Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ionengebläse (Tuningfrage[n])


von Daliman F. (Gast)


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Hallo. Ich habe ein paar Fragen zu meinem Ionengebläse. Wie man erkennen 
kann habe ich mich für eine CCFl-Neontrafo (12V Primär, 1KV Sekundär und 
10mA + achtfache Fleischwolf-Spannungsmultiplikationsschaltung) 
entschieden. Ich glaube nämlich das die ureinfachste CCFL-Schaltung für 
einen Ionisator vollkommen ausreicht. Aber hinterher fragt man sich ob 
man es noch besser machen kann.

1) Hat es einen Vorteil die Spannung zu senken (auf 3-4KV) dafür aber 
die Stromstärke zu erhöhen, um eine bessere 
Reinigungswirkung/Ionisierung zu erreichen.

2) Kann man diesen HighFrequencyTrafo auch mit PWM nutzen? Er hat 
nämlich primäseitig zwei Wicklungen (eine davon geteilt) und eine kleine 
Feedback-Wicklung. Man braucht dann aber nur eine. Aber welche am 
besten. Die geteilte zusammengefasst oder nur eine Hälfte. Was geschieht 
mit der zweiten? Widerstand reinlöten?

https://www.youtube.com/watch?v=FOchXEFe45k&feature=youtu.be

von hca (Gast)


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Max M. schrieb:
> Kann man diesen HighFrequencyTrafo auch mit PWM nutzen?

Zu welchem Zweck? Die Ausgangsspannung besser bzw. auch unabhängig von 
der Eingangssspannung variieren zu können?

> Er hat
> nämlich primäseitig zwei Wicklungen (eine davon geteilt) und eine kleine
> Feedback-Wicklung. Man braucht dann aber nur eine. Aber welche am
> besten. Die geteilte zusammengefasst oder nur eine Hälfte. Was geschieht
> mit der zweiten? Widerstand reinlöten?

"Die geteilte" (das nennt man eigentlich "Primärwicklung mit 
Mittenanzapfung", und ist für Push-Pull allgemein, für diesen 
Royer-Converter Typ von Resonanzwandler im besonderen nützlich.

Falls Mod in Frage kommt (man wird aufgrund der Antworten, wozu genau, 
beurteilen können, ob), dann nur, indem beide genutzt werden.

Wie verschaltet, muß man noch sehen.

Eine Primärwicklung allein kann definitiv nur max. die Hälfte der vorh. 
Leistung übertragen.

"HighFrequencyTrafo" heißt auf deutsch übrigens Hochfrequenztrafo. :)

(Das Video habe ich nicht gesichtet. So schnell ist mein Internet bei 
weitem nicht, daß das gescheit funktionieren würde.

Ich rate Dir, die Informationen darin hier - also schriftlich - zu 
publizieren, statt dort...)

von Werner H. (werner45)


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Eine bessere Wirkung erreicht Du nur durch mehr hineingesteckte 
Leistung, damit mehr Ionen gebildet werden.
Der CCFL Konverter kann aber nicht mehr...

Gruß   -   Werner

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Amper hochskillen!!

Nee ehrlich... aus dem kleinen Trafo wird nicht viel mehr rauszuholen 
sein. Da müsste man sich was selbst bauen, z.B. mit einem alten 
Zeilentrafo. Ich hoffe ich muß nicht darauf hinweisen, daß Hochspannung 
klein, schwarz und hässlich macht wenn man nicht wirklich gut aufpasst 
und nicht weiß was man da tut.

von Daliman F. (Gast)


Angehängte Dateien:

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(Antwort auf Ben.B. und WernerH)

Das würde dann wahrscheinlich etwa so aussehen:

Scherz beiseite. Ich will ja keine Schnellfriteuse basteln. Man kann 
auch diesen in einer begrenzten Range (kommt wahrscheinlich auf das 
Steckernetzteil an) manipulieren. Mit dem Kondensator auf der 
Primärseite kann man die Frequenz regeln und mit dem Kondensator in 
Serie auf der Sekundärseite, den Strom. Wenn man diesen entfernt spürt 
man das er mehr leistet, der Trafo wird aber schnell heiß. Einen 
zweiten, parallel zum ersten, geht aber gut.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich hätte jetzt einen Mikrowellentrafo erwartet.

2kV mit 400mA, mächtig gewaltig.

von Der Andere (Gast)


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Max M. schrieb:
> meinem Ionengebläse

Was bitte soll das konkret sein und wofür?

von Daliman F. (Gast)


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>hca schrieb:
>
> Zu welchem Zweck? Die Ausgangsspannung besser bzw. auch unabhängig von
> der Eingangssspannung variieren zu können?

Mehr aus Neugier. Ich habe PWM-Module mit Display, auf dem man die 
eingestellte Frequenz und Duty-Cycle ablesen und mittels Pushbuttons 
verändern kann. So könnte ich verschiedene Settings einfach 
ausprobieren. Ich vermute das dazu nur vier Bauteile nötig wären. 1) PWM 
Modul 5-30V Eingangsspannung
2) Ein MOSFET der vom PWM getriggert wird und dadurch den Stromfluß 
durch den Hochfrequenztrafo ermöglicht. Auf der Sekundärseite 
wahrscheinlich wieder den Kondensator/Impedanz um den Strom im Zaum zu 
halten.

> Falls Mod in Frage kommt (man wird aufgrund der Antworten, wozu genau,
> beurteilen können, ob), dann nur, indem beide genutzt werden.
> Eine Primärwicklung allein kann definitiv nur max. die Hälfte der vorh.
> Leistung übertragen.

Und die zweite Primärwicklung, feedback oder so. Freilassen oder einen 
Verbraucher anschließen?

von Purzel H. (hacky)


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>> Max M. schrieb:
>> meinem Ionengebläse
>
>Was bitte soll das konkret sein und wofür?

Ionen wegblasen ? Bedeutet erst mal Ionisieren & dann absaugen.
... ins Vakuum damit.

von hca (Gast)


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Du willst einfach "mo' Power"?

Diese Andeutung habe ich nicht mitgekriegt, sorry.

Max M. schrieb:
>> Eine Primärwicklung allein kann definitiv nur max. die Hälfte der vorh.
>> Leistung übertragen.
>
> Und die zweite Primärwicklung, feedback oder so. Freilassen oder einen
> Verbraucher anschließen?

Du hast den Satz nicht verstanden.

Bei Trafos wird auf einer Seite "Energie eingespeist", auf der anderen 
entnommen. Sie können je nach Schaltungstopologie ganz unterschiedlich 
aufgebaut sein, hier eben mit 2 Primärwicklungen bzw. 1 mittig geteilt.

Aber genannte "Einspeisung" funktioniert nur dann bei voller Leistung
(die, die der Trafo bringen kann), wenn man hier auch alle_beide
dazu gedachten Wicklungen/Wicklungsteile benutzt.

Noch mal: Durch eine_ von _zweien_ geht dann nur _halbe_Leistung ...

Außerdem ist ein Trafo angepaßt auf bestimmte Frequenz, Spannung,
Strom und sogar Signalform.

PWM ist ein völlig anderes Konzept als Royer-Konverter, und die damit
übertragbare Leistung beim Royer-Trafo wäre geringer.
Sogar mit einer nicht-Resonanten Push-Pull Stufe mit PWM,

(Also wie beim Royer beide Schalter GND-referenziert, gleich hohe 
Betriebsspannung und auch ähnliche Frequenz - aber man müßte dann die 
passive Beschaltung massiv ändern. Für eine Regelung wäre eine Drossel 
sekundär nötig.)

die zum Trafo noch leidlich passen würde, wäre das so.

Also nein, nicht Primärwicklung mit R kurzschließen - sehr schlecht.
Man würde die einspeisbare Leistung halbieren, und der Widerstand
würde den Rest evtl. auch noch teils oder ganz verspeisen.

Und für mehr Leistung bei dem Trafo keinesfalls PWM, Royer ist besser.


Einzige Möglichkeit wäre, die passive Beschaltung (Kondensatoren und 
Eingangsspule) zu verändern, und sowohl die Eingangsspannung, als auch
die Frequenz erhöhen - dann ginge durchaus etwas mehr durch den Trafo.

Aber vielfaches vom Original ist keinesfalls machbar, denn Ferrite
(das Kernmaterial) sind allein schon auf bestimmte Frequenzbereiche 
beschränkt.

Ein Ferrit, das z.B. bei der 5fachen Original-Frequenz noch passabel 
funktioniert, dürfte aus Kostengründen nicht verwendet worden sein.


Willst Du entscheidend mehr Power, brauchst Du einen anderen Trafo.
Einen größeren und/oder für höhere Frequenz. Einen "fertigen" mußt
Du aber aus einer variablen Spannungsquelle speisen, wenn damit das
Maximum des Trafos erreicht werden soll - selbst wickeln wäre gut.

Max M. schrieb:
> Ich habe PWM-Module mit Display, auf dem man die
> eingestellte Frequenz und Duty-Cycle ablesen und mittels Pushbuttons
> verändern kann. So könnte ich verschiedene Settings einfach
> ausprobieren. Ich vermute das dazu nur vier Bauteile nötig wären. 1) PWM
> Modul 5-30V Eingangsspannung
> 2) Ein MOSFET der vom PWM getriggert wird und dadurch den Stromfluß
> durch den Hochfrequenztrafo ermöglicht. Auf der Sekundärseite
> wahrscheinlich wieder den Kondensator/Impedanz um den Strom im Zaum zu
> halten.

Ob und wie, käme auf den Aufbau der Module an... handelt es sich um 
komplette Halbbrücken, wäre damit ein ungeregelter synchron-Step-Down 
als Regler vor einem beliebigen Wandler drin.

Falls damit nur ein Lowside-FET angesteuert wird, entweder auf HighSide
umbauen oder mit einer Trick-Schaltung.


Wüßte ich genau, welche Module Du hättest, könnte ich in 2, 3 Sätzen 
sagen, was Sache ist.

Der Andere schrieb:
> Max M. schrieb:
>> meinem Ionengebläse
>
> Was bitte soll das konkret sein

Ionisator.

und wofür?

Mehrere Anwendungen denkbar. Google hilft.

von hca (Gast)


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hca schrieb:
> Aber vielfaches vom Original ist keinesfalls machbar, denn Ferrite
> (das Kernmaterial) sind allein schon auf bestimmte Frequenzbereiche
> beschränkt.

Außerdem steigt bei höherer Spannung auch der Magnetisierungsstrom,
allein das erzeugt schon massive Mehrverluste. Weit kommt man nicht.

von Der Andere (Gast)


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hca schrieb:
> Mehrere Anwendungen denkbar. Google hilft.

Aber wenig sinnvolle die meisten sind zumindest gesundheitsschädlich.

von Daliman F. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich hätte jetzt einen Mikrowellentrafo erwartet.
>
> 2kV mit 400mA, mächtig gewaltig.

Bei 400mA AC/Wechselstrom, ist man bei einer weniger als 2-Millimeter 
Annäherung und länger als einer Sekunde Einwirkzeit, etwa 16 bis 40 Mal 
tot. Mich würde interessieren ob das auch der Fall ist wenn man nur die 
Energie in nicht oder schlecht entladenen Kondensatoren abkriegt. 
Kondensatoren laden sich quasi auch mal selbstständig nach wenn sie zu 
schnell entladen wurden. In einer 
Fleischwolf-Spannungsmultiplikationsschaltung muß man wahrscheinlich 
alle Kondensatoren einzeln entladen.

von J. T. (chaoskind)


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Max M. schrieb:
> Fleischwolf-Spannungsmultiplikationsschaltung

Ist das ein von dir erfundener "Markenname" für ne Villard-Kaskade oder 
ähnliche u-verdoppler-Schaltung, oder hat das ganze wirklich was mit nem 
Fleischwolf zu tun?

von Daliman F. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Max M. schrieb:
>> meinem Ionengebläse
>
> Was bitte soll das konkret sein und wofür?

Nun. Von den mit negativer Spannung versorgten Reiszweckenspitzen, 
wandern negativ geladene Teilchen zum Gegenpol, der an dem 
davorliegenden Gitter angelegt ist. Diese Elektronen stoßen andere 
Elektronen aus umherfliegenden Atomen und Molekülen. Durch diese 
Kombination aus Anziehung und Abstoßung wird ein Wind erzeugt. Der 
Ionenwind. Auch wird/sollte die Spannung hoch genug sein (etwa 3-4KV) um 
etwas Ozon zu erzeugen. Beides zusammen beschwert den Staub/Feinstaub in 
der Luft, so das dieser abgewischt, anstatt eingeatmet werden kann. 
Zudem werden Keime und so unschädlich gemacht, was weiterhin zu einer 
desinfizierten Luft führen tut. Lüften sollte man trotzdem, da 
aufbereitete Luft keine frische Luft ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Auf jeden Fall fühlt sich das Anfassen eines so geladenen Kondensators 
so an, als würde die Hand in einem Fleischwolf stecken. Vielleicht kommt 
der Name daher.

An die Kondensatoren gehören hochohmige Entladewiderstände und eine 
sichere zuverlässige Anzeige, ob am Ausgang noch eine gefährliche 
Spannung anliegt, ist auch nie verkehrt.

Ionenwindversuche funktionieren nicht im Vakuum. Das gibt nur böhse 
Röntgenstrahlung wenn man die Spannung hoch genug wählt.

von Daliman F. (Gast)


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hca schrieb:
> Du willst einfach "mo' Power"?
>
Jo. Aber nur falls es besser ist. Z.B. 8KV bei 1mA oder 4KV mit 2mA. Die 
Watt sind bei beiden gleich. Vielleicht erscheint diese Frage einem 
Profi/Fachmann blödsinnig. Aber ich kann mir diese Frage nicht alleine 
beantworten.

Die PWM-Module sind diese beiden: 
https://www.ebay.de/itm/Signal-Generator-Module-Adjustable-PWM-Pulse-Frequency-Duty-Cycle-Square-Wave/263783535860?hash=item3d6ab954f4:m:m1b-Dsg-LRYRQ1SMqOFJiIQ:rk:56:pf:0

Den Rest dieser Antwort muß ich erstmal ganz genau studieren. Diese 
enthält Antworten auf Fragen die ich noch gar nicht gestellt habe.

von Daliman F. (Gast)


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J. T. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Fleischwolf-Spannungsmultiplikationsschaltung
>
> Ist das ein von dir erfundener "Markenname" für ne Villard-Kaskade oder
> ähnliche u-verdoppler-Schaltung, oder hat das ganze wirklich was mit nem
> Fleischwolf zu tun?

AC Fleischwolf ist mein Kosename. Diese Schaltung ist eine abstrahierte 
Subform der Villard/Greinacher-Kaskade und ich habe sie, um 
Verwechslungen zu vermeiden und auch aus lizenzrechtlichen Gründen, nach 
mir benannt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ach. </loriot-mode>

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