel fliesst auch bei 30V kein messbarer Strom. Die Verbindung zur Sonde (verlötete Drähte) ist zwar ein wenig korrodiert, aber Wasser ist keines zu sehen.
Wenn ich das richtig herausgelesen habe, dann ist das der Sensor am Kollektor. Bei Solaranlagen gibt es zwei Betriebsbereiche bei dem die Umwelzpumpe arbeitet. Der erste Bereich ist, wenn der Kollektor warm/heiß genug ist, so dass der Wärmespeicher aufgeladen werden kann. Der zweite Bereich dient zum verhindern von Hot Spots auf den Kollektoren, wenn der Speicher voll sein sollte, läuft die Pumpe weiter damit sich keine HotSpots bilden. Es gibt auch Kollektoren und Montagen, bei denen das nicht notwendig ist. Meine Vermutung daher, wäre dass die Wärmeverbindung des Kaltleiters gestört ist und so warm wird, dass die Schaltung meint sie müsse HotSpots vermeiden.
Ich konnte den Fühler selber tauschen und nun funktioniert alles wie neu. Danke an alle Beitragenden. 1cm vor dem Fühler hat es einen Kabelbruch und das ganze steckte in einer ausgetrockneten metallisch glänzenden Paste, welche allerdings elektrisch nicht leitfähig zu sein scheint.
Bänz schrieb: > ausgetrockneten metallisch glänzenden Paste, welche allerdings > elektrisch_nicht_leitfähig zu sein scheint. Teo D. schrieb: > Silberleitpaste?! >>>>> GZ!!! :) Na dann: Alles Gute zur Silbernichtleitpaste, Teo. ;)
Der Andere schrieb: > Du weisst aber schon was WÄRMELEITPASTE ist? OK, das nächste mal bin ich nich so faul und schreib das offensichtliche mit hin. :/ Das andere nennt man Lack! PS: Mist war wieder zu faul. :D
> Du weisst aber schon was WÄRMELEITPASTE ist?
Besser die richtige Wärmeleitpaste als Vogelkacke :-)
oszi40 schrieb: > Besser die richtige Wärmeleitpaste als Vogelkacke :-) Das sollte man sicherheitshalber, noch mal abklären. :DDD
Teo D. schrieb: > OK, das nächste mal bin ich nich so faul und schreib das > offensichtliche mit hin. Offensichtlich für wen? War Dein Beitrag denn nicht an die breite (und potentiell oft unwissende) Masse, sondern an die Ratgeber-Community gerichtet? Teo D. schrieb: > Das sollte man sicherheitshalber, noch mal abklären.
"Foult." schrieb: > Offensichtlich für wen? War Dein Beitrag denn nicht an die > breite (und potentiell oft unwissende) Masse, sondern an die > Ratgeber-Community gerichtet? Die kennt den Begriff eh nich und Googelt(*) o. fragt hier noch mal nach. Also ich sehe da kein Problem übliche, damit auch von Gockel(*) und Co. zu findenden, Begriffe zu verwenden. Der TO scheint auch mehr als fit genug, problemlos 1 u. 1 zusammen zählen zu können. *) Verballhornung von Googel
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