Forum: PC Hard- und Software Warnung von AVM-Firmware-Update: WPA-CCMP ohne Ankündigung!


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wer das WLAN seiner Fritzbox mit einem WLAN-Client oder einem 
Nicht-AVM-Repeater "verlängert", der sei gewarnt! FritzOS 7.x stellt die 
WLAN-Verschlüsselung eigenmächtig auf die neue Version WPA-CCMP um. 
Wenn ein Client das nicht kann, ist augenblicklich Schicht im Schacht.

Das geschah bei mir völlig unvermittelt heute nachmittag und hatte zur 
Folge, dass ich bestimmt 3h gesucht habe, warum und wieso mein WLAN 
nicht mehr so funktioniert wie vorher.

Technischer Fortschritt ist ja ne feine Sache, aber AVM ist mir schon 
mehrfach mit solchen arroganten Eingenmächtigkeiten unangenehm 
aufgefallen.

Z.B. haben die vor einiger Zeit gemeint, dass die Passworte und 
Benutzernamen (!) für IP-Telefone unbedingt eine Mindestlänge haben 
müssten und - wieder eigenmächtig - funktionierten plötzlich zahllose 
Telefone bei mir und eingen Kunden nicht mehr ...

von Oliver P. (Gast)


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Kann man das automatische Update nicht ausstellen? Dann könnte man nach 
dem lesen der Patchnotes selbst entscheiden, ob man updaten möchte.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Oliver P. schrieb:
> Kann man das automatische Update nicht ausstellen? Dann könnte man
> nach
> dem lesen der Patchnotes selbst entscheiden, ob man updaten möchte.

Im Prinzip habe ich ja nichts gegen Updates. Was mich nervt, ist, dass 
eigenmächtig Einstellungnen geändert werden, halte ich für ein totales 
Nogo. Und wenn ich die Absicht hätte, mein WLAN offen zu betreiben dann 
ist das alleine MEINE Angelegenheit.

Käme eine Hinweisbox mit "Wir empfeheln die Umstellung auf ... weil ..." 
dann würde ich das lesen und dem folgen oder nicht. Aber mich mitten in 
der Arbeit kalt zu stellen und mir mehrere Stunden zu stehlen - das 
halte ich für eine absolute Unverschämtheit.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Schon mal Nachrichten gelesen? Schon mal dran gedacht, dass das mit der 
neuen Router TR zu tun haben koennte?

BSI will Router mit neuer Technischen Richtlinie sicherer machen
https://heise.de/-4222689
1
Zudem sieht das Regelwerk Anforderungen an initiale Passwörter und
2
Verschlüsselung vor. So dürfen Passwörter keine Herstellerinfos
3
enthalten, müssen mindestens acht Zeichen lang sein und aus einer
4
Kombination von Buchstaben und Zahlen bestehen. Zudem schreibt das
5
BSI mindestens den Einsatz des WPA2-Protokolls vor, um einen
6
unberechtigten Zugriff aus der Nähe auf das WLAN zu verhindern.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Kaj G. schrieb:
> Schon mal Nachrichten gelesen? Schon mal dran gedacht, dass das
> mit der
> neuen Router TR zu tun haben koennte?
>
> BSI will Router mit neuer Technischen Richtlinie sicherer machen
> https://heise.de/-4222689
> Zudem sieht das Regelwerk Anforderungen an initiale Passwörter und
> Verschlüsselung vor. So dürfen Passwörter keine Herstellerinfos
> enthalten, müssen mindestens acht Zeichen lang sein und aus einer
> Kombination von Buchstaben und Zahlen bestehen. Zudem schreibt das
> BSI mindestens den Einsatz des WPA2-Protokolls vor, um einen
> unberechtigten Zugriff aus der Nähe auf das WLAN zu verhindern.

Ja und? Daraus ergibt sich dann das Recht, ein Gerät in MEINEM EIGENTUM 
eigenmächtig zu verstellen und mich an der Arbeit zu hindern? Ich glaub' 
es hackt ...

von Joachim B. (jar)


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Frank E. schrieb:
> Im Prinzip habe ich ja nichts gegen Updates. Was mich nervt, ist, dass
> eigenmächtig Einstellungnen geändert werden

mich nerven falsche Beschreibungen

beim Umzug von 3270 zu 7580 konnte ich angeblich die Einstellungen 
übernehmen, also sicherte ich diese!

Als die 7580 installiert war an einer dunklen Ecke und ich die Sicherung 
aufspielen wollte wurde ich nach einem Sicherungspasswort gefragt 
welches ich NICHT beim Sichern vergeben hatte.

Anruf bei der Hotline, ich MUSS ein Passwort vergeben, warum bekommt man 
das nicht vorher gesagt? wäre das nicht an irgendeiner Stelle 
erwähnenswert gewesen?
Warum kann man dann ohne Passwort sichern?

abgesehen davon wurden eh nicht alle Einstellungen übernommen, ich 
musste viel Handarbeit anlegen, einfacher Umstieg stelle ich mir anders 
vor.

von ... (Gast)


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Schreib AVM einfach eine Rechnung und drohe bei Nichtzahlung
mit einer Abmahnung.

So geht das jedenfalls nicht!

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> Anruf bei der Hotline, ich MUSS ein Passwort vergeben, warum bekommt man
> das nicht vorher gesagt? wäre das nicht an irgendeiner Stelle
> erwähnenswert gewesen?

Du hättest den Text auf der Seite lesen sollen, wo die Sicherung 
erstellt wird. Da steht nämlich, dass nur Sicherungen mit Password auf 
anderen Boxen als dem konkret gesicherten Exemplar nutzbar sind.

von Jim M. (turboj)


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Frank E. schrieb:
> Z.B. haben die vor einiger Zeit gemeint, dass die Passworte und
> Benutzernamen (!) für IP-Telefone unbedingt eine Mindestlänge haben
> müssten und - wieder eigenmächtig - funktionierten plötzlich zahllose
> Telefone bei mir und eingen Kunden nicht mehr ..

Das war IIRC eine Reaktion auf eine Mißbrauchswelle. Da hattest Du und 
Deine Kunden nur das Glück das AVM rechtzeitig eingegriffen hat...

Ähnlich ist es bei WPA2: Das alte WPA gilt als komplett gebrochen (wie 
WEP früher). Dahr werden die den Default auf WPA2 mit AES gesetzt haben 
- damit die Kunden sich nicht wundern warum sie reihenweise gehackt 
werden.

Das geht verdammt schnell - und mit Richtantenne auch über längere 
Strecken. BTDT.

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Du hättest den Text auf der Seite lesen sollen, wo die Sicherung
> erstellt wird. Da steht nämlich, dass nur Sicherungen mit Password auf
> anderen Boxen als dem konkret gesicherten Exemplar nutzbar sind.

das soll auf der 3270 stehen?

nicht wirklich oder gut versteckt!

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> das soll auf der 3270 stehen?

Ok, ich weiss nicht ob es auf allen Fritzen steht. Jedenfalls war mir 
der Text schon vor längerer Zeit aufgefallen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Jim M. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Z.B. haben die vor einiger Zeit gemeint, dass die Passworte und
>> Benutzernamen (!) für IP-Telefone unbedingt eine Mindestlänge haben
>> müssten und - wieder eigenmächtig - funktionierten plötzlich zahllose
>> Telefone bei mir und eingen Kunden nicht mehr ..
>
> Das war IIRC eine Reaktion auf eine Mißbrauchswelle. Da hattest Du und
> Deine Kunden nur das Glück das AVM rechtzeitig eingegriffen hat...

Naja, in das LAN einer Firma muss erstmal jmd, reinkommen. Ausserdem 
sehe ich nicht, wieso man für Beutzernamen Vorschriften machen muss. Bei 
IP-Telefonen ist das praktischerweise die Nebenstellen-Nummer. Jetzt bin 
ich gezwungen, mir irgendwelchen Scheiss auszudenken.

Und wenn ich ein Passwort mit 4 Zeichen haben will, dann darf man mich 
gerne auf das Risiko hinweisen, aber nicht nötigen, das kotzt mich an 
...

von (prx) A. K. (prx)


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Frank E. schrieb:
> Naja, in das LAN einer Firma muss erstmal jmd, reinkommen.

Könnte es sein, dass es reicht, ans WLAN ranzukommen? Das wäre schon 
deutlich einfacher als beim LAN.

> sehe ich nicht, wieso man für Beutzernamen Vorschriften machen muss.

Fritzen sind massgeblich für kompetenzarme Endkunden vorgesehen, nicht 
für Netzwerk-Profis. Dementsprechend ist eine gewisse Richtungsweisung 
durchaus konstruktiv. Kannst das auch Gängelung nennen. Wer als Profi 
ein Firmennetz einrichtet, verwendet normalerweise keine Fritzen.

von Onkel Hotte (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wer als Profi
> ein Firmennetz einrichtet, verwendet normalerweise keine Fritzen.

Erstens das, zweitens schaltet man in ordentlich adminstrierten Netzen 
automatische Updates ab und liest drittens die Release Notes oder testet 
selber, bevor man Updates ausrollt. Ach nee, ich vergaß, 
sinnentnehmendes Lesen steht ja heutzutage nicht mehr im Pflichtenhaft 
der selbsternannten "Profis & Experten".

von (prx) A. K. (prx)


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Onkel Hotte schrieb:
> und liest drittens die Release Notes

Steht das da drin? Ich habe es auf die Schnelle nicht gefunden.

von Karl (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> ittens die Release Notes oder testet
> selber, bevor man Updates ausrollt. Ach nee, ich vergaß,
> sinnentnehmendes Lesen steht ja heutzutage nicht mehr im Pflichtenhaft
> der selbsternannten "Profis & Experten

A. K. schrieb:
> Steht das da drin? Ich habe es auf die Schnelle nicht gefunden.

q.e.d.

von Onkel Hotte (Gast)


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A. K. schrieb:
> Steht das da drin? Ich habe es auf die Schnelle nicht gefunden.

Ich habe es nicht nachgelesen, denn AVM ist für mich i.d.R. nur 
Nebenschauplatz. Meist sind die Release Notes jedoch vollständig.

Bleibt aber trotzdem noch "selber testen vor Produktivbetrieb", 
wichtigste Regel, wenn die Produktivumgebung einfach nur funktionieren 
muss.

Beitrag #5635164 wurde vom Autor gelöscht.
von bluppdidupp (Gast)


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Bei meiner 6490 kann man eine Sicherung ohne Passwort gar nicht mehr 
erstellen. Ohne Eingabe eines Passworts erscheint nur eine 
Fehlermeldung.

Bei älteren Modellen hatte ich da bisher zumindest immer einen 
Hinweistext direkt auf der Maske wo man die Sicherung erzeugen kann, das 
man ohne Passwort nur vereinzelte Einstellungen übernehmen kann, oder 
nur in exakt die gleiche Box rücksichern kann oder so ähnlich.
Aber gut möglich, das der Hinweis nicht bei allen Modellen existierte 
oder erst irgendwann ergänzt wurde.
In die Falle bin ich allerdings auch schon gelaufen: Hinweis war in 
meinem Falle vorhanden - Ich hab ihn aber wohl einfach nicht gelesen ;D


Frank E. schrieb:
> auf die neue Version WPA-CCMP um.
> Wenn ein Client das nicht kann, ist augenblicklich Schicht im Schacht.

Oha, was hast du denn vorher noch verwendet?


Frank E. schrieb:
> Bei
> IP-Telefonen ist das praktischerweise die Nebenstellen-Nummer.

Insbesondere wenn PC und Telefon-Netze nicht getrennt sind, kann das 
gefährlich sein, wenn ein PC mal befallen wird: Dealer-Malware wie zu 
Modem-Zeiten gibt es auch entsprechend für VoIP. Gerade Fritzboxen 
lassen sich leicht erkennen und Passwort=Benutzername ist da weit 
verbreitet und entsprechend leicht durchprobierbar.

von Fischers Fritze (Gast)


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bluppdidupp schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> auf die neue Version WPA-CCMP um.
>> Wenn ein Client das nicht kann, ist augenblicklich Schicht im Schacht.
>
> Oha, was hast du denn vorher noch verwendet?

Höchstwahrscheinlich WEP. Wer noch VPNs mit PPTP baut, dem traue ich 
auch das zu.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Fischers Fritze schrieb:
> bluppdidupp schrieb:
>> Frank E. schrieb:
>>> auf die neue Version WPA-CCMP um.
>>> Wenn ein Client das nicht kann, ist augenblicklich Schicht im Schacht.
>>
>> Oha, was hast du denn vorher noch verwendet?
>
> Höchstwahrscheinlich WEP. Wer noch VPNs mit PPTP baut, dem traue ich
> auch das zu.

Nein, WPA2 mit AES/TKIP auf Auto. Es geht auch nicht darum, dass irgend 
ein Endgerät (z.B. Laptop), was man leicht umstellen kann, betroffen 
war, sondern ein WLAN-Client (Brücke WLAN-LAN), der recht unzugänglich 
verbaut ist und Auswirkungen auf ein ganzens Netz hat.

Was soll der Blödsinn mit PPTP? Darmgas ins Hirn gestiegen?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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bluppdidupp schrieb:


> ... Modem-Zeiten gibt es auch entsprechend für VoIP. Gerade Fritzboxen
> lassen sich leicht erkennen und _Passwort=Benutzername_ ist da weit
> verbreitet und entsprechend leicht durchprobierbar.

DAS habe ich so nicht geschrieben, sondern Benutzername = 
Nebenstellennummer. Vom Passwort war keine Rede, das ist anders.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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A. K. schrieb:
> Fritzen sind massgeblich für kompetenzarme Endkunden vorgesehen, nicht
> für Netzwerk-Profis. Dementsprechend ist eine gewisse Richtungsweisung
> durchaus konstruktiv. Kannst das auch Gängelung nennen. Wer als Profi
> ein Firmennetz einrichtet, verwendet normalerweise keine Fritzen.

Genau so ist es. Lieber wendet der Hersteller Schaden ab in dem er 
defaults vergibt, als das ihn am Ende ein Kunde belangt, der von sich 
sagt, das er technischer Laie ist.

Es hat ja Zeiten gegeben, als man mit dem Laptop durch's Wohngebiet 
laufen konnte und auf offene WLAN-Netze und auf Router mit dem Passwort 
0000 zugreifen konnte.

von vn nn (Gast)


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Kaj G. schrieb:
> Schon mal Nachrichten gelesen? Schon mal dran gedacht, dass das mit der
> neuen Router TR zu tun haben koennte?
>
> BSI will Router mit neuer Technischen Richtlinie sicherer machen
> https://heise.de/-4222689

https://blog.fefe.de/?ts=a5107626
https://blog.fefe.de/?ts=a5080205

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