Hallo allerseits, ich habe mich vor relativ kurzer Zeit selbständig gemacht im Bereich Elektronikentwicklung, Fertigung und Vertrieb. Die Fertigung beschränkt sich dabei auf die Montage von Baugruppen und Geräten, die Leiterplatten lasse ich extern bestücken. Um der Lage Herr zu werden und auch zu bleiben, ist es meiner Meinung nach notwendig, über kurz oder lang ein ERP-System zu benutzen. Da die Auftragslage momentan (noch) überschaubar ist, erledige ich bis jetzt alle Angelegenheiten (z.B. Auftragsverarbeitung, Rechnungen, Lieferscheine etc.) mit einem Office-Programm. Ich merke aber jetzt schon, dass ich damit an meine Grenzen stoße. Die Frage ist nur: welches ERP-Programm ist für meinen Bereich zu empfehlen? Ich habe auch schon über eine Open-Source-Lösung nachgedacht. Aber auch hierbei stellt sich wieder die Frage, welches Programm. Wichtig ist mir, dass es zuverlässig läuft. Nichts in einer Virtual Machine, die nach einem Kernel-Update womöglich nicht mehr funktioniert (den Fall hatte ich nämlich bereits). Sonst darf es auch etwas kosten, aber erwähnt bitte nicht Lexware oder SAP. Damit hatte ich beruflich bereits zu tun und bin erfolgreich gegen diese beiden Krankheiten geheilt (und nun immun). Ich möchte aber auch keine Preise, wo ich mir alle zwei Jahre ein neues Auto kaufen könnte. Darum habe ich die Bitte an euch, vielleicht einmal kurz zu schreiben, welches Programm ihr warum verwendet und was euch daran besonders gut gefällt. Vielen Dank! Ich bin Gespannt!
ERPel schrieb: > welches ERP-Programm Möglichst ein übliches, wo andere schon Erfahrung haben? https://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise-Resource-Planning
ERPel schrieb: > Um der Lage Herr zu werden und auch zu > bleiben, ist es meiner Meinung nach notwendig, über kurz oder lang ein > ERP-System zu benutzen. Da die Auftragslage momentan (noch) überschaubar > ist, erledige ich bis jetzt alle Angelegenheiten (z.B. > Auftragsverarbeitung, Rechnungen, Lieferscheine etc.) mit einem > Office-Programm. Ich merke aber jetzt schon, dass ich damit an meine > Grenzen stoße. Was ist denn das konkrete Problem was Du lösen willst? Wo klemmt es genau bei der bisherigen Lösung? Desto mehr Funktionen und Möglichkeiten so ein Programm bietet, desto mehr musst Du parametrisieren, die passenden Optionen wählen etc. Da kann sehr viel Zeit und Geld reingehen so daß sich das erst ab einem gewissen Volumen an Positionen und Aufträgen lohnt. Daher kann es durchaus klüger sein erst mal mit einer einfachen Lösung die drängensten Probleme zu automatisieren und den Rest weiterhin mit einem Officeprogramm zu handhaben, anstatt sich wochenlang mit einem dicken ERP rumzuschlagen.
Ganz allgemein sind die Bedürfnisse der Anwender sehr verschieden. Der eine hat Millionen Teile zu verwalten und der Andere 3 Schrauben im Jahr. Daher kann eine selbst gestrickte Excel->DB-Lösung in der Startphase die beste Lösung sein? Eine neue Abfrage ist dann schnell erledigt. Interessant wird dann bloß die spätere Umstellung auf ein vorhandenes, starres System. Bei isis sind einige Hersteller zu finden: http://www.isis-erp.de/
Es gibt eine ganze Reihe auch kostenloser ERP-Systeme, die web-basiert arbeiten und somit plattformunabhängig per Browser bedient werden können, z.B. OpenERP. Das kann sogar auf einem NAS (z.B. Synology oder QNAP) laufen. Die Software hat einen extremen Funktionsumfang - was auch gleich wieder ein Problem ist. Für das "customizing", d.h. das Einrichten auf die Gegebenheiten der eigenen Firma (Kontakte, Bankdaten, Artikel u. Leistungen, Steuern, Briefbogendesign, Mailadresse usw.) sollte man ein wirklich umfangreiches Turorial durcharbeiten, am Besten ein klassisches Buch auf Papier beschaffen und mindestens 1 Woche einplanen. Dann hat man ein wirklich mächtiges und universelles Werkzeug, aber dieser "Anfangs-Schmerz" muss erstmal durchgestanden werden ... Für jemanden, der das noch nie genacht hat und evtl. auch nicht gerade der geborene Buchhalter ist, aber wirklich nicht simpel. https://de.slideshare.net/openbig/openerp-in-deutsch
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Gerd E. schrieb: > Was ist denn das konkrete Problem was Du lösen willst? Wo klemmt es > genau bei der bisherigen Lösung? Es fängt bei der Lagerverwaltung an. Ich habe mittlerweile einige hundert Bauelemente verschiedenster Kategorien, bestellbar bei unterschiedlichen Lieferanten, die Teile sollen aber bei gleicher Hersteller-Teilenummer bei auch die gleiche eigene Artikelnummer haben. Wenn ich also einen Artikel anlege, laufe ich Gefahr, den Artikel doppelt anzulegen. Dafür bräuchte ich eine Abfrage, ob der Artikel bereits vorhanden ist. Damit fängt es an. Weiter geht es bei der Erstellung einer Stückliste. Wenn ich ein Gerät in der Produktion in Auftrag gebe, sollen sämtliche verwendeten Artikel reserviert werden und nach der Fertigung ausgebucht werden. Das nächste ist die Rechnungsstellung und das Drucken von Lieferscheinen. Es ist mit meiner bisherigen Methode nicht nur umständlich, sondern es gibt auch gesetzliche Vorgaben, wie die Rechnungen zu verarbeiten und zu archivieren sind. Dazu kommt die Angebotserstellung und daraus resultierenden Aufträgen, Mahnwesen und Materialeinkauf. Das bekomme ich mit keinem Office-Programm der Welt ohne wahnsinnige Umstände hin. Es ist, wie man sieht, bereits eine gewisse Komplexität vorhanden, auch wenn es im Vergleich zu einer größeren Firma natürlich Pipifax ist. Aber um die klassischen Fallstricke eines Unternehmers zu vermeiden, möchte ich eben auf ein wenigstens halbwegs ordentliches ERP-System umsteigen. Frank E. schrieb: > Es gibt eine ganze Reihe auch kostenloser ERP-Systeme, die web-basiert > arbeiten und somit plattformunabhängig per Browser bedient werden > können, z.B. OpenERP. Das kann sogar auf einem NAS (z.B. Synology oder > QNAP) laufen. Danke für den Hinweis, ich hatte das bereits auch schon im Visier. Ich werde damit vielleicht einige Gehversuche wagen, aber die wenigen und unbekannten Referenzen lassen nichts gutes erahnen.
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