Forum: Offtopic Was gibt die Polpaarzahl einer Synchronmaschine an?


von Frank S. (pizzaesser)


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Hallo, ich habe dazu schon verschiedene Aussagen gelesen, mal gibt die 
Polpaarzahl die Anzahl der Wicklungen im Stator an. Die Polpaarzahl p=1 
bedeutet ein Drehstromwicklungssystem mit 3 Wicklungen im Stator. In 
anderen Büchern wird mit der Polpaarzahl die Wicklungsanzahl im Rotor 
beschrieben, aber nirgends wird darauf hingewiesen, in welcher Beziehung 
die Wicklungen des Stators und des Rotors zueinander stehen. (Um 
Missverständnisse auszuschließen geht es jetzt nur um Innenpolmaschinen)

Muss z.B. ein Schenkelpolläufer mit der Polpaarzahl 2 auch die gleiche 
Polpaarzahl im Stator haben? In diesem Beispiel also 6 Wicklungen. Oder 
wäre auch die Polpaarzahl 1 oder 3 im Stator möglich? Es gibt ja auch 
hochpolige High-Torque-Motoren mit Permanentmagneten im Rotor, da wird 
es doch schwierig genau so viele Pole im Stator unterzubringen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Die Polpaarzahl ist  einfachsten als Verhältnis zwischen 
Synchrondrehzahl und Netzfrequenz zu verstehen.

Ihr Ursprung liegt in einer Zweipolmaschine mit der Polpaarzahl 1.

Wichtig zu verstehen ist der unterschied zwischen Polzahl und 
Polpaarzahl, unter Berücksichtigung der Phasenzahl.

Polpaarzahl = Polzahl/(2*Phasenzahl)

dabei gibt die Polzahl die Anzahl der magnetischen Pole an (unabhängig 
vom Wicklungsaufbau) so ist es möglich die Wicklungen einer 
Dreiphasenmaschine magnetisch als:

zwölfpolige (Polpaarzahl=4)---> U=f/4,
neunpolige (Polpaarzahl=3) ---> U=f/3,
sechpolige (Polpaarzahl=2) ---> U=f/2 oder
dreipolige (Polpaarzahl=1) ---> U=f/1

Machine zu verschalten(verdrahten).

Wobei die selbe zwölfpolige Maschine auch als dreipolpaarige 
Vierphasenmaschine verschaltet und benutzt werden kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polpaarzahl#cite_note-Quelle_11-3

Namaste

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von Frank S. (pizzaesser)


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Winfried J. schrieb:
> Die Polpaarzahl ist  einfachsten als Verhältnis zwischen
> Synchrondrehzahl und Netzfrequenz zu verstehen.

Danke für deine Antwort, die Formel in welcher Beziehung die Polpaarzahl 
zur Frequenz und Rotordrehzahl steht ist mir bekannt. Ich möchte ja auch 
gerne verstehen was damit gemeint ist.

Aber bei deinem Beispiel mit den Polzahlen fangen die Ungenauigkeiten 
schon an. Was meinst du mit einer dreipoligen Maschine (es gibt ja keine 
Monopole)? Ich gehe davon aus du meinst damit 3 Wicklungen, die ein 
Drehstromwicklungssystem (mit der Polpaarzahl 1) bilden.


Wenn ich mir das Beispiel von wikipedia anschaue steht da:

Ein 4-poliger Drehstromasynchronmotor hat also 2 Polpaare (4 Pole) mit 
jeweils 3 Spulen, also insgesamt 6 einzelne Spulen.


laut deiner Formel Polpaarzahl = Polzahl/(2*Phasenzahl) kommt was 
anderes raus

2 Polpaare *(2*3Phasen) ergibt die Polzahl 8

Wenn ich deine Aussage "dabei gibt die Polzahl die Anzahl der 
magnetischen Pole an (unabhängig vom Wicklungsaufbau)" anschaue wird es 
ganz verwirrend

"Unabhängig vom Wicklungsaufbau" bedeutet dass jede Wicklung einen Nord- 
und Südpol hat, also Polzahl=2

Nehme und die 6 einzelnen Spule aus den Wikipedia-Beispiel, komme ich 
auf die Polzahl=12

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Die Polpaarzahl ist  einfachsten als Verhältnis zwischen
>> Synchrondrehzahl und Netzfrequenz zu verstehen.
>

> Aber bei deinem Beispiel mit den Polzahlen fangen die Ungenauigkeiten
> schon an. Was meinst du mit einer dreipoligen Maschine (es gibt ja keine
> Monopole)? Ich gehe davon aus du meinst damit 3 Wicklungen, die ein
> Drehstromwicklungssystem (mit der Polpaarzahl 1) bilden.

n-polige Maschine meint Maschine mit n Polpaaren. Die Definition wider 
die Sprache stammt nicht von mir.

> Wenn ich mir das Beispiel von wikipedia anschaue steht da:
>
> Ein 4-poliger Drehstromasynchronmotor hat also 2 Polpaare (4 Pole) mit
> jeweils 3 Spulen, also insgesamt 6 einzelne Spulen.

da wirkt sich das Missverständis aus!
4-poliger Drehstromasynchronmotor bedeutet 24 (4*3*2) Magnetpoole

Hier kommt zum tragen das die Polpaarzahl 1 (1 polige Maschine) N=F
schon bedeutet 6 Magnetpole = 3 Polpaare

vierpolig = 4* 1 polig

> laut deiner Formel Polpaarzahl = Polzahl/(2*Phasenzahl) kommt was
> anderes raus
>
> 2 Polpaare *(2*3Phasen) ergibt die Polzahl 8

2 Polpaare *(2*3Phasen) ergibt die Polzahl 12


Achtung

Wicklungen != Polpaare

kann, muss nicht.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Frank S. (pizzaesser)


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> n-polige Maschine meint Maschine mit n Polpaaren.
Ist den mit Polpaaren das selbe wie mit Polpaarzahl gemeint? Du hattest 
ja oben geschrieben, dass eine 3-polige Maschine die Polpaarzahl 1 hat



>> Ein 4-poliger Drehstromasynchronmotor hat also 2 Polpaare (4 Pole) mit
>> jeweils 3 Spulen, also insgesamt 6 einzelne Spulen.
>
> da wirkt sich das Missverständis aus!
> 4-poliger Drehstromasynchronmotor bedeutet 24 (4*3*2) Magnetpoole
>
Laut dem Wiki-Beispiel 
https://de.wikipedia.org/wiki/Polpaarzahl#Grundlagen hat doch die 
4polige Drehstrommaschine 6 einzelne Spulen was 12 Pole bedeuten würde. 
Jeweils einen Nord- und Südpol pro Spule

Winfried J. schrieb:

>
> 2 Polpaare *(2*3Phasen) ergibt die Polzahl 12
>
ja richtig das ganze ist so verwirrend, ich kann schon keine 
elementarsten Rechnungen mehr

Was gibt eigentlich Formelzeichen N, F, U und f an?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
>> n-polige Maschine meint Maschine mit n Polpaaren.
> Ist den mit Polpaaren das selbe wie mit Polpaarzahl gemeint? Du hattest
> ja oben geschrieben, dass eine 3-polige Maschine die Polpaarzahl 1 hat
>
>>> Ein 4-poliger Drehstromasynchronmotor hat also 2 Polpaare (4 Pole) mit
>>> jeweils 3 Spulen, also insgesamt 6 einzelne Spulen.
>>
>> da wirkt sich das Missverständis aus!
>> 4-poliger Drehstromasynchronmotor bedeutet 24 (4*3*2) Magnetpoole
>>
> Laut dem Wiki-Beispiel
> https://de.wikipedia.org/wiki/Polpaarzahl#Grundlagen hat doch die
> 4polige Drehstrommaschine 6 einzelne Spulen was 12 Pole bedeuten würde.
> Jeweils einen Nord- und Südpol pro Spule
>
> Winfried J. schrieb:
>
>>
>> 2 Polpaare *(2*3Phasen) ergibt die Polzahl 12
>>
> ja richtig das ganze ist so verwirrend, ich kann schon keine
> elementarsten Rechnungen mehr
>
> Was gibt eigentlich Formelzeichen N, F, U und f an?


U  (N) meint hier die Drehzahl entschuldige das ist nicht korrekt müsst 
n heißen alte Einheit U/min  oder kurz U
später wurde daraus n oder (n ^-1)

f = frequenz

F (falsch) für f

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
> ja richtig das ganze ist so verwirrend, ich kann schon keine
> elementarsten Rechnungen mehr

ja, man muss höllisch aufpassen das beginnt bei der Sprache und der 
Begrifflichkeit

in der Praxis interessant sind Klemmbild, Drehzahl und Frequenz

Und bei der Nutzung von FU's (Frequenzumrichter) wird Polzahl oft 
fälschlicherweise synonym für Polpaarzahl geschrieben, besonders in 
Menüs. Achtung Manuel sorgsam studieren, was tatsächlich gemeint ist!

Namaste

von Frank S. (pizzaesser)


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>in der Praxis interessant sind Klemmbild, Drehzahl und Frequenz

Ich würde dennoch gerne die Theorie, wie eine Maschine aufgebaut ist, 
verstehen.
Die ursprüngliche Frage ist auch ganz untergegangen, gibt es den ein 
festes Verhältnis (oder einen anderen Zusammenhang) zwischen der Anzahl 
der Statorpole und der Rotorpole?

Und wie eine Maschine mit der Polpaarzahl p=2,  24 magnetische Pole 
haben kann ist mir auch noch nicht ganz klar.
Wikipedia schreibt ja Polzahl= 2 * Polpaarzahl

von Purzel H. (hacky)


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Maschinen, bei denen Rotorpolzahl nicht mit der Statorpolzahl 
uebereinstimmt sind zB die Schrittmotoren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
> gibt es den ein
> festes Verhältnis (oder einen anderen Zusammenhang) zwischen der Anzahl
> der Statorpole und der Rotorpole?

Es  gibt Gründe dafür und dagegen und es gibt alle denkbaren 
Kombinationen, wobei diese unterschiedlich effektiv sind. Siehe 
Kommutation.

Namaste

von Frank S. (pizzaesser)


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Wenn es keine feste Beziehung zw. der Anzahl der Stator- und Rotorpole 
gibt, stellt sich ja die Frage, warum je nach Lehrbuch die Polpaarzahl 
mit den Statorwicklungen und mal mit den Rotorwicklungen erklärt wird.

von Frank S. (pizzaesser)


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Sind den die 24 magnetischen Pole bei der 4-poligen Maschine überhaupt 
korrekt? Ich konnte nichts finden was das bestätigt

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
> Wenn es keine feste Beziehung zw. der Anzahl der Stator- und Rotorpole
> gibt, stellt sich ja die Frage, warum je nach Lehrbuch die Polpaarzahl
> mit den Statorwicklungen und mal mit den Rotorwicklungen erklärt wird.

Lehrbücher erklären prinzipielle Zusammenhänge an überschaubaren 
Beispielen.
Die Praxis ist umfangreicher und komplexer.

Frank S. schrieb:
> Sind den die 24 magnetischen Pole bei der 4-poligen Maschine überhaupt
> korrekt? Ich konnte nichts finden was das bestätigt

Welche Antwort möchtest du, von wem dazu hören.

Das Prinzip ist imho benannt du kannst es prüfen und selbst 
recherchieren.

Ich könnte mir selbst widersprechen, andere könnten das tun oder mich 
betätigen und oder ergänzen. Wäre dir dadurch bei deiner 
Wahrheitsfindung geholfen?

Namaste

von L. H. (holzkopf)


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Frank S. schrieb:
> Ich würde dennoch gerne die Theorie, wie eine Maschine aufgebaut ist,
> verstehen.

Aus eigener Erinnerung verstehe ich sehr gut, daß für Dich beim 
"Hineinarbeiten" in die Materie anfangs recht viel verwirrend ist. :)
Was sicher teils auch daran liegen mag, daß identische Begriffe, wie z.B 
"Pol", immer auch im Zusammenhang dessen verstanden werden müssen, 
worauf sie sich jeweils beziehen.

Die Theorie von el. Maschinen ist in ihrem Kernpunkt ganz simpel:
Alle magnetischen Kreise in ihnen müssen geschlossen sein, damit sie 
funktionieren können.

Leider wird das oft gar nicht erwähnt oder auch in Bildern nicht immer 
eingezeichnet, obwohl man sich das immer vor Augen halten muß, weil es 
das Verständnis erleichtern kann.

> Die ursprüngliche Frage ist auch ganz untergegangen,...

Die ursprüngliche Frage war die im Betreff.

> gibt es den ein
> festes Verhältnis (oder einen anderen Zusammenhang) zwischen der Anzahl
> der Statorpole und der Rotorpole?
>
Ja, das gibt es. W.u. mehr dazu.

> Und wie eine Maschine mit der Polpaarzahl p=2,  24 magnetische Pole
> haben kann ist mir auch noch nicht ganz klar.
> Wikipedia schreibt ja Polzahl= 2 * Polpaarzahl

Was Wikipedia schreibt, ist schon richtig, weil sich die Polzahl (im 
engeren Sinn) aus der Polpaarzahl errechnen läßt.
Die kleinste Zahl dafür ist 1, was aber auch beinhaltet, daß Du dann 
zwei Einzel-Pole hast: einen N- und einen S-Pol.
Bei p=2, dann 4 Einzelpole usw.

Frank S. schrieb:
> (Um
> Missverständnisse auszuschließen geht es jetzt nur um Innenpolmaschinen)

Am transparentesten wird das alles z.B. bei Synchron-Maschinen.
Wir können uns im Bild hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronmaschine#/media/File:Innenpolmaschine.svg

einfach einen Synchr.-Gen. vorstellen.
Die Verhältnisse sind klar:
1 Polpaar = 1 N- und ein S-Pol.

Im Bild ist leider nicht eingezeichnet, wie sich die magnetischen 
Kraftlinien aufteilen bzw. in sich geschlossen sind.
Wir wissen ja, daß sie geschlossen sein müssen.

Vereinbarungsgemäß schliessen sie sich von N ausgehend in Richtung S.
Folglich teilen sich die Magnetlinien auf:
50% laufen in der einen Ständerhälfte und die anderen 50% in der anderen 
Ständerhälfte zum S-Pol.

Jetzt können wir auch hergehen und 2 Polpaare einsetzen.
Also insgesamt 4 Einzelpole.
Die Bedingung ist aber dabei, daß reihum immer die Einzelpole 
abwechselnd sein müssen.

Folglich muß der Gen. nicht nur anders gewickelt werden, sondern es wird 
(bei gleicher Baugröße) bereits recht eng im Innenraum mit den zwei 
Polpaaren.
Die magn. Kraftlinien würden sich dann anders als vorher nicht mehr über 
180°, sondern jeweils über 90° im Ständer schließen, was aber noch nicht 
problematisch wäre.

Viel problematischer wäre es, wenn man da nun 3 Polpaare (= 6 
Einzelpole)unterbringen wollte.
Das geht nur, wenn man den Gen. - vorausgesetzt man bewickelt ihn so wie 
im Bild - größer baut.
Was auch in der Praxis getan wird, weil nämlich mit der Erhöhung der 
Polpaare gleichzeitig auch eine Erniedrigung der Gen.-Drehzahlen möglich 
ist, wenn man eine bestimmte f, z.B. 50 Hz, liefern will.

Zu den Nuten:
Wenn Du im Bild die Nuten im Ständer zählst, kommst Du insgesamt auf 36.
36-nutige Ständer wirst Du bei weitaus den meisten Maschinen vorfinden.
Liegt daran, daß 36 durch 2, 4, 6, 9 und 12 teilbar ist.
9 nützt aber dabei nichts, weil es ohne dezimale Nachkommastelle nicht 
durch 2 teilbar ist.
Alle anderen Zahlen ergeben dividiert durch 2 die Anzahl der Polpaare.

Läufer kann man aber auch ganz anders konstruieren:
Auch mit 36-nutigem Ständer bei kleinstmöglicher Bauweise.
Z.B. in Form von KFZ-Limas, die alle im Grunde genommen "waschechte" 
Synchron-D-Gen. sind.
Ihr Klauenpol-Läufer "bietet" insgesamt 6 Polpaare bzw. 12 Einzelpole.

Diese hohe Anzahl von Einzelpolen erlaubt es dann auch, im Ständer 
reihum immer wieder nacheinander die U,V und W-Wicklung zu verlegen.
Sind einfach Zick-Zack-Wicklungen in die in allen Nuten additiv 
gleichzeitig Spannung induziert wird.
http://www.kfz.josefscholz.de/Drehstrom-Lima.html

Um auf Deine Frage mit p=2 und 24 magn. Polen zurückzukommen:
Klar ist mir nur, daß sich aus p vier Einzelpole ergeben.

Ich halte es auch für sehr gewagt, ständig ummagnetisierte Teile eines 
Ständers in Überlegungen bzgl. "Polen" mit einzubeziehen.
Dies deshalb, weil die "Stärke" der Pole an sich als annähernd konstant 
eingeordnet werden kann.

Jedenfalls ist das in Gen. der Fall, obwohl die Stärke der Pole 
natürlich über die Erregung variiert werden kann.
Was jedoch etwas ganz anderes ist als Ummagnetisierung.

Es tut mir leid:
Deine Frage kann ich beim besten Willen nicht beantworten.
Wenn Du noch weißt, wo Du das gelesen hast, könntest Du es vielleicht 
hier zitieren oder verlinken?

Ich kann Dir nur sagen und empfehlen, das von Dir eingangs Geschriebene 
nun nochmal zu überdenken:
Frank S. schrieb:
> Hallo, ich habe dazu schon verschiedene Aussagen gelesen, mal gibt die
> Polpaarzahl die Anzahl der Wicklungen im Stator an. Die Polpaarzahl p=1
> bedeutet ein Drehstromwicklungssystem mit 3 Wicklungen im Stator.

Ich weiß nicht, wo Du das gelesen hast.
Was D-Gen. anbelangt, ist es schlicht und einfach falsch.
Einerseits, weil landläufige D-Gen. i.d.R. mit Dieselmot. betrieben 
werden und andererseits, weil p=1 typisch für Klein-Gen. 230V/50Hz ist.

Der Zusammenhang ist dabei:
Gen. mit p=1 müssen mit 3000U/min betrieben werden, um Spannung mit 50Hz 
liefern zu können.

3000U/min sind aber bei Dieselmot. höchst unerwünscht.
Weil deren max. Drehmoment i.d.R. weit unter 3000U/min liegt. ;)
D-Gen. müßten unter (zu 230V, mit p=1) vergleichbaren Bedingungen noch 
höher drehen, weil sie ja 400V generieren können müssen.
Also macht man das umgekehrt:
Mindestens p=2, um mit der Drehzahl in optimale für Diesel-Mot. kommen 
zu können.

Naja, war ein etwas weiter "Ausflug" in Theorie und Praxis, weil es ja 
wirklich nicht ganz so einfach ist, selektieren zu können, was richtig 
oder falsch sein kann.
Hoffe, es kann Dir weiterhelfen. :)

Grüße

von L. H. (holzkopf)


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Ich schrieb:
> D-Gen. müßten unter (zu 230V, mit p=1) vergleichbaren Bedingungen noch
> höher drehen, weil sie ja 400V generieren können müssen.

Das ist so nicht richtig bzw. nicht korrekt, weshalb ich mich da auch 
selbst korrigieren muß:

a) mit p=1 muß jeder Gen. mit 3000U/min drehen, damit er 50Hz liefern 
kann

b) ob er dabei in nur eine Wicklung oder drei Spannung induziert, ist an 
sich unerheblich

c) unter (zu 230V) vergleichbaren Bedingungen würde ein D-Gen. dreimal 
230V generieren

d) er soll aber 400V generieren

Was bei fixierter Drehzahl (3000) nur dadurch möglich ist, daß man:

1) entweder seine Erregung erhöht, oder

2) die Drahtlängen bzw. die Nutenlängen erhöht

1) und 2) sind natürlich auch unerwünscht. ;)

Weshalb man insgesamt den "Ausweg" wählt:
Erhöhung der Polpaare, um bei Diesel-Gen. in Bereiche ihres max. 
Drehmoments kommen zu können.

Grüße

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